Wie sie die Wahrheit gefunden haben
„WIE bist du zur Wahrheit gekommen?“ Erscheint dir diese Frage merkwürdig? Wahrscheinlich. Aber unter Jehovas Zeugen wird sie oft gestellt, und es ist ihnen eine Freude, sie zu beantworten. Ja, wenn Zeugen Jehovas miteinander bekannt werden, stellen sie fast immer irgendwann während ihres Beisammenseins diese Frage.
Ein Zeuge Jehovas, dem diese Frage gestellt wird, versteht darunter folgendes: Wie hat er Gottes in der Heiligen Schrift gelehrte Wahrheit kennengelernt? Was hat er erlebt, als er die reine Anbetung Gottes mit der Hoffnung, das vom Schöpfer des Menschen verheißene ewige Leben zu erlangen, aufnahm? — Tit. 1:2.
Solche erfreulichen Erfahrungen zu hören steigert die Wertschätzung für das Glück, das Personen erlangen, die die Wahrheit Gottes finden. Dies spornt einen an, zu versuchen, anderen zu helfen, damit sie diese Wahrheit erlangen, die zu ewigem Leben führt. Vor allem stärken diese Erfahrungen jemandes Glauben an Gott. Sie zeigen, mit welcher Kraft Jehovas Wahrheit heute wirksam ist und wie er aufrichtige Menschen zur Wahrheit führt. — 1. Thess. 2:13.
Solche, die danach suchten
Viele ehrlichgesinnte Menschen stellen fest, daß ihre geistigen Bedürfnisse nicht durch die Lehren und Überlieferungen ihrer Kirche gestillt werden. Vielleicht gehörst du zu ihnen. Einige haben nach der Wahrheit Gottes gesucht, indem sie in die Kirchen verschiedener Bekenntnisse gegangen sind, in der Hoffnung, die Kirche zu finden, die die Wahrheit lehrt und sie anwendet. Sie haben zu Gott gebetet, er möge ihnen helfen, den wahren, auf die Bibel gegründeten Glauben zu finden.
In New York sagte jemand, der Gottes Wahrheit gesucht und gefunden hat: „Früh in meiner Jugend ging ich sowohl in die methodistische als auch in die katholische Kirche. Mein Onkel war nämlich ein Methodistenprediger, und meine Mutter gehörte seinem Glauben an, während mein Vater Katholik war. Als ich älter wurde, bestand mein Vater darauf, daß ich katholisch wurde, und das wurde ich auch. Ich beteiligte mich sehr am kirchlichen Leben und war sogar als Meßdiener tätig. Ich hatte das Empfinden, Gott nahe sein und ihm dienen zu wollen.
Im Laufe der Zeit bemerkte ich, daß gewisse Bräuche der Kirche nicht mit der Bibel übereinstimmten. Ihre verschiedenen Systeme, Geld zu sammeln, störten mich. Es wurden zum Beispiel Kästen im Vorraum der Kirche aufgestellt, und Kirchendiener sammelten Geld von denen, die hereinkamen und hinausgingen. Selbst mein Vater klagte darüber, daß die Kirche immer mehr einem Theater gliche, in dem man Eintritt bezahlen müsse. Ich erinnerte mich daran, gelernt zu haben, daß Jesus die Geldwechsler aus Gottes Tempel hinauswarf.“ — Luk. 19:45, 46.
„Nun begann ich, nach der Wahrheit Gottes zu suchen, indem ich die Episkopalkirche und baptistische Straßenveranstaltungen besuchte. Ich wollte sogar in eine Synagoge gehen, um zu sehen, ob dort die Wahrheit zu finden wäre. In der Woche, in der ich dies vorhatte, fand ich schließlich die Wahrheit. Eine Zeugin Jehovas, die bei mir vorgesprochen hatte, aber nicht gut Englisch konnte, kam mit einer anderen wieder, die es konnte. Wir trafen uns zufällig in einem Park in der Nähe meiner Wohnung. Ich kam gerade von einer baptistischen Straßenveranstaltung nach Hause und hatte meine Bibel unter dem Arm. Ich fragte die Zeugin Jehovas, ob sie die Bibel erklären könne, und sie sagte, sie glaube schon, daß sie es könne. ,Gut‘, sagte ich, ,dann erklären Sie mir doch, was Offenbarung, Kapitel 17 bedeutet!‘ Und damit reichte ich ihr meine Bibel.
Ich hatte schon andere darüber befragt, aber niemand konnte mir eine Erklärung geben. Diese Zeugin Jehovas nahm meine Bibel und fing an, die verschiedenen symbolischen Darstellungen dieses Kapitels zu erklären, und ich wußte, daß sie mir die Wahrheit Gottes sagte. Nachdem sie viele Verse erklärt hatte, schlug sie Matthäus 24:3-8 auf und zeigte, daß der Erste Weltkrieg, die Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben seit 1914 u. Z. eine Erfüllung der Prophezeiung über den ,Abschluß des Systems der Dinge‘ waren. Ich konnte leicht erkennen, daß dies stimmte, und meine Aufregung kannte keine Grenzen. Ich fragte sie, was ich tun sollte, und sie sprach mit mir über die Zusammenkünfte im Königreichssaal.
Nachdem wir auseinandergegangen waren, sprang ich nach Hause und sang: ,Ich hab’ die Wahrheit gefunden! Ich hab’ die Wahrheit!‘ Schon nach zwei Wochen besuchte ich die Zusammenkünfte; ein Zeuge Jehovas half mir, die Bibel kennenzulernen, und ich ging zu anderen, um ihnen das, was ich mit Freuden lernte, mitzuteilen. In meinem Herzen weiß ich, daß Gott dafür gesorgt hat, daß ich an jenem warmen Juniabend vor vierundzwanzig Jahren einen seiner Zeugen traf, und seither habe ich ebenfalls als ein glücklicher Zeuge Jehovas gedient.“
Geistige Leere weckte Neugier für die Wahrheit
Nicht jeder macht sich daran, verschiedene Glaubensrichtungen zu untersuchen. Doch oft werden Personen durch ein Gefühl geistiger Leere veranlaßt, sich bei anderen zu erkundigen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Dies führte dazu, daß eine Familie, die im nördlichen Teil des Staates New York wohnt, die Wahrheit fand. Die Ehefrau berichtet:
„Mein Mann und ich waren gute Katholiken, und wir gingen mit unseren beiden Söhnen regelmäßig zur Messe. Eines Tages sagte ich zu meinem Mann: ,Weißt du, wir sind heute morgen zur Kirche gegangen, und welchen Nutzen haben wir gehabt? Keinen! Ich komme mir leer vor. Was meinst du?‘ Er erwiderte, ihm gehe es genauso. Dann sagte ich: ,Ich glaube, eines Tages werden wir gar nicht mehr hingehen!‘
Ungefähr zu der Zeit, als dieses Gefühl aufkam, kamen wir mit einem Zeugen Jehovas zusammen, der uns die Einfahrt zu unserem Haus pflasterte. Als wir mit ihm sprachen, erwähnte er seine religiöse Tätigkeit, und wir wollten gern etwas über seinen Glauben wissen. Wir stellten ihm viele Fragen, und da er sah, daß es sich bei unserer Neugier tatsächlich um Interesse handelte, richtete er es ein, uns zu helfen, damit wir die Bibel kennenlernten. Innerhalb kurzer Zeit sahen wir, daß wir unversehens die überzeugende Wahrheit Gottes gefunden hatten!
Als unser Priester bemerkte, daß wir nicht mehr zur Messe kamen, besuchte er mich. Ich sagte ihm, daß wir mit Jehovas Zeugen die Bibel studierten. ,Ach du lieber Gott!‘ rief er aus und sagte dann: ,Denken Sie an Ihre Kinder!‘ Ich bat ihn, die Lehren der Kirche anhand der Bibel zu beweisen. Alles, was er sagen konnte, war, daß es sich dabei um ein Geheimnis oder um kirchliche Überlieferung handelte. Er konnte auf keinen einzigen Bibeltext hinweisen. Völlig enttäuscht ging er weg. Ich war begeistert, denn seine Unfähigkeit, die katholischen Lehren biblisch zu beweisen, bestärkte mich in der Überzeugung, daß ich den wahren Weg, Gott anzubeten, gefunden hatte. Ich glaube, daß ich Jehova an jenem Nachmittag wohl hundertmal dafür dankte, daß er mir geholfen hatte, für seine Wahrheit einzutreten.“
Wie jemand, der den Glauben verloren hatte, die Wahrheit fand
Manche Personen, die den Glauben an Gott verloren haben, haben dennoch ein Herz, das für Gottes Wahrheit empfänglich ist. Betrachte zum Beispiel die Erfahrung eines ehemaligen Marineoffiziers des Zweiten Weltkrieges. Die Unmenschlichkeit, die er im Krieg beobachtet hatte, das Verhalten der Geistlichen während des Krieges und seine spätere Collegeausbildung in Massachusetts hatten bewirkt, daß er ein Agnostiker geworden war. Er berichtet, was geschah, als er nach New York kam, um seine Verwandten zu besuchen, die Zeugen Jehovas sind:
„Meine Verwandten, die Zeugen Jehovas waren, wußten, wie ich über die Religion dachte, und versuchten nicht, mir zu predigen. Eines Tages las ich eine ihrer Broschüren, in denen die Heuchelei und die falschen Lehren der Kirche bloßgestellt wurden. Ich sah, daß ich mit vielen der Darlegungen übereinstimmte. Daher begann ich, weitere Schriften von ihnen zu lesen, meistens, wenn sie nicht daheim waren. Schließlich erfuhr ich die Antwort auf eine Frage, die für mich sehr verwirrend gewesen war! Warum nahm, wenn es einen Gott gab, die Bosheit auf Erden so sehr überhand? Ich lernte die Antwort der Bibel kennen: Gott läßt die Bosheit nur eine bestimmte Zeit lang zu, aber sie wird bald mit diesem verderbten System der Dinge enden. Ich freute mich, als ich erfuhr, daß auf der Erde eine neue Ordnung ins Dasein gebracht werden wird, die all das Unrecht, von dem die Menschheit im Laufe der Jahrhunderte heimgesucht worden ist, beseitigt.“ — Röm. 9:17; 2. Petr. 3:13; Offb. 21:3, 4.
„Es dauerte nicht viele Wochen, bis ich durch mein intensives Lesen erkannte, daß ich die Wahrheit Gottes gefunden hatte. Während dieser Zeit besuchte ich einige Kirchen in New York, um das, was dort gesagt wurde, mit dem, was ich lernte, zu vergleichen. Mir wurde sofort klar, daß die Botschaft der Kirchen oberflächlich, unbiblisch und völlig unbefriedigend war. Von jener Zeit an hat mein Glaube Jahr für Jahr zugenommen, während ich mit Freude beobachtet habe, wie sich die Prophezeiungen der Bibel erfüllen.“
Ja, die Wahrheit Gottes ist ein kostbarer Schatz, der diejenigen, die ihn finden, sehr glücklich macht. (Ps. 119:162) Er eröffnet einem nicht nur die Aussicht auf ewiges Leben im Paradies, sondern befreit einen auch von falschen religiösen Vorstellungen, von Menschenfurcht und von der Versklavung in sündhafte Bräuche, die Kummer verursachen. — Joh. 8:32.
Hast du von Jehovas Zeugen biblische Schriften erhalten, vielleicht das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt? Wenn ja, dann haben diese Zeugen zweifellos wieder vorgesprochen und das Angebot gemacht, dir zu helfen, die Bibel kennenzulernen. Wir spornen dich an, dir dieses Angebot jetzt zunutze zu machen, und sind sicher, daß auch du die Freude erleben wirst, die jemand erlangt, der die Wahrheit findet!