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Erwachet! 1972
g72 22. 10. S. 24-26

Namengebung bei den Afrikanern

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Rhodesien

FREUNDE von uns haben ihrem Töchterchen den Namen Fürchte dich nicht gegeben. Vielleicht denkst du jetzt: „Das ist aber ein merkwürdiger Name!“ Es besteht jedoch kein Grund, das Kind zu bemitleiden, denn seine Eltern sind Afrikaner, die eine Sprache sprechen, die man Schona nennt, und der Ausdruck Fürchte dich nicht lautet in dieser Sprache Musatye; das ist ein sehr hübscher Name, wenn man ihn richtig ausspricht.

Wollen wir es einmal versuchen? Musatschke. Wenn du dieses Wort mehrmals wiederholst, klingt es in deinen Ohren wie der Lockruf eines Vogels.

Unter den Lesern gibt es bestimmt viele, die ihren Kindern biblische Namen gegeben haben wie Sara, Noomi, Daniel und David. Diese Namen sind leicht auszusprechen und werden nie altmodisch.

Die Israeliten gaben ihren Kindern gewöhnlich Namen, in denen eine bestimmte Bedeutung zum Ausdruck gebracht wurde. Das tun in einem gewissen Maß auch afrikanische Eltern. Du wirst es interessant finden, zu erfahren, warum afrikanischen Kindern dieser oder jener Name gegeben wurde.

Eltern äußern sich

Aus einem Brief geht hervor, daß die Eltern Musatyes Schona sprechen und daß beide Jehova Gott, dem sie sich hingegeben haben, dienen. Sie wenden monatlich 150 Stunden auf, um andere mit dem wunderbaren Vorhaben des wahren Gottes bekannt zu machen. Außerdem sorgen sie für ihre siebenköpfige Familie. Die älteren drei Kinder heißen Dennis, Stella und Ruben, drei der jüngeren vier Kinder haben sie Schona-Namen gegeben: Musatye, Vimbai (Wimbai), „Habe Vertrauen“, und Kurirai, „Überwinde“. Das vierte Kind nannten sie Witness (Zeuge). Die Eltern schrieben:

„Als wir unseren letzten vier Kindern Namen gaben, taten wir das in dem Gedanken, uns als Familie im christlichen Glauben zu ermuntern. Der Name Witness (Zeuge) zum Beispiel soll der ganzen Familie immer wieder in Erinnerung rufen, daß wir Zeugen Jehovas sind. Als wir unserem Töchterchen den Namen Musatye gaben, dachten wir, die ganze Familie würde dann daran erinnert, daß man sich nicht vor denen fürchten sollte, die den Leib, die Seele aber nicht töten könnten. (Matth. 10:28) Durch den Namen Vimbai würde die Familie wissen, daß sie Vertrauen haben und Jehova sowie seiner Organisation treu sein sollte. Der Name Kurirai würde die Familie daran erinnern, daß wir Schwierigkeiten, die uns der Teufel und andere Feinde Jehovas und seiner Organisation in den Weg legen, überwinden sollten.“

Wenn Musatyes Vater alle Namen der jüngeren vier Kinder hintereinander ruft, kommt das fast einer Predigt gleich, und zwar einer ergreifenden Predigt. Außerdem wird diese Familie täglich sanft daran erinnert, was sie sein oder tun möchte. Das sind bestimmt gute Gründe, warum man sich Mühe geben sollte, einen treffenden Namen zu wählen.

Aus dem Brief, den ein anderes Elternpaar schrieb, geht hervor, daß die ersten beiden Kinder Jungen waren, und nach Auffassung der Mutter ist das nicht so schön, wie wenn man Jungen und Mädchen hat; diese Einstellung kommt in der Wahl der Namen für ihre Kinder wie folgt zum Ausdruck:

„Das erste Mädchen, das ich gebar, heißt Chiedza [Tschi-edsa]. Chiedza bedeutet ,Licht‘. Ich nannte mein Töchterchen so, weil ich gerne Jungen und Mädchen gehabt hätte. Ich hatte bereits zwei Jungen das Leben geschenkt; als ich daher ein Mädchen zur Welt brachte, kam Licht in unsere Familie. Das zweite Mädchen nannte ich Tsitsi. Dieser Name bedeutet ,Güte‘. Ich gab meinem zweiten Töchterchen diesen Namen, weil Chiedza das einzige Mädchen gewesen war und somit keine Gespielin gehabt hatte; es war also Güte, daß uns ein zweites Mädchen geboren wurde.“

Lies sie laut

In den vier wichtigsten Dialekten der Bevölkerung, die Schona spricht, gibt es viele hübsche Namen. Die folgende Auswahl wird dir bestimmt gut gefallen, wenn du sie laut liest.

Tendai — „Danksagung“. Ein Vater gab seinem Sohn diesen Namen, weil er, obwohl er seine vier Töchter liebte, dankbar war, daß das fünfte Kind ein Junge war.

Ngoni — „Barmherzigkeit“. Dankbare Eltern gaben ihrem zweiten Kind diesen Namen, weil sie es als eine große Barmherzigkeit betrachteten, nach dem Tod ihres Erstgeborenen einen weiteren Sohn zu haben.

Chipo (Tschipo) — „Gabe“. Farisa — „Beglücken“. Wir haben viele Chipos und Farisas kennengelernt, aber einen besonders tiefen Eindruck machte eine Mutter auf mich, die sieben Kinder und dazu noch viermal Zwillinge geboren hatte. Wärest du über die Gabe eines vierzehnten und fünfzehnten Kindes beglückt? Diese Mutter war beglückt. Sie gestattete mir, die beiden Säuglinge, die eine Haut wie Samt hatten, auf den Arm zu nehmen; da verstand ich, warum sie so glücklich war.

Rudo — „Liebe“. Dieser Name kommt in jedem schonasprachigen Dorf vor; er ist so häufig wie Hans und Maria unter den Europäern. Da Gott Liebe ist und da Christen Gott und ihren Nächsten lieben sollen, brauchen wir uns nicht darüber zu wundern, daß der Name Rudo so beliebt ist. Rudo wird, wie viele andere afrikanische Namen, sowohl Mädchen als auch Jungen gegeben.

Tiefere Bedeutungen

Nicht immer erkennt man den Sinn eines Namens ohne weiteres. Der Name, den man einem Kind gibt, mag viele Geschehnisse oder vielleicht die Familiengeschichte in Erinnerung rufen. Die Namen der Kinder eines meiner Freunde interessierten mich, und ich versuchte, die Bedeutung jedes einzelnen zu ergründen. Wie wenig meine Erklärung stimmte, zeigte die des Vaters:

Hatina — „Wir haben keine“. Da es sich um die erstgeborene Tochter handelt, folgerte ich, die Eltern hätten gedacht: „Wir haben keine Kinder außer diesem.“ Aber der Vater erklärte: „In Afrika wünscht man sich große Familien und viele Verwandte, aber von den zehn Gliedern der Familie meines Großvaters väterlicherseits lebten nur noch drei. Von den Nachkommen meines Vaters lebten nur noch zwei. Bei der Geburt meines Töchterchens sagte ich daher: ,Wir haben keine Verwandten.‘“

Tapfuma — „Wir sind reich“. Ich dachte: „Sie haben zwei Mädchen und jetzt auch einen Sohn, daher sind sie reich.“ Aber der Vater hat diesen Namen aus viel wichtigeren Gründen gewählt. Er sagte: „Ich stamme aus einer armen Familie und habe nur eine geringe Schulbildung genossen, doch als mein drittes Kind geboren wurde, besaß ich folgende Reichtümer: Ich arbeitete als Uhrmacher und konnte mir ein Auto kaufen; wir haben einen Stammhalter; und das Wertvollste, was wir besitzen, ist das Vorrecht, zu Gott zu beten, die göttliche Wahrheit zu kennen und die Aussicht auf ewiges Leben zu haben. Ich dachte an alles das und sagte dann: ,Jetzt sind wir reich.‘ Deshalb nannte ich diesen Jungen Tapfuma.“

Netsai — „Sorgen“. Dieses Wort kann auch „Mühe“ bedeuten. Ich dachte, wenn eine Frau im Laufe von sechseinhalb Jahren vier Kinder zur Welt bringe, so sei das für sie mühevoll. Aber die Schwierigkeiten, die den Anlaß für den Namen bildeten, haben mit dem Kind nichts zu tun. Der Vater sagte, seine Frau habe damals eine schwere Anämie gehabt, seine Mutter sei krank gewesen und sein erstgeborenes Kind, Hatina, sei ebenfalls krank gewesen. Das Kind habe diesen Namen bekommen, weil es in einer so sorgenvollen Zeit zur Welt gekommen sei, und nicht, weil es die Ursache der Sorgen gewesen wäre. Hast du den Namen Netsai laut gelesen? Klingt er nicht schön?

Namen in anderen Sprachen

In Afrika geben Eltern ihren Kindern manchmal englische Namen, zum Beispiel Gift (Gabe), Precious (kostbar), Shepherd (Hirte) usw. Ein afrikanischer Lehrer sagte von seinem Sohn: „Ich nannte ihn Blessing [Segen], weil ich daran dachte, daß Jehova Gott es ist, der uns gute Gaben gibt [Jak. 1:17], für mich war das Kind demnach ein Segen Jehovas.“

In Afrika werden viele Ehen geschieden, weil sie kinderlos geblieben sind, und nur ein Kind zu haben, betrachten viele als eine Schande. Doch das trifft nicht auf ein Ehepaar vom Stamme der Nsenga zu, das in den ersten zehn Jahren seiner Ehe nur ein Kind namens Samuel hatte. Ihrem zweiten Sohn gaben die beiden den Namen Lundu, was „ruhig“ und „Zögerer“ bedeuten kann. Das schildert treffend ihre ruhigen Jahre, die zwischen Samuel und dem Nachkömmling Lundu vergangen waren.

Die Njandascha sprechende Bevölkerung Rhodesiens stammt entweder aus Sambia oder Malawi, und diese Leute wählen ebenfalls interessante und schöne Namen für ihre Kinder, z. B. Chisoni (Tschissoni), „Mitleid“; Chifundo (Tschifundo), „Barmherzigkeit“; Chuma (Tschuma), „Reich“. Ein Kreisaufseher der Zeugen Jehovas brachte seine Empfindungen, Vater eines Zwillingspärchens geworden zu sein, zum Ausdruck, indem er dem Sohn den Namen Madalitso, „Segnungen“, gab, und das Töchterchen Chimwemwe (Tschimwemwe), „Freude“, nannte.

Es ist bestimmt anerkennenswert, wenn du dein Kind nach dem Namen einer der in der Bibel erwähnten glaubenstreuen Personen nennst, besonders wenn du die Bedeutung des Namens kennst: Sara, „Fürstin“; Noomi, „Meine Wonne“; Daniel, „Gott ist (mein) Richter“; David, „Geliebter“. Viele unserer afrikanischen Glaubensbrüder geben ihren Kindern aber auch wie die Israeliten Namen, durch die sie einen bestimmten Gedanken übermitteln wollen. Das ist eine vorzügliche Methode der Namengebung. Fürchte dich nicht ist ein ermunternder Gedanke und ein passender Name für ein kleines Fräulein, wenn du ihn auf Schona sagst — Musatye.

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