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Erwachet! 1971
g71 8. 3. S. 27-28

„Dein Wort ist Wahrheit“

Ist der Christ verpflichtet, die „Karwoche“ zu halten?

WENN die „Karwoche“ näher rückt, spricht alt und jung in El Salvador davon. Für manch einen sind diese acht Tage der „Cuaresma“ oder des vierzigtägigen Fastens, die in Zentralamerika auf die Monate März und April fallen, die heiligsten Tage des Jahres. Daher überkommt in dieser Zeit viele religiöse Personen ein Gefühl der Frömmigkeit. Andere benutzen diese Tage jedoch lediglich, sich zu vergnügen, doch diese Vergnügungen arten nicht selten aus.

In dieser Woche lebt man alles andere als tugendsam, Gesetzesübertretungen und Tumulte sind an der Tagesordnung. Die führende Zeitschrift La Prensa Gráfica meldete in ihrer Ausgabe vom 27. März 1967: „DIE KARWOCHE FORDERTE 70 TODESOPFER UND 986 VERWUNDETE“. Für ein kleines Land wie El Salvador sind das sehr hohe Zahlen, besonders wenn man bedenkt, daß sich diese Angaben auf eine Periode von nur vier Tagen beziehen.

In dieser Zeit genießen viele aus religiösen Gründen kein Fleisch. In den meisten katholischen Familien ißt man in der „Karwoche“ an der Sonne getrocknete gesalzene Fische.

Fromme Leute beginnen auch schon Monate vor der „Karwoche“ zu sparen, um sich den teuren, gewöhnlich purpurroten oder schwarzen Stoff kaufen zu können, aus dem sie sich ein langes Gewand nähen, ähnlich dem eines Priesters. Diese Gewänder werden am „Gründonnerstag“ und „Karfreitag“ — der „Karfreitag“ ist der Haupttag der „Karwoche“ — bei den Prozessionen getragen. Jüngere und weniger fromme Personen sparen auch, aber sie sparen im Gedanken an die freien Tage, die sie dann haben; gewöhnlich haben sie von Donnerstag bis „Ostersonntag“ frei.

Die „Karfreitags“-Feierlichkeiten beginnen mit dem Herunterholen der Jesusstatue vom Kreuz in der Kirche. Die Statue wird dann mit teurem wohlriechenden Öl gesalbt und in einen Glassarg gelegt, so daß man die Wunden gut sehen kann. Nun beginnt die Prozession. Tausende von Büßern folgen der Statue, die man sorgfältig auf ein Podest aus Holz gestellt hat. Je schwerer das Podest, desto größer das Opfer, das seine Träger bringen.

Die Prozession zieht den ganzen Tag durch die Stadt, und die Büßer, in lange schwarze Gewänder gehüllt, folgen ihr. Wenn der Zug wieder einen Häuserblock weit gezogen ist, werden alle Träger, manchmal bis fünfzig, durch andere ersetzt. Jeder Träger bezahlt einen Geldbetrag im Werte von vier Dollar, um das Jesusbild einen Häuserblock weit tragen zu dürfen. Bei jedem Halt, den die Prozession macht — während sie an einem Häuserblock vorüberzieht, hält sie mehrmals an —, brennen die Leute Knallfrösche ab; so vermischen sie ihre Seufzer mit Geräuschen, die Ausgelassenheit bekunden.

Interessant sind auch die bunten Sägemehl„teppiche“ für die die Leute ebenfalls viel Geld ausgeben. Ortschaften wie Antigua in Guatemala und Sonsonate in El Salvador sind berühmt für ihre großen bunten und sehr schönen Sägemehl„teppiche“. Je größer und teurer der „Teppich“, desto geachteter die Familie, vor deren Haus er angefertigt wird. Wenn die Prozession vorbeizieht, trampeln die Prozessionsteilnehmer so lange auf dem „Teppich“ herum, bis er völlig zerstört ist. Offenbar bereitet es den Leuten eine gewisse Befriedigung, einen solchen eindrucksvollen Sägemehlteppich vor dem Haus zu haben, weil dadurch die Aufmerksamkeit auf sie und ihr Haus gelenkt wird.

Man sollte sich jedoch die Frage vorlegen: Ist es richtig, daß ein Christ die „Karwoche“ durch solche religiösen Bräuche begeht? Stützt sich dieses „Karwochen“-Brauchtum auf Gottes Wort, die Bibel? Was sagt die Bibel über die „Karwochen“-Festlichkeiten? Es ist bestimmt nützlich, die Antworten auf diese Fragen zu ermitteln.

Als erstes gibt das gesetzlose Treiben, die Zügellosigkeit und die Tumulte, die mit dem Begehen der „Karwoche“ verbunden sind, zu Fragen Anlaß. Wäre ein wirklich christliches Fest mit einem Brauchtum verbunden, das solche Mißachtung der Lehren Jesu Christi und der Heiligen Schrift verrät? Solche Früchte sind unvereinbar mit etwas, was christlich, was wirklich vortrefflich und lobenswert ist. — 2. Kor. 6:14; Jak. 3:11, 12.

Wie zu erwarten ist, findet man daher in der Bibel keinen Hinweis dafür, daß Christen die „Karwoche“ auf solche Weise halten sollten. Die damit verbundenen Sitten und Bräuche verstoßen sogar gegen die Lehren der Bibel, zum Beispiel die Sitte, in der „Karwoche“ kein Fleisch zu essen. Aus der Bibel geht hervor, daß es ein Zeichen des Abfalls vom Glauben ist, wenn man aus religiösen Gründen fastet: „In den späteren Zeiten werden manche vom Glauben abfallen und Irrgeistern sich zuwenden ..., die unter Verstellung trügerisch reden ... Sie verbieten ... den Genuß von Speisen, die Gott doch geschaffen hat, damit sie unter Danksagung genossen werden von denen, die glauben und die Wahrheit erkannt haben.“ — 1. Tim. 4:1-3, Hamp, Stenzel, Kürzinger.

Jesus Christus sagte, man müsse Gott „in Geist und Wahrheit“ anbeten. (Joh. 4:24, HSK) Kann man diese Worte Jesu in Übereinstimmung bringen mit der Sitte, in der „Karwoche“ mit einem Jesusbild durch die Straßen zu ziehen? Bestimmt nicht; ein Bildwerk zu ehren oder zu verehren verstößt offensichtlich gegen den biblischen Grundsatz: „Im Glauben wandeln wir und nicht im Schauen.“ — 2. Kor. 5:7, HSK.

Manch einer, der die „Karwoche“ hält, mag jedoch einwenden, das Bild werde nicht geehrt, sondern derjenige, den es darstelle, Jesus Christus. Aber die unzweideutigen Gebote Gottes schließen sogar einen solchen Bilderdienst aus. Gott sagt: „Du sollst dir kein Schnitzbild machen, noch irgendein Abbild von dem, was droben im Himmel oder auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde ist! ... Du sollst ... sie nicht verehren.“ „Ihr sollt euch keine Götzen anfertigen, Schnitzbilder und Steinmale nicht errichten, Steine mit Bildwerk in eurem Land nicht aufstellen, um davor niederzufallen.“ „Kindlein, hütet euch vor den Götzen!“ — 2. Mose 20:4, 5; 3. Mose 26:1; 1. Joh. 5:21, HSK.

Überlege, wie unweise es ist, ein hilfloses Bildwerk aus Holz, Stein oder Gold zu verehren. Ein solches Bildwerk hat kein Leben, es ist das Erzeugnis eines Menschen. Im Gegensatz zum Menschen kann es nicht denken. Es kann nicht sprechen, es gleicht einer Puppe, die dem Kind, das mit ihr spielt, keine Antwort geben kann. Es vermag die Bitten eines Menschen nicht zu hören noch drohende Gefahren zu sehen und kann ihn daher auch nicht davor warnen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß Gottes Wort sagt, es sei töricht, ein Bildwerk zu verehren, so, wie das während der „Karwoche“ geschieht. — Jes. 44:9-20; 46:5-7; Ps. 134:15-18, HSK.

Es gibt nur eine Feier, die Christen gemäß der Bibel begehen sollten: die Feier zur Erinnerung an den Tod Jesu. Man beachte, wie diese Feier eingesetzt und zu einem Gebot für Christen gemacht wurde. Wir lesen in der Bibel: „Als schließlich die Stunde kam, legte er [Jesus] sich zu Tisch und die Apostel mit ihm. Und er nahm einen Becher entgegen, dankte und sprach: ,Nehmt diesen und reicht ihn unter euch von einem zum anderen ...‘ Auch nahm er ein Brot, dankte, brach es und reichte es ihnen und sprach: ,Dies bedeutet meinen Leib, der zu euren Gunsten gegeben wird. Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich.‘“ — Luk. 22:14, 17-19.

Ein wahrer Christ sollte diese Feier jedes Jahr begehen, die „Karwochen“-Festlichkeiten aber mit ihrem unbiblischen Brauchtum sollte er meiden. Für Christen ist diese Feier zur Erinnerung an den Tod Jesu eine Gelegenheit, sich zur Anbetung des wahren Gottes, Jehovas, zu versammeln und ihm von Herzen zu danken für seine barmherzige Vorkehrung, die Menschheit durch Christus zu erlösen.

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