Die Akazie — trotz Dornen eine Zierde
ES GIBT gegen 450 Akazienarten. Akazien sind Sträucher oder Bäume, von denen manche so groß werden, daß sie als Nutzholzlieferant dienen können. Sie gehören zu den Mimosengewächsen und sind in den warmen Gebieten der Erde, auch in den Wüsten, verbreitet.
Für den Erforscher der Bibel sind besonders die Arten Acacia seyal und Acacia tortilis von Interesse. Bei den Akazien, von denen in der Bibel die Rede ist, handelt es sich höchstwahrscheinlich um diese beiden Arten.
Beide Arten sind in der Arabischen Wüste vertreten und sind sozusagen die einzigen Bäume, die den Israeliten, als sie auf der Sinaihalbinsel die Stiftshütte bauten, das nötige Material liefern konnten.
Die Acacia tortilis ist die größere der beiden Arten. In unwirtlichen Wüstengebieten ist sie ein recht bescheidenes Gewächs, gewöhnlich eher ein Strauch als ein Baum, gewunden und knorrig. Unter besseren Wachstumsbedingungen wird sie dagegen bis zu 7,5 m hoch. Die weitausladenden Äste dieses Baumes sind mit kräftigen schlanken Stacheln von fast vier Zentimeter Länge bewehrt.
Über dem harten schön gemaserten orangebraunen Holz liegt eine schwarze rauhe Rinde. Noch heute eignet sich dieses Holz wegen seiner schönen Farbe und weil es von holzfressenden Insekten gemieden wird, ausgezeichnet für die Kunsttischlerei.
Die Akazie zeichnet sich aber besonders dadurch aus, daß sie das Holz für die Verfertigung von Gegenständen lieferte, die in Verbindung mit der wahren Anbetung gebraucht wurden. So wurden die Bundeslade, der Schaubrottisch, der Brandopferaltar, der Räucheraltar, die Stangen zum Tragen dieser heiligen Gegenstände, die Säulen zum Anbringen des Vorhangs und des Abschirmungsbehangs sowie die Fachwerkrahmen und die Riegel dafür aus Akazienholz verfertigt (2. Mose 36:20, 31, 36; 37:1, 4, 10, 15, 25, 28).
Die Akazie ist tatsächlich trotz ihrer Dornen eine Zierde. Sie ist wegen der schönen Farbe und der Dauerhaftigkeit ihres Holzes wertvoll. Besonders berühmt ist sie dadurch geworden, daß ihr Holz beim Bau der Stiftshütte eine Rolle spielte, denn die Stiftshütte und ihre Einrichtung waren rund fünfhundert Jahre im Gebrauch.