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  • g74 8. 11. S. 12-15
  • Dein bewunderungswürdiges Blutgefäßsystem

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  • Dein bewunderungswürdiges Blutgefäßsystem
  • Erwachet! 1974
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Erwachet! 1974
g74 8. 11. S. 12-15

Dein bewunderungswürdiges Blutgefäßsystem

ICH bin dein Blut, und ich reise durch etwa 160 000 Kilometer Blutgefäße, vom obersten Teil deines Kopfes bis in deine Zehenspitzen. Ich bin wirklich ein ganz besonderes Transportmittel. In mir gibt es rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen, und sie alle schwimmen in einer Flüssigkeit, die man Plasma nennt. Der Durchschnittsmensch hat etwa fünf bis sechs Liter von meiner Flüssigkeit.

Entspanne dich nun, während ich dich auf einen Rundgang mitnehme. Meine roten Blutkörperchen möchten dir etwas über ihre Rolle in deinem bewunderungswürdigen Blutgefäßsystem erzählen.

Rote Blutkörperchen

Weißt du, wie wir roten Blutkörperchen aussehen? Nun, wir sind geformt wie ein Krapfen ohne Loch; wir sind ganz kleine Scheiben mit Vertiefungen an beiden Seiten. Durch eine eisenhaltige Substanz, „Hämoglobin“ genannt, sind wir zartrosa gefärbt. Wenn wir jedoch in einem Tropfen Blut zu Millionen versammelt sind, sehen wir rot aus. Nun, wir wollen uns nicht dabei aufhalten. Wir wissen, daß einigen übel wird, wenn sie uns sehen, und daher versuchen wir, außer Sicht zu bleiben. Aber wir sind deine Freunde.

Wir werden sozusagen in einer „Fabrik“ hergestellt, im roten Knochenmark. In den Knochen deiner Arme, Beine usw. ist das Knochenmark eifrig damit beschäftigt, weitere rote Blutkörperchen zu produzieren. Jeden Tag werden etwa achteinhalb Billionen hergestellt, und ungefähr die gleiche Anzahl wird zerstört. Hast du gewußt, daß all das in dir vor sich geht?

Wir leben nicht sehr lange — nur etwa vier Monate. Was geschieht, wenn es mit unserem Leben zu Ende geht? Nun, wir landen entweder in der Leber oder in der Milz. Hier warten besondere Zellen, Phagozyten genannt (was „Freßzellen“ bedeutet). Sie verschlingen die alten roten Blutkörperchen, die im Blut vorbeitreiben. Dann werden wir innerhalb der Phagozyten aufgebrochen. Aber was von uns übrigbleibt, wird mit Respekt behandelt. Etwa 85 Prozent des im Hämoglobin enthaltenen Eisens wird in deinem Körper aufbewahrt und zur Herstellung des Hämoglobins für die neuen roten Blutkörperchen verwendet. Somit müssen nur die 15 Prozent des Eisens, die verbraucht worden sind, ersetzt werden. Das tust du, indem du Leber, Haferflocken, Eier und Spinat, also eisenhaltige Lebensmittel, ißt.

Unsere Hauptaufgabe ist es, Sauerstoff von deiner Lunge in die Zellen deines Körpers zu transportieren. Wie du wissen magst, laden wir, wenn wir in die Lunge gelangen, Kohlendioxyd ab und erhalten einen frischen Vorrat an Sauerstoff.

Da unsere Anzahl in deinem Blut zum Teil von deinem Bedarf an Sauerstoff abhängt, sind wir bei einigen Personen in größerer Zahl vertreten als bei anderen. Zum Beispiel hat ein Sportler mehr rote Blutkörperchen als ein Büroangestellter. Und Leute, die hoch in den Bergen leben, haben mehr von uns als diejenigen, die auf der Höhe des Meeresspiegels leben. Vielleicht hast du schon einmal die Redewendung gehört: „Wenn man sich an warmes Wetter gewöhnt hat, wird das Blut dünner.“ Was uns betrifft, so ist in Wirklichkeit das Gegenteil der Fall. Denn bei warmem Wetter nehmen wir an Zahl zu, und bei kaltem Wetter nehmen wir an Zahl ab.

Wir haben eine Besonderheit, über die du wirklich Bescheid wissen solltest, denn wenn du sie nicht beachtest, könnte sie dir das Leben kosten. Wir nehmen nämlich das giftige Gas „Kohlenmonoxyd“ schneller auf als Sauerstoff. Wenn du in der Garage den Motor deines Wagens anläßt, bevor du das Tor öffnest, nehmen wir roten Blutkörperchen Kohlenmonoxyd auf. Das ist schlecht für dich, weil wir dann keinen Sauerstoff befördern können. Außerdem läßt das Hämoglobin dieses giftige Gas nicht so leicht wieder frei. Es dauert also ziemlich lange, bis die betroffenen roten Blutkörperchen wieder gute Arbeit für dich leisten können. Inzwischen wird deinen Körperzellen der nötige Sauerstoff vorenthalten. Die Auswirkungen sind gefährlich. Es ist so, als ob eine große Anzahl von uns aus dem Betrieb gezogen würde. Wenn zu viele von uns betroffen sind, bedeutet es das Ende für uns und für dich! Sei also bitte vorsichtig.

Unsere Gefährten, die weißen Blutkörperchen, haben dir ebenfalls etwas zu erzählen.

Weiße Blutkörperchen

Zunächst möchten wir dir sagen, daß wir in Wirklichkeit nicht weiß, sondern farblos sind, so daß du uns unter einem Mikroskop nur dann sehen kannst, wenn wir besonders gefärbt worden sind. Es gibt zwar fünf Arten weiße Blutkörperchen, aber es kommt nur eines auf etwa 700 rote Blutkörperchen. Laß uns nun erklären, inwiefern wir uns von diesen unterscheiden.

Für uns weiße Blutkörperchen sind unsere Gefährten, die roten Blutkörperchen, wie Flöße auf einem Fluß; sie können sich nicht aussuchen, wohin sie reisen möchten. Sie gehen einfach dorthin, wohin der Fluß fließt. Aber wir sind anders. Wir können uns überallhin bewegen. Wir haben sogar die erstaunliche Fähigkeit, unsere Form zu ändern. Deshalb können sich einige von uns tatsächlich durch die winzigen Zwischenräume zwischen den Zellen der Kapillaren zwängen und zwischen den Körperzellen umherwandern.

Unsere Fähigkeit, dorthin zu wandern, wohin wir gehen möchten, ist sehr wichtig für dich. Wir können nämlich zu jedem beliebigen Teil deines Körpers eilen, um dir zu helfen, bestimmte Mikroben zu vernichten. Nehmen wir an, du schneidest dich; sobald Bakterien in die Wunde gelangen, sammeln wir unsere Streitkräfte, und ein Kampf beginnt. Du wirst keinerlei Lärm hören; du magst währenddessen sogar schlafen. Aber wir sind in Aktion, um dich zu beschützen. Jedes von uns kann viele Bakterien verschlingen. Zwar gewinnen wir meistens die Schlacht, aber es gibt auch auf unserer Seite Verluste. Wenn wir die verschlungenen Bakterien aufbrechen, werden bakterielle Giftstoffe oder giftige Abfälle freigesetzt. Diese Gifte töten einige von uns weißen Blutkörperchen. Aber dann kommen andere weiße Blutkörperchen herbei, um den Kampf fortzusetzen.

Nun ein Wort von unseren kleineren Gefährten, den Blutplättchen.

Blutplättchen

Wir sehen vielleicht nicht so eindrucksvoll aus; wir sind klein und farblos, aber wir sind für dich wichtig. Wir helfen nämlich bei der Blutgerinnung mit. Ohne uns könntest du verbluten. Hast du das gewußt?

Genau wie das Blut gerinnt, wissen medizinische Wissenschaftler nicht. Das ist unser Geheimnis. Doch eines wollen wir dir sagen: Wenn aus einer Wunde in deinem Körper Blut heraustritt, setzen wir uns an den rauhen Rändern der Wunde fest und beginnen uns aufzulösen. Gleichzeitig setzen wir eine Substanz frei, die beim Bau einer Falle für die entweichenden roten und weißen Blutkörperchen mithilft. Wenn sich dieses Netz oder diese Falle zusammenzieht, entsteht ein fester Klumpen. Das System funktioniert wirklich.

Wir alle, die im Blutstrom leben, haben hohe Achtung vor dem Herzen, und wir möchten, daß du auch etwas von ihm hörst.

Das Herz

Physisch gesprochen, bin ich deine Meisterpumpe. Ich befinde mich in der Brust, ein wenig nach links gerückt, zwischen den Lungen. Meine beiden Vorhöfe nehmen das Blut aus den Venen auf, und meine beiden Kammern pressen es durch die Arterien. Ich bin etwa so groß wie deine Faust, habe starke Muskelwände und pumpe ständig Blut in alle Körperzellen und wieder zurück. In einem gesunden Menschen ziehe ich mich pro Minute 60- bis 80mal zusammen. Versuche einmal, deine Hand so schnell zu öffnen und zu schließen. Wie lange kannst du das durchhalten? Denke daran, daß ich es das ganze Leben lang tue, ohne mehrere Tage, Nächte oder Wochenenden freizuhaben.

Die Menschen haben sehr viel Zeit damit verbracht, mich zu studieren. Sie haben immer noch viel zu lernen. Aber einer von ihnen äußerte sich folgendermaßen:

„Die Arbeit, die das Herz während eines Tages leistet, entspricht etwa der Energie, die ein Bergsteiger aufwendet, wenn er den Gipfel eines 1 100 Meter hohen Berges besteigt. Angenommen, der Mann wiegt etwa 150 Pfund; dann entspräche dies einer Energiemenge, die ausreichen würde, um 90 Tonnen einen Meter hochzuheben. Die linke Seite hat mehr Arbeit als die rechte, da sie das Blut durch den ganzen Körper pumpen muß, während die rechte es nur in die Lunge pumpen muß, die nicht weit entfernt ist. Aus diesem Grund sind die Muskelwände der rechten Herzkammer viel dünner als die der linken Herzkammer“ (Elements of Biology).

Bei jedem Schlag wird Blut in die Arterien gepreßt, und du kannst diesen Stoß am Handgelenk oder am Hals fühlen, wenn du deine Finger über eine Arterie legst. Dieser rhythmische Stoß wird, wie du weißt, Puls genannt.

Es gäbe noch viel mehr zu sagen, aber für diesmal ist es genug. Damit du uns noch besser kennenlernst, möchten dir jetzt die Blutgefäße etwas über ihre Rolle erzählen.

Blutgefäße

Von uns gibt es hauptsächlich drei Arten: Arterien, Venen und Kapillaren. Du könntest uns mit verschieden starken Rohren vergleichen. Tatsächlich ähnelt dein bewunderungswürdiges Blutgefäßsystem sehr stark dem Wasserversorgungssystem einer Großstadt mit seinem Leitungsnetz. Inwiefern? Nun, das Wasser muß aus dem Reservoir eine weite Strecke in die Stadt befördert werden. Diese Arbeit leisten Pumpen. Die Stadt benötigt eine dicke Leitung, durch die das Wasser fließen kann. Diese Leitung verästelt sich dann in kleinere Leitungen. Jede dieser kleineren Leitungen versorgt vielleicht eine Straße mit Wasser. Dann führen noch kleinere Leitungen von der Straßenleitung in die Häuser. In deinem Blutgefäßsystem ist die Pumpe natürlich das Herz, und wir Blutgefäße sind die Leitungen.

Wir Arterien führen das Blut vom Herzen FORT. Die Aorta entspricht einer Hauptleitung in einem Wasserversorgungsnetz, da sie die größte Arterie ist. Die Aorta beginnt am Herzen und verzweigt sich dann in kleinere Arterien, die in jedes Organ deines Körpers führen. Unsere Wände sind viel dicker als die der Venen. Unsere Innenseite ist, wenn wir bei guter Gesundheit sind, ganz glatt, damit das Blut schnell durchfließen kann. Wir haben keine kleinen Ventile wie die Venen. Aber sie werden dir selbst darüber berichten.

Bevor wir Venen dir etwas über unsere Ventile erzählen, möchtest du vielleicht wissen, warum wir überhaupt Ventile haben. Der Grund ist, daß das Blut ins Herz zurückgelangen muß, und wir Venen pumpen es nicht zurück, denn wir haben nur sehr wenig Muskeln. Wie gelangt denn das Blut ins Herz zurück?

Nun, das geschieht nicht allein durch Druck, denn der Druck ist schon zu einem großen Teil verlorengegangen, wenn das Blut uns Venen erreicht. Ja, der Druck, der in uns herrscht, beträgt nur ein Dreißigstel des Druckes in den Arterien. Das erklärt übrigens auch, warum eine verletzte Arterie viel stärker blutet als eine verletzte Vene. Das Blut in uns Venen benötigt daher Hilfe, um weitertransportiert zu werden. Die gewöhnlichen Muskeln deines Körpers, besonders deiner Gliedmaßen, leisten diese Hilfe, da das Blut in uns durch die Muskelbewegungen in Richtung Herz gedrückt wird.

„Warum fließt denn das Blut nicht einfach wieder zurück, wenn sich die Muskeln entspannen?“ magst du fragen. Hier treten nun unsere Klappenventile auf den Plan. Unsere Ventile sind einzigartig; sie bestehen aus einer kleinen Gewebefalte, die eng an der Gefäßwand anliegt, wenn das Blut zum Herzen fließt. Doch wenn Druck in die entgegengesetzte Richtung ausgeübt wird, bilden wir tassenähnliche Taschen und füllen uns mit Blut. Auf diese Weise sorgen wir dafür, daß der Blutstrom immer in die richtige Richtung fließt. Wir halten unsere Ventile gern in guter Verfassung, aber manchmal werden sie so schwach, daß sie das Blut nicht mehr daran hindern zurückzufließen. Die Ärzte nennen uns dann „Krampfadern“.

Wahrscheinlich hast du schon bemerkt, daß du dich unbehaglich fühlst, wenn du längere Zeit auf einer Stelle sitzt. Daran sind wir nicht ganz unbeteiligt. Das Blut fließt dann nämlich langsamer durch uns Venen. Aber wenn du dich ein wenig bewegst, wirst du dich besser fühlen, denn durch die Bewegungen deiner Körpermuskeln wird der Fluß des Blutes beschleunigt. Behalte das im Sinn, dann kannst du uns etwas helfen.

Wenn du nichts dagegen hast, würden wir Arterien gern noch einmal zu Wort kommen. Nachdem wir uns in alle Teile des Körpers verzweigt haben, verästeln wir uns im allgemeinen in Kapillaren, die mit allen Zellen des Körpers eng in Berührung kommen und sie mit gelöstem Sauerstoff und mit Nährstoffen versorgen. Nun nur kurz ein paar Worte von diesen Kapillaren.

Wir sind winzig klein. Wie klein? So klein, daß die roten Blutkörperchen (von denen es in einem einzigen Tropfen Blut Millionen gibt) nur im Gänsemarsch durch uns fließen können. Was uns aber an Größe fehlt, machen wir an Zahl wett — wir sind so zahlreich, daß alle Kapillaren eines Menschen, in eine Reihe gelegt, fast 90 000 Kilometer lang wären. Weil wir so viele sind, können wir leicht Nahrung und Sauerstoff zu den Geweben leiten und Abfallstoffe fortschaffen.

Nun hast du einen allgemeinen Überblick darüber, wie der Blutkreislauf funktioniert: Vom Herzen fließt das Blut durch die Arterien und dann durch uns winzige Kapillaren; als nächstes gelangt es in die Venen und kehrt wieder zurück zum Herzen. Wir erfüllen diese Aufgaben für die Menschen schon seit Jahrtausenden, aber die grundlegende Tatsache, daß das Blut durch ein Kreislaufsystem fließt, wurde von medizinischen Wissenschaftlern erst vor etwa 350 Jahren entdeckt.

Wir alle hoffen, daß dieser kurze Rundgang durch dein bewunderungswürdiges Blutgefäßsystem dir helfen wird, die Rolle, die jeder einzelne von uns spielt, besser zu verstehen und das Wunder des menschlichen Körpers mehr zu schätzen, nämlich daß er, wie die Bibel sagt, „wunderbar gemacht“ ist (Ps. 139:14).

[Diagramm auf Seite 13]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

A

B

C

A. Rote Blutkörperchen B. Weiße Blutkörperchen C. Blutplättchen

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