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  • Ich war ein Sklave der Dämonen
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Erwachet! 1970
g70 22. 10. S. 21-23

Ich war ein Sklave der Dämonen

Ein Bericht, wie er dem „Awake!“-Korrespondenten auf den Fidschiinseln erzählt wurde

ES WAR dunkel im Raum. Nur das schwache Licht einer Öllampe schien auf die mit Kokosfett eingeriebenen Leiber der Männer, die im Kreis saßen. Sie hatten sich in einer strohgedeckten Wohnhütte, typisch für die Fidschiinsulaner, die etwas abseits des Dorfes lag, versammelt. Eine halbe Kokosnußschale wurde herumgereicht, aus der jeder trank.

Was bedeutete diese Zeremonie, die verbunden war mit Opfern und dem Anrufen von Geistern und bis tief in die Nacht dauerte? Was war in dieser Schale, aus der alle tranken? Alles war irgendwie unheimlich. Es war eine geheime Zusammenkunft, und das ließ ahnen, daß diese Männer nichts Gutes im Schilde führten.

Der ältere Mann, der offenbar den Vorsitz hatte, war ein Medizinmann, und die übrigen Männer verehrten wie er die Geister der Verstorbenen. Die große hölzerne Schale mit den vier kurzen Beinen, alles aus einem Stück geschnitzt, die von den Männern herumgereicht wurde, enthielt Kawa. Wurzeln und Stengel eines Pfeffergewächses werden getrocknet und gemahlen und dann mit Wasser vermischt. Während des Zubereitens der Kawa opferte man den Geistern der Verstorbenen. Als dann ein Mann nach dem andern trank, wurden die Toten angerufen, sie möchten jedem Kraft für sein Vorhaben geben.

Ja, diese Männer hatten etwas vor. Sie wollten einen Laden überfallen und baten die Geister der Verstorbenen um Beistand. Sie waren auf Geld aus und beabsichtigten, auch andere Dinge mitzunehmen, die sie darin vorfinden würden. Schließlich sagte der Medizinmann zu ihnen, er hätte jetzt die Zusicherung, daß der Überfall erfolgreich sein würde. Doch zuerst müßte der Ladeninhaber gebannt werden.

Zur festgesetzten Zeit wurde das Geschäft dann überfallen. Während die Männer die Ladenkasse ausraubten, Konservendosen und Stoffballen von den Regalen herunterholten und sogar einen Geldschrank fortschleppten, stand der Ladenbesitzer wie versteinert, unfähig, sich zu wehren. Später jedoch wurden die Plünderer festgenommen, weil die Polizei das Diebesgut bei ihnen fand. Bis zu einem gewissen Grad waren sie somit erfolgreich, doch dem Arm des Gesetzes entgingen sie nicht, und in dieser Lage kamen ihnen die „Geister der Verstorbenen“ nicht mehr zu Hilfe.

Geisterverehrung

Wieso ich diesen Fall so genau kenne? Nun, ich war einer dieser Männer, und der alte Medizinmann war mein Großvater. Bevor er starb, anvertraute er mir, nachdem ich eine Zeitlang bei ihm gelernt hatte, seine Geheimnisse und übertrug seine Zauberkräfte auf mich.

Ich amtete jahrelang als Medizinmann und führte mehrere Gruppen von Geisterverehrern an. Wir zogen auf unseren Inseln von Ort zu Ort, wobei ich meine Zauberkräfte gebrauchte; wir stahlen und lebten vom Diebesgut und arbeiteten nur, wenn es gar nicht anders ging. Meistens wurden wir gefaßt, sei es, weil wir mit unseren Erfolgen prahlten, sei es, weil man das Diebesgut in unserem Besitz fand. Das hatte zur Folge, daß ich in sechs verschiedenen Gefängnissen der Fidschi-Inseln Strafen verbüßen mußte; ich hatte einen üblen Leumund.

Merkwürdig ist vielleicht, daß ich während dieser ganzen Zeit Mitglied einer der großen Sekten der Christenheit war; auch mein Großvater, der Medizinmann, hatte dieser „christlichen“ Kirche angehört. Obschon seine spiritistische Tätigkeit weit und breit bekannt war, galt er trotzdem als ehrbares Mitglied unserer Religionsgemeinschaft. Unser Pfarrer sagte nie etwas gegen die auf den Fidschiinseln übliche Totenverehrung. Außerdem wurde in der Kirche gelehrt, die Seelen der Verstorbenen würden weiterleben. Wir sagten uns daher, es könne doch nicht verkehrt sein, die Hilfe der Toten in Anspruch zu nehmen, um unsere Familien zu ernähren, selbst wenn es durch Diebstahl wäre. Dem unvollkommenen Menschen gefällt es gewöhnlich, etwas umsonst oder mit möglichst wenig Anstrengung zu erhalten. Außerdem wurde ich von meinen Mitbürgern respektiert, weil ich Medizinmann war, und das verlieh mir ein Gefühl der Überlegenheit und stärkte meinen Glauben an die Macht der Zauberei.

Andererseits hatte dieser Glaube aber entschiedene Nachteile. Wir lebten in ständiger Furcht vor den unsichtbaren Geistern. Sobald wir Kontakt mit ihnen hatten und unter ihrer Gewalt standen, waren wir gezwungen, ihren Willen zu tun. Wir befürchteten, durch Ungehorsam schweres Unheil über uns und unsere Angehörigen zu bringen. Zwischen diesen Geistern und uns bestand keine Liebe. Es war ihnen offenbar gleichgültig, daß wir immer tiefer sanken; wir dagegen machten uns ihre Macht für unsere gesetzlosen und bösen Ziele nur zu gerne zunutze. Außerdem lebten wir in ständiger Furcht davor, wegen unserer Verbrechen verhaftet zu werden.

Ich fragte mich tatsächlich oft, ob es keine bessere Lebensweise gäbe, eine Lebensweise, die mehr befriedigen würde. Ich war verwirrt und hatte dieses unnütze Leben satt. Aber wie konnte ich mich davon befreien?

Spiritismus entlarvt

Dann kam ich eines Tages mit einem der Zeugen Jehovas in Berührung. Unser Gespräch führte zu einem Bibelstudium, das wöchentlich in unserer Wohnung abgehalten wurde. Ich lernte dabei Dinge kennen, von denen ich bis dahin nicht einmal gehört hatte. Ich erfuhr zum Beispiel, daß die Bibel sagt „Die Toten aber wissen gar nichts ... Sowohl ihre Liebe als auch ihr Haß und ihr Eifern sind längst verschwunden.“ (Pred. 9:5, 6) Die Geister, die wir anriefen, waren somit nicht unsere Vorfahren! Wer waren sie denn? Ich fand bald heraus, daß es sich bei diesen Geistern um Dämonen handelte — um böse Geister, die die Kraft hinter den vielen Formen des Spiritismus sind! In der Religionsgemeinschaft der Christenheit hatte man mich nie darauf aufmerksam gemacht, daß die Bibel ein strenges Urteil fällt über jeden, „der Wahrsagerei treibt“, über jeden „Zauberer oder Beschwörer oder Magier, oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt“. — 5. Mose 18:10-12.

Ich erfuhr, daß Gott den Christen streng gebietet, sich von Spiritismus fernzuhalten, weil dieser sowie alle Formen der Anbetung, die damit verbunden sind, ‘offenkundig Werke des Fleisches sind’. — Gal. 5:19, 20.

Ein harter Kampf

Heute bin ich ein christlicher Prediger der Zeugen Jehovas und habe mich — wie ich hoffe — endgültig von den Praktiken abgewandt, die, wie ich erkannt habe, nichts anderes als Dämonismus sind. Aber es war ein harter Kampf. Eine Stimme aus dem unsichtbaren Bereich forderte mich ständig auf, die Bibel nicht mehr zu studieren. Sie erinnerte mich an die guten Einnahmen, die ich hatte, während ich unter dem Einfluß der Geister stand. Sie drohte mir, daß es mir schlecht gehen würde und ich wahrscheinlich meine Familie nicht mehr ernähren könnte, würde ich aufhören, den Geistern zu dienen. Doch die dämonische Stimme erwähnte mit keinem Wort, wie unsicher und aufreibend mein Leben damals gewesen war.

Durch mein Bibelstudium und den Umgang mit Jehovas Volk hatte ich aber gelernt, was ich tun mußte. Ich betete zu Jehova. Ich las regelmäßig in der Bibel und besuchte soviel wie möglich die Zusammenkünfte der Ortsversammlung der Zeugen Jehovas. Je beharrlicher ich war, desto schwächer wurde jene Stimme, und schließlich verstummte sie ganz.

Dann bemühten die Dämonen sich, mich in anderer Weise zu verführen. Zwei ältere Männer unseres Dorfes baten mich, die Leitung bei Zauberriten, die sie durchführen wollten, zu übernehmen. Sie benötigten Material, um ein Haus zu bauen. Sonst sind die Fidschiinsulaner freundliche, anteilnehmende Menschen und helfen jedem, der in Not ist. Wären die biblischen Grundsätze in meinem Denken und meinem Herzen nicht bereits so gut verankert gewesen, hätte ich mir vielleicht gesagt, es könne ja nichts schaden, ein einziges Mal Spiritismus zu praktizieren, um meinen Nachbarn zu helfen. Aber ich ließ mich nicht zu einem Kompromiß verleiten und schenkte ihnen klaren Wein ein.

Die Ungewißheit der Christenheit

Nun beginnen die Vertreter der Christenheit, nachdem sie jahrelang die Dämonenverehrung geduldet haben, zu erkennen, daß die Medizinmänner auf unseren Inseln, deren Bevölkerung christlich sein soll, weit einflußreicher sind als die Geistlichen. Eine Religions­gemeinschaft hat eine Kommission gebildet, die das Verhältnis zwischen dem Einfluß der Medizinmänner und den Kirchen erforschen soll. Ein Kommissionsmitglied, ein Arzt, der der Methodistenkirche angehört, stellte fest, daß die Zahl der Medizinmänner wächst. Auf die Frage, ob er glaube, daß die Zauberei auf den Fidschiinseln allmählich aussterbe, antwortete er: „Nein, das glaube ich nicht, im Gegenteil, ich bin der Meinung, daß es damit immer schlimmer wird. Doch ich möchte gar nicht, daß sie ausstirbt, bevor wir nicht Gelegenheit gehabt haben, sie richtig zu erforschen. Ich meine, wir könnten von diesen Medizinmännern einiges lernen, was uns helfen würde, einen Teil unserer Probleme zu lösen.“

Das erwähnte Kommissionsmitglied fügte noch hinzu: „Diese Dinge [Fälle, in denen spiritistische Kräfte wirksam waren, die er selbst miterlebt hatte] sollten eigentlich, wenn man an die Naturgesetze denkt, nicht geschehen, aber man kann nicht bestreiten, was man mit eigenen Augen geschaut hat. Wie kann man also diese Dinge erklären?“ Die Personen, die sich an diesen Forschungen beteiligten, waren offensichtlich bereit, von den lügnerischen Dämonen etwas zu lernen, anstatt sich an die Bibel zu wenden und sich bei der Lösung ihrer Probleme davon leiten zu lassen.

Glücklich, frei zu sein

Wie glücklich bin ich, von diesen unsichtbaren Mächten, die im Verein mit Satan über die Nationen herrschen, freigeworden zu sein! Jehovas Zeugen haben mir die Bibel so nahegebracht, daß ich gelernt habe, ihren Rat zu befolgen, wie zum Beispiel den Rat in Epheser 4:28. Heute bin ich als fleißiger Arbeiter und ehrlicher Mensch bekannt, als ein Mensch, der so handelt, wie ein wahrer Christ handeln sollte, und dieser Wandel ist auf die Kraft zurückzuführen, die von der Bibel ausgeht, vorausgesetzt, daß man sie studiert.

Ich bin Jehova Gott und seinem Sohn, Christus Jesus, dankbar, daß es mir gelungen ist, mich vom Spiritismus freizukämpfen. Mit Gottes Hilfe bin ich nun eifrig dabei, anderen Fidschi-Insulanern zu helfen, die Gefahr des Dämonismus zu erkennen und ihm zu entrinnen. Eine Erkenntnis der Bibel und nicht die Verehrung von Geistern wird für sie ewiges Leben unter Gottes himmlischem Königreich bedeuten. Wenn sie unter jener gerechten Herrschaft bleiben, werden sie für immer von der Versklavung durch böse Dämonen frei bleiben und werden glückliche Diener des gerechten Gottes, Jehovas, sein.

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