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Erwachet! 1977
g77 8. 9. S. 6-8

Eine außergewöhnliche Bibliothek

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Korea

BIST du eine Leseratte? In unserer Zeit des Rundfunks und Fernsehens hört man oft sagen, daß das Lesen in vielen Ländern der Erde im Aussterben begriffen sei. Aber das Lesen ist immer noch eines der besten Mittel zum Lernen. Im 15. Jahrhundert wurde das Drucken mit beweglichen Lettern erfunden. Seither ‘ist des vielen Büchermachens kein Ende’ gewesen, und viele haben dadurch die Gelegenheit erhalten, sich Wissen zu erwerben (Pred. 12:12). In den Bibliotheken werden Millionen von Büchern über alle erdenklichen Themen aufbewahrt. Wir möchten dich jetzt einladen, mit uns eine ganz außergewöhnliche Bibliothek im Fernen Osten zu besuchen. Es handelt sich um eine alte religiöse Bibliothek, die in Räumen neben einem Tempel untergebracht ist.

Unser Ausflug beginnt in Taegu, der drittgrößten Stadt Koreas. Mit dem Bus erreicht man in etwa anderthalb Stunden den Gaya, einen Berg in der Provinz Kyongsang-namdo. Auf diesem Berg befindet sich die Bibliothek. Diese Gegend ist eine der schönsten Landschaften Koreas. Der buddhistische Tempel und die damit verbundene Bibliothek führt die Bezeichnung Häinsa und liegt etwa auf halber Höhe des Gaya. Während wir die Straße, die auf den Gaya führt, hinauffahren, sehen wir viele ältere Frauen, die alte koreanische Volkslieder singen und dazu tanzen. Sie laden uns ein mitzumachen, doch wir müssen weiter. Dann gelangen wir durch drei große Holztore und betreten das Tempelgebiet mit seinen 13 Klosterzellen: 9 für Männer und 4 für Frauen.

Einer der Mönche, die hier leben, bietet sich uns als Führer an. Er lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Außenmauern des Tempels. Sie sind mit Bildern geschmückt, die mit leuchtenden Farben gemalt sind. Unser Führer erklärt, daß jedes Bild eine Bedeutung habe, jedes schildere eine Episode im Leben Buddhas oder in der Entwicklung des Buddhismus. Auf einem wird zum Beispiel dargestellt, wie Buddha seinem früheren Leben entsagt, um herauszufinden, warum das Böse und die Leiden existieren. Zu diesem Zweck verließ er Frau und Sohn. Auf einem anderen Bild wird dargestellt, wie der Buddhismus, der in Indien aufkam, nach Korea gelangte — zuerst nach China, dann nach Korea und schließlich nach Japan. Der Mönch berichtet, der Buddhismus sei um das Jahr 1600 nach Korea gelangt. Weil der Buddhismus in diesem Land älter ist als in Japan, kommen viele Japaner nach Korea, um hier ihren Gottesdienst zu verrichten.

Die Rückseite des Tempels zieren Bilder, auf denen einige Lehren und Philosophien Buddhas veranschaulicht sind. Besonders ein Bild erregt unsere Aufmerksamkeit. Es stellt dar, wie die Seelen böser Menschen in einem Höllenfeuer gequält werden. Dieses Bild ist interessant, weil es bestätigt, daß die Lehre von einem Höllenfeuer nichtchristlichen Ursprungs ist.

Die außergewöhnliche Bibliothek

Hinter dem Tempel führen einige Steinstufen zu zwei langen Holzbauten, die größer sind als der Tempel. In den beiden Bauten ist diese merkwürdige Bibliothek untergebracht. Sie besteht nicht aus Büchern, sondern aus über 80 000 alten in Holz geschnittenen Druckformen. Es ist die älteste und vollständigste Sammlung des buddhistischen Pali-Kanons, des Tipitakas oder der „3 Körbe“. Der erste enthält Lehrreden, der zweite Lehren von der Ordensdisziplin und der dritte ein Resümee der Lehren. Unser Führer erzählt uns die interessante Geschichte dieser Holzplatten.

Als die Mongolen im 13. Jahrhundert in Korea einfielen, wurden viele alte Kulturgüter und religiöse Gegenstände zerstört. Die Mongolen steckten den Tempel in Brand, in dem die Drucktafeln des Pali-Kanons, die man 200 Jahre zuvor angefertigt hatte, untergebracht waren. So gingen alle buddhistischen Lehren, Gesetze und Verträge, die in Holztafeln eingeschnitzt gewesen waren, verloren. Der König floh auf die Insel Ganghwa, nördlich der Hafenstadt Inchon. Da der König der Meinung war, das Königreich und seine Kultur wären ohne diese Schriften dem Untergang geweiht, gab er sofort den Auftrag, neue Druckformen zu schneiden.

Man richtete auf der Insel Ganghwa eine Werkstatt ein und begann dann mit der Arbeit. Aus hartem, weißen Birkenholz wurden 23 × 67 cm große und 3 cm dicke Tafeln geschnitten. Drei Jahre lang wurden diese Tafeln in Meerwasser eingeweicht und darauf sorgfältig im Schatten getrocknet. Als nächstes wurden sie mit Salzwasserdampf behandelt und wiederum sorgfältig getrocknet. Dadurch wurde das Holz so weich, daß die zierlichen Schriftzeichen eingeschnitten werden konnten. Nachdem jede Tafel auf beiden Seiten mit etwa 300 chinesischen Schriftzeichen versehen worden war, wurde sie zum Schutz vor Insekten lackiert.

Es erforderte fast 16 Jahre, um diese Tafeln anzufertigen. Im Jahre 1236 u. Z. wurde mit der Arbeit begonnen, und im Jahre 1251 waren die 84 000 Holztafeln fertig. Es ist interessant, daß auch die Zahl der buddhistischen Lehren 84 000 betragen soll. Die Holztafeln wurden in einem Tempel auf der Insel aufbewahrt. Später brachte man sie nach Seoul, und schließlich — gegen Ende des 14. Jahrhunderts — wurden sie nach Häinsa transportiert. Von den ursprünglichen 84 000 Tafeln haben 81 340 den Transport und den Zahn der Zeit überlebt. Diese Holztafeln sind in zwei aus dem 15. Jahrhundert stammenden Hallen untergebracht, die so gebaut sind, daß die erforderliche Feuchtigkeit, Temperatur und Belüftung vorhanden sind. In der koreanischen Enzyklopädie wird die Zahl dieser Tafeln mit 81 258 angegeben, aber die Mönche und die anderen Personen, die hier arbeiten, behaupten, nach der letzten Zählung seien es 81 340 Tafeln gewesen. Jede Tafel wiegt 3,5 kg. Die Tafeln sind ein beredtes Zeugnis des hohen handwerklichen Könnens der koreanischen Holzschneider.

Das Kloster Häinsa ist wegen dieser Bibliothek ein Wallfahrtsort für buddhistische Gläubige und Gelehrte geworden. Der Text auf diesen Holztafeln, der in den klassischen chinesischen Schriftzeichen geschrieben ist, wurde in die phonetische koreanische Schriftart übertragen, und so diente er als Grundlage für die erste buddhistische Literatur in koreanischer Sprache. Mit diesen siebenhundert Jahre alten Holztafeln sind etwa 7 000 Bücher gedruckt worden, und jedes Buch enthält den gesamten Inhalt der vorhandenen Holztafeln. Einige Exemplare dieser Bücher sind zu Forschungs- und Studienzwecken in andere Länder gesandt worden.

Die buddhistische Lehre verlangt, daß ihre Anhänger nicht töten, nicht lügen, nicht stehlen, nicht ehebrechen und sich nicht betrinken. An und für sich sind das gute Grundsätze. Aber der Buddhismus hat nicht vermocht, seinen Anhängern diese Grundsätze einzuprägen. Und wenn man mit Buddhisten spricht, merkt man, daß diese Religion ihren Anhängern nicht zeigt, wie man mit den vielen Problemen fertig werden kann, denen sich die Menschen in unserem Jahrhundert gegenübersehen. In den heiligen buddhistischen Schriften findet man keine echte Zukunftshoffnung für die Menschheit.

Es gibt indessen ein Buch, in dem der Menschheit eine herrliche Zukunft in Aussicht gestellt wird — die Bibel. Von diesem Buch sind Milliarden Exemplare verbreitet worden, und es ist auch ganz oder zum Teil in etwa 1 600 Sprachen übersetzt worden. Die Bibel ist viel älter als jedes andere religiöse Buch, und sie besitzt die Kraft, eine Persönlichkeitsänderung herbeizuführen, weil sie nicht die Philosophie eines nach der Wahrheit suchenden Menschen enthält, sondern von dem Quell des Lebens und aller materiellen Dinge stammt — dem Schöpfer. Wahrscheinlich besitzt du in deiner eigenen Bibliothek auch eine Bibel. Befasse dich damit, denn dann wirst du schon jetzt glücklicher werden und außerdem die Aussicht haben, einmal ewig zu leben.

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