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  • Gewerbetreibende Insekten
  • Erwachet! 1973
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Erwachet! 1973
g73 8. 3. S. 20-21

Gewerbetreibende Insekten

Viele Insekten gehen einer ähnlichen Beschäftigung nach wie die Menschen. Ist dir das neu? Manche ihrer Arbeitsmethoden sind geradezu faszinierend.

Das bedeutet nicht, daß diese Tiere einen dem menschlichen vergleichbaren Verstand besäßen. Ihre Tätigkeit haben sie nicht von ihren Vorfahren gelernt, die sich dieses Wissen und Können erworben und an ihre Kinder weitergegeben hätten. Was sie veranlaßt, ihre für ihre Lebensweise erforderlichen Handlungen zu verrichten, ist der ihnen von Gott verliehene Instinkt.

Käfer im Bestattungsgewerbe

Ein Beispiel dafür ist ein Aaskäfer. Diese kleinen Tierchen betätigen sich als Totengräber! Wenn sie in der Nähe eines Aases sind, werden sie durch seinen Geruch angelockt, und das Totengräbermännchen und -weibchen beginnen sofort, die Tierleiche einzuscharren, sei es eine Maus, ein Frosch, eine Schlange, eine Eidechse, ein Eichhörnchen, ein Kaninchen oder ein anderes Aas von ähnlicher Größe.

Wie gehen sie dabei vor? Jede Leiche stellt sie vor neue Probleme, da die Größe und Lage des Aases jedesmal anders ist. Auch das Erdreich, auf dem die Tierleiche liegt, ist überall verschieden.

Der Totengräber besichtigt zuerst die Leiche, indem er über sie und um sie herum krabbelt. Nach eingehender Besichtigung kriecht er unter die Leiche. Mit dem winzigen Kopf und den winzigen Füßen wühlt er nun das Erdreich auf und schafft die Erde beiseite. Den größten Teil der Arbeit bewältigt gewöhnlich das Männchen. Das Weibchen bohrt sich in das Innere des Aases und legt dort die Eier ab. Es ist harte Arbeit, und der Totengräber kommt nur langsam voran, doch er ist unermüdlich. Ab und zu legt er eine kurze Ruhepause ein. Ganz allmählich sinkt die Leiche durch ihr Eigengewicht immer tiefer in die Erde.

Etwa zwei Wochen nachdem das Aas begraben worden ist, schlüpfen aus den darin gelegten Eiern die Larven aus. Und in der übelriechenden Kinderstube ernähren sich dann die jungen Totengräber von dem eiweißreichen verwesenden Fleisch rings um sie her.

Ein Wissenschaftler hat einmal beobachtet, daß zwei dieser Käfer einen toten Maulwurf in einer Nacht fast acht Zentimeter tief vergraben haben. Er war überrascht, denn um diese Leistung zu vollbringen, müßten zwei Männer einen toten Elefanten innerhalb von zwölf Stunden sechs Meter tief vergraben. Er machte mit diesen Insekten Versuche. In fünfzig Tagen scharrten sie zwölf Kadaver ein, die Leichen von Fröschen, Fischen, Vögeln und kleinen Vierfüßern.

Ein anderes Insekt, das ein ungewöhnliches Gewerbe betreibt, ist der Pillendreher von der Unterfamilie der Kotkäfer. Diese Käfer formen Kotbälle, die sie dann an einen ihnen günstig erscheinenden Platz rollen. Die Bälle sind oft mehrmals so groß und so schwer wie sie. Diese Käfer formen ihre Bälle ähnlich wie die Kinder den Schnee, wenn sie einen Schneemann bauen. Hat die Kotkugel eine bestimmte Größe, wird sie von dem Käfer vergraben. Es ist lustig, zuzuschauen, wie der Käfer einen Kotball formt. In Amerika wird der Pillendreher „tumblebug“ genannt, weil dieser Käfer beim Versuch, die Kugel fortzubewegen, oft zu Boden purzelt, sich jeweils wieder auf die Füße schafft und dann die Arbeit fortsetzt.

Die Kotkäfer halten durch ihre Arbeit den Erdboden sauber, aber ihr übelriechendes Gewerbe dient auch ihren eigenen Interessen: In diese Kotbälle werden die Eier abgelegt und die aus den Eiern schlüpfenden Larven ernähren sich von der Kotmasse.

Eine erstklassige Schneiderin

Diese Bezeichnung verdient die Raupe des amerikanischen Fuchses, eines Schmetterlings. Sie verfertigt sich einen Mantel mit dickem Seidenfutter. Der fertige Mantel ist außerordentlich warm und sauber gearbeitet. Erstaunlicherweise benötigt diese Schneiderin weder ein Schnittmuster noch eine Schere wie wir Menschen. Zu ihrer Schneiderarbeit stehen ihr andere Werkzeuge zur Verfügung. Nadel und Faden verfertigt sie selbst. Das ist wahrlich eine rationelle und praktische Einrichtung.

Als Schere dienen dieser Raupe die kräftigen Kiefer und winzige Zähnchen. Damit schneidet sie ein Blatt so sicher, als folgte sie einer vorgezeichneten Linie. Das Blattstück teilt sie dann so, daß zwei Stücke entstehen, die genau die gleiche Form und Größe haben. Das geschieht ohne Verwendung eines Lineals. Dann näht sie die beiden Blattstücke an den Kanten so zusammen, daß ein walzenförmiger Mantel entsteht. Die Stücke, die vorzüglich aneinander passen, sind so fein zusammengenäht, daß man die Naht nur mit einem Mikroskop sehen könnte.

Woher bezieht die Raupe den Faden? Aus der Mundöffnung. Hinter der Unterlippe münden die Ausführgänge der Spinndrüsen, die ihr die Seide liefern. Da diese Raupe Wert auf einen warmen Mantel legt, füttert sie ihn mit der weichsten Seide, die es gibt. Dieser Mantel hält sie nachts mollig warm.

Ameisen als Gärtner

In den amerikanischen Tropen gibt es viele Blattschneiderameisen. Sie betreiben ein außergewöhnliches Gewerbe. Man kann von einem Strauch oder Baum zwei lange Reihen dieser fleißigen Tierchen bis zu dem etwa anderthalb Kilometer davon entfernten Nest verfolgen. Die Tierchen der einen Reihe kommen vom Nest, die der anderen Reihe gehen zum Nest und sind mit Blattstückchen beladen, die sie in das Nest befördern.

Es ist faszinierend, Blattschneiderameisen bei der Arbeit zuzusehen. Sie krabbeln auf einen Baum oder Strauch, suchen sich ein Blatt aus und schneiden mit den Kiefern wie mit einer Schere dreieckige Stücke aus dem Blatt heraus. Gewöhnlich schneidet jede Ameise ihr Stück selbst heraus. Aber manchmal besorgt eine Ameise das Schneiden, während die anderen auf dem Boden die Stücke aufheben und fortschleppen. Wenn die Ameise, die das Schneiden besorgt, müde ist, wird sie von einer anderen abgelöst, und sie kehrt auf den Erdboden zurück und beteiligt sich am Transport der Blattstückchen.

Diese Ameisen befördern Lasten, die das Vierfache ihres Eigengewichts ausmachen, und manchmal transportieren sie eine solche Last mehr als anderthalb Kilometer weit! Der Naturkundler A. Hyatt Verrill schreibt, daß der Mensch, wollte er die Tagesleistung einer solchen Ameise vollbringen, fast 5 000 km zurücklegen müßte! Ein Mensch müßte also mit einer Last von 90 bis 135 kg an einem Tag von Gibraltar quer durch Europa bis weit hinter den Ural wandern und am nächsten Tag wieder zurück, und zwar tagaus, tagein Woche um Woche.

Was ist der Zweck dieser anstrengenden Arbeit der Blattschneiderameisen? Sie macht einen Teil ihrer Hauptbeschäftigung aus. Und worin besteht ihre Hauptbeschäftigung? Sie sind Gärtner! Die Blattstückchen, die sie in ihr Nest eintragen, dienen als Kompost für die Pilze, die sie in ihren Nestern züchten. Die eingetragenen Blattstückchen werden zuerst zerbissen und dann zu kleinen Bällen oder Kügelchen zerkaut. Diese Kügelchen werden auf die Oberfläche der Beete ihrer Pilzgärten gepreßt. Kurz danach werden diese Kügelchen von einem Pilzgeflecht, von feinen weißen Fäden, überzogen. Und die Absonderung dieser Fäden dient den Blattschneiderameisen als Nahrung.

Es gibt noch viele weitere Insekten, die ein Gewerbe betreiben. So gibt es z. B. Insekten, die Tischler, Maurer, Tunnelbauer, Straßenbauer, Korbmacher, Zeltmacher oder Bergarbeiter sind. Die Insektenforscher staunen immer wieder über die merkwürdigen Arbeitsmethoden dieser Tiere. Doch sie alle bezeugen die unendliche Weisheit ihres Schöpfers, dessen Name Jehova ist.

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