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  • Gewalttätigkeit greift um sich
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Erwachet! 1982
g82 22. 10. S. 3-4

Gewalttätigkeit greift um sich

Die Wurzeln der Gewalttätigkeit

● Vier Jungen zogen zu einer sechzehntägigen Schlägerei aus. Sie schlugen mehrere ältere Männer, von denen einer starb, peitschten zwei junge Mädchen aus, wickelten benzingetränkte Watte um die Beine eines Mannes und zündeten sie an, schleppten einen anderen Mann sieben Häuserblocks weit und warfen ihn in einen Fluß, wo er ertrank. „Das war ein köstliches Abenteuer“, sagte einer der Jungen. „Ich tat es aus reinem Spaß“, fügte ein anderer hinzu. Alle stammten aus gutem Hause, hatten gute Schulnoten und gaben jüngeren Kindern Nachhilfeunterricht.

● Der 63jährige Joseph, Vater von acht Kindern, konnte nicht schlafen. Er stand auf, ging in seine Garage, nahm zwei Gewehre mit, marschierte in die ruhige Nachbarschaft auf der anderen Straßenseite und eröffnete das Feuer auf eine Party am Swimmingpool eines Nachbarn. Zwei Personen kamen ums Leben, und zwei andere wurden schwer verletzt. Dann jagte er sich selbst eine tödliche Kugel in die Schläfe. Die Polizei konnte kein Motiv für das Blutbad erkennen.

● Marjorie wurde ärgerlich, als aus der Geschirrspülmaschine in ihrer Luxuswohnung Wasser über den Küchenboden floß. Sie rannte, um einen Wischlappen zu holen. Gerade in diesem Moment kam ihr sechsjähriger Sohn weinend ins Zimmer, und weil er nicht beachtet wurde, leerte er den Abfalleimer in die immer größer werdende Wasserpfütze aus. Marjorie schlug ihm so fest ins Gesicht, wie sie nur konnte. Er schrie vor Schreck und Schmerz. Dann ergriff sie einen Ledergürtel und schlug ihn damit immer wieder aufs Gesäß. Sie konnte einfach nicht aufhören.

● Der 25jährige Lee hegte seit einiger Zeit Groll gegen seine Mutter und seine Schwester. Die Mutter beschuldigte ihn, sie bestohlen zu haben, und wies ihn aus dem Haus. Kurze Zeit später kam die lauernde Aggression zutage, und Lee forderte Geld von seiner Mutter — mit vorgehaltener Schußwaffe. „Du wirst doch nicht deine eigene Mutter erschießen“, schrie sie. Er feuerte, und sie fiel sterbend zu Boden. Dann schoß er zweimal auf seine Schwester, so daß sie schwer verletzt wurde, und floh.

Solche Berichte sind zahllos. Gewalttätigkeit, das Produkt ungezügelter Aggressionen, herrscht auf der Straße und in der Familie. Die obenerwähnten Personen hätten deine Nachbarn, Verwandten oder Freunde sein können. Willkürliche Aggression kennt keine altersbedingten, rassischen, wirtschaftlichen, sozialen oder ethnischen Grenzen.

Gewalttaten können auch dein Leben oder das einer dir nahestehenden Person beeinträchtigen, denn die Zahl der Gewaltverbrechen nimmt weltweit enorm zu. In Großbritannien ist zwischen 1970 und 1980 die Zahl der Morde um 50 Prozent gestiegen. Die Bundesrepublik Deutschland, Südafrika, Italien und Kanada berichten von einem alarmierenden Anstieg der Gewaltverbrechen. „Es besteht absolut kein Zweifel, daß sich immer mehr junge Leute der Gewalttätigkeit zuwenden“, sagte der stellvertretende Staatsanwalt von Toronto.

Die Gewalttaten, die in die Polizeiakten eingehen, sind lediglich die Spitze des Eisbergs. Zahllose Aggressionshandlungen werden im eigenen Heim begangen. Wie Nachforschungen zeigen, geht die größte Gefahr, daß du umgebracht wirst, nicht von einem Straßenräuber aus, sondern von einem Freund, einem Bekannten oder einem Familienangehörigen. Eine Arbeitsgemeinschaft amerikanischer Soziologen stellte fest, daß „Gewalttätigkeit zwischen Brüdern und Schwestern, Ehemännern und Ehefrauen, Eltern und Kindern ,häufiger vorkommt als zwischen anderen Personen oder in anderen Situationen, es sei denn in Kriegen und bei Aufständen‘“.

Sicher ist die heutige Situation eine Erfüllung der prophetischen Schilderung, die vor zweitausend Jahren in der Bibel niedergeschrieben wurde: „Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, ... ohne natürliche Zuneigung, ... ohne Selbstbeherrschung, brutal“ (2. Timotheus 3:1-4).

Aber was macht Menschen so brutal oder aggressiv, daß sie ihren Jähzorn oft sogar an unschuldigen Opfern auslassen? Zum Beispiel geriet ein junger Mann mit dem Vater seiner Freundin in eine kleine Auseinandersetzung. In einem unbändigen Wutanfall prügelte er den Mann zu Tode, vergewaltigte die jüngere Schwester seiner Freundin und verletzte sie mit einem Messer, erstach ihren jüngeren Bruder und ein zweijähriges Kind, das in der Wiege schlief. Später, im Gefängnis, konnte sich der junge Mann nicht an die einzelnen Morde erinnern. „Ich glaube, daß vieles, was sich in mir aufgestaut hatte“, sagte er, „mit einem Mal aus mir herausbrach.“ Dann schüttelte er ungläubig den Kopf und fügte hinzu: „Ich saß da und fragte mich: ,Bin das wirklich ich hier? Habe ich all das getan?‘“

Wäre es diesem jungen Mann möglich gewesen, die Aggressionen, die sich in ihm aufgestaut hatten, zu beherrschen? Was waren die Wurzeln solcher Aggressionen? Waren frühere Lebensumstände einschließlich des Verhaltens seiner Eltern dafür verantwortlich? War es seine Umwelt? War mit seinem Körper etwas nicht in Ordnung? War es das Produkt seiner eigenen verkehrten Denkweise? Doch darüber hinaus erhebt sich die Frage: Was kannst du tun, um in deinem Heim keine Gewalttätigkeit aufkommen zu lassen? Diese Fragen werden in den folgenden Artikeln untersucht.

Gegenwärtig gibt es eine stattliche Zahl von Theorien darüber, worin Aggressionen wurzeln. Damit du verstehst, an welche Ursachen und Lösungen manche Experten dabei denken, hat ein Awake!-Redaktionsmitglied vier Forscher über dieses Problem befragt. Auf den folgenden vier Seiten findest du die Ergebnisse dieser Interviews, die ihre Meinungen über die Wurzeln der Gewalttätigkeit wiedergeben.

[Übersicht auf Seite 4]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

USA: IN 20 JAHREN ZUNAHME DER GEWALTVERBRECHEN UM 360 %

600

500

400

300

200

100

1960 1965 1970 1975 1980

Quelle: Verbrechensstatistik des FBI. Es handelt sich dabei um die Gesamtzahl von Morden, Vergewaltigungen, Überfällen und Raubüberfällen pro 100 000 Einwohner.

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