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  • Der Regenwurm — nützlicher Diener des Menschen
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Erwachet! 1977
g77 8. 2. S. 21-23

Der Regenwurm — nützlicher Diener des Menschen

WÜRDE eine Umfrage veranstaltet, um herauszufinden, welches Tier den Menschen am sympathischsten ist, so würde der Regenwurm wahrscheinlich schlecht abschneiden. Seit Jahrtausenden wird das Wort „Wurm“ gebraucht, um Verachtung zum Ausdruck zu bringen. Ein Liederdichter des Altertums schrieb: „Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, eine Schmach für Menschen und verächtlich für das Volk“ (Ps. 22:6). Der Mensch mag noch so verächtlich auf den Regenwurm hinabblicken, dennoch erfüllt dieses Tier eine außerordentlich nützliche Aufgabe bei der Erhaltung des Lebens auf unserer Erde.

Es gibt über 1 800 Arten von Regenwürmern. Einige sind in den Anden in einer Höhe von 4 500 Metern oder noch höher anzutreffen, andere hausen am Grund von Seen, in einer Tiefe von 55 Metern. Man findet aber auch Regenwürmer in Komposthaufen.

Regenwürmer sind ganz unterschiedlich groß. So gibt es eine Art, die nur etwa 2,5 Zentimeter lang ist. Aber eine australische Art erreicht eine Länge von 1 bis 1,20 Metern. Und bei starker Dehnung sind diese Regenwürmer sogar 3 bis 3,7 Meter lang.

Wie sind sie gefärbt? Sozusagen jeder kennt den rötlichbraunen Gemeinen Regenwurm. Aber es gibt auch grüne, violette und grauweiße Arten.

Der Regenwurm unter der Lupe

Der Gemeine Regenwurm ist rund fünfundzwanzig Zentimeter lang. Er weist etwa 120 (oder bis 150) zylindrische Segmente auf. Gehen ihm ein paar dieser Segmente verloren — vielleicht, weil sie ihm von einem Vogel weggepickt werden —, so kann er sich regenerieren. Diese Regenerationsfähigkeit ist allerdings begrenzt. Man kann zum Beispiel keinen Regenwurm in zwei Teile zerschneiden in der Erwartung, daß sich aus jedem Teil ein neuer Wurm bildet. Jedes Segment (mit Ausnahme des ersten und des letzten) ist mit acht Borsten versehen. Mit diesen Borsten verankert sich der Regenwurm an dem Boden, durch den er sich hindurchfrißt. Die Längsmuskeln ermöglichen es dem Tier, sich zusammenzuziehen oder auszudehnen. Mit den Ringmuskeln vermag es seinen röhrenförmigen Körper dünner oder dicker zu machen. Fünf paarige Herzen bilden einen Teil des Kreislaufsystems dieses Tieres.

Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren besitzen die Regenwürmer weder Augen noch Ohren, noch Lungen oder Kiemen. Was ersetzt ihnen diese wertvollen Organe? Die Haut ist mit Lichtsinneszellen versehen. Wenn der Regenwurm hellem Licht ausgesetzt wird, zieht er sich schnell in die Dunkelheit seiner Erdröhre zurück. Er ist mit einem ausgezeichneten Tastsinn ausgestattet und spürt schon die feinsten Erschütterungen, auch die Bewegung einer Maus oder eines Vogels. Der Regenwurm atmet durch die Haut. Er pflanzt sich anders fort als viele der übrigen Tiere. Regenwürmer sind Zwitter, verfügen also über männliche und weibliche Geschlechtsorgane. Dennoch muß ein Regenwurm von einem anderen Regenwurm befruchtet werden. Der Begattungsvorgang dauert drei bis vier Stunden. In dieser Zeit wird der Samen ausgetauscht. In dem Werk The Encyclopædia Britannica wird das, was danach geschieht, folgendermaßen beschrieben: „Die Würmer trennen sich und bilden die Kapsel; die Kapsel bewegt sich vorwärts und nimmt beim 14. Segment die Eier und beim 9. und 10. den von dem anderen Regenwurm abgelegten Samen auf. Dann wird die Kapsel über den Kopf gestreift, und dabei findet die Befruchtung statt. Innerhalb von 24 Stunden nach dem Begattungsvorgang wird die Kapsel in der Erde abgelegt.“

Der Regenwurm ernährt sich hauptsächlich von modernden Pflanzenteilen. Das meiste, was er braucht, findet er in der Nähe seines Erdlochs. Weitere Nahrung gewinnt er, indem er sich durch die Erde frißt. Der Mund arbeitet wie eine Saugpumpe und nimmt alles auf, was dem Tier in die Quere kommt. Erde und Sand passieren den Schlund, bis sie zu einem kropfartig erweiterten Teil des Schlundes gelangen. Dieser ist mit einer zähen Haut ausgekleidet und enthält feine harte Körner. Zwischen diesen wird der Sand zerrieben, und Verdauungssäfte verwandeln die Pflanzenteilchen in der aufgenommenen Erde in einen Speisebrei. Dieser wird verdaut, die unverdaute Sandpaste dagegen durchwandert den Darm des Wurmes und wird entweder unter der Erde oder auf der Erdoberfläche abgesetzt.

Inwiefern sind die Regenwürmer nützlich? Durch ihre Gänge lockern sie den Boden auf, was dem Wasser und der Luft einen besseren Zutritt gestattet. Ihr Kot verbindet sich leicht mit organischen Abfallstoffen, so daß Humus entsteht, was zur Bodenfruchtbarkeit beiträgt. Über die Beschaffenheit des Regenwurmkots lesen wir in der Zeitschrift Der Naturarzt (Juni 1974): „Regenwurmexkrement-Häufchen enthalten das Siebenfache an Stickstoff, das Sechsfache an Magnesium, das Dreifache an Kali und das Doppelte an Kalk und Phosphor wie vergleichsweise beste Gartenerde.“

Versuche mit Regenwürmern haben gezeigt, daß sie durch ihre Tätigkeit den Ernteertrag in nicht geringem Maße vergrößern. Die Erdmenge, die täglich durch den Darm des Regenwurms wandert, entspricht seinem Eigengewicht. Wenn wir bedenken, daß auf einem halben Hektar Ackerboden Tausende von Regenwürmern leben, können wir uns einen Begriff davon machen, wieviel sie zum Aufbau der Bodenkrume beitragen. Wir lesen beispielsweise in dem Werk The Encyclopedia Americana: „Schätzungsweise sollen auf einem Acre [das sind 0,4 Hektar] gutem Wiesengrund jährlich 10 bis 15, häufig noch mehr Tonnen Erde von den Regenwürmern an die Oberfläche geschafft werden.“

Versuche haben ergeben, daß Regenwürmer mit Böden oder Materialien, die sonst nutzlos wären, geradezu Wunder vollbringen. Regenwürmer haben den Müll einer Stadt in wertvollen Dünger verwandelt und in Maisgebieten, wo der Boden erschöpft war, die Felder wieder fruchtbar gemacht. Wie die New York Times vom 30. Juli 1976 schrieb, erklärte ein Mann, der mit Regenwürmern arbeitet: „Während wir erschöpftes Land umpflügen, bringen wir ein paar Tonnen zerkleinerten Müll in die Erde und setzen dann Würmer auf dem Feld aus — fünf bis zehn je Quadratfuß —, und in drei bis vier Monaten haben wir eine mehrere Zentimeter dicke Bodenkrume — die schönste schwarze Erde, die man sich denken kann.“

Der Regenwurm ist ein äußerst nützlicher Diener des Menschen. Wie dankbar sollten wir Gott sein, daß er ein Tier geschaffen hat, das in dieser Weise für die Bildung von Humusboden sorgt!

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