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Erwachet! 1970
g70 8. 10. S. 19-21

Einmischung in weltliche Angelegenheiten beunruhigt viele

HEUTE werden Geistliche sehr häufig in der Presse erwähnt. Nimmt man eine Zeitung oder eine Zeitschrift zur Hand, so findet man darin nicht selten Meldungen über die Einmischung von Geistlichen in weltliche Angelegenheiten. Viele Geistliche nehmen an Protestaktionen teil, verweigern den bürgerlichen Gehorsam und sagen, unter gewissen Verhältnissen sei es angebracht, revolutionäre Methoden und Gewalt anzuwenden.

Das argentinische Nachrichtenmagazin Analisis schrieb: „In der letzten Woche des Jahres 1968 haben 150 katholische Priester in verschiedenen Teilen des Landes politische Hoffnungen geweckt. In Córdoba traten sie für die Anwendung revolutionärer Methoden ein; in Nenquén, Chaco und Tucumán belästigten sie die Regierung ..., während sie in Buenos Aires Onganía [dem Präsidenten] eine Petition unterbreiteten.“

Auch in Brasilien sind Kirchenführer wegen ihrer politischen Umtriebe mit der Regierung in Konflikt gekommen. Und die in Chicago erscheinende Zeitung Tribune schrieb: „Bei den jüngsten Ausschreitungen wurden 441 Personen verhaftet, 61 der erwachsenen männlichen Personen, die die Polizei festnahm — oder 26 Prozent —, waren Geistliche.“

Ist es richtig?

Hältst du es für richtig, daß sich Geistliche in dieser Weise in weltliche Angelegenheiten einmischen? Viele Personen halten es nicht für richtig, und sie sind deshalb beunruhigt, ja sogar entrüstet.

Der südafrikanische Politiker Ben Schoeman erklärte zornig: „Wir haben die politischen Bischöfe langsam satt. Sie benutzen die Kanzel, um ihre schmutzigen Angriffe auf die Regierung zu rechtfertigen.“ In Bridgend, Glamorgan (England), ärgerten sich die Besucher einer Baptistenkirche über die politischen Predigten ihres Pfarrers. Eines der Gemeindeglieder sagte: „Unser Pfarrer ist ein fanatischer Politiker. ... Wir gehen zur Kirche, nicht um solchen Unsinn, sondern um das Evangelium zu hören.“

In der Berliner Morgenpost konnte man lesen: „Das Unbehagen, die Empörung und der Zorn vieler Christen über die deutsche evangelische Kirche sind vielmehr das Ergebnis einer Irrlehre, der diese Kirche und ein großer Teil ihrer gegenwärtigen Repräsentanten verfallen sind. Einer Kirche, die glaubt, Politik sei wichtiger als Verkündigung ...“ (29. August 1969).

Empfindest du auch Unbehagen? Hast du dich auch schon gefragt: „Was hat eine solche Tätigkeit mit Christentum zu tun?“? Manche Personen nehmen außerdem Anstoß daran, daß Geistliche für die Anwendung revolutionärer Methoden eintreten. Doch die Ansichten dieser Geistlichen werden durch offizielle Verlautbarungen ihrer Kirche gestützt.

So erklärte zum Beispiel der Ökumenische Rat der Kirchen, dem etwa 237 Kirchen angehören, auf der Vierten Vollversammlung in Uppsala im Jahre 1968: „Die Schaffung politischer Strukturen, die die nationale Entwicklung fördern können, erfordert eine revolutionäre Neugestaltung der Sozialstrukturen. ... In Ländern, in denen herrschende Gruppen ... den Wünschen der Menschen mit Unterdrückung oder Gleichgültigkeit begegnen ... kann ein revolutionärer Umbruch gewaltsame Formen annehmen“ (Bericht aus Uppsala 1968, Seite 49).

Und Joseph Michenfelder, ein Priester des Maryknoll-Seminars, der die katholische Glaubensinformation in Peru leitet, erklärte: „Die katholischen Revolutionäre berufen sich auf die päpstlichen Enzykliken, besonders auf die Sozialenzyklika ,Populorum Progressio‘, in der es heißt, daß an Orten, an denen eine Änderung auf friedliche Weise nicht herbeigeführt werden könne, eine Revolution schließlich notwendig werden möge.“

Was sagt das Wort Gottes?

Aber empfiehlt Gottes Wort christlichen Dienern Gottes, sich in weltliche Angelegenheiten zu mischen, ja sich sogar an Revolutionen zu beteiligen? Wir lesen nichts dergleichen in der Bibel!

Dagegen steht in der Bibel geschrieben: „Wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar.“ (Jak. 4:4) Auch Jesus Christus sagte: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt.“ Außerdem sagte er von seinen wahren Nachfolgern: „Sie sind kein Teil der Welt.“ (Joh. 18:36; 17:16) Doch wie handeln die protestantischen Kirchen, die katholische Kirche und die jüdischen Glaubensgemeinschaften?

Es ist ganz offensichtlich, daß sie ein Teil der Welt sind, denn wie oft arbeiten sie mit den Politikern Hand in Hand. Was sollte das für dich bedeuten? Wenn die Kirchen nicht nach dem handeln, was Gottes Wort gebietet, solltest du dann weiterhin die Kirche besuchen? Werden die Kirchen wirklich von Gott anerkannt? In dieser Beziehung tun sie den Willen Gottes bestimmt nicht!

Keine grundlegende Änderung

Aber man darf nicht annehmen, daß die Einmischung der Kirchen in weltliche Angelegenheiten, über die in letzter Zeit so viel in der Presse zu lesen war, eine neue Erscheinung ist. Schon seit langem pflegen die Kirchen sich in die Politik einzumischen, ja sie fordern sogar die Gläubigen auf, weltliche Kriege zu unterstützen. Der katholische Historiker Gordon C. Zahn schreibt zum Beispiel: „Die Kirche [wurde] praktisch zu einem Organ der sozialen Kontrolle ... und arbeitete insoweit für den national­sozialistischen Staat ..., als die Gewähr der aufrichtigen Unterstützung des Krieges [des Zweiten Weltkrieges] durch die Katholiken in Frage stand“ (Die deutschen Katholiken und Hitlers Kriege, S. 270, 271).

In der August-Ausgabe der Zeitschrift Nation’s Business vom Jahre 1964 wurde genau gezeigt, wie sich die Unterstützung der Weltkriege durch die Kirchen ausgewirkt hat:

„Die Armeen, die sich 1914 gegenüberstanden, setzten sich ungefähr im gleichen Verhältnis aus Katholiken, Protestanten und Juden zusammen. Auf beiden Seiten wurden die Lehren der hebräischen Propheten beziehungsweise die Lehren Christi in gleicher Weise anerkannt oder mißachtet. Noch größer war die Verachtung der religiösen Gebote im Zweiten Weltkrieg.“

Ein Katholik, dem das unchristliche Verhalten der Kirchen zu schaffen machte, schrieb in einer katholischen Zeitschrift:

„Im Ersten Weltkrieg haben die deutschen und die italienischen Katholiken ihre amerikanischen und englischen Glaubensbrüder gehaßt und getötet, und wir haben ähnlich gehandelt, indem wir unsere deutschen Brüder in Christo getötet haben. Im Zweiten Weltkrieg hat sich das fürchterliche Schauspiel wiederholt, als die meisten Katholiken ihrer Regierung gehorchten und, erfüllt von Haß und Furcht, diejenigen töteten, die sie nach dem Gebot Christi hätten lieben sollen. ... Würde der Staat uns befehlen, uns selbst umzubringen, würden wir nicht gehorchen ... Wenn der Staat uns aber befiehlt, unseren unschuldigen Bruder, der in einem anderen Land wohnt, zu töten, gehorchen die meisten von uns und vergessen dabei ganz, daß es heißt: ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘, und: ,Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses‘“ („The Sign“, September 1955).

Es kann nicht bestritten werden, daß die Christenheit Blutschuld auf sich geladen hat. Am ersten Tag des Jahres 1970 bekannte Papst Paul: „An unseren Händen klebt immer noch das Blut der vergangenen Weltkriege“ (New York Times, 2. Januar 1970).

Doch die Kirchen fahren fort, sich in weltliche Angelegenheiten zu mischen, ja sie kümmern sich immer mehr darum. Die Zahl der Personen aber, die daran Anstoß nimmt, wächst, wodurch der Niedergang der Kirchen beschleunigt wird. Und das Geschick, das die Kirchen schließlich trifft, wird sich auch auf dich auswirken. Wieso?

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