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Erwachet! 1999
g99 22. 5. S. 3

„Ich bin sieben Jahre alt“

Hallo! Ich heiße Amelia und lebe auf einer Karibikinsel. Ich bin sieben Jahre alt. Vor einiger Zeit haben mich meine Eltern wegen ihrer Armut zu einer reichen Familie in die Stadt gebracht.

Heute bin ich wie jeden Morgen um fünf Uhr aufgestanden. Ich habe aus einem Brunnen in der Nähe Wasser geholt. Es war gar nicht leicht, den schweren Krug auf dem Kopf zu balancieren, aber ich habe es geschafft, sonst hätte ich schlimme Prügel bekommen. Danach habe ich das Frühstück gemacht und für die Familie den Tisch gedeckt. Ich war ein bißchen spät dran mit dem Frühstück. Deswegen hat mich der Hausherr mit einem Lederriemen geschlagen.

Anschließend habe ich den fünfjährigen Sohn der Familie zur Schule gebracht. Als nächstes habe ich beim Zubereiten und Servieren des Mittagessens geholfen. Zwischen den Mahlzeiten mußte ich auf dem Markt Nahrungsmittel einkaufen, Besorgungen erledigen, das Holzkohlenfeuer in Gang halten, den Hof fegen, Wäsche waschen, Geschirr spülen und die Küche putzen. Ich habe auch der Hausherrin die Füße gewaschen. Heute war sie aus irgendeinem Grund sehr ärgerlich und hat mich vor Wut geohrfeigt. Ich hoffe, daß sie morgen besser gelaunt ist.

Ich habe Reste zu essen bekommen, aber das war wenigstens besser als das Maismehl, das ich gestern gegessen habe. Meine Kleider sind zerlumpt, und Schuhe habe ich nicht. Ich durfte noch nie in dem Wasser baden, das ich der Familie bringe. Die letzte Nacht habe ich im Freien verbracht. Manchmal lassen sie mich auch drinnen auf dem Fußboden schlafen. Schade, daß ich das alles nicht selbst schreiben konnte, aber ich darf nicht zur Schule gehen.

Macht’s gut. Amelia

AMELIA ist zwar nicht ihr richtiger Name, aber ihre Not ist real.a Sie ist nur eins von Millionen Kindern, die — oft unter den schlimmsten Bedingungen — arbeiten müssen. Kinderarbeit gehört zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Es ist ein komplexes Problem, für das es keine einfachen Lösungen gibt. Gewaltig in seinen Dimensionen, zersetzend für die Gesellschaft, fatal in seinen Auswirkungen, richtet es Kinder zugrunde und verletzt die Menschenwürde.

Wie groß ist das Ausmaß der Kinderarbeit? Wo sind die Wurzeln des Übels zu suchen, und welche Formen nimmt es an? Wird je die Zeit kommen, wo Kinder — die zerbrechlichsten und verwundbarsten Mitglieder der Menschheitsfamilie — nicht mehr dem Elend und der Ausbeutung preisgegeben sein werden?

[Fußnote]

a Ihr Fall wird in der Publikation Zur Situation der Kinder in der Welt 1997 geschildert.

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