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Erwachet! 1971
g71 8. 5. S. 3-4

Verhaltensstudien oder Bibelstudium?

BENÖTIGT der Mensch eine Führung? Ganz bestimmt. Die Verwirrung, die heute auf der ganzen Erde herrscht, der Streit und die Gewalttat zeigen das deutlich. Seit Jahren sind Wissenschaftler, die das Verhalten der Tiere erforschen, bestrebt, aufgrund ihrer Forschungen zu erkennen, wie der Mensch eigentlich leben sollte. Sie sagen, was sie bei ihren Forschungen gelernt hätten, würde ihnen helfen, den Menschen besser zu verstehen.

Konrad Lorenz, ein bekannter Tierpsychologe, hat zum Beispiel einige sehr interessante Beobachtungen über das soziale Verhalten gewisser Gänse veröffentlicht. Er wies darauf hin, daß das Verhalten dieser Gänse eine gewisse Ähnlichkeit mit menschlichen Eigenschaften habe. Er erklärte, unter den lebenden Geschöpfen bestehe ein Streben nach der Vormachtstellung; das gelte immer, „wenn man fünf Jungen, fünf Hähne, fünf Kanarienvögel oder fünf Buntbarsche“ zusammenstecke. Er betrachtet die Erkenntnisse der Naturwissenschaft als Hilfe für den Menschen, seine Neigung zu aggressivem Handeln zu überwinden. Er behauptet, daß man „die Probleme des Verhaltens, der Motivierung und ähnliche“ nur durch solche Erkenntnisse lösen könne.

Stimmt das? Können solche Erkenntnisse wegleitend sein? Der bekannte amerikanische Schriftsteller Arthur Koestler schreibt über die Bemühungen, durch ein Studium des Verhaltens der Tiere den Menschen zu verstehen und eine Wegleitung für sein Handeln zu erhalten: „Mit aller Bescheidenheit möchte ich sagen, daß es offenbar von zweifelhaftem Wert ist, eine Diagnose des Menschen zu stellen, die gänzlich auf Analogien mit tierischem Verhalten beruht. ... Es liegt in der Natur der Sache, daß man nicht weit genug geht, weil die ausschließlich menschlichen Merkmale nicht berücksichtigt werden — zum Beispiel die Sprache —, für die es natürlich nichts Analoges gibt. Dabei sind sie aber von entscheidender Bedeutung für das Ermitteln des Verhaltens unserer Art“ (New York Times Magazine, 19. Oktober 1969).

Autor Koestlers Argumente sind treffend, und es ist interessant, daß seine Überlegungen ziemlich mit dem übereinstimmen, was die Bibel sagt. Sie zeigt, daß der Mensch durch Beobachtung der Tiere gewiß einiges lernen kann. In diesem Buch wird z. B. der Faule aufgefordert, zur Ameise zu gehen und weise zu werden, indem er sie beobachtet, wie sie Nahrungsvorräte für den Winter sammelt. Die Bibel zeigt aber auch nachdrücklich, daß die Tiere nicht mit Verstand und Vernunft begabt sind, sondern vom Instinkt geleitet werden. So gibt der Psalmist den Rat: „Seid nicht wie ein Roß, wie ein Maultier, das keinen Verstand hat; mit Zaum und Zügel, ihrem Schmucke, mußt du sie bändigen, sonst nahen sie dir nicht.“ Man kann mit einem Pferd oder mit einem Maultier nicht vernünftig reden, um es zu veranlassen, dieses oder jenes zu tun. Man muß andere Methoden anwenden. — Ps. 32:9; Spr. 6:6-8; 2. Petr. 2:12.

Wie kann der Mensch lernen, die Probleme des menschlichen Verhaltens durch ein Studium des tierischen Verhaltens zu lösen, wenn es bei seinen Problemen um die höheren und komplizierteren Fähigkeiten des Menschen geht? Von allen Geschöpfen der Erde besitzt nur der Mensch Vernunft und Phantasie. Nur er hat die Fähigkeit des begrifflichen, des abstrakten Denkens. Nur er besitzt auch ein Sittlichkeitsgefühl, das ihm die Erkenntnis von Recht und Unrecht vermittelt. Und nur der Mensch hat das Verlangen, etwas Höheres anzubeten. Der Anthropologe Loren Eiseley sagte einmal treffend, die Evolutionisten hätten in ihrem Eifer, physische Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Tier zu finden, den großen und bedeutsameren Unterschied übersehen, nämlich den Unterschied zwischen dem Gehirn des Menschen und dem der Tiere.

Wir dürfen uns aber auch nicht von menschlicher Weisheit leiten lassen. Das Wissen des unvollkommenen Menschen ist widerspruchsvoll. Wie viele verschiedene Philosophien gibt es doch! Zur Zeit der Apostel gehörten die klugen Köpfe Griechenlands größtenteils entweder zu den Stoikern oder den Epikureern — zwei philosophische Richtungen, die absolut gegensätzlich waren, die Anhänger beider Richtungen behaupteten jedoch, weise zu sein. Bis auf den heutigen Tag ist es so geblieben: die Philosophen sind sich alles andere als einig.

Das gilt auch für politische Ideologien. Von wem soll man sich leiten lassen? Wer ist imstande, zu sagen, welche Partei das Volk am besten führen würde, geschweige, alle unter einen Hut bringen könnte? Auch denke man an die Gegensätze auf religiösem Gebiet, die noch größer und noch zahlreicher sind.

Warum diese Verwirrung? Die Bibel antwortet: „Die Weisen werden beschämt ...; siehe, das Wort Jehovas haben sie verschmäht, und welcherlei Weisheit haben sie?“ Ja, wir wissen, „daß nicht beim Menschen sein Weg steht, nicht bei dem Manne, der da wandelt, seinen Gang zu richten“. Der Mensch ist zufolge der Ursünde unvollkommen, schwach, selbstsüchtig, ja das Dichten seines Herzens „ist böse von seiner Jugend an“. Deshalb hat Jehova Gott, der Schöpfer, dem Menschen sein Wort gegeben, damit es eine Leuchte seinem Fuß und ein Licht für seinen Pfad sei und ihn ausrüste für jedes gute Werk. — Jer. 8:9; 10:23; 1. Mose 8:21; Ps. 119:105; 2. Tim. 3:16, 17.

Von einem weisen und liebevollen Schöpfer, einem Schöpfer, dessen Dasein die ganze Schöpfung bezeugt, sollten wir das auch erwarten. Hat er nicht für unsere materiellen Bedürfnisse reichlich gesorgt? Sollten wir daher nicht erwarten, daß er auch unser Bedürfnis nach einer Führung befriedigt? Personen, die aufgeschlossen und mit ehrlichem Herzen sein Wort erforschen und sich davon leiten lassen, werden mit Erkenntnis belohnt. Mehr als 1 400 000 Personen, die verstreut auf der ganzen Erde leben, haben die Erfahrung gemacht, daß dem so ist. Diese Erkenntnis bewirkt, daß sie miteinander in Frieden leben, daß sie zufrieden sind und Herzensfrieden haben. Sie wissen, daß die Gesetze und Grundsätze des Wortes Gottes von hohem Wert sind. — Röm. 1:20; Phil. 4:19.

Die Bibel belehrt uns, daß wir Jehova Gott mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Sinn und ganzer Kraft lieben sollten und unseren Nächsten wie uns selbst. In ihr finden wir auch das Gebot Jesu, einander zu lieben, wie er uns geliebt hat. Wie anders wird die Welt sein, wenn alle Menschen, die auf Erden leben, diese Gebote halten und „die Erde ... voll sein [wird] der Erkenntnis Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken“! — Jes. 11:9; Mark. 12:29-31; Joh. 13:34, 35.

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