Wie schön und wie gut ist es, immer dabeizusein!
1 Sicherlich hat niemand von uns vergessen, welche Freude herrschte, als unser Werk endlich im Gebiet der ehemaligen DDR rechtlich anerkannt wurde und wir uns alle öffentlich versammeln konnten. Wie sehr die Brüder dort diese Möglichkeit geschätzt haben, geht aus dem Brief eines Kreisaufsehers hervor, der kurz nach der Wende in den neuen Bundesländern tätig war. Er schreibt: „Die Zusammenkünfte wurden in einer Schulaula abgehalten. Am Dienstag abend, also zu Beginn der ersten Besuchswoche, fiel die Heizung aus. Draußen herrschten 15 bis 20 Grad minus, und die Innentemperatur betrug 5 Grad. Die Brüder saßen mit Mantel, Schal, Handschuhen, Mütze und Stiefeln bekleidet da. Niemand konnte in der Bibel mitlesen, weil das Blättern unmöglich war. Was mich besonders beeindruckte, war die Tatsache, daß kein Bruder auch nur ein Wort der Unzufriedenheit äußerte. Sie sagten alle: ‚Es war schön, und es war gut, daß wir hier waren.‘“
2 Bei diesen Worten denken wir vielleicht an Petrus, der bei der Umgestaltungsszene zu Jesus sagte: „Unterweiser, es ist schön, daß wir hier sind“ (Lukas 9:33). Ja, welch ein Vorrecht wäre dem Petrus entgangen, wenn er bei jener Zusammenkunft nicht dabeigewesen wäre!
3 Warum nehmen wir als loyale Christen den Besuch unserer Zusammenkünfte so ernst? 1. Weil wir damit ein Gebot Jehovas befolgen, 2. weil wir wissen, daß wir die biblische Belehrung benötigen, die wir dort erhalten, 3. weil wir die Gemeinschaft mit unseren Brüdern schätzen und 4. weil wir verstanden haben, daß der regelmäßige Besuch der Zusammenkünfte schon immer ein Merkmal der wahren Anbetung war. Vor dreitausend Jahren sagte der Psalmist: „Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden; inmitten der Versammlung werde ich dich preisen“ (Psalm 22:22).
4 Gelegentlich gibt es berechtigte Gründe, einer Zusammenkunft fernzubleiben. Allerdings ist es eine Tatsache, daß einige Brüder trotz schwerer gesundheitlicher Probleme, Körperbehinderung, drückender Belastungen am Arbeitsplatz oder hoher Anforderungen in der Schule fast immer anwesend sind. (Vergleiche Lukas 2:37.) Welch ein nachahmenswertes Beispiel!
5 Natürlich sind wir nicht nur daran interessiert, selbst anwesend zu sein, sondern wir machen uns auch Gedanken darüber, wie wir Brüdern beistehen können, denen es offensichtlich schwerfällt, die Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen. Mag es vielleicht notwendig sein, sie abzuholen? Auch interessierte Personen dürfen wir nicht übersehen. Aus 1. Korinther 14:24, 25 geht hervor, wie wichtig es ist, sie zu den Zusammenkünften einzuladen, und zwar so bald wie möglich.
6 In diesen Tagen hat in Deutschland die Serie der Bezirkskongresse „Glauben an Gottes Wort“ begonnen. Gewiß schätzen wir die Möglichkeit, unseren festen Glauben an Jehova unter Beweis zu stellen, indem wir den Kongreß besuchen und das gesamte Programm aufmerksam und mit einer gebetsvollen Einstellung verfolgen. Ein Bruder, der unter Verbot 1972 die Wahrheit kennenlernte und erst fast 20 Jahre später einen Kongreß besuchen durfte, schrieb: „Er wird für mich unvergeßlich bleiben. Das erste Mal mit so vielen Brüdern Gemeinschaft zu pflegen war einfach überwältigend. Beim Singen der Königreichslieder standen mir die Tränen in den Augen, und vielen anderen Brüdern erging es ebenso. Die Freude, einen Kongreß live mitzuerleben, war riesengroß.“
7 Offensichtlich schätzt Gottes Volk die Zusammenkünfte. Ob bei den Versammlungszusammenkünften oder bei den Kongressen, wie schön und wie gut ist es doch, immer dabeizusein!