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  • Sind Drogen wirklich so gefährlich?
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Erwachet! 1971
g71 22. 7. S. 16-19

Sind Drogen wirklich so gefährlich?

IM Mai des Jahres 1970 wurden nach tagelangen Unruhen auf dem Gelände der Staatsuniversität von Ohio in Kent vier Studenten von Nationalgardisten erschossen. Diese Schüsse schreckten die ganze amerikanische Bevölkerung auf. Doch am gleichen Wochenende sollen allein in der Stadt New York siebzehn Jugendliche an den Folgen des Drogenmißbrauchs gestorben sein.

Im Vietnamkrieg sind bisher mehr als 44 000 Amerikaner getötet worden. Darüber haben sich viele Amerikaner empört, und es ist deswegen zu großen Protestaktionen gekommen. In der gleichen Zeit sollen indessen über 140 000 Amerikaner an den direkten oder indirekten Folgen des Rauschgiftgenusses gestorben sein.

Warum ist man nicht ebenso empört wegen der Opfer, die der Drogenmißbrauch fordert? Weil viele Jugendliche und auch Erwachsene jetzt der Meinung sind, der Genuß von Rauschmitteln sei nicht unbedingt schädlich oder gesetzwidrig. Es wird behauptet, nicht bei jedem führe der Rauschmittelgenuß zu Gesundheitsschäden oder zum Tod. Das stimmt. Aber es ist auch wahr, daß in vielen Gegenden der Drogenmißbrauch mehr Opfer fordert als der Gebrauch von Feuerwaffen!

Die Entwicklung

Die Entwicklung in bezug auf den Rauschmittelgenuß ruft bei den Fachleuten ein ungläubiges Kopfschütteln hervor. Warum? Weil die Zahl der Rauschmittelverbraucher so stark in die Höhe schnellt. Man spricht heute oft von einer Rauschgiftseuche.

In Schweden hat sich die Zahl der Rauschgiftsüchtigen in den 1960er Jahren alle zweieinhalb Jahre verdoppelt. In den letzten Jahren hat sie sich sogar alle zwölf Monate verdoppelt! Auch die Vereinigten Staaten sind von einer Rauschgiftwelle überrollt worden. Es wird geschätzt, daß jetzt mehr als zwanzig Millionen oder noch mehr Personen schon einmal nach Rauschmitteln gegriffen haben, und diese Zahl steigt jeden Monat um sieben Prozent! John Ingersoll, Leiter des Amtes für Rauschmittel und gefährliche Drogen, erklärte, der Drogenmißbrauch habe sich „zu einem Problem von erschreckendem Ausmaß entwickelt ... das immer brennender“ werde.

Junge und Alte, Reiche und Arme, Schwarze und Weiße nehmen Rauschmittel. Vor kurzem wurden u. a. die Söhne von folgenden Persönlichkeiten deswegen verhaftet: der Sohn des verstorbenen Senators Robert Kennedy; der Sohn seines Schwagers Sargent Shriver; der Sohn Unruhs, des Präsidenten des kalifornischen Repräsentantenhauses, und der Sohn Cahills, des Gouverneurs vom Staate New Jersey.

Die New Yorker Handelskammer berichtete, daß der Drogenmißbrauch in der Geschäftswelt in einem „überraschenden Maße“ zugenommen habe und ein „sich gefährlich entwickelndes Problem“ bilde. Unter den amerikanischen Truppen in Vietnam hat der Rauschmittelgenuß, wie Augenzeugen berichten, „epidemische Ausmaße“ erreicht. Unter erwachsenen Amerikanern ist es jetzt sogar Mode, so selbstverständlich Marihuana-Zigaretten zu verteilen, als würde es sich um gewöhnliche Zigaretten handeln.

Auf vielen Hochschulen ist der Student, der noch keines der Rauschmittel ausprobiert hat, eine Ausnahme. Aber heutzutage nehmen nicht nur Studenten Rauschmittel. Der Rauschmittelgenuß greift auch in den höheren Schulen und jetzt sogar auch in den Volksschulen wie ein Waldbrand um sich. Edward Kelley, Leiter der New Yorker Einsatzgruppe des Amtes für die Bekämpfung des Rauschmittelmißbrauchs, erklärte: „Offen gesagt, die Studenten sind heute so eingestellt, daß sie bereit sind, irgend etwas zu rauchen, zu essen, zu inhalieren oder sich einzuspritzen, was sie in Ekstase versetzt.“

Kommt dieser Hang nach Rauschmitteln bald wieder aus der Mode? Man beachte folgendes:

„Wenn Sie der Meinung sind, das Heroinproblem sei jetzt akut, dann warten Sie noch zwei Jahre, denn bis dahin wird die Heroinwelle jede Oberschule und jede Hochschule in unserem Land überrollt haben“ (Dr. D. A. Louria, Präsident des New Yorker Rates für Suchtbekämpfung).

„Der Genuß von Rauschmitteln hat sich unter den Studenten so eingebürgert, daß man nicht nur von einer Mode sprechen kann. Die meisten Psychiater, die die Gründe untersucht haben, aus denen die Studenten mit Rauschmitteln experimentieren, führen stichhaltige Argumente für die Auffassung ins Feld, daß die Situation sich nur verschlimmern kann“ (The Poisoned Ivy von William Surface).

Das stimmt auch mit dem überein, was die Bibel prophezeit. In Gottes Wort wird die Zeit, in der wir leben, als die „letzten Tage“ bezeichnet und vorausgesagt, daß die Menschen dann „eigenliebig“ und „ohne Selbstbeherrschung“ sein werden und daß sie „mehr die Vergnügungen lieben [werden] als Gott“. — 2. Tim. 3:1-5.

Manch einer behauptet jedoch, das alles sei nicht so schlimm, selbst wenn der Rauschmittelgenuß noch populärer würde. Sie sagen, der Rauschmittelgenuß, besonders der Genuß von Rauschmitteln wie Marihuana oder Haschisch, sei nicht schädlich.

Ist Haschisch harmlos?

Haschisch (in Amerika als Marihuana geraucht) stammt vom indischen Hanf (Cannabis sativa); die Blätter dieser Pflanze werden in dünnes Papier gewickelt und geraucht. Viele behaupten, das Rauchen von Haschisch-Zigaretten sei harmlos. Aber das wurde früher auch vom Rauchen gewöhnlicher Zigaretten gesagt. Heute wissen wir, daß das Zigarettenrauchen tödliche Folgen hat.

Haschisch gilt als ein „mildes“ Halluzinogen (ein Mittel, das den Geist beeinflußt). Es ruft einen Rauschzustand hervor. Und aus diesem Grunde wird Haschisch oder Marihuana auch meist geraucht. Man sucht die Ekstase, man strebt nach Lustgefühlen. Die Tatsache, daß man durch solche Drogen in einen Rauschzustand versetzt wird, beweist, daß sie den Geist beeinflussen.

Anfänglich mag der Haschischraucher keine schädliche Wirkung feststellen. Manche werden dadurch ermuntert, weiterhin diesem Genuß zu frönen. Sie glauben, die damit verbundenen Gefahren seien übertrieben worden. Wird der Haschischgenuß fortgesetzt, kann das zu einer Akkumulation der Wirkung führen. Werden größere Mengen genossen, so mag eine Vergiftung die Folge sein. Eine stärkere Dosierung mag schneller dazu führen.

Haschischvergiftung reduziert u. a. die motorischen Fähigkeiten des Körpers. Der Puls wird beschleunigt. Auch mag die Körpertemperatur unter das Normale absinken. Es treten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhäute und der Bronchien auf. Bei größeren oder stärkeren Dosen kommt es auch zu halluzinationsartigen Erscheinungen.

Als man Autofahrer, die unter der Einwirkung von Marihuana standen, prüfte, stellte man verschiedene Störungen fest. Einige glaubten, sie befänden sich auf einer Berg-und-Tal-Bahn. Dabei war die Straße ganz eben. Einem Fahrer erschien alles verkehrt. Er sagte auch, ihm sei es, als hätte er ein Kissen zwischen seinem Fuß und dem Bremspedal. Einige Fahrer sagten, sie wären schon eine halbe Stunde unterwegs, während sie in Wirklichkeit erst drei Minuten gefahren waren. Ihr Urteilsvermögen war stark beeinträchtigt, ganz gleich, was sie dachten.

David Archibald, Direktor der Suchtforschungsanstalt von Ontario, sagte:

„Unter 100 Marihuanarauchern werden ohne Zweifel einige sein, bei denen sich schädliche Wirkungen einstellen. Ein gewisser Prozentsatz wird als Folge des Marihuanagenusses in nicht geringe Schwierigkeiten kommen. ... Wenn ihr seelisches Gleichgewicht gestört ist, wird Marihuana die Neigung zu Depressionen verstärken und sogar Depressionen hervorrufen. Durch Marihuana können latente Psychosen aufbrechen, das heißt, durch Marihuana können solche Menschen dann offen geisteskrank werden.“

Wohin es führen kann

Dem Marihuana- oder Haschischraucher fällt es viel leichter, nach stärkeren Mitteln zu greifen, als dem Nichtraucher. Er kommt in einen Kreis, in dem es üblich ist, Rauschgift zu nehmen, und der mit Händlern Kontakt hat. Durch einen solchen Umgang wird manch einer verleitet, es mit stärkeren Drogen zu probieren.

Früher gab es in den Vereinigten Staaten etwa 50 000 Marihuanaraucher, in den letzten Jahren ist die Zahl der Personen, die gewohnheitsmäßig Marihuana rauchen oder die schon einen Versuch damit gemacht haben, auf 15 bis 20 Millionen gestiegen. Und die verhältnismäßig kleine Zahl von Personen, die zu stärkeren Mitteln gegriffen hat, ist jetzt auf mehrere Millionen angestiegen. Für die meisten, die starke Rauschgifte nehmen, ist der Marihuanagenuß die Vorstufe dazu gewesen. Der Leiter des Amtes für Rauschmittel, John Ingersoll, sagte: „Es ist eine logische Folgerung, daß viele nie zu stärkeren und gefährlicheren Rauschgiften gegriffen hätten, wenn sie nicht zuvor dem Marihuanagenuß gefrönt hätten.“

Während eines Gespräches in einer Schule sagte ein Jugendlicher zu einem gewesenen Rauschgiftsüchtigen: „Wir glauben, bei Marihuana bleiben zu können. Wir meinen, nie das dringende Bedürfnis zu empfinden, zu hartem Stoff zu greifen. Wie denkst du darüber?“ Der Siebzehnjährige, einer der zwölf Exrauschgiftsüchtigen auf dem Programm, antwortete: „Das haben wir alle auch gedacht. Jeder einzelne von uns. Und weißt du, was geschehen ist? Wir alle sind süchtig geworden. Wir hätten aufhören können, aber wir hörten nicht auf. Und auch ihr werdet nicht aufhören, daher ist es besser, nicht damit anzufangen!“

Die tragischen Folgen des Rauschgiftgenusses

Zu den stärkeren Drogen gehören LSD (Lysergsäurediäthylamid), Narkotika wie Heroin, Stimulanzien, als Amphetaminpräparate bekannt, und Beruhigungsmittel, sogenannte Barbiturate. Jedes Jahr tauchen neuartige Rauschmittel auf.

Eine winzige Menge LSD genügt für eine „Reise“, die acht bis sechzehn Stunden dauern kann. Das Raum- und Zeitgefühl ist aufgehoben, auch das normale Wahrnehmungsvermögen fehlt, alles ist anders, verzerrt. Die Fähigkeit der Kritik ist stark beeinträchtigt. Nach Tagen oder gar nach Monaten, nachdem man das letzte Mal LSD genommen hat, können noch Halluzinationen auftreten.

Ein Mann, der sehr dick war, griff unter dem Einfluß von LSD nach einem Messer und begann, Fettstücke von seinem Körper wegzuschneiden. Er verblutete. Ein anderer Mann versetzte unter dem Einfluß von LSD seiner Schwiegermutter 105 Stiche mit einer Stichwaffe. Später erinnerte er sich nicht daran, diesen Mord begangen zu haben. Andere LSD-Schlucker mußten in eine Nervenklinik überführt werden. Ein Zweieinhalbjähriger schluckte versehentlich eine der LSD-Tabletten seiner Mutter. In kritischem Zustand mußte er sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Viele LSD-Schlucker haben sich und andere auf die verschiedenste Weise verletzt.

Heroin, das aus Opium gewonnen wird, gehört zu den suchterzeugendsten und gefährlichsten Rauschgiften. Es vermittelt ein starkes Gefühl sorglosen Selbstvertrauens, ein Gefühl des Wohlbefindens. Aber wenn man ständig Heroin nimmt, benötigt man eine immer größere Dosis, um in diesen Zustand zu gelangen. Wenn man sich angewöhnt, Heroin zu nehmen, verfällt man der Sucht.

Viele Heroinsüchtige sind unterernährt, weil sie kein Hungergefühl mehr haben. Sie mögen so viel für das Rauschgift bezahlen, daß ihnen kein Geld mehr bleibt, sich ausreichend zu ernähren. Manche Süchtige beginnen sogar zu stehlen, um ihrer kostspieligen Sucht frönen zu können. In ihrem durch Unterernährung geschwächten Zustand erkranken sie leicht, und da sie beim Spritzen von Heroin keinen Wert auf hygienische Vorsichtsmaßnahmen legen, zieht sich manch einer eine Hepatitis zu oder eine Blutvergiftung mit tödlichem Ausgang oder einen Leber-, Gehirn- oder Lungenabszeß. Ein Süchtiger gestand: „Wir führen ein solches Leben, daß das Gefängnis der Ort ist, wo wir gesund werden.“

Heroinsüchtige leben ständig in der Gefahr, zufolge einer Überdosis oder des chronischen Heroinkonsums zu sterben. Es wird berichtet, daß in New York die hauptsächliche Todesursache für die Altersklasse von 14 bis 35 Jahren die Heroinsucht ist.

Ein Mädchen, das es zwar gut meinte, doch recht naiv war, fragte einen ehemaligen Süchtigen: „Hat die Einnahme von Drogen nicht zu einer Bewußtseinserweiterung geführt?“ Er antwortete: „Vielleicht denkst du, ich hätte in diesen Jahren etwas Konstruktives gelernt — aber ich kann mich nur an Tragisches erinnern.“

Man schätzt, daß etwa 90 Prozent der Rauschgiftsüchtigen, die gegenwärtig behandelt werden, schließlich wieder rückfällig werden. Es gibt keine Therapie, die garantiert hilft. Viel wahrscheinlicher ist es, daß die Sucht zum körperlichen und geistigen Ruin und schließlich zum Tod führt.

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