Eine Regierung, die die Menschheit befreit
JEHOVA GOTT trifft seit über neunzehn Jahrhunderten Vorbereitungen für eine Regierung, die die sündige, sterbende Menschheit befreien wird. Er hat die Herrscher, die diese Regierung bilden werden, aus den Menschen ausgewählt und sie unter seinem Sohn als Haupt zu einer Einheit zusammengebracht (Eph. 1:9, 10). Sie haben die Aussicht, zu unsterblichem Leben im Himmel auferweckt zu werden, um als König-Priester zu dienen (1. Kor. 15:42-54; Eph. 1:3-23; Offb. 20:6). Diese König-Priester werden gemeinsam mit Jesus Christus die sündensühnenden Auswirkungen des Opfers Jesu anwenden und die Menschheit von der Versklavung der Sünde und des Todes befreien. Milliarden Verstorbener werden ebenfalls aus ihren Diensten Nutzen ziehen, nachdem sie zum Leben zurückgebracht worden sind (Apg. 17:31).
Woher wissen wir, daß die Herrschaft Jesu Christi und seiner Mitverbundenen nicht dieselben unerwünschten Begleiterscheinungen haben wird wie menschliche Regierungen? Was berechtigt uns, diesen Personen zu vertrauen, die Gott im Verlauf so vieler Jahrhunderte ausgewählt hat, um zu herrschen?
Wenn man von menschlicher Herrschaft ausgeht, mag man nur wenig Hoffnung haben, daß irgendeine Regierung die vielen Probleme lösen könnte. Im Laufe der Geschichte hat oft die gesellschaftliche Stellung oder Schicht, das militärische Können, die Berühmtheit, der Reichtum oder etwas Ähnliches den Ausschlag dafür gegeben, wer herrschte. In vielen Ländern käme selbst die fähigste Person nur mit Mühe in eine hohe Stellung, wenn sie nicht die Unterstützung starker politischer Parteien hätte und großzügige Wahlkampfunterstützung erhielte. Die Menschen konnten sich noch kein System ausdenken, in dem sichergestellt ist, daß diejenigen, die ein Amt übernehmen, eine aufrechte Haltung haben werden und sich nicht bestechen oder so beeinflussen lassen, daß sie ihre Stellung zu selbstsüchtigen Zwecken mißbrauchen.
Erprobte, fähige Herrscher
Wie sieht es mit der Auswahl der König-Priester in Gottes Regierung, seinem himmlischen Königreich, aus? Die Art und Weise, wie man in diesem Königreich eine Herrschaftsstellung erreicht, unterscheidet sich vollständig von dem, was bei den Regierungen dieser Welt üblich ist. Aus der Bibel geht klar hervor, daß man mit seiner gesellschaftlichen Stellung, seiner Bildung, seiner Klassenzugehörigkeit, seiner Berühmtheit, seinem Geld oder dergleichen keinen Sitz in dieser Regierung erkaufen kann (1. Kor. 1:26, 27). Niemand kann sich um diese Stellung bewerben. Der einzelne wird für dieses Amt erprobt. Er muß unter schwierigen Umständen beweisen, daß er treu ist und mehr am Wohlergehen anderer als an seinem eigenen interessiert ist (Apg. 14:22; 1. Joh. 3:16-18). Jehova Gott, der die Beweggründe im Herzen liest, entscheidet, ob der Betreffende dem Maßstab entspricht (1. Sam. 16:7; Joh. 6:44; 2. Thess. 1:11; Offb. 22:11-15).
Betrachte bitte, was Jesus Christus, der unter diesen Herrschern die höchste Stellung innehat, durchmachen mußte. Im Himmel besaß er als der einziggezeugte Sohn Gottes alles. Die Bibel sagt: „Er war reich und wurde für euch arm“ (2. Kor. 8:9, Die Gute Nachricht). Seine hohe Stellung im Himmel gab er von sich aus auf, um ein Mensch zu werden, und lernte unter ungünstigen Umständen Gehorsam gegenüber seinem Vater. Er litt viel und starb schließlich wie der schlimmste Verbrecher an einem Hinrichtungspfahl (Phil. 2:5-8; Hebr. 5:7, 8). Wegen dieser Erfahrungen auf der Erde versteht Jesus Christus die Bedürfnisse der Menschen sehr gut und kann mit ihnen fühlen, wenn er mit ihnen zu tun hat (Hebr. 2:17, 18).
Als Mensch zeigte Jesus, daß er an den Menschen sehr interessiert war und sie liebte. Ihm war sehr daran gelegen, denen, die in Not waren, unverzüglich zu helfen (Matth. 14:14; Mark. 6:34). Er bewies auch, daß es für ihn kein Problem war, die ernsten Probleme der Menschen zu lösen. Mit der Kraft, die er von Gott erhalten hatte, heilte er Kranke, Verkrüppelte und Mißgestaltete. Er stellte Blinden das Augenlicht wieder her, öffnete Tauben die Ohren und gab Stummen die Sprache wieder. Tausende speiste er durch ein Wunder, und selbst Tote auferweckte er. Diese Dinge spielten sich wirklich ab. Sie wurden von Augenzeugen aufgezeichnet (Matth. 11:5; 14:16-21).
Die Mitherrscher Jesu Christi können keine Männer sein, die zwar viel versprechen, aber ihre Versprechungen nicht einhalten, sobald sie im Amt sind. Von denen, die mit Jesus im Himmel sein werden, sagt die Bibel: „In ihrem Munde wurde keine Unwahrheit gefunden; sie sind ohne Makel“ (Offb. 14:5). Wie Jesus Christus müssen sie beweisen, daß sie bereit sind, sich selbstlos aufzuopfern und für ihre christlichen Brüder zu sterben (1. Joh. 3:15-18).
Menschliche Herrscher haben oft kein wirkliches Verständnis für die Probleme ihrer Untertanen. Bei den Menschen, die Jehova Gott während der vergangenen neunzehnhundert Jahre ausgewählt hat, ist dies nicht so. Jeder hat eine andere Vergangenheit und kommt aus einer anderen Gesellschaftsschicht. Es gibt keine Versuchung oder kein Problem, dem sich Menschen gegenübersehen, das nicht einige von ihnen schon lösen mußten. Sie wurden beschimpft und geschlagen, verleumdet, gehaßt und sogar umgebracht (Joh. 15:19, 20). Obwohl sie selbst schwach und unvollkommen waren, brachten sie es fertig, eine gute Stellung vor Gott zu bewahren. Da sie wissen, was es bedeutet, als Mensch zu leiden, können sie gegenüber unvollkommenen Menschen wirklich Mitgefühl zeigen und die erforderliche Hilfe leisten.
Sie werden als unsterbliche Geistpersonen auch die Macht haben, den Menschen beizustehen. Ihre nutzbringenden Dienste werden in keinem Fall durch den Tod unterbrochen werden. Sie werden ausreichend Zeit haben, die Menschheit zur Vollkommenheit zu bringen. Die Bibel zeigt, daß Gott dafür einen Zeitraum von tausend Jahren angesetzt hat (Offb. 20:6).
Wie Gottes Wort erkennen läßt, werden Jesus Christus und seine Mitkönige und -priester irdische Vertreter haben, die sie in ihrem wichtigen Werk unterstützen (Ps. 45:16). Was für Menschen werden dies sein? Bestimmt würde der König Jesus Christus keine anmaßenden, selbstsüchtigen Männer dazu gebrauchen. Aus seiner großen Liebe zur Menschheit heraus starb er bereitwillig für sie und würde deshalb niemals einen Menschen als seinen Vertreter dulden, der andere zu seinem persönlichen Nutzen auszubeuten suchte. Jesus wird dieselbe Haltung einnehmen wie der König David im Altertum, der sagte: „Ich dulde keine hochmütigen und anmaßenden Menschen um mich. Ich schaue nach denen im Land aus, auf die Verlaß ist, und möchte sie in meiner Nähe haben. Wer untadelig lebt, der darf mir dienen“ (Ps. 101:5, 6, Psalmen in der Sprache unserer Zeit).
Befreiung von ernsten Problemen ist sicher
Durch die Befähigung Jesu Christi, seiner Mitkönige und -priester und der irdischen Vertreter des Königreiches ist gewährleistet, daß das Wohlergehen aller, die Gerechtigkeit lieben, geschützt wird. Sie werden es nicht dazu kommen lassen, daß sich ein Wirtschaftssystem entwickelt, das auf Habsucht, Konkurrenzgeist und Profitsucht gegründet ist. Sie werden es auch nicht dulden, daß irgend jemand in die ausgewogene Verteilung der Nahrungsmittel und anderer zum Leben notwendiger Dinge eingreift. Nicht nur einige wenige, sondern die ganze Menschheit wird keinen Mangel leiden. Die Bibel sagt, daß alle im Überfluß haben werden: „Jehova der Heerscharen wird bestimmt für alle Völker ... ein Festmahl von Hefenweinen, von Gerichten, reich an Öl, mit Mark gefüllt, [machen]“ (Jes. 25:6).
Was wird aus der Umweltverschmutzung und der Mißwirtschaft des Menschen auf der Erde werden? Wir erfahren aus der Bibel, daß Jesus Christus während seiner vormenschlichen Existenz mit seinem Vater bei der Schöpfung zusammenarbeitete (Joh. 1:3; Kol. 1:15, 16). Er versteht deshalb die Kreisläufe, die das pflanzliche und tierische Leben aufrechterhalten. Darum kann er als König Wissen vermitteln, das die Umweltverschmutzung verhindert, ebenso den falschen Umgang mit den Reichtümern der Erde. Er kann die Menschen auch anleiten, so daß sie die Erde in einen Zustand paradiesischer Schönheit versetzen können und aus ihrer Ertragfähigkeit den besten Nutzen ziehen. (Vergleiche 1. Mose 1:28; 2:15.)
Schwierigkeiten in der Familie, Mißverständnisse und Kränkungen, die auf Schwächen und Unvollkommenheiten beruhen, werden aufhören, während Jesus Christus und seine Mitkönige und -priester den Menschen beistehen, zur Vollkommenheit zu gelangen. Dadurch werden auch alle anderen Probleme beseitigt werden, die von der ererbten Sünde herrühren, zu denen auch Alter, Krankheit und Tod gehören. Durch das Königreich in den Händen seines Sohnes wird Gott „jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein“ (Offb. 21:4).
Dann braucht niemand mehr zu fürchten, Opfer eines Verbrechens, eines Krieges, der Ungerechtigkeit oder Bedrückung zu werden. Überall werden die Menschen Frieden lernen (Jes. 2:4). Alle werden gerecht behandelt werden. Die Art und Weise, wie Jesus Christus dies handhaben wird, wird in der Bibel prophetisch beschrieben: „Er wird nicht nach dem bloßen Augenschein richten noch einfach gemäß dem zurechtweisen, was seine Ohren hören. Und mit Gerechtigkeit wird er die Geringen richten, und mit Geradheit wird er Zurechtweisung erteilen müssen zugunsten der Sanftmütigen der Erde“ (Jes. 11:3, 4)
Die Menschen werden nie wieder dem harten Konkurrenzkampf, den Enttäuschungen und der Eintönigkeit ausgesetzt sein, mit denen die Arbeit in diesem alten System oft verbunden ist. Sie werden sich daran erfreuen, produktive Arbeit zu leisten, da sie wissen, daß sie nicht zu befürchten brauchen, daß ein Unglück ihnen alles zunichte macht. Für diese Überzeugung gibt es eine göttliche Grundlage, wie dies die Ausdrucksweise des Propheten Jesaja deutlich macht. Er sagt: „Sie werden gewißlich Häuser bauen und sie bewohnen; und sie werden bestimmt Weingärten pflanzen und deren Fruchtertrag essen. Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen; sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen. Denn gleich den Tagen eines Baumes werden die Tage meines Volkes sein; und das Werk ihrer eigenen Hände werden meine Auserwählten verbrauchen. Sie werden sich nicht umsonst abmühen“ (Jes. 65:21-23).
Gottes Königreich unter Christus wird die vielfältigen Probleme der Menschen wirklich lösen. Nur dieses Königreich kann Frieden, Sicherheit und Gerechtigkeit für alle verwirklichen. Doch wann wird es die vollständige Herrschaft über die Erde antreten?
[Bild auf Seite 13]
Gottes Königreich wird die Erde bald in ein Paradies verwandeln