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  • Erwachet! 1975
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Erwachet! 1975
g75 22. 9. S. 3-5

Mit sich selbst leben lernen

WÜRDEST du versuchen, einen zehn Tonnen schweren Felsbrocken mit bloßen Händen zu heben? Oder würdest du dich anstrengen, ein dreißigbändiges Lexikon auswendig zu lernen? Es hätte natürlich keinen Wert, so etwas zu versuchen. Wir sind gern bereit zuzugeben, daß unsere körperlichen und geistigen Fähigkeiten begrenzt sind, zumindest wenn es um solch gewaltige Aufgaben geht.

Nicht so einfach ist es hingegen, in anderen Dingen des täglichen Lebens die Grenzen seiner Fähigkeiten zuzugeben. Für viele ist es sogar eines der größten Probleme ihres Lebens, zu lernen, ihre Grenzen zu sehen. Dabei kann niemand wirklich zufrieden und glücklich sein, der dazu nicht in der Lage ist.

So muß sich beispielsweise jeder im klaren darüber sein, daß sich sein Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf von dem anderer beträchtlich unterscheiden kann. Einigen Erwachsenen genügen 6 Stunden Schlaf pro Nacht oder noch weniger vollauf, doch andere brauchen 9 Stunden oder mehr. Es ist aber auf jeden Fall gut, genügend Ruhe und Schlaf zu haben, ganz gleich, wie groß das Schlafbedürfnis des einzelnen ist, sonst schwinden die Kräfte, oder man wird nervös, und dann werden selbst die alltäglichen Arbeiten zum Problem.

Das gleiche läßt sich vom Essen sagen. Nicht jedem schmeckt das, was anderen schmeckt, und jeder ißt auch verschieden große Mengen. Es ist daher vernünftig, zu lernen, seine eigenen Bedürfnisse zu erkennen, und sich danach zu richten, statt etwas nur deswegen zu tun, weil andere es tun. Nur dann haben wir mehr Freude am Leben.

Es gibt viele Möglichkeiten, seine Fähigkeiten zu entwickeln. Jeder kann vom anderen lernen. Es ist aber eine Tatsache, daß nicht jeder auf allen Gebieten Hervorragendes leistet. Die Frage ist, wie man sich zu dieser Tatsache stellt. Ein Bekannter kann beispielsweise ein guter Musiker sein, doch man selbst ist es nicht. Es macht viel Freude, ihm zuzuhören. Gibt es aber einen Grund, entmutigt zu sein, wenn man selbst kein so guter Musiker ist? Sogar unter dem Einfluß des heiligen Geistes Gottes zur Zeit der Urchristen hatten nicht alle dieselben Fähigkeiten (1. Kor. 12:27-31).

Eigentlich bildet die Tatsache, daß nicht alle auf denselben Gebieten Hervorragendes leisten, eine Grundlage, seinen Mitmenschen zu schätzen und zu achten. Wir können uns an dem Werk eines befähigten Zimmermanns oder Steinmetzen, einer guten Schneiderin oder Köchin oder an dem Spiel eines hervorragenden Musikers sogar dann erfreuen, wenn wir selbst keine so gute Leistung vollbringen können. Das Leben wird viel inhaltsreicher und befriedigender, wenn wir den guten Eigenschaften und den Fähigkeiten anderer die richtige Bedeutung beimessen.

Wer aber immer mehr tun will, als er kann, schädigt seine Gesundheit und kann schließlich noch weniger schaffen. Dies läßt sich durch das veranschaulichen, was sehr ehrgeizigen Menschen bisweilen zustößt. Jemand, der entschlossen ist, reich zu werden, plagt sich jahrelang wie ein Sklave und stellt schließlich fest, daß er dabei seine Gesundheit ruiniert hat. Nun ist er vielleicht in der Lage, so viel und so gut zu essen, wie er will, doch folgende Worte aus der Bibel treffen auf ihn zu: „Der wahre Gott [setzt] ihn nicht in den Stand, davon zu essen ... Das ist Nichtigkeit, und es ist eine schlimme Krankheit“ (Pred. 6:1, 2). Wie glücklich und zufrieden kann jemand sein, der sich einzig und allein um materieller Dinge willen so sehr überanstrengt, daß er deswegen krank wird?

Ein Mensch, der so handelt, hat etwas sehr Wichtiges nicht beachtet. Er vergißt den geistigen Aspekt des menschlichen Lebens. Wer echtes Glück, echte Zufriedenheit und Befriedigung im Leben erlangen möchte, muß ein gutes Verhältnis zu Gott haben. Es heißt darüber: „Die Tatsache, daß der Mensch von Anfang an zu allen Zeiten und überall das Verlangen verspürt hat, etwas anzubeten, was seiner Meinung nach über ihm stand und mächtiger war als er, zeigt, daß die Religion angeboren ist und von der Wissenschaft anerkannt werden sollte. ... wir sollten mit Ehrfurcht, Bewunderung und Verehrung zur Kenntnis nehmen, daß der Mensch immer und überall ein höchstes Wesen sucht und an ein höchstes Wesen glaubt“ (A. Cressy Morrison: Man Does Not Stand Alone). Um mit sich selbst leben zu lernen, muß man deshalb vor allem Erkenntnis über Gott erwerben und im Leben anwenden. Jesus Christus hatte recht, als er sagte: „Glücklich sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind“ (Matth. 5:3).

Wer gelernt hat, mit sich selbst zu leben, sieht ein, daß er geistige Bedürfnisse hat, genauso wie er Nahrung und Ruhe braucht. Aus diesem Grund wird er nicht zulassen, daß materialistische Bestrebungen seine geistigen Interessen verdrängen. Er stimmt dem Wort Jesu Christi zu, der sagte: „Wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt“ (Luk. 12:15). Jemand, der geistig gesinnt ist, kann die Wahrheit und Weisheit der Feststellung des Apostels Paulus bestätigen: „Gewiß ist sie ein Mittel zu großem Gewinn, diese Gottergebenheit zusammen mit Selbstgenügsamkeit. Denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht, und wir können auch nichts mit hinaustragen. Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein“ (1. Tim. 6:6-8).

Kann man Zufriedenheit finden, wenn man diesen Rat im Leben anwendet? Es stimmt, daß nicht alle dieselben persönlichen Bedürfnisse haben, und Jehova Gott ist nicht gefühllos, so daß er dies nicht wüßte. Er sieht, daß seine Anbeter verschiedenartig sind. Gott erwartet nicht, daß sie alle gleich wären oder im Dienst dasselbe leisteten. Der Apostel Paulus hat ‘mehr als alle Apostel angestrengt gearbeitet’ (1. Kor. 15:9, 10). Anscheinend verfügte er über große geistige Fähigkeiten und über ein beträchtliches Maß an körperlicher Widerstandskraft, und zudem hatte er keine Familie. So viel wie er konnten andere, die verschiedene Verpflichtungen hatten und nicht so gesund waren, nicht tun. Was erwartet Gott von jedem einzelnen? Daß er ihn wirklich liebt und seinen Willen treu und mit ganzem Herzen tut (Eph. 6:5, 6; Luk. 10:26-28).

Man kann also trotz seiner Beschränkungen Gott in annehmbarer Weise dienen. Das schließt allerdings nicht aus, daß man sich bisweilen besonders anstrengt, um in ein gutes Verhältnis zu Jehova Gott zu gelangen und es zu bewahren. So ließ sich ein 60jähriger Mann, der getauft werden wollte, um seine Hingabe an Gott zu symbolisieren, in seinem Rollstuhl sitzend untertauchen. Ein anderer Zeuge Jehovas war viele Jahre lang krank und sah sich zahlreichen Erprobungen seines Glaubens gegenüber, bis er 1974 an Krebs starb. Trotzdem half er bei der Errichtung eines Königreichssaales mit, einer Stätte der Anbetung, obwohl er schon nicht mehr voll arbeitsfähig war. Einige Zeit darauf, als er wegen seines Zustandes das Haus nicht mehr verlassen konnte, nahm er an der Theokratischen Predigtdienstschule der Versammlung teil, indem er seine biblischen Ansprachen auf Band sprach, und später wurden sie während der Zusammenkunft abgespielt. Dieser kranke Christ fand auch Möglichkeiten, anderen die gute Botschaft vom Königreich Gottes zu predigen, und oft sagten Besucher, er habe sie mehr erbaut, als sie gehofft hätten, ihn zu erbauen.

Mit sich selbst leben zu lernen schließt also mehrere wichtige Dinge ein. Seine eigenen Grenzen zu erkennen gehört dazu und auch, daß man gebührend auf die Bedürfnisse seines Körpers Rücksicht nimmt. Von größter Bedeutung ist, seine geistigen Bedürfnisse zu erkennen und auch ungewohnte Anstrengungen zu unternehmen, die dazu beitragen, ein gutes Verhältnis zum Schöpfer zu erlangen. Wer so handelt, kann sicher sein, große Zufriedenheit, tiefe Befriedigung und Glück zu finden.

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