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  • Sind denn alle Drogen gefährlich?
  • Erwachet! 1978
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Erwachet! 1978
g78 22. 3. S. 5-10

Sind denn alle Drogen gefährlich?

„ICH bin 17 Jahre alt, besuche die Abschlußklasse der High-School und rauche seit ungefähr einem Jahr Pot“, schrieb ein junger Mann an den medizinischen Berater der New Yorker Post. „Viele meiner Freunde gebrauchen Drogen“, fuhr er fort, „und sie sagen, man müsse lediglich das harte Zeug meiden — Pot sei okay. Was sagen Sie dazu?“

Die Ansicht, Marihuana sei unschädlich, erreicht immer größere Verbreitung. Ein Grund dafür ist die Vielzahl der sich widersprechenden Beweisführungen von seiten der Wissenschaftler. Es scheint, daß es für jede Studie, die gegen Drogen spricht, eine andere gibt, die sie entschuldigt.

Die Fürsprecher verweisen sogar auf bestimmte nützliche medizinische Eigenschaften. Wie man sagt, bringt es Erleichterung von den Symptomen des grünen Stars und des Asthmas, und es schwächt auch die Übelkeit und das Erbrechen, das mit einer chemotherapeutischen Behandlung von Krebs verbunden ist. Zur Zeit erforscht man die Auswirkungen auf Epilepsie, Schlaf und Appetit.

Gestützt auf solche günstigen Verlautbarungen, glauben viele, daß Marihuana nicht so gefährlich — ja sogar weniger gefährlich — als Alkohol oder Tabak ist. Sie haben das Empfinden, daß Regierungen, die die Droge verbieten, die Leute ihrer Freude berauben. Daher wird in einigen Ländern starker Druck ausgeübt, um Marihuana gesetzlich zu erlauben.

Es ist nicht die Aufgabe von Erwachet! zu beurteilen, ob bestimmte Drogen gesetzlich erlaubt werden sollten oder nicht. Die Geschichte zeigt, daß viele Leute das erreichen, was sie erreichen möchten, unabhängig davon, ob es gesetzmäßig ist. Viele machen sich einfach nichts aus den medizinischen Folgen ihrer Handlungsweise, was durch die weite Verbreitung des Tabakgebrauchs bewiesen wird, über dessen Gefahren erdrückende Beweise vorhanden sind.

Doch jemand, der sich über die medizinischen und/oder moralischen Fragen Gedanken macht, sollte über genügend Informationen verfügen, auf die er sich bei seiner Entscheidung stützen kann. Diesem Zweck dient die folgende Erörterung.

Marihuana zu Unrecht in Mißkredit gebracht?

Die widersprüchlichen Feststellungen über die Auswirkungen von Marihuana veranlaßten vor kurzem einen Reporter der Zeitschrift Journal (Milwaukee, USA), einem Wissenschaftler folgende Frage zu stellen: „Entweder ist Marihuana schädlich oder nicht. Warum könnt ihr Experten euch nicht über diese Streitfrage einigen?“

Hardin Jones, Professor für medizinische Physik an der Universität von Kalifornien, antwortete:

„Wir erhalten verschiedene Antworten, weil wir verschiedene Fragen stellen. Wenn wir beispielsweise nur auf den beginnenden oder gelegentlichen Marihuanagebrauch achten, beobachten wir sehr geringe Schäden. Ich konzentriere mich jedoch auf die Langzeitwirkung. Und ich habe eine Unmenge Beweise für diese Art von Auswirkungen gefunden“ (29. Mai 1977, S. 28).

Ein Faktor, der für solche „Langzeitwirkungen“ verantwortlich ist, ist der aktive Bestandteil des Marihuanas, nämlich THC (Tetrahydrocannabinol), das sich in fetthaltigem Körpergewebe ansammelt, wie zum Beispiel in den Neuronen des Gehirns und den Geschlechtszellen der Hoden und Eierstöcke. Darin unterscheidet es sich vom Alkohol, der wasserlöslich ist und innerhalb einiger Stunden vom Körper vollständig in Wasser und Kohlensäure umgewandelt wird. THC kann man noch Wochen nach der Einnahme nachweisen.

Obwohl Uneinigkeit darüber besteht, welchen Schaden diese THC-Ansammlungen im einzelnen anrichten, sind einige weithin bekannte Auswirkungen auf das Gehirn eine Überlegung wert. Dr. Jones behauptet, daß vor allem „Eltern und Lehrer sicher die große Persönlichkeitsveränderung bemerken, die sich bei den jungen Konsumenten vollzieht“. Er führt weiter aus: „Ich sehe in ihren Gesichtern und in ihren Augen niemals einen sprühenden Ausdruck.“

Dr. John A. S. Hall, Vorstand der Medizinischen Abteilung am Kingston-Krankenhaus (Jamaika), stimmt damit überein, denn er sagt, daß man „bei den ganja-[Marihuana-]Rauchern auf Jamaika ... im allgemeinen Persönlichkeitsveränderungen beobachten kann“. Zu den Symptomen, die er aufführt, gehören Apathie, Flucht vor der Wirklichkeit und die Unfähigkeit oder der Widerwille, sich anhaltend zu konzentrieren.

Ein starker Beweis für die Auswirkungen, die Marihuana auf das Gehirn hat, ist der Umstand, daß diese Droge nach Heroin der zweithäufigste wichtige Grund für die Einlieferung in Nervenkliniken ist, die vom amerikanischen Bund finanziert werden. Ähnliche Verhältnisse kommen in dem zum Ausdruck, was Dr. Pierre C. Haber in einem Brief an das Magazin New York schrieb: „Bei einem Besuch einer psychiatrischen Klinik in Salé (Marokko) sah ich eine ganze Station mit Patienten, die wegen der Folgen anhaltenden Cannabisrauchens eingeliefert worden waren.“

Wenn die oben erhobenen Anschuldigungen zutreffend sind, müssen wir vernünftigerweise erwarten, daß sich die geistigen Schäden in den Beziehungen zu den Mitmenschen widerspiegeln. Gibt es dafür Beweise?

Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen

Obwohl eine vor kurzem vom amerikanischen Institut für Drogenmißbrauch durchgeführte dreijährige Studie die körperlichen Schäden von Marihuana bagatellisierte, wurde darin festgestellt, daß „zwischen der Familienstruktur von Konsumenten und der von Nichtkonsumenten bedeutende Unterschiede bestehen“, berichteten die American Medical News. In der Studie wurde ausgeführt: „Unsere Studie ergab, daß starkes Marihuanarauchen und zerrüttetes Familienleben miteinander in Verbindung stehen.“

Ein extremes Beispiel einer solchen Familienzerrüttung ereignete sich kürzlich in Texas, wo ein Vater vor Gericht kam, weil er seinen zwanzigjährigen Sohn getötet hatte. In seinen Ausführungen über die Umstände, die ihn veranlaßt hatten, seinen Sohn zu töten, sagte der Vater: „Er war mein ganzer Stolz, und wir unternahmen alles mögliche gemeinsam — bis sich all das vor drei Jahren ereignete.“

Der Sohn begann, Valium (ein Beruhigungsmittel) und Marihuana zu konsumieren. „Er veränderte sich, er veränderte sich vollständig“, sagte der Vater verzweifelt. „Ich dachte, wir hätten ihn wieder hingekriegt, doch dann begann er erneut. Er hatte Arbeit bekommen, hörte dann wieder auf und verbrauchte das Geld für dieses Zeug. Er war der Meinung, vollkommen in Ordnung zu sein.“

Natürlich sind die Auswirkungen des Marihuanas auf die Familie selten so extrem; doch ist es ein zeitweiliges Vergnügen wert, das Verhältnis zu den Menschen, die einem am nächsten stehen, zu gefährden?

Andere Beziehungen können ebenso beeinträchtigt werden. Ein Hochschullehrer äußerte sich in einem Brief an die Zeitschrift Psychology Today lobend über einen ihrer Artikel, da darin „die Auswirkungen dieser Droge [Marihuana] entmythologisiert“ würden. Der Artikel spreche im allgemeinen zugunsten von Marihuana, vom medizinischen Standpunkt aus gesehen. Doch fügte dieser Lehrer hinzu:

„In meiner Klasse von High-School-Schülern bietet sich ein erschreckendes Bild. Ich wäre der letzte, der kategorisch sagen würde, daß irgendeine ihrer intellektuellen Fähigkeiten aufgrund des Drogengebrauchs beeinträchtigt wurde, aber ich habe bemerkt, daß in einer Gruppe die Person, die unter Drogeneinfluß steht, Schwierigkeiten zu haben scheint, einer nüchternen Person mündlich auch nur einfache Gedanken mitzuteilen, und umgekehrt gilt das gleiche. ... Durch diesen ,harmlosen‘ Rausch ist irgendwie eine Wand entstanden“ (März 1977, S. 8).

Offensichtlich sagt nicht nur das Verhalten unter Drogeneinfluß etwas aus, sondern auch der Umstand, daß die Droge oft zu ungelegenen Zeiten gebraucht wird. Das Verlangen nach Marihuana kann also das gesunde Urteilsvermögen zunichte machen. Statt daß es auf die persönliche „Entspannung“ beschränkt bleibt, kommt es oft mit den Notwendigkeiten des Alltags in Konflikt. Das Leben der Drogenkonsumenten dreht sich gewöhnlich um ihr eigenes Vergnügen, wobei sie sich anderen gegenüber im allgemeinen gleichgültig verhalten. Durch ihr begrenztes Urteilsvermögen können sie sogar eine Gefahr für Unschuldige werden. Inwiefern?

Gefahr für andere

„Die größte Sorge, die ich in Verbindung mit dieser Droge habe“, sagt Dr. Robert L. DuPont, der Direktor des amerikanischen Instituts für Drogenmißbrauch, „gilt der Frage, welche Rolle sie hierzulande bei den Autounfällen spielt.“

In der Zeitschrift Medical Letter werden einige Einzelheiten dieser Gefahr aufgeführt, und es wird berichtet, daß

„bei 42 Prozent der Fahrer, die eine geringe Dosis (4,60 mg THC pro Zigarette), und bei 63 Prozent der Fahrer, die eine hohe Dosis (8,40 mg THC pro Zigarette) genommen hatten, eine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit zu erkennen war, nachdem sie eine Marihuanazigarette geraucht hatten. Ihr Verhalten war ungewöhnlich: ,Sie übersahen u. a. Verkehrsampeln oder Stoppschilder, ... nahmen Fußgänger oder stehende Fahrzeuge überhaupt nicht oder nicht richtig wahr.‘“

Meinst du, daß Leute, deren Urteilsvermögen so geschwächt ist, daß sie unter Drogeneinfluß in die Schule gehen, davon absehen werden, sich ans Steuer eines Autos zu setzen? Folglich kann der Gebrauch dieser Droge wohl kaum nur eine „persönliche“ Angelegenheit sein. Familienangehörige, Schulkameraden, Kollegen und sogar völlig Fremde können betroffen und möglicherweise verletzt werden.

Und obwohl die gegenwärtige wissenschaftliche Kontroverse zur Vernebelung der medizinischen Gefahren von Marihuana tendiert, bedeutet das nicht, daß bestimmte unangefochtene Gefahren nicht existieren.

Erwiesene medizinische Gefahren

Abgesehen von den immer noch umstrittenen Gefahren wie Gehirnschäden, Behinderungen des Zellwachstums, Rückgang der Samenzellenproduktion, Chromosomenschäden u. a. bleiben bestimmte medizinische Gefahren, über die kaum Uneinigkeit besteht.

Eine davon ist der Lungenschaden. „Die Atmungsorgane reagieren auf Marihuana weit empfindlicher als auf Tabak“, erklärt Dr. Nicholas A. Pace, Präsident der New Yorker Zweigorganisation des Nationalrats für Alkoholismus. „Nach 20 Jahren starken Tabakrauchens entsteht dieselbe Art schwerer Nebenhöhlenentzündung, Rachenentzündung, Bronchitis und Lungenerweiterung wie nach nur einem Jahr täglichen Marihuanarauchens.“

Außerdem wird in der Zeitschrift Medical Letter von einer Forschung berichtet, aus der hervorgeht, daß „der Rauch von Marihuanazigaretten wie der Rauch von Tabakzigaretten bei Lungenzellen in einer Gewebekultur die krebsartige Entwicklung beschleunigt“. Einen medizinischen Beweis für diese Krebsgefahr führt auch Dr. Hardin Jones an: „In der Bundesrepublik Deutschland nahm man bei 30 amerikanischen Soldaten, die einige Monate lang 25 bis 30 Gramm Haschisch (von der gleichen Pflanze, jedoch THC-haltiger als Marihuana) pro Monat rauchten, an den Bronchien Gewebsuntersuchungen vor, und es zeigten sich bei 24 Personen Schädigungen, die für das Vorstadium von Krebs kennzeichnend sind.“

Man kann also nicht alle gesundheitlichen Gefahren des Marihuanas einfach als umstritten abtun.

Wie steht es mit Kokain?

Eine andere Droge, die viele für relativ „sicher“ halten, ist Kokain. Es ist zum Spielzeug der Reichen, der Berühmten und solcher geworden, die es sich leisten können oder das nötige Geld stehlen können. Vor weniger als einem Jahrhundert gab es Kokain als Mischung mit einem Weingetränk, das von vier europäischen Königen gerühmt wurde, ferner von Präsidenten der USA und Frankreichs, dem großen Rabbi von Frankreich sowie Papst Pius X. und Leo XIII., der dem Hersteller eine Goldmedaille überreichte. Sogar das alkoholfreie Getränk Coca-Cola enthielt während der ersten siebzehn Jahre einen Schuß Kokain, bis dieses Anregungsmittel um 1903 durch Koffein ersetzt wurde.

Das Gefühl, das einem Kokain vermittelt, beschrieb jemand folgendermaßen: „Es trifft dich direkt im Gehirn, aktiviert Verbindungen reiner Lust ... Das kokaingeladene Gehirn ist ein rasender Spielautomat, in dem blaue und rosa Lichter in elektrischen Orgasmen aufleuchten.“ Ein anderer sagte: „Unter Kokaineinfluß fühle ich mich wie ein König.“

Welchen Preis muß man jedoch für diese kurze Flucht aus der Wirklichkeit bezahlen? Der Harvard-Forscher Dr. Andrew Weil erklärt, daß „Kokain nicht auf wundervolle Weise dem Körper Energie zuführt; es setzt lediglich Energie frei, die bereits in bestimmten Teilen des Nervensystems chemisch gespeichert ist. Wenn also die sofortige Wirkung der Drogen nachläßt, fühlt man sich ,down‘ — man hat weniger Energie als sonst.“

„Ich stürze von den Höhen des Himmels in die Tiefen der Hölle“, sagt ein Konsument. „Ich reagiere überempfindlich auf Kritik“, sagt ein anderer. „Du würdest dich nicht gerne in meiner Nähe aufhalten, wenn ich einen Coke-Rausch habe.“

Aus einer kürzlich vom amerikanischen Institut für Drogenmißbrauch veröffentlichten vierjährigen Studie über Kokain geht hervor, daß Kokain bei weitem nicht der harmlosen Entspannung dient, sondern eine „starke Droge des Mißbrauchs“ mit Nebenwirkungen ist, die Angstzustände, Schlaflosigkeit, paranoide Wahnvorstellungen und sogar den Tod einschließen.

Ist es das wert?

Einige argumentieren vielleicht, daß Kokain wie Marihuana auch für medizinische Zwecke verwendet wird. Daher glauben sie, es müsse unschädlich sein. Allerdings bedeutet allein der Umstand, daß eine Droge erfolgreich für die Behandlung von Kranken eingesetzt wird, noch lange nicht, daß sie nicht gefährlich ist. „Sogar die nützlichsten Drogen haben bekannterweise nachteilige Auswirkungen“, schreibt ein Professor für Pharmakologie. „Über keine Droge kann man etwas Besseres sagen, als daß ihre schädlichen durch ihre nützlichen Auswirkungen aufgewogen werden — bei den meisten Patienten, in den meisten Fällen.“

Möchte man also eine schwerere Krankheit heilen, ist die Verwendung einer Droge ein Risiko, das man vorher einkalkulieren muß. Patient und Arzt müssen entscheiden, ob sie dieses Risiko übernehmen wollen. Aber aus welchem Grund sollte man eine Droge nehmen, die Schaden verursacht, wenn es überhaupt keine Veranlassung von medizinischer Seite her gibt? Warum sollte man einem momentanen Vergnügen zuliebe seinen Körper vergiften? „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes“, lautet die Antwort der Bibel, die dem gesunden Menschenverstand entspricht (2. Kor. 7:1).

Doch einige argumentieren vielleicht, daß sich der Konsum von Marihuana oder Kokain nicht vom Genuß alkoholischer Getränke unterscheide, gegen die in den meisten Gesellschaftsordnungen keine Einwände erhoben würden. „Wenn Alkohol okay ist, warum dann nicht Pot und Coke?“ schlußfolgern sie.

Als erstes könnte man dazu sagen, daß die meisten Leute alkoholische Getränke zur Erfrischung und Entspannung zu sich nehmen, nicht um sich zu betrinken. Wie zuvor erwähnt, geht der Alkohol im Körper einen ähnlichen Weg wie die feste Nahrung, er wird relativ schnell umgesetzt. Eine andere Sache dagegen ist der übermäßige Genuß von Alkohol, der den Denkvorgang beeinträchtigt. Dadurch kommen wir zum eigentlichen Problem: Kann man es als eine moralisch gerechtfertigte Form der Entspannung betrachten, wenn eine Droge oder wenn Alkohol vornehmlich zur Änderung der Geistesverfassung verwendet wird?

Interessanterweise ist dazu zu bemerken, daß in der Bibel Wein zwar als Getränk gutgeheißen wird, aber nicht als Mittel, das die geistige Verfassung beeinträchtigt: ‘Trunkenbolde werden das Königreich Gottes nicht ererben’ (1. Kor. 6:9, 10).

Ein ähnlicher Grundsatz findet auch auf Marihuana und/oder Kokain Anwendung. Sie dienen nicht als Nahrungsmittel oder Getränk. Man verwendet sie in erster Linie, um die Geistesverfassung zu verändern. Das ist in verschiedener Hinsicht schädlich.

Wenn sich jemand mit irgendeiner Droge oder mit Alkohol berauscht, hat er keine Hemmungen mehr, etwas zu tun, was er unter normalen Umständen — wenn er Herr seiner selbst wäre — nicht tun würde. Zum Beispiel kann der Verlust der Selbstbeherrschung zu wahllosen Geschlechtsbeziehungen mit all ihren Folgen wie Krankheit, unehelichen Kindern und zerrütteten Familien führen. Um solche Probleme zu vermeiden, wird in der Bibel Nachdruck darauf gelegt, daß „jeder einzelne von euch lernt, über seinen Körper Gewalt auszuüben, ... nicht der Begierde nachzugeben wie die Heiden“ (1. Thess. 4:3-5, New English Bible).

Eine Person, die unter dem Einfluß von Drogen wie Marihuana und Kokain steht, hat gewöhnlich nicht volle „Gewalt über den Körper“. Er wird von der Droge beherrscht. Dabei benötigt man doch heute alle Kräfte, um dem Druck standzuhalten, der gegenwärtig auf uns lastet, und um uns vor den trügerischen Verlockungen zu schützen, die zu Krankheit und Herzeleid führen können. In der Bibel heißt es: „Denkvermögen selbst [wird] stets über dich wachen, ja Unterscheidungsvermögen wird dich behüten, um dich von dem schlechten Wege zu befreien“ (Spr. 2:11-13).

Jemand, der in Versuchung ist, Drogen zu nehmen, sollte sich fragen: Warum suche ich die unwirkliche Vorstellungswelt, die die Drogen vermitteln? Hat es eine gesunde, ausgeglichene Person nötig, dadurch Freude zu suchen, daß die normale Funktion des Gehirns geändert wird?

Ist nicht das gesamte Rauscherlebnis selbstsüchtig, demoralisierend und gesundheitsschädlich? Der Gebrauch von Drogen zerstört, wie Dr. Hardin Jones erklärte, „wirklich die Freude, die einem durch Gesundheit, Lebenskraft und Aktivität bereitet wird“. Das im folgenden Artikel beschriebene junge Ehepaar lernte durch eigene Erfahrung, daß das zutreffend ist, aber daß man sich schließlich doch ändern und ein sinnvolles Leben ohne Drogen führen kann.

[Herausgestellter Text auf Seite 7]

„Unsere Studie ergab, daß starkes Marihuanarauchen und zerrüttetes Familienleben miteinander in Verbindung stehen“ (Studie des amerikanischen Instituts für Drogenmißbrauch).

[Herausgestellter Text auf Seite 8]

„Nach 20 Jahren starken Tabakrauchens entsteht dieselbe Art schwerer Nebenhöhlenentzündung, Rachenentzündung, Bronchitis und Lungenerweiterung wie nach nur einem Jahr täglichen Marihuanarauchens“ (Dr. Nicholas A. Pace).

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