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  • Das Tier, das „verkehrt herum“ lebt
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Erwachet! 1971
g71 8. 7. S. 15

Das Tier, das „verkehrt herum“ lebt

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Bolivien

DAS Tier, das „verkehrt herum“ lebt, ist in Lateinamerika zu Hause: die spanisch sprechenden Einwohner nennen es „Perezoso“. Wer die Stadt Santa Cruz in Bolivien besucht, mag ihm auf dem Hauptplatz im Stadtzentrum begegnen. Es mag sich dem Besucher ganz langsam nähern, indem es sich durch Bewegungen dahinschleppt, die den Trockenübungen angehender Schwimmer gleichen. Man braucht jedoch nicht zu erschrecken, denn das Faultier, das Tier, das „verkehrt herum“ lebt, ist ganz und gar ein Gentleman.

Langsame Bewegungen sind das auffallendste Merkmal dieses Tieres. Es ist daher auch zum Sinnbild großer Trägheit geworden, und in der Umgangssprache wird ein fauler Mensch als „Faultier“ bezeichnet. Wenn man dieses Tier beobachtet, hat man das Gefühl, einen Film zu sehen, der mit einem Zeitdehner (Zeitlupe) aufgenommen worden ist.

Das Faultier verbringt fast sein ganzes Leben hoch oben in den Bäumen. Für dieses Leben ist es vorzüglich ausgestattet!

Jedes der vier Gliedmaßen ist mit drei kräftigen Krallen, auch Haken- oder Sichelkrallen genannt, bewehrt, mit denen sich das Faultier an den Baumästen festhalten kann. Es hängt mit dem Rücken nach unten, und in dieser hängenden Körperhaltung hangelt es sich langsam in tarzanähnlicher Weise von Ast zu Ast.

Die Faultiere verbringen fast das ganze Leben „verkehrt herum“. Sie schlafen sogar mit dem Rücken nach unten hängend und sich mit den Sichelkrallen am Zweig festhaltend. In dieser abwärtshängenden Körperhaltung paaren sie sich und bringen die Jungen zur Welt. Sogar wenn das Faultier tot ist, bleibt es noch eine Zeitlang mit seinen Sichelkrallen an seinem Ast hängen!

Vielleicht denkst du, das Faultier sei seinen Verfolgern schutzlos ausgeliefert, weil es so langsam ist. Aber dem ist nicht so; als Verteidigungswaffe dienen ihm die Krallen, obschon es diese Waffe nur anwendet, wenn es gereizt wird. Es kann, an einem Bein hängend, sich um fast 360 Grad drehen. Das ermöglicht es ihm, sich gegen Feinde zu verteidigen, indem es mit beiden Armen zuschlägt. Aber im allgemeinen ist es ein sanftes Tier. Ein guter Schutz vor eventuellen Feinden ist sein Äußeres.

Recht sympathisch ist vor allem sein Gesichtsausdruck: Er erinnert an einen Mongoliden, der breit lächelt. Wenn das Faultier sich von Ast zu Ast hangelt, dreht es ständig den Kopf wie eine Tür in der Angel, wobei es die zu ihm aufblickenden Beobachter freundlich über die Schulter anlächelt. Mit diesem naiven „Mir-tut-doch-niemand-etwas-zuleide“-Ausdruck dürfte es jedem, der ihm nachstellt, den Schneid abkaufen.

Aber das Faultier ist auch gut getarnt, und das ist für dieses langsame Tier ein großer Schutz. Sein Körper ist mit zottigen grauen Haaren bedeckt, die aussehen wie Borsten, doch wenn man sie berührt, merkt man, daß sie ganz weich sind. Stellenweise ist es auch heller grau, und auf dem Rücken hat es einen schwarzen Streifen, auch über das Gesicht ziehen sich von den Augen aus kleine schwarze Streifen. Sein Fell ist auf den grauen Baumstämmen und Zweigen fast unsichtbar. Und da das Faultier sich langsam bewegt, fällt es kaum auf.

So erzählte ein Beobachter:

„Ich stand unter einem völlig entlaubten Baum. Ich schaute mehrere Minuten zu der Krone auf, um ein Faultier ausfindig zu machen. Ich wollte schon wieder weggehen, als ich plötzlich eines sah. Dann bemerkte ich ein weiteres und dann noch eines. Schließlich zählte ich fünf Faultiere ... Es war ein kalter Tag, die Tiere hatten sich deshalb zu einer Kugel zusammengerollt, hingen an einem Arm am Baumast und schliefen fest. Ich hatte sie für Auswüchse am Baum gehalten.“

Es ist interessant, zu sehen, wie das Faultierweibchen sein Junges hoch oben in den Baumkronen spazierenführt. Es trägt das Junge huckepack, aber „verkehrt herum“, denn das Junge sitzt der Mutter auf dem Bauch und klammert sich am Fell fest, während sie sich mit den kräftigen Armen von Ast zu Ast hangelt. Der Kleine hat keine Angst, sondern genießt den Spaziergang. Das kann man daran sehen, wie er unter den Armen der Mutter hervorschaut und auf die sich amüsierenden Beobachter, die zu ihm aufschauen, herablächelt.

In Santa Cruz führen viele Eltern ihre Kinder zum Hauptplatz, um das Tier zu sehen, das „verkehrt herum“ lebt. Jung und alt bereitet es Vergnügen, diese faszinierende Schöpfung Gottes zu beobachten.

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