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Erwachet! 1972
g72 8. 1. S. 24

Nützliche Baumrinde

HAST du schon einmal einen Korken aus einer Flasche gezogen? Wußtest du, daß der Korken von der Rinde einer Eiche stammt? Diese Rinde nützt dem Menschen auf vielerlei Weise.

Die Korkeiche wächst fast ausschließlich in Mittelmeergebieten. Sie ist ein immergrüner Baum, dessen dicke Außenrinde aus natürlichem Kork besteht. Die meisten Bäume haben eine Rinde, die Korkzellen enthält. Aber die Korkeiche ist der einzige Baum, der diese Zellen in Schichten von genügender Stärke hat, um von wirtschaftlicher Bedeutung zu sein.

Die Rinde der Korkeiche hat wirklich erstaunliche Eigenschaften. Die äußere Rinde ist eine feste Masse abgestorbener Zellen, deren dünne Wände sich verstärkt haben und wachsartig geworden sind. Diese Rinde ist weich und schwammig, doch nimmt sie nicht ohne weiteres Wasser in sich auf, und sie ist praktisch luftdicht. Sie läßt sich fest zusammenpressen, nimmt aber wieder die ursprüngliche Form an, wenn der Druck nachläßt. Selbst nach zehn Jahren in einer Flasche dehnt sich ein Korken wieder auf 75 Prozent seines ursprünglichen Umfangs aus.

Außer dieser erstaunlichen Elastizität hat Kork sozusagen ein federleichtes Gewicht. Ein Würfel von zweieinhalb Zentimeter Kantenlänge enthält etwa zweihundert Millionen winzige luftgefüllte Zellen. Mehr als die Hälfte des Korks besteht also aus Luft. Kein Wunder, daß er so leicht und elastisch ist!

Wenn eine Korkeiche etwa zwanzig Jahre alt ist, kann ihre Außenrinde zum erstenmal geschält werden. Diese erste Rinde ist von geringer Qualität. Danach wird die Rinde alle acht bis zehn Jahre abgeschält. Ihre Qualität verbessert sich bis zur fünften oder sechsten Schälung und ist danach ziemlich gleichbleibend. Ein Baum erzeugt etwa 150 Jahre lang Kork und wird meistens nicht höher als fünfzehn Meter.

Beim Schälen muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß die Innenrinde nicht beschädigt wird. Geschieht das, so wächst an der verletzten Stelle nie wieder Kork. Die Arbeiter benutzen ein Beil mit einem langen Stiel und entfernen die Rinde vorsichtig in langen rechteckigen Stücken. Bei jungen Bäumen wird die Rinde nur vom Stamm genommen. Bei größeren, älteren Bäumen schält man jedoch auch die unteren Hauptäste.

Nachdem die Rinde vom Baum abgeschält worden ist, wird sie zum Trocknen aufgestapelt. Dann werden die Streifen gekocht. Dadurch löst sich der Sand und Schmutz, den man dann abkratzen kann. Durch das Kochen wird auch die Gerbsäure aufgelöst, so daß der Kork elastischer und weicher wird.

Nun können aus der Rinde natürliche Korkerzeugnisse geschnitten werden, von denen unter anderem Flaschenkorken besonders wichtig sind. Kork wird von vielen als das beste Material zum Schließen von Flaschen edler Weine oder anderer alkoholischer Getränke angesehen. Kork wird nämlich selbst nach vielen Jahren dadurch, daß er mit Alkohol in Berührung kommt, nicht schlechter. Auch läßt er keine Luft in die Flasche eindringen, was dem Inhalt schaden würde. Obwohl Kork schon um 400 v. u. Z. verwendet wurde, kam er erst im sechzehnten Jahrhundert u. Z. allgemein in Gebrauch. Dazu trug das Aufkommen von Glasflaschen bei.

Bis zu Beginn unseres Jahrhunderts war die Korkindustrie eine verhältnismäßig einfache Korkschneiderei. Außer Flaschenkorken stellte man Artikel wie Schwimmwesten, Schwimmer, Bojen, Hutfütterungen und Schuhsohlen her. Diese Waren werden zwar immer noch hergestellt, doch hat die Entdeckung einer Möglichkeit, gemahlenen Kork unter Hitze und Druck zu formen, zu vielen verschiedenen neuen Verwendungsmöglichkeiten für Kork geführt.

Zum Beispiel ist durch die Entwicklung der Korkpappe ein ausgezeichneter Isolierstoff sowohl für tiefe als auch normale Temperaturen geschaffen worden. Das Aufkommen der Korkpappe hat die Kühlbranche völlig revolutioniert. Kork hat die behelfsmäßigen Isolierstoffe wie Sägemehl, Heu und Asche verdrängt.

Korkpappe für Isolierzwecke eignet sich ausgezeichnet, um das Vibrieren von Maschinen zu verhindern. Korkpappe für akustische Zwecke dämpft Geräusche in Schulen, Krankenhäusern, Restaurants, Rundfunkstudios und anderswo. Dichtungsringe aus Kork sind wichtig in der Autoindustrie. Korkpulver wird mit Leinöl vermischt und als Brei auf Segeltuch oder Sackleinwand aufgetragen, um Linoleum, einen beliebten wasserdichten Fußbodenbelag, herzustellen. Fliesen, Teppichmaterial und Bausteine aus Kork finden ebenfalls weitgehend Verwendung als Boden- und Wandbeläge.

Um den Bedarf an Kork zu decken, erzeugen Portugal, Spanien, Algerien, Marokko, Frankreich und Tunesien jährlich über 360 000 Tonnen Kork. Diese erstaunliche Rinde nützt dem Menschen wirklich auf vielerlei Weise.

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