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  • g73 22. 6. S. 17-19
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  • Die Zunge aus der Nähe betrachtet
  • Erwachet! 1973
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  • Andere Veränderungen und Krankheiten
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Erwachet! 1973
g73 22. 6. S. 17-19

Die Zunge aus der Nähe betrachtet

„STRECKEN Sie bitte einmal Ihre Zunge heraus, und sagen Sie aah!“ Man kann sich kaum vorstellen, wie oft Ärzte im Laufe der Jahre diesen Satz wiederholt haben. Die Ärzte kennen schon seit langem die Bedeutung des Aussehens der Zunge bei der Untersuchung eines Kranken. Besonders in früheren Zeiten mußten sie sich mehr auf ihr eigenes Wahrnehmungsvermögen verlassen als auf Untersuchungen in einem Laboratorium.

Zwar spiegelt das Aussehen der Zunge einige Veränderungen oder Erkrankungen anderer Teile des Körpers wider, aber man hat festgestellt, daß man mit ihrer Hilfe nur selten eine bestimmte Krankheit diagnostizieren kann. Jedoch ist Scharlach eine der Krankheiten, bei denen der Zustand der Zunge bei der Diagnose wichtig ist, denn jemand, der diese Krankheit hat, hat eine sogenannte „Erdbeerzunge“.

Die Zunge und ihre Oberfläche

Die Zunge ist ein einzigartiges Organ; sie ist ein sehr bewegliches Muskelbündel mit einer äußerst empfindlichen Oberfläche. Die Muskeln können bewirken, daß die Zunge flach wird, die Spitze hochrollt und sogar, daß die Seiten hochrollen, zum Beispiel, wenn du pfeifst. Diese Bewegungen sind möglich, weil die Muskeln in der Zunge miteinander verwoben sind und in verschiedenen Richtungen liegen Es gibt Muskeln, die an der Zungenspitze beginnen und bis zur Zungenwurzel reichen. Dann gibt es Muskeln, die von der einen zur anderen Seite reichen. Und es gibt solche, die von oben nach unten verlaufen. Sie alle helfen der Zunge bei ihren verschiedenen Bewegungen.

Die Oberfläche der Zunge besteht aus zahlreichen kleinen Erhebungen, wodurch sie sich etwas samtartig anfühlt. (Bei den Katzen sind diese Erhebungen auf der Zunge so groß und hart, daß sich die Oberfläche ihrer Zunge wie eine Raspel anfühlt.) Diese kleinen Erhebungen („Papillen“ genannt) kannst du leicht sehen, wenn du deine Zunge herausstreckst und ein kleines Stück davon mit einem weichen, sauberen Tuch abtrocknest. Wenn du das tust, wirst du bemerken, daß es verschiedene Arten von Erhebungen gibt.

Am zahlreichsten sind die rosafarbenen, schmalen, fadenförmigen Gebilde, die gleichmäßig auf der Oberfläche der Zunge verteilt sind. Diese verschwinden bei einigen Erkrankungen, wie bei gewissen Ernährungsstörungen, gewöhnlich als erste.

Eine andere Art von Papillen sieht aus wie kleine runde Höcker auf der Oberfläche der Zunge. Von diesen pilzförmigen Papillen gibt es nicht so viele, und im allgemeinen sind sie ein bißchen röter als die anderen. Auch sie verschwinden manchmal.

Wenn du deine Zunge weit genug herausstreckst, wirst du auf dem hintersten Teil deiner Zunge, in der Nähe des Rachens, eine größere Art Papillen sehen. Sie sehen aus wie niedrige, von einem Graben umgebene Türmchen. Es gibt sieben bis elf dieser „runden Papillen“, die hinten auf deiner Zunge V-förmig angeordnet sind.

Wieder andere Papillen, die an den Rändern des hinteren Teils der Zunge liegen, sehen aus wie Blätter.

Zungenbelag

Die Oberfläche der Zunge ist manchmal „belegt“. In Wirklichkeit ist die Bildung des Zungenbelags ein natürlicher und ständiger Vorgang. Jedoch wird dieser Belag gewöhnlich durch den Speichel und durch das Kauen, Sprechen und Schlucken entfernt. Der Belag besteht im allgemeinen aus kleinen Speiseresten, Bakterien und Gewebezellen, die von der Oberfläche der Zunge abgestoßen werden, ähnlich wie deine Haut abgestorbene Zellen abstößt. Die Menge des sich bildenden Belages ist natürlich bei jedem Menschen und auch zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedlich.

Irgendein Zustand, der den normalen Reinigungsprozeß der Zunge beeinträchtigt, kann eine ungewöhnlich belegte Zunge hervorrufen Einige der Faktoren, die dazu beitragen können, sind eine weiche Nahrung, bei einigen Menschen das Atmen durch den Mund, mangelhafte Mundhygiene, Rauchen, Austrocknung bei Fieber und ein zu geringer Speichelfluß. Im allgemeinen läßt eine belegte Zunge erkennen, daß sich der Gesundheitszustand verschlechtert hat. Wenn jemand Verdauungsstörungen hat, so stößt die Zunge nicht mehr alle abgestorbenen Zellen ab, und sie häufen sich an, was eine „belegte“ Zunge zur Folge hat. In vielen Fällen kann die Zunge beim Zähneputzen mit einer Zahnbürste von dem Belag gereinigt werden.

Andere Veränderungen und Krankheiten

Veränderungen der Gewebestruktur und der Farbe der Zungenoberfläche sind wahrscheinlich von größerer Bedeutung als der Zungenbelag. Doch selbst hierbei muß ein Arzt mehr über eine Person wissen, bevor er eine bestimmte Krankheit diagnostizieren kann. Die Zunge spiegelt tatsächlich Veränderungen anderer Teile des Körpers wider, aber man weiß dann noch nicht, welcher Teile. Der Zustand der Zunge mag dem Arzt zeigen, daß es nötig ist, weiter zu untersuchen, um die Ursache ausfindig zu machen.

Es gibt Krankheiten, die die Zunge besonders beeinflussen können, wie zum Beispiel Krebs und Syphilis. Jedoch wird die Zunge weit öfter Veränderungen oder Erkrankungen anzeigen, die in Wirklichkeit harmlos sind. Die Namen sind manchmal erschreckender als die Krankheit selbst — die Namen Haarzunge oder schwarze Zunge und Landkartenzunge bezeichnen Krankheiten, die im allgemeinen harmlos sind.

Ziehe daher keine voreiligen und ungerechtfertigten Schlüsse, wenn deine Zunge anscheinend ein sonderbares Aussehen hat. Es könnte eine so geringfügige Ursache sein wie die scharfe Kante eines Zahnes oder einer Zahnfüllung, die auf deiner Zunge eine Reizung verursacht hat. Natürlich sollte hier etwas unternommen werden, damit nicht weiterer Schaden entsteht.

Eine der häufigsten Ursachen für einen unerwünschten Zustand der Zunge soll ein Mangel an Vitamin B sein. Risse und Furchen in der Zunge sind einem anhaltenden Mangel an Vitamin B zugeschrieben worden. Man hat festgestellt, daß eine entzündete, purpurfarbige Zunge durch einen Mangel an Vitamin B2 hervorgerufen werden kann. Bei perniziöser Anämie hat die Zunge eine dunkelrote Farbe und ist glatt und glänzend, was einen Mangel an Vitamin B12 anzeigt. Eine glänzendrote Zunge kann von einem Mangel an Niazinamid (Nikotinsäureamid) herrühren, und einige glauben, daß eine große, fleischige Zunge die Folgeerscheinung eines Mangels an Pantothensäure sein kann.

Unerläßlich für deutliches Sprechen

Die Zunge ist für das Sprechen so wichtig, daß man den Ausdruck „in fremden Zungen sprechen“ geprägt hat, was „in fremden Sprachen sprechen“ bedeutet. Das englische Wort für Sprache, „language“, stammt von einem französischen Wort, das „Zunge“ bedeutet. Personen, denen man die Zunge entfernt hat, haben eine völlig undeutliche Stimme.

Beim Sprechen macht die Zunge wahrscheinlich die präzisesten Bewegungen, die dieses Organ überhaupt machen kann. Indem die Zunge die Zähne und den Gaumen berührt oder nicht berührt, hilft sie bei der Bildung und bei der Aussprache der verschiedenen Laute. Wenn du in deiner Sprache sehr langsam das Alphabet aufsagst, wirst du die vielen Bewegungen bemerken, die deine Zunge machen muß. Auch wenn man jemand anders beim Sprechen beobachtet, kann man ihre schnellen Bewegungen erkennen. Einige versuchen, Zungenfertigkeit zu erlernen, indem sie sogenannte Zungenbrecher schnell aufsagen, wie zum Beispiel „Fischers Fritze fischt frische Fische“ und „In Ulm und um Ulm und um Ulm herum“.

Selbst ganz einfache Wörter verlangen viele Bewegungen der Zunge: Nimm zum Beispiel das Wort „nichts“. Das „n“ wird mit der Zungenspitze ganz vorn am harten Gaumen gebildet; dann wird die Zungenspitze herabgebogen, und die Ränder des hinteren Teils der Zunge werden gegen die Backenzähne gedrückt, danach wird die Zungenspitze an die oberen Schneidezähne und an den harten Gaumen gedrückt, und schließlich wird das „s“ gebildet, indem sie sich wieder etwas vom Gaumen und von den Zähnen entfernt. Für nur ein Wort mag dieses Muskelbündel viele Bewegungen machen müssen. Multipliziere dies mit 150 bis 200 Wörtern pro Minute, und du kannst dir vorstellen, wie schnell sich die Zunge bewegen muß, um mit deinem Sinn Schritt zu halten.

Geschmack bereitet Freude

Eine ganz wunderbare Funktion der Zunge ist das Aufnehmen und Übermitteln der Geschmacksempfindungen. Die Geschmacksempfindungen werden von ungefähr 3 000 Geschmacksknospen wahrgenommen, die zwischen den kleinen Papillen liegen, die die Oberfläche der Zunge bilden. Jede dieser Knospen reagiert nur auf die eine Geschmacksrichtung, für die sie bestimmt ist.

Die Zunge nimmt vier grundlegende Geschmacksrichtungen wahr: süß, salzig, sauer und bitter. Jede Geschmacksrichtung wird mehr oder weniger auf einem besonderen Teil der Zungenoberfläche wahrgenommen. Süßigkeiten können mit der Zungenspitze geschmeckt werden. Die Geschmacksknospen am vorderen Zungenrand nehmen den salzigen Geschmack auf. Weiter hinten an den Rändern liegen die Geschmacksknospen, die sauren Geschmack übermitteln. Bitteres wird hinten auf der Zunge, nahe am Rachen, geschmeckt. Ein Gebiet in der Mitte der Zunge hat keine Geschmacksknospen.

Welche Freude doch diese kleinen Geschmacksrezeptoren bereiten können, wenn man eine gutgewürzte Mahlzeit ißt! Und der Schöpfer hat zum Vergnügen und zur Freude des Menschen für eine große Vielzahl schmackhafter Speisen gesorgt. Wenn du daran denkst, wie fade das Essen zu sein scheint, wenn du eine schwere Erkältung hast, dann wirst du den Wert einer gesunden Zunge um so mehr schätzen. Deine Zunge mag einem Arzt einiges über deine Gesundheit verraten, aber in bezug auf die Sprache und den Geschmack ist sie für dich von weit größerem Wert.

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