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  • Hat die Genetik das Geheimnis des Lebens enthüllt?
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Erwachet! 1971
g71 8. 12. S. 5-7

Hat die Genetik das Geheimnis des Lebens enthüllt?

„WIR haben das Geheimnis des Lebens entdeckt!“ erklärte der Wissenschaftler Francis Crick 1953 vor einer Gruppe von Kollegen an der Universität Cambridge. Er und sein Mitarbeiter James Watson hatten etwas geleistet, was ihnen in der wissenschaftlichen Welt großen Beifall eintrug. Hatten sie wirklich das Geheimnis des Lebens entdeckt? Wovon waren sie eigentlich so begeistert?

Sie hatten ein Modell konstruiert, um zu erklären, wie ein DNS-(Desoxyribonukleinsäure-)Molekül, das den Aufbau des Körpers steuert, funktioniert. Ihr Modell war ein Gebilde, das einer „Treppe“ oder Leiter in Form einer Doppelspirale glich. Es stellte schematisch die Funktion des DNS-Moleküls dar, das einen Grundfaktor für die Steuerung der Wechselwirkung anderer chemischer Stoffe in den Zellen lebender Organismen bildet. Dieses DNS-Molekül soll bei der Übermittlung der Erbmerkmale von den Eltern auf die Nachkommen die Hauptrolle spielen.

Die DNS befindet sich hauptsächlich im Zellkern. An dem leiterartigen Gefüge der DNS sitzen die „Gene“. Ein Gen ist ein Teil oder Abschnitt des DNS-Moleküls, das mit der Steuerung des Aufbaus eines bestimmten Erbmerkmals zu tun hat, zum Beispiel der Haut- oder Augenfarbe, der Form eines Gesichtszuges oder eines Persönlichkeitsmerkmals.

Bei dem von Watson und Crick gebauten Modell wird das DNS-Molekül so dargestellt, als bestehe es aus zwei spiralförmig umeinandergewundenen chemischen Fäden. Zwischen den zwei Fäden oder den „Geländern“ der „Treppe“ oder der „Leiter“ befinden sich „Stufen“ oder „Sprossen“. Jede „Sprosse“ besteht aus zwei chemischen Stoffen, die einander ergänzen. Diese chemischen Stoffe sind in der Mitte der „Sprossen“ durch ein schwaches Wasserstoff-Verbindungsstück verbunden. Somit ist ein Faden das Spiegelbild des anderen.

Wie die DNS den Aufbau der Körperteile steuert

Nehmen wir an, daß es im Körper eines lebenden Organismus nötig wird, ein Eiweiß- oder Proteinmolekül (ein wesentlicher Baustein) aufzubauen. Was geschieht? Zuerst benachrichtigt der Körper (des Tieres oder der Pflanze) eine der Körperzellen irgendwie, daß er ein bestimmtes Protein benötigt. Daraufhin öffnet sich der richtige Teil der DNS-„Leiter“ der Zelle wie ein Reißverschluß; er teilt sich in der Mitte seiner „Sprossen“. Die eine Hälfte des leiterähnlichen Teils trennt sich von der anderen Hälfte wie ein geöffneter Reißverschluß, so daß dieser Teil (und zwar nur dieser Teil) des langen DNS-Moleküls nun einer senkrecht zersägten Leiter gleicht. Dieser Zustand ist nur vorübergehend, denn gleich danach ziehen die „halben Sprossen“ des einen Fadens die sie ergänzenden chemischen Stoffe aus der Umgebung im Zellkern an. Auf diese Weise „bauen“ sie die andere Hälfte der „Sprossen“ „wieder auf“, so daß ein neuer Faden gebildet wird, der als „Boten-RNS“ (Ribonukleinsäure) bezeichnet wird. Sie wird so genannt, weil sie den Zellkern verlassen muß, um den DNS-Bauplan zu übermitteln, damit das richtige Protein aufgebaut wird.

Die „Boten-RNS“ entfernt sich also, und die beiden ursprünglichen DNS-Fäden im Zellkern vereinigen sich wieder wie zuvor, so daß sie weitere „Boten-RNS“ aussenden können, wenn diese später benötigt wird. Der RNS-Faden verläßt den Zellkern, worauf sich ihm in der Zelle ein Körperchen oder Teilchen, das als „Ribosom“ bezeichnet wird, anfügt und ihn zu „lesen“ scheint, ähnlich wie ein Tonbandgerät die auf ein Tonband aufgenommenen Worte wieder abspielt. Dann werden die richtigen chemischen Stoffe bereitgestellt, die zu den „halben Sprossen“ an der „Boten-RNS“ passen.

Was ist bisher erreicht worden? Die „Boten-RNS“ hat die Botschaft oder den Code vom DNS-Molekül übermittelt, so daß sie von dem Ribosom „gelesen“ werden konnte, und chemische Stoffe sind genau in derselben Anordnung wie in der ursprünglichen DNS bereitgestellt worden. Dementsprechend fügt die „Boten-RNS mit Hilfe einer anderen Art von RNS, die als „Überträger-RNS“ bezeichnet wird, gewisse chemische Stoffe, sogenannte „Aminosäuren“, aneinander, um das bestimmte benötigte Protein aufzubauen. Dann wird das Protein vom Ribosom freigegeben und nimmt seine Funktion als Baustein auf.

Auf diese komplizierte Weise wird ein Proteinmolekül, das sich chemisch gemäß der Steuerung durch die DNS zusammensetzt, aufgebaut, um in einem Teil des lebenden Organismus gebraucht zu werden. Der Vorgang läßt sich auch damit vergleichen, daß ein Arzt (DNS) in seinem Sprechzimmer (Zellkern) ein Rezept ausstellt und es durch einen Boten („Boten-RNS“) weiterschickt. Wenn der Apotheker (Ribosom) es liest, nimmt er die verschriebenen chemischen Stoffe aus dem Regal und stellt sie so zusammen, wie es das Rezept verlangt. Die so hergestellte Medizin (mit dem Protein vergleichbar) wird im Körper des Patienten für einen bestimmten Zweck gebraucht.

All dies haben die Wissenschaftler über so winzige Dinge kennengelernt, von denen einige nicht einmal unter einem Mikroskop zu sehen sind. Ihre Entdeckung ist ein Beweis für das erstaunliche Können und die Fähigkeit des menschlichen Geistes. Glaubst du aber, daß diese Wissenschaftler tatsächlich „das Geheimnis des Lebens“ entdeckt hätten?

Einige unbeantwortete Fragen

Ehe wir uns von der Intelligenz und der Forschungsarbeit solcher Männer allzu tief beeindrucken lassen, wollen wir einige Fragen stellen, um zu sehen, ob die Geheimnisse des Lebens völlig enthüllt worden sind:

Wie unterrichtet der Körper die Zelle eigentlich von seinem Bedarf, und wie löst er bei einem Teil des DNS-Moleküls den Vorgang aus, daß sich dieses an genau der richtigen Stelle wie ein Reißverschluß öffnet und später wieder zusammenfügt? Wodurch wird verhindert, daß sich der übrige Teil der DNS-Spirale öffnet? Die Antwort auf die zuletzt gestellte Frage könnte das ungelöste Problem klären, warum nur gewisse Teile der Chromosomen in den verschiedenen Zellen wirksam sind, obwohl jede Zelle dieselben Chromosomen hat.

Wie sind ferner nicht nur die richtigen chemischen Stoffe, sondern auch die richtigen Mechanismen, zum Beispiel die Ribosomen, in die Zelle gelangt, um einen neuen RNS-Faden herzustellen? Wie „liest“ das Ribosom die RNS, und wie werden eigentlich die richtigen chemischen Stoffe an den richtigen Stellen bereitgestellt, um den DNS-Bauplan zu kopieren und das richtige Protein aufzubauen?

Wie wird die in der DNS verschlüsselte Information zu den Enzymen der Zelle übertragen, die dann das Wachstum neuer Zellen überwachen? Dies ist, wie Dr. Howard H. Pattee von der Universität Stanford sagt, das Gebiet, das den Biologen noch die größten Schwierigkeiten bereitet. Er sagt, die einfachen Modelle (wie das von Watson und Crick entworfene) könnten die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der Übertragung der Informationen nicht erklären. Es ist noch ein viel gründlicheres Studium der Materie auf submolekularer Ebene nötig.

Und schließlich stoßen wir auf die größte aller Fragen: Wie sind solche komplizierten Stoffe und das Leben selbst überhaupt erst ins Dasein gekommen? Auf diese Fragen haben die Wissenschaftler keine Antwort, sondern nur Theorien.

Die lebende Zelle ist nicht durch vernunftlose Kräfte ins Dasein gekommen

Nachdenkliche Menschen werden noch etwas anderes berücksichtigen, ehe sie der Wissenschaft der Genetik die Ehre geben, sie kenne das Geheimnis der Schöpfung oder könne sogar, wie einige uns glaubhaft machen wollen, etwas erschaffen. Man glaubt, jedes „Gen“ (ein Teil des DNS-Moleküls) bestehe aus einer Kette von etwa 1 000 „Nukleotiden“ (jedes von ihnen, das viele Atome enthält, bildet eine halbe „Sprosse“ der DNS-„Leiter“). Wenn nur e i n Gen unvollständig ist, kann es der Zelle die Fähigkeit nehmen, sich zu verdoppeln. Und wenn sich die Zelle dennoch teilt, wird die neugebildete Zelle unvollständig sein. Wie könnte das Wachstum oder die Teilung der Zellen überhaupt stattfinden, wenn sich die Tausende von Teilen, die ein einziges Gen bilden, durch „blinden Zufall“ zusammengetan hätten, wie dies die Abstammungslehre verlangen würde? Wieviel unwahrscheinlicher ist dies doch, wenn es heißt, in der DNS jedes Chromosoms einer menschlichen Zelle würden sich Zehntausende von Genen befinden!

Selbst in den einfachsten Lebensformen ist die DNS-Kette immer noch äußerst kompliziert. Nach zwanzigjähriger Forschung haben die Biologen zum Beispiel erst etwa ein Drittel der Gene, die sich an der DNS-Spirale in der als Escherichia coli bekannten „grundlegenden“ Darmbakterie befinden, aufgezeichnet.

Wenn der Mensch bei seiner Intelligenz zwanzig Jahre benötigt, nur um die Zusammensetzung einiger weniger Gene aufzuzeichnen, wie könnten blinde Kräfte dann je das benötigte Material sammeln, es zusammensetzen und auf so komplizierte Weise wirken lassen? Wäre seine DNS-Kette vielleicht nur zu drei Vierteln oder neun Zehnteln vollständig, so könnte nicht einmal ein Einzeller zum Leben kommen. Nein, das Geschöpf mußte vollständig erscheinen, alle Teile zusammen, auf einmal, oder gar nicht. Dies macht eine Schöpfung nötig und erfordert eine überlegene Persönlichkeit.

Gib die Ehre dem, der sie verdient

All dies zeigt, daß wir nicht zu schnell bereit sein sollten, Menschen mehr Ehre zu zollen, als sie verdienen. Wir sollten Vernunft und Gleichgewicht an den Tag legen. Wenn wir die äußerst komplizierte, ja wunderbare Zusammensetzung und Wirkungsweise lebender Zellen beobachten, sehen wir da „blinde Kräfte“ am Werk? Oder erkennen wir die Intelligenz eines unsichtbaren erstklassigen Architekten, der dem Menschen den Verstand gegeben hat, einiges von Seiner Schöpfung und den Gesetzen, die sie beherrschen, zu erforschen und zu verstehen? — Röm. 1:20.

Aus der Bibel erfahren wir, daß es e i n e n Schöpfer gibt. Es ist Jehova Gott. Von ihm sagen diejenigen, die die Bibel als ‘ältere Personen’ im Himmel bezeichnet und die eine weit größere Macht und einen größeren Einblick in die irdische Schöpfung haben als die Menschen: „Du bist würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden erschaffen.“ — Offb. 4:11.

König Salomo, der von Gott durch Inspiration mit Weisheit ausgestattet wurde, äußerte die richtige Ansicht über die Prahlereien und Voraussagen der Menschen, die übertriebene Erklärungen abgeben und etwas behaupten, was über die Tatsachen hinausgeht. Er schrieb: „Ich [habe] bezüglich des ganzen Werkes Gottes gesehen, daß der Mensch das Werk nicht zu erfassen vermag, welches unter der Sonne geschieht, indem der Mensch sich abmüht, es zu suchen, aber es nicht erfaßt. Und selbst wenn der Weise es zu erkennen meint, vermag er es doch nicht zu erfassen.“ — Pred. 8:17.

[Übersicht auf Seite 5]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

„Gen“ oder Teil eines DNS-Moleküls

DNS-Fäden trennen sich DNS-Fäden vereinigen sich wieder

Boten-RNS trennt sich

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