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  • Baumaterial des Meeres
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  • Wo das Material zu finden ist
  • Wie die Koralle entsteht
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  • Geschichte und Verwendung der Koralle
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Erwachet! 1973
g73 22. 4. S. 18-19

Baumaterial des Meeres

VOM „AWAKE!“-KORRESPONDENTEN IN DER DOMINIKANISCHEN REPUBLIK

IST es nicht wunderbar, sich so zu entspannen? Hier auf dem weißen Sand zu sitzen, während uns ein großer Schirm vor der Sonne schützt, und den Wellen zuzusehen, wie sie versuchen, den Strand hinaufzukriechen?

Wußtest du übrigens, daß dort draußen, wo die Wellen den weißen Schaum aufwerfen, ein großes Bauprojekt im Gange ist? Nein, dort sind keine schweren Baumaschinen, keine Stahlträger, Zementblöcke oder Ziegelsteine. Aber da draußen wird ein wunderbares Baumaterial — die Koralle — hergestellt.

Die Unterwasserwelt der Koralle ist eine eigenartige und schöne Welt — eigenartig in Form und Aussehen, schön in ihrer Farbe und Vielfalt. Da gibt es Gehirnkorallen in allen Größen, die so genannt werden, weil sie tatsächlich einem Gehirn ähneln. Es gibt blumengleiche Sternkorallen und solche, die aussehen wie Dornen oder Geweihe. Da sind auch die Seefeder, die Hornkoralle und viele andere eigenartige Formen. Faszinierend sind auch ihre Farben — Braun, Gelb, Orange, Rosa, Purpur und Rot.

Wo das Material zu finden ist

Wohin könntest du gehen, um dieses wunderbare Baumaterial, die Koralle, zu untersuchen? An viele Orte. Du könntest die ruhigen türkisfarbenen Wasser bei Montego Bay im Nordosten Jamaikas besuchen oder an irgendeinen anderen Ort zwischen den Bermudainseln und Brasilien im westlichen Atlantik reisen. Eine andere Gegend, wo Korallen zu sehen sind, ist das indisch-pazifische Gebiet, das sich von der Ostküste Afrikas über die Inseln des Westpazifiks bis Hawaii erstreckt. In diesem Gebiet kann man das Große Barriereriff sehen, eine Korallenbank, die sich zweitausend Kilometer entlang der Nordostküste Australiens erstreckt.

An einigen Orten ist es möglich, das erstaunliche Baumaterial des Meeres durch ein Boot mit gläsernem Boden zu beobachten. Oder man zieht sich Schwimmflossen an, setzt eine Tauchermaske auf, schnallt sich eine Aqualunge um und taucht in die Tiefe, um die Korallen aus der Nähe zu betrachten. Wenn man ins Wasser geht, muß man sich allerdings erst an die Bewegung um einen herum gewöhnen, denn es sieht so aus, als würde sich die Landschaft im Meer gemeinsam mit der Bewegung des Meeres selbst heben und senken. Man sollte auch vorsichtig sein, denn Schnittwunden von Korallen heilen nur sehr langsam.

Wie die Koralle entsteht

Die Tiere, die die Korallen herstellen, nennt man Korallenpolypen. Sie sind mit der Qualle und der blumenähnlichen Seeanemone verwandt. Nachdem sie als Larven kurze Zeit frei umhergeschwommen sind, beginnen diese winzigen Geschöpfe, ein vollständig seßhaftes Leben zu führen, und heften sich fest an die Skelette anderer Korallentierchen.

Wenn sich die Polypen einmal unveränderlich festgesetzt haben, wachsen sie zu einem kleinen fleischigen Schlauch mit einem Durchmesser von 2 bis 30 Zentimetern. Am oberen Ende befindet sich der Mund, der von kleinen Tentakeln oder Fangarmen umgeben ist. Nachts werden diese ausgestreckt und fangen als Nahrung mikroskopisch kleines tierisches Plankton ein.

Gleichzeitig sind diese kleinen Geschöpfe eifrig damit beschäftigt zu bauen. Sie entziehen dem Wasser Kalzium und sondern kohlensauren Kalk (Kalkstein) ab. Dieses Sekret benutzen sie, um um sich herum ein hartes tassenförmiges Gebilde zu bauen. Das ist das Korallenhaus oder Skelett, in das sie sich zum Schutz zurückziehen können.

Da viele Polypen ihre Korallenhäuser bauen, verschmelzen diese miteinander und bilden eine farbenreiche feste Masse. Die Polypen sterben, aber andere setzen sich an ihren Skeletten fest und bauen weiter. So kommt es, daß unglaublich große Bauten entstehen, die größer sind als irgend etwas, was der Mensch je hergestellt hat.

Was gebaut wird

Korallenriffe werden von winzigen Polypen gebaut. Einige Riffe wachsen vom Strand in die See. Diese werden Saum- oder Strandriffe genannt. Ein Barriereriff andererseits wird durch Wasser vom Strand getrennt, aber es folgt dem Verlauf der Küste.

Das zweitgrößte Korallenriff der Welt nach dem Großen Barriereriff vor Australien erstreckt sich zweihundert Kilometer entlang der Küste von Britisch-Honduras. Zwischen dem Riff und dem Land ist das Wasser ein Meter bis 4,50 Meter tief.

Die Korallentiere stellen auch Atolle her. Das sind ringförmige Koralleninseln im offenen Meer, die ein Gewässer umschließen, das man Lagune nennt. Ein Atoll kann entstehen, wenn die Korallenbauten auf dem Krater eines versunkenen Vulkans wachsen. Einige dieser Atolle sind bewohnt. Auf einem Atoll im Indischen Ozean ist eine Notlandebahn für Düsenflugzeuge angelegt worden.

So ist das Bauen von Inseln für diese winzigen Polypen kein zu schwieriges Projekt. Die Insel Barbados im Karibischen Meer zum Beispiel besteht hauptsächlich aus Korallen. Der allmähliche Zerfall durch die Einwirkung von Wasser und Wetter hat bewirkt, daß die Koralleninsel mit einem roten Lehmboden bedeckt wurde.

Korallenbauten können in jedem Ozean entstehen, aber die Korallenpolypen sind auf Wasser beschränkt, dessen Temperatur nicht unter 20 °C sinkt. Die Überreste alter Korallenriffe in arktischen Gewässern zeigen daher, daß in diesen nördlichen Meeren irgendwann in der Vergangenheit einmal tropisches Klima vorgeherrscht hat.

Während die Korallentiere ihre erstaunlichen Bauarbeiten im Meer fortsetzen, durchbohren andere Lebewesen, wie der Papageifisch und der Rochen, das Bauwerk oder nagen daran, so daß es schwach wird und abbröckelt. Schwämme, Seetang und Algen kommen zu Hilfe, zementieren die Stücke zusammen und verhindern so den völligen Zerfall. Das Ergebnis ist ein poröser Kalkstein mit Röhren, Höhlen und Winkeln.

Geschichte und Verwendung der Koralle

Der phönizische Seehafen Tyrus war früher einmal für seinen Handel mit Korallen berühmt. Aus dem Mittelmeer wurde damals und wird auch heute noch eine hochbezahlte rote Koralle geerntet. Sie wächst in kleinen buschartigen Gebilden und hat ein hartes Skelett, das poliert werden kann, um die Farbschattierungen Rot, Rosarot oder Blaßrosa hervortreten zu lassen. Sie wird dann zu Halsketten, Armbändern und anderem Schmuck verarbeitet.

Auf Barbados und den Bermudainseln wird Koralle zum Bau von Häusern verwendet. Sie ist leicht zu schneiden und wird hart und haltbar, wenn sie mit der Luft in Berührung kommt.

Möglicherweise die wichtigste Funktion der Koralle ist jedoch, die Küsten vor der Brandung der See, vor Flutwellen und vor Wirbelstürmen zu schützen. So mancher Seereisende hat während eines Sturms hinter einem Korallenriff einen sicheren Ankerplatz gefunden.

Wenn man über die wunderbaren Bauwerke solcher unbedeutend erscheinenden Geschöpfe, die das Werk des Schöpfers sind, nachdenkt, muß man einfach staunen. — Ps. 104:24.

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