Der Pionierdienst — Teil 3
Wer kann Pionier sein?
1 Willige Diener Gottes haben immer den Wunsch gehabt, Jehova soviel wie möglich zu dienen. Wenn sie dann eine gewisse Tätigkeit nicht aufnehmen können, wie zum Beispiel den Pionierdienst, dann liegt dies nicht am Wollen. Jeder Christ hat außer dem „heiligen Dienst“ andere biblische Verpflichtungen, und in vielen Fällen nehmen diese biblischen Verpflichtungen so viel Zeit in Anspruch, daß der Betreffende den Pionierdienst nicht durchführen kann.
2 Eine ganze Reihe Verkündiger haben jedoch ihre Verhältnisse so ordnen können, daß sie ihren biblischen Verpflichtungen die gebührende Aufmerksamkeit schenken und gleichzeitig den Pionierdienst durchführen. Eine der biblischen Verpflichtungen besteht darin, sich um die eigenen körperlichen Bedürfnisse zu kümmern. Eine Pionierin aus Süddeutschland schrieb folgendes: „Vieles mußte man an Problemen und Schwierigkeiten überwinden, doch seit ich mich Jehova hingegeben habe, verspüre ich seine Hilfe und den Segen von ihm. ... Wenn auch die Körperkraft abnimmt, so danke ich Jehova, daß er mich aufrechterhalten hat, so daß ich mit 78 Jahren noch in diesem Dienst stehen darf. Es gibt keinen besseren Ausgleich; man bleibt im Geist und Herzen immer jung.“ Dieser Schwester ist es gelungen, diese biblische Verpflichtung zu berücksichtigen, nämlich auf ihre Körperkräfte zu achten, und gleichzeitig den Pionierdienst durchzuführen. Andere verfügen nicht über die notwendige körperliche Beschaffenheit, um außer dieser biblischen Verpflichtung im Vollzeitdienst zu stehen. Jehova hat heute hierfür genausoviel Verständnis, wie er es damals für Lot hatte, der körperlich einfach nicht in der Lage war, bis in die Berge zu fliehen (1. Mo. 19:18-22).
3 Könnten aber nicht mehr Verkündiger ihren biblischen Verpflichtungen die notwendige Aufmerksamkeit schenken und dennoch den Pionierdienst aufnehmen? Bei vielen mag die unsichere wirtschaftliche Seite des Lebens der Grund sein, warum sie den Pionierdienst noch nicht aufgenommen haben. Jeder hat die biblische Verpflichtung, keine kostspielige Bürde für andere zu sein. Auf der anderen Seite gibt es eine Fülle von Schriftstellen, die Jehovas Verheißung unterstreichen, sich um diejenigen zu kümmern, die seine Interessen an die erste Stelle setzen (Mat 6:33). Abraham wurde gerechtgesprochen, weil er „völlig überzeugt war, daß er [Jehova] das, was er verheißen hatte, auch zu tun vermochte“ (Röm. 4:21). Viele Diener Jehovas, die auch in dieser Hinsicht „völlig überzeugt“ sind, haben festgestellt, daß sie der biblischen Verpflichtung, für ihre eigenen Bedürfnisse zu sorgen, nachkommen und gleichzeitig als Pionier dienen können. In diesem Zusammenhang sagte ein Ehepaar: „Wir geben nicht eher auf, bis wir wirklich nichts mehr zu essen und kein Geld mehr für die Miete haben.“ Dreißig Jahre später stehen sie immer noch im Vollzeitdienst.
4 Wie könnten Verkündiger, die im Pionierdienst stehen möchten, feststellen, ob sie neben ihren sonstigen biblischen Verpflichtungen diesen Dienst tatsächlich durchführen können? Welche Möglichkeit haben andere Verkündiger, deren biblische Verpflichtungen es ihnen nicht erlauben, den allgemeinen Pionierdienst aufzunehmen, trotzdem mindestens eine Zeitlang als Pionier zu dienen? Die Antwort auf beide Fragen ist DER HILFSPIONIERDIENST!
5 Die Monate März, April und Mai bieten besondere Möglichkeiten, den Hilfspionierdienst durchzuführen. Der lange Monat März wird von vielen Verkündigern für diesen bevorrechteten Dienst bevorzugt, und die Einladungstätigkeit für den Sondervortrag am 28. März 1982 bietet Abwechslung im Predigtdienst. Sehr viele Verkündiger verrichten jedes Jahr im Monat des Gedächtnismahls den Hilfspionierdienst. Dieses Jahr werden eine ganze Reihe Familien den Wunsch haben, ihre biblischen Verpflichtungen im Monat so zu verteilen, daß sie gemeinsam diesen wunderbaren Dienst durchführen können. Nachdem sie am 8. April zusammen die Gedächtnismahlfeier besucht haben, haben sie vier aufeinanderfolgende freie Tage, an denen sie ihre Wertschätzung für das Opfer Christi im Predigtdienst zum Ausdruck bringen können. Der Monat Mai bietet in diesem Jahr fünf freie Wochenenden, die man für diesen vortrefflichen Dienst ausgezeichnet nutzen kann.
6 Erlauben dir deine biblischen Verpflichtungen, im Pionierdienst zu stehen? Eine ganze Reihe Verkündiger werden dazu „Ja!“ sagen können. Noch mehr Brüder und Schwestern werden antworten: „Ja, und zwar als Hilfspionier!“ Andere Verkündiger werden aufgrund ihrer biblischen Verpflichtungen die folgende Antwort geben: „Leider nicht, aber ich werde mein möglichstes tun, um andere dabei zu unterstützen.“ Wie dankbar können wir Jehova gegenüber sein, daß wir die Möglichkeit haben, ihm „heiligen Dienst“ darzubringen!