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  • Bakterien — einige sind schädlich, viele nützlich
  • Erwachet! 1973
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  • Unterschiedliche Klassifizierungen
  • Schädlichkeit
  • Nützliche Bakterien im Boden
  • Bakterien helfen, Abwässer zu reinigen
  • Bakterien im Körper
  • Die Rolle der Bakterien bei der Gärung
  • Immer mehr Verwendungsmöglichkeiten
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Erwachet! 1973
g73 22. 6. S. 9-11

Bakterien — einige sind schädlich, viele nützlich

SCHON mehr als ein Arzt hat bemerkt, daß die Bestimmungen über Sauberkeit, die im mosaischen Gesetz zu finden sind, eine Kenntnis der schädlichen Wirkungen von Bakterien voraussetzen. Aber erst im Jahre 1676 wurde von dem niederländischen Naturforscher Leeuwenhoek der Beweis für ihre Existenz erbracht. Mit Hilfe eines einfachen Mikroskops sah er als erster diese winzigen „Animalcula“, wie er sie nannte. Bis dahin gab es nur Spekulationen über die Existenz solcher mikroskopischen Organismen.

Die Tatsache, daß Bakterien vor der Erfindung des Mikroskops nicht sichtbar gemacht werden konnten, kann man verstehen, wenn man daran denkt, daß die Bakterien so klein sind, daß sie tausendfach vergrößert werden müssen, bevor man sie deutlich sehen kann. Ja, sie sind so klein, daß etwas Erde, die du zwischen Daumen und Zeigefinger halten kannst, nicht weniger als 200 000 000 Bakterien enthalten mag!

Bakterien sind überall zu finden: in der Luft, im Boden und im Wasser. Zweifellos ist dies ein Grund dafür, warum es so lange dauerte, bis man das Gesetz der Biogenese, daß nämlich alles Leben aus bereits bestehendem Leben hervorgeht, beweisen konnte. Bevor Pasteur Experimente auf diesem Gebiet machte, glaubte man, daß die Bakterien durch Urzeugung entstünden.

Tatsächlich werden Bakterien als Pflanzen angesehen. Sie wachsen und teilen sich unterschiedlich schnell. Eine Bakterie, die sich in jeder Stunde einmal teilt, könnte in vierundzwanzig Stunden zu 16 000 000 Bakterien werden! Glücklicherweise behindern oft verschiedene Umstände ihr Wachstum. Die meisten von ihnen können Temperaturen kurz vor dem Siede- oder dem Gefrierpunkt überleben, doch sie brauchen gemäßigtere Temperaturen, um wachsen und sich teilen zu können. Deshalb hält sich Speise in einem Kühlschrank auch länger, und in einer Tiefkühltruhe hält sie sich unbegrenzt.

Unterschiedliche Klassifizierungen

Bakterien können danach eingeteilt werden, wie sie von der Luft beeinflußt werden: Die aeroben Bakterien sind auf Luft angewiesen, die anaeroben können in Luft oder Sauerstoff nicht leben. Im großen und ganzen ziehen Bakterien Dunkelheit dem Licht vor.

Bakterien werden auch nach ihrem Aussehen klassifiziert. Da gibt es die kugelförmige Art, die als „Kokkus“ bekannt ist und die paarweise, in Haufen oder in Ketten wächst. Dann gibt es die stabförmigen Bakterien, die nach ihrer Form „Bazillen“ genannt werden, zu denen zum Beispiel der Typhusbazillus gehört. Eine andere Art sind die „Spirillen“, korkenzieherförmig gewundene Bakterien, für die der Erreger der asiatischen Cholera ein Beispiel ist. Eine Untergruppe dieser Art sind die „Spirochäten“. Zu diesen gehört der Erreger der Syphilis.

Noch kleiner als Bakterien sind die Rickettsien, die nach ihrem Entdecker, H. T. Ricketts, benannt sind. Und noch viel kleiner als die Rickettsien sind die Viren, deren Name von einem Wurzelwort stammt, das „Gift“ bedeutet.

Schädlichkeit

Seit der Zeit Pasteurs hat es hitzige Debatten darüber gegeben, wieviel Schaden Bakterien anrichten können, wenn der Körper wirklich gesund, d. h. bei optimaler Gesundheit ist. Während Pasteur weiterhin den Bakterien die Schuld gab, soll er auf seinem Sterbebett gesagt haben: „Bernard [einer seiner führenden Gegner] hatte recht. Die Mikrobe ist nichts, das Terrain [die Umgebung, der „Wirt“, der Körper] ist alles.“

Trotzdem bleibt die Tatsache bestehen, daß die Möglichkeiten der Verwendung von Bakterien in Kriegen so schrecklich sind, daß vor kurzem siebzig Nationen ihre Verwendung ablehnten und sich dazu verpflichteten, „alle biologischen Kampfstoffe ,so bald wie möglich, aber spätestens in neun Monaten, zu vernichten oder in friedliche Mittel umzuwandeln‘“. Ja, bakteriologische Waffen werden von einigen für noch gefährlicher gehalten als Kernwaffen (New York Times, 11. April 1972).

Und ab und zu liest man in der Zeitung, daß jemand gestorben ist, weil er Konserven gegessen hat, die von Bakterien, wie Botulinen und Salmonellen, verdorben worden waren. Eine solche verdorbene Speise ist so toxisch oder giftig, daß du sie noch nicht einmal kosten solltest, um festzustellen, ob sie verdorben ist. Sie verrät sich gewöhnlich dadurch, daß die Konservendose nach außen gewölbt ist, wenn nicht auch durch ihren Geruch oder ihre Farbe.

Die meisten Bakterien sind jedoch nützlich. Ja ein amerikanischer Wissenschaftler hat einmal eine Berechnung vorgenommen und herausgefunden, daß unter einigen Milliarden Bakterien auf 30 000 nützliche oder unschädliche Bakterien nur eine schädliche kommt.

Nützliche Bakterien im Boden

Mit am meisten nützen Bakterien den Menschen durch ihre Tätigkeit im Boden. Es ist einmal ganz richtig gesagt worden, daß alles Leben auf Erden bald aufhören würde, wenn es keine Bakterien gäbe. Wieso?

Nun, früher oder später sterben alle lebenden Organismen auf der Erde — jedenfalls war das bis heute so. Ohne die Bakterien, die die toten Körper von Insekten, anderen Tieren und Menschen sowie abgestorbene Pflanzen zersetzen, würden die toten Überreste auf der Erde bald so sehr überhandnehmen, daß kein pflanzliches und tierisches Leben mehr möglich wäre.

Manche Bakterien reichern auch den Erdboden an, indem sie der Luft Stickstoff entziehen und ihn in Stickstoffverbindungen umwandeln, die die Pflanzen verwerten können — Pflanzen können Stickstoff nicht unmittelbar aus der Luft aufnehmen. Diese wertvollen Bakterien sind in kleinen Wucherungen oder Knöllchen an den Wurzeln von Hülsenfrüchtlern, einer großen Pflanzenfamilie, zu finden, zu denen Klee, Luzernen und Erbsen gehören.

Auch Eisen ist für Menschen, Tiere und Pflanzen unerläßlich. Manche Bakterien, die im Erdboden leben, können Eisen aufnehmen und für Pflanzen nutzbar machen. Bakterien spielen auch eine wichtige Rolle bei der Nutzbarmachung von Phosphor, einem weiteren unerläßlichen Element aller lebenden Organismen. Bakterien machen dieses nichtmetallische Element den Pflanzen nutzbar.

Zu Recht ist gesagt worden, daß Bakterien „für die Fruchtbarkeit unserer Felder verantwortlich“ sind.

Bakterien helfen, Abwässer zu reinigen

Bakterien spielen auch eine wichtige Rolle dabei, die städtischen Abwässer unschädlich zu machen. In der zweiten Stufe der Abwasserreinigung, der sogenannten biologischen Reinigung, werden die Abwässer über Steinbrocken oder Kies gesprüht. Auf der Oberfläche dieser Steine kann eine dünne Schicht oxydierender Bakterien leben und auf die Abwässer einwirken. Wo Abwasserbecken sechs Monate im Jahr gefroren sein können, verrichten anaerobische Bakterien, die keinen Sauerstoff benötigen, die Arbeit.

Die schweren Rückstände der Abwässer werden als Schlamm bezeichnet. Bakterien dienen auch dazu, diesen schweren Schlamm in eine verhältnismäßig stabilisierte Form umzuwandeln, die geruchlos ist und als Dünger benutzt werden kann. Bei einer anderen Methode wird biologisch belebter Schlamm, das heißt Schlamm, der viele Bakterien enthält, zusammen mit Sauerstoff den Abwässern hinzugefügt, um sie unschädlich zu machen.

Bakterien im Körper

Bakterien sind im Körper reichlich vorhanden, und zwar im Mund und besonders in den Gedärmen. Ja es heißt sogar, daß die Bakterien im Darm diejenigen der Nahrung und der Ausscheidungsprodukte im Verhältnis 2:1 an Menge übertreffen. Es mag zwar viele schädliche Bakterien in den Gedärmen geben, doch solange sie von den nützlichen Bakterien an Zahl übertroffen werden, bleibt der Körper gesund.

Besonders der Milchsäurebazillus leistet dem Körper gute Dienste. Er wird heute verwendet, um leichte Darmkrankheiten zu heilen. Auch gibt es zwei Arten von Antibiotika, die aus Bakterien gewonnen werden und die wertvollen medizinischen Zwecken dienen.

Wichtig ist auch die Rolle, die Bakterien bei der Verdauung von Zellulose im Pansen, im ersten Magen des Rindes, spielen. Menschen können Zellulose nicht verdauen, aber die Bakterien im Pansen des Rindes zersetzen das Heu und das Gras, die das Rind frißt, und stellen aus dieser Zellulose Fettsäuren, Eiweiß und praktisch alle Vitamine her.

Die Rolle der Bakterien bei der Gärung

Bakterien sind dem Menschen noch auf eine andere Weise nützlich, und zwar beim Gärungsprozeß. Ißt du gerne Joghurt, oder trinkst du gerne Sauer- oder Dickmilch? Du kannst den Bakterien dafür dankbar sein. Oder ißt du gerne schweren, würzigen Käse wie Limburger, Blauschimmelkäse oder Roquefort? Dann solltest du nicht nur wissen, daß Bakterien für diese aromatischen Delikatessen verantwortlich sind, sondern auch, daß du, wenn du solche Käse ißt, Millionen Bakterien mit verschluckst!

Oder magst du Sauerkraut mit Bockwurst oder Eisbein oder sonstwie schmackhaft zubereitet? Nun, auch hier sind wieder Bakterien und natürlich auch etwas Salz für die Umwandlung von feingehobeltem Weißkohl in Sauerkraut verantwortlich.

Und wer schätzt nicht die Tatsache, daß ein wenig Wein gut für die Verdauung sowie für das Herz und die Nerven ist? (1. Tim. 5:23) Nun, die Gärung des Weins ist zwar hauptsächlich auf Hefen zurückzuführen, aber auch Bakterien spielen bei der Herstellung von Wein eine Rolle.

Immer mehr Verwendungsmöglichkeiten

Gegenwärtig experimentieren Forscher mit Bakterien, die Öl verdauen sollen, damit ausgelaufenes Öl unschädlich gemacht werden kann. Bakterien werden auch verwendet, um aus Petroleum synthetische Proteine herzustellen. Man spricht auch davon, daß man eine biologische Zelle entwickeln will, die billiges Licht und billigen Strom liefern soll. Dabei sollen Bakterien mit Abwasser genährt werden.

Es scheint tatsächlich so zu sein, daß sich Bakterien im Laufe der Zeit immer weniger als schädlich und immer mehr als nützlich erweisen werden.

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