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Erwachet! 1970
g70 22. 5. S. 25-26

Verborgenes Wasser für ein durstiges Land

VOM „AWAKE!“-KORRESPONDENTEN IN AUSTRALIEN

KANNST du dir einen Wasservorrat vorstellen, der ein größeres Gebiet umfaßt als der Obere See in Nordamerika, der Victoriasee in Afrika und das Kaspische Meer in Rußland zusammen, ja, der größer ist als die fünfunddreißig größten Seen der Erde zusammengenommen? Solch einen Wasservorrat gibt es in Australien.

„In Australien?“ magst du fragen. „Ist das nicht der trockenste Kontinent der Erde?“

Ja, das stimmt, doch es gibt in Australien solch einen im Boden verborgenen Wasservorrat. Dieses Wasser liegt im Großen Artesischen Becken. Dieses Becken umfaßt ein Gebiet von 1 734 000 qkm. Im ganzen gibt es in Australien sechs artesische Becken, sie liegen unter einer Fläche von insgesamt etwa 2,6 Millionen Quadratkilometern.

„Aber was ist ein artesisches Becken?“ magst du fragen.

Es ist im wesentlichen ein Gebiet, in dem Wasser in den Boden eingedrungen ist, das dann in einer wasserführenden Schicht zwischen zwei wasserundurchlässigen Schichten dahinfließt. Das Wort „artesisch“ stammt von dem lateinischen Wort Artesium, einem römischen Namen für die französische Landschaft Artois in der Nähe von Calais. Dort hat man im Jahre 1126 u. Z. zum erstenmal in Europa einen artesischen Brunnen gegraben; deshalb nennt man diese Brunnen artesische Brunnen.

Wenn ein artesisches Becken angebohrt wird, steigt das unter Druck stehende Wasser empor. Ist der Druck so groß, daß das Wasser zur Oberfläche steigt und überfließt, nennt man das eine artesische Bohrung oder einen artesischen Brunnen. Manchmal steht das Grundwasser unter solch großem Druck, daß es mehrere Meter hoch springbrunnenartig aus dem Bohrloch hervorschießt. Ist der Druck nicht so groß, daß das Wasser zur Oberfläche hochsteigt und überfließt, nennt man das einen subartesischen Brunnen.

Wie wichtig ist diese Entdeckung?

Das Große Artesische Becken erstreckt sich von dem etwa 160 km breiten Streifen entlang der Küste des Pazifischen Ozeans bis zur Mitte des australischen Erdteils und vom Carpentariagolf bis nach Neusüdwales. Dieses Becken ist etwa 1 800 km lang und ebenso breit; es liegt zum größten Teil im Staate Queensland.

In diesem heißen, trockenen und dünnbesiedelten Land hängt das Leben eines Reisenden oft vom Wasser ab. Vor kurzem ist in diesem Gebiet ein unerfahrener Reisender vor Hitze und Durst gestorben. Seine letzten Worte hatte er auf einem tragbaren Tonbandgerät festgehalten. Er hatte nicht gewußt, daß nur einen Steinwurf von ihm entfernt ein artesischer Brunnen lag. Wenn ihm das bekannt gewesen wäre, hätte er sein Leben retten können.

In den 1880er Jahren war man begeistert, als man im Westen von Queensland auf Wasser gestoßen war. Viele Personen erkannten, daß sich die Ebenen vorzüglich als Weideland eigneten, wenn nur Wasser vorhanden wäre. Als man dann das Untergrundwasser entdeckte, siedelten sich in diesem Gebiet bald Personen an, die bereit waren, die Hitze, die Fliegen, den Staub und andere Schwierigkeiten zu ertragen.

Man bohrte immer mehr Brunnen; heute gibt es im Großen Artesischen Becken etwa 3 500 Bohrlöcher, aus denen Wasser sprudelt, und etwa 5 000 subartesische Brunnen (aus denen das Wasser nicht von selbst herausströmt). Einige Brunnen liefern an einem Tag bis zu 9 Millionen Liter.

Wasser für das Vieh

Das Wasser aus artesischen Brunnen eignet sich wegen seines Gehalts an Natriumkarbonat nicht für die ständige Bewässerung großer Gebiete. Es eignet sich jedoch vorzüglich als Trinkwasser für das Vieh. Rund 20 Prozent der australischen Schafe sollen ganz oder zum Teil auf artesisches Wasser angewiesen sein.

Das Wasser des Großen Artesischen Beckens enthält 0,2 bis 18 Gramm Natriumkarbonat je 10 Liter. Rinder gedeihen noch bei Wasser, das 144 Gramm je 10 Liter enthält, und Schafe bei 194 Gramm je 10 Liter und sogar darüber: der Mineralgehalt schadet dem Vieh nicht.

Das Wasser leitet man von den Bohrlöchern in offene Kanäle; in diesen Kanälen fließt es dann dorthin, wo man es braucht. Es gibt Bohrlöcher, durch die viele Viehzüchter mit Wasser versorgt werden. Am weitesten wird das Wasser der Wild-Horse-(Wildpferd-)Bohrung bei Bollon (Queensland) geleitet, nämlich 188 km weit. Sie liefert täglich 4 000 000 Liter. Jetzt verringert man — im Gegensatz zu früher — den Abfluß oder dreht das Wasser ganz ab, wenn man keins braucht. Dadurch hofft man, Wasser zu sparen und den nötigen Druck zu bewahren.

Wie lange wird der Wasservorrat noch reichen?

Die artesischen Bohrlöcher haben interessanterweise bis zum Jahre 1914 in immer größeren Mengen Wasser geliefert. Über 1,59 Milliarden Liter waren damals täglich aus dem Boden gesprudelt. Von da ab floß allmählich immer weniger Wasser aus den Bohrungen. Obwohl man inzwischen Tausende weitere Löcher gebohrt hat, beträgt die Wassermenge, die im Großen Artesischen Becken zutage tritt, täglich nur noch 900 Millionen Liter.

Warum fließt das Wasser immer spärlicher? Nun, aus den vielen Brunnen, die man gebohrt hat, ist sehr viel Wasser abgeflossen, und dadurch hat sich der Druck verringert. Und es sickert weniger Wasser durch das wasserdurchlässige Gestein in die wasserführenden Schichten, als Wasser aus den Bohrlöchern hervorsprudelt. Deshalb fließt es allmählich spärlicher.

Was in den letzten sechzig Jahren im Großen Artesischen Becken geschehen ist, kann man mit folgendem vergleichen: Preßt man den Finger auf die Öffnung eines Gartenschlauches, steigt der Druck im Schlauch, und das Wasser staut sich. Nimmt man den Finger weg, spritzt das Wasser plötzlich hervor; wenn der Druck dann nachgelassen hat, fließt es wieder gleichmäßig. Beim Schlauch dauert das nur wenige Sekunden, bis das Wasser wieder normal fließt, wenn man den Finger vom Schlauch genommen hat; im Artesischen Becken dagegen verringert sich der Druck nun schon seit vielen Jahren. Die Wassermenge, die aus den Bohrungen fließt, verringert sich weiterhin.

Einige Viehzüchter fragen sich, ob das Wasser in den Bohrlöchern schließlich ganz versiegen wird. Das wird wahrscheinlich nicht geschehen. Täglich sickern schätzungsweise 590 Millionen Liter Wasser in das Becken; deshalb erwartet man, daß das Wasser immer spärlicher fließen wird, bis genausoviel hinzufließt wie abfließt.

Die Schaf- und Rindviehzüchter werden deshalb noch für viele weitere Jahre genügend Wasser haben. Welch ein Wunder ein großes artesisches Becken doch ist! Hier in Australien ist es wirklich verborgenes Wasser für ein durstiges Land!

[Karte auf Seite 25]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

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