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  • „Soeben erreichte uns eine wichtige Meldung“
  • Erwachet! 1977
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Erwachet! 1977
g77 22. 7. S. 24-27

„Soeben erreichte uns eine wichtige Meldung“

GANZ gleich, was wir in dem betreffenden Moment tun, die Ansage „Soeben erreichte uns eine wichtige Meldung“ läßt uns aufhorchen. Bei diesen dringlichen Worten unterbricht jeder seine Routine. Autofahrer stellen ihr Radio lauter. Hausfrauen hören mit der Arbeit auf. Unterhaltungen werden abgebrochen. Die nächsten Worte des Sprechers könnten von allem möglichen handeln — einer Katastrophe an deinem Wohnort oder von einem Attentat auf eine führende Persönlichkeit.

Solche Vorkommnisse wiederholen sich fast jeden Tag irgendwo in der Welt. Allerdings sehen wir nicht, was sich hinter den Kulissen abspielt, und zwar in der kurzen Zeit, bevor das „Soeben erreichte uns eine wichtige Meldung“ in den Alltag des Rundfunks „platzt“. Wir können das herausfinden, indem wir das Nervenzentrum einer nationalen Nachrichtenagentur betreten: die Redaktion.

Als erstes fällt die Stille auf. Solche Redaktionen stehen in dem traditionellen Ruf, durch ein geräuschvolles, aber organisiertes „Durcheinander“ gekennzeichnet zu sein. In Gedanken tauchen vielleicht folgende Bilder auf: Dutzende von Fernschreibern tippen laut hörbar Nachrichten und Sportberichte aus aller Welt, man hört das Klappern der vielen Schreibmaschinen, mit denen Reporter und Redakteure Artikel schreiben, und sieht Angestellte mit fertiggestellten Artikeln hin und her flitzen. Diese Beschreibung war wirklich mehrere Jahrzehnte lang zutreffend.

In unserem Computerzeitalter dagegen haben auch die Nachrichtenagenturen mit der wissenschaftlichen Weiterentwicklung Schritt gehalten. Die geräuschvollen Fernschreiber gehören der Vergangenheit an. An ihrer Stelle gibt es moderne Maschinen mit besonderen elektronischen Schreibköpfen, die geräuschlos über das Fernschreibpapier hin und her gleiten. Einige Hochgeschwindigkeitsmaschinen haben eine Leistung von 1 200 Wörtern pro Minute — ein Absatz mit sechs Zeilen in nur drei Sekunden!

Schreibmaschinen gibt es auch nicht mehr. Statt dessen sitzen die Reporter an „Computerterminals“, die wie Fernsehgeräte mit einer Art Tastatur aussehen. Sobald der Schreiber die Tasten betätigt, erscheinen auf einem Bildschirm Buchstaben, und der Artikel nimmt Formen an. Dank dieser Einrichtung kann der Reporter sofort Änderungen vornehmen. Er kann Aussagen neu formulieren, Sätze oder ganze Absätze herausnehmen und sie an irgendeiner anderen Stelle des Artikels wieder einsetzen oder einfach vollständig auslassen.

Das einzige, was heutzutage noch für Geräuschentwicklung sorgt, ist die Unterhaltung, gelegentliches Telefonklingeln und, nicht zu vergessen, der Glockenton. Er zeigt an, daß eine Vorrangmeldung ankommt. Man hört ihn nicht oft, und ein Besucher bemerkt vielleicht gar nicht die schnelle Abfolge leiser Glockentöne. Allerdings erregt das Gerät, von dem der Alarm ausgeht, die sofortige Aufmerksamkeit von mindestens einem der diensthabenden Reporter.

Wie alles begann

Im Jahre 1835 beschloß in Paris ein Mann namens Charles Havas, ein neuartiges Unternehmen zu gründen. Er abonnierte eine Anzahl ausländischer Zeitungen und ließ die Wirtschaftsinformationen übersetzen und drucken. Diese Druckschriften verkaufte er an Geschäftsleute in der Stadt. Einige Zeitungen fanden ebenfalls Interesse daran. Daher dehnte Havas sein Unternehmen aus und übersetzte und verkaufte zusätzlich zu den Wirtschaftsinformationen auch andere Nachrichten.

Es dauerte nicht lange, und Havas trug aus ganz Frankreich Nachrichten zusammen — durch Kuriere, Brieftauben und später durch Telegrafen. So wurde Frankreichs Nachrichtenagentur, die Agence France-Presse, ins Leben gerufen. Unterdessen gründeten in New York City sechs Journalisten eine Nachrichtenagentur, die später unter dem Namen Associated Press (AP) bekannt wurde. Bald schossen überall in der Welt noch andere aus dem Boden — Reuters in London und Canadian Press in Toronto.

Hunderte von Zeitungen stellten fest, daß ihre Leser nicht nur über das, was am eigenen Ort geschah, informiert sein wollten, sondern über Ereignisse in der ganzen Welt. Es stand außer Frage, daß die Zeitungen es nicht allein schaffen konnten, einen solchen Umfang zu bieten. Durch die Nachrichtenagenturen indes, die aus mehreren Quellen Informationen zusammentragen, wurde das möglich.

Wie allerdings kommen diese Agenturen zu ihren Nachrichten?

Tätigkeit der Agenturen

Es gibt zwei Arten von Nachrichtenagenturen — nationale und internationale. Nationale Agenturen verbreiten ihre Informationen innerhalb eines bestimmten Landes. Sie haben eine Reihe von Büros, gewöhnlich in jedem Staat oder jeder Provinz eines. Die Agentur verkauft ihre Dienste unter Umständen an Hunderte, ja Tausende von Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehanstalten im ganzen Land. Die Gebühren richten sich im allgemeinen nach der Größe der betreffenden Sendeanstalt oder Zeitung.

Jede Zeitung und Rundfunk- oder Fernsehanstalt hat selbst Mitarbeiter, die sich der Nachrichten annehmen, die die nähere Umgebung betreffen. Sollte sich dagegen etwas ereignen, was auch für Leute außerhalb dieses Ortes oder dieser Stadt von Interesse sein könnte, dann geben sie ihren Bericht an das Büro der nationalen Nachrichtenagentur weiter, das für ihren Bezirk zuständig ist. Das Büro wiederum leitet diese Nachricht an alle Kunden seines Zuständigkeitsbereiches weiter.

Gleichzeitig überwacht die Zentrale der Agentur alle Gebietsnachrichten, die in sämtlichen Landesbüros behandelt werden. Artikel, die von allgemeinem Interesse sind, werden aufgegriffen und im ganzen Land verbreitet. Darüber hinaus hat eine solche nationale Nachrichtenagentur ebenfalls Reporter und Redakteure, die Nachrichten zusammentragen und größere Artikel schreiben.

Nationale Nachrichtenagenturen haben einen Vertrag mit ein oder zwei internationalen Agenturen, um Informationen über Weltereignisse beziehen zu können. Diese internationalen Agenturen versorgen mehrere Länder, indem sie ihren Dienst an nationale Agenturen verkaufen, manchmal auch an größere Zeitungen sowie Rundfunk- und Fernsehanstalten. Die internationalen Agenturen ihrerseits empfangen alle Berichte der nationalen Agenturen. Erscheint ein Bericht von internationalem Interesse, so greift ihn die internationale Agentur auf und sorgt dafür, daß das betreffende Ereignis weltweit bekannt wird.

Agenturen, die untereinander Berichte austauschen, haben ihre Computer miteinander verkoppelt. Das hat zur Folge, daß eine Nachricht, sobald sie bei einer Agentur eintrifft, automatisch auch dem Computer aller Agenturen zugeführt wird, die mit ihr einen Austauschvertrag haben. Wenn ein größerer Bericht erscheint, spielen sich folgende Vorgänge ab:

Nehmen wir an, es handelt sich um ein Ereignis, das sich in San Francisco zuträgt. Die Associated Press erfährt möglicherweise zuerst davon, und der dort tätige Reporter könnte in einigen wenigen Sekunden an seinem „Computerterminal“ eine Vorrangmeldung von vier oder fünf Zeilen aufsetzen. Der zuständige Redakteur überprüft sie auf Genauigkeit und leitet sie sofort weiter. Einige Sekunden später kommt der Artikel in New York in der Zentrale an und erscheint daraufhin überall in den Vereinigten Staaten auf den Fernschreibern von Zeitungs-, Rundfunk- und Fernsehredaktionen.

Unterdessen wird ein Redakteur der Canadian Press in Toronto durch die „Eilmeldungsglocke“ alarmiert, ruft die Nachricht auf sein „Computerterminal“ ab, sieht sie durch und verbreitet sie in ganz Kanada. Jetzt hat AP die Nachricht auch auf internationaler Ebene weitergeleitet, und die ihr angegliederten Nachrichtenagenturen verbreiten sie in den betreffenden Ländern. Vier oder fünf Minuten nachdem der Reporter in San Francisco seinen Bericht aufgesetzt hat, erscheint er womöglich auf dem Fernschreiber einer Rundfunkanstalt auf Neufundland oder einer Zeitung in Rom — ohne daß er ein einziges Mal abgeschrieben oder neu verfaßt wurde.

Währenddessen greifen auch verschiedene andere Nachrichtenagenturen diese Meldung auf, zum Beispiel Reuters oder United Press International.

Fernsehen und Satelliten

Das Fernsehen hat für seine Nachrichtensendungen ähnliche Informationsquellen. Die einzelnen Sendeanstalten beziehen einen Großteil der Nachrichten und des Unterhaltungsprogramms von einem Fernsehnetz. Obwohl sie gewöhnlich mindestens einmal am Tag bei Nachrichtensendungen auf nationaler Ebene dem Netz angeschlossen sind, haben viele einen Vertrag mit einer oder mehreren Nachrichtenagenturen und gestalten ihre Nachrichtenprogramme selbst.

Sendenetze und einige größere Fernsehstationen sind mit fahrbaren Studios ausgerüstet, die an den Ort des Geschehens fahren und den Verlauf der Ereignisse live senden können. Die Aufnahme kann entweder über die eine Station oder über mehrere Stationen übertragen werden. Auf diese Weise konnten im Jahre 1970 mehrere Millionen Kanadier mitverfolgen, wie die Kidnapper des britischen Diplomaten James Cross mit ihrem bombenbeladenen Auto durch die Straßen Montreals fuhren, nachdem sie die Zusage ausgehandelt hatten, das Land mit einem Flugzeug zu verlassen.

Die angeschlossenen Sendenetze in anderen Ländern können ebenfalls größere Berichte aufgreifen und live senden oder später ausstrahlen. Diese Übertragungen erfolgen oft über komplizierte Systeme mit Satelliten und UKW-Relaisstationen.

Wenn beispielsweise ein kanadisches Fernseh-Sendenetz einen Film über einen folgenschweren Flugzeugzusammenstoß in Australien haben möchte, dann wird er von der Fernsehstation an dem betreffenden Ort über eine Reihe von UKW-Systemen zur nächstgelegenen Bodenstation eines Satellitensystems übertragen. Von dort aus wird er zu einem Intelsat-Satelliten gesendet, der sich irgendwo über dem Pazifik befindet. Dieser Satellit überträgt ihn an eine Bodenstation in Britisch-Kolumbien. Von dort aus wird er an eine Telesat-Bodenstation gesendet und an einen anderen Satelliten weitergeleitet, der sich über dem Westen Kanadas befindet. Das Signal wird dann an eine Bodenstation in Rivière-Rouge (Quebec) übertragen und auf UKW nach Montreal oder Toronto gesendet.

All das läuft im Bruchteil einer Sekunde ab. Natürlich ist es ziemlich teuer — einige wenige Minuten kosten mehrere tausend Dollar. Da jeweils mindestens zehn Minuten für die Benutzung der Satelliten bezahlt werden müssen, senden viele Sendenetze im „Huckepackverfahren“. Möglicherweise mieten zwei oder drei Sendenetze zusammen ein solches Übertragungssystem für eine bestimmte Zeitdauer, um Filme zu übertragen, die sie später bei einer Nachrichtensendung bringen möchten.

Nachrichten sind für jeden von Bedeutung

Sind wir dank dieser technischen Möglichkeiten in der Lage, alle Nachrichten zu empfangen? Nein. Bei den Nachrichtenagenturen gehen wesentlich mehr Informationen ein, als womöglich verwertet werden können. Viele verwenden nur ungefähr 5 bis 7 Prozent des gesamten Stoffes. Die Abonnenten der Nachrichtendienste wiederum verwenden lediglich einen Teil der Information, die bei ihnen ankommt. In der Welt geht also, ganz gleich, wo wir wohnen oder was wir lesen, mehr vor sich, als wir wahrnehmen.

Was die Bewohner kleiner Städte und Gemeinden über Weltereignisse erfahren, kann von den Entscheidungen von nur einem halben Dutzend Männern und Frauen abhängen, die, Tausende von Kilometern entfernt, tätig sind. Sogar in größeren Städten, wo die Medien zu mehreren Agenturen Zugang haben, ist die Anzahl der Leute, die letzten Endes entscheiden, was ausgewählt wird, verhältnismäßig klein. Und da jeder Journalist die Berichte verwenden möchte, die am aktuellsten sind, kommen in Rundfunk und Fernsehen meist die gleichen Nachrichten, die dann entsprechend das Weltbild formen.

Geht ein Regierungswechsel vor sich, sei es durch Wahl, Revolution oder Krieg, so erscheint er als wichtigste Nachricht. Aber eigentümlicherweise sind die Nachrichtenagenturen in völliger Unkenntnis über die größte Nachricht aller Zeiten. Wir stehen heute an der Schwelle eines weltweiten Regierungswechsels, des Endes der gesamten Weltordnung (Dan. 2:44).

Ohne es zu wissen, bringen die Nachrichtenagenturen dank ihrer schnellen und oft gründlichen Berichterstattung über bestimmte Weltereignisse aufmerksamen Christen immer mehr Fakten zu Bewußtsein, die beweisen, daß wir in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der „letzten Tage“ dieser Weltordnung leben (2. Tim. 3:1-5; Matth. 24:3-44). (Eingesandt.)

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