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Erwachet! 1978
g78 8. 5. S. 25-26

Jade — Stein der Könige

IN VIELEN Sprachen wird die Bezeichnung für Jade von dem Wort, das grüne Farbe bedeutet, hergeleitet. Dabei ist Jade in seiner reinsten Form weiß. Enthält er Spuren von Beimengungen, so kann er rot, gelb, mauve, braun, schwarz oder in seltenen Fällen blau getönt sein. Jade gilt allgemein als „chinesischer Edelstein“, doch gibt es keinen Beweis dafür, daß er je in China abgebaut worden ist.

Jade ist eigentlich eine Sammelbezeichnung für Jadeit und Nephrit. Nur der letzten der chinesischen Dynastien, der Tsing-Dynastie, war der Jadeit bekannt. Man hält ihn für wertvoller als Nephrit. Bis ungefähr ein Jahrzehnt vor dem Sturz des chinesischen Kaiserreiches (1911) stellte man keine oder nur wenige Gegenstände aus Jadeit her, die größer waren als Knöpfe und Schmuck.

Hast du schon einmal einen Gegenstand aus Jade in den Händen gehabt? Hast du gemerkt, wie kühl er sich anfühlt und wie hart und zugleich weich er ist? Du magst jetzt einwenden: „Wie kann etwas hart und gleichzeitig weich sein?“

Nach der von dem Mineralogen F. Mohs eingeführten Härteskala (sie reicht von Talk, Ritzhärte 1, bis Diamant, Ritzhärte 10) weisen die beiden als Jade bezeichneten Minerale Härte 6,75 und 6,50 auf. Jade ist hart und läßt sich daher gut polieren. Polierter Jade fühlt sich seidenweich und kühl an, auch gleitet er leicht durch die Finger.

Wie erwähnt, bezieht sich der Ausdruck Jade auf zwei Mineralien: Nephrit und Jadeit. Durch das Zusammenwirken von Calcium, Magnesium und Wasser wird Nephrit — ein Mineral aus der Amphibolgruppe — näher an der Erdoberfläche gebildet als Jadeit. Er ist lediglich ein Magnesiumsilikat. Der Nephrit, nicht der Jadeit, ist der von den alten Chinesen für kunstgewerbliche Arbeiten verwendete Jade.

Jadeit ist ein Pyroxen, Aluminiumsilikat, und wurde in China vor 1784 nicht in größerem Ausmaß verwendet. Es ist bekannt, daß dieser Stein in jenem Jahr aus Birma eingeführt wurde. Vier Jahre zuvor hatte man auf der Tawmaw-Hochebene, 110 Kilometer von Mogaung (Birma) entfernt, Jadeit in gewaltigen Blöcken, eingebettet in Ton, entdeckt. Bis zu jener Zeit hatte man nur gelegentlich kleine und große Steine im Geröll der Flüsse gefunden. Doch nun war man auf ein abbauwürdiges Lager gestoßen. Allerdings kann wegen des Monsuns jedes Jahr nur während weniger Monate in dem Steinbruch gearbeitet werden. Unter zehntausend Steinen (eigentlich Blöcken), die in Birma gebrochen werden, ist vielleicht nur einer von wirklich guter Qualität.

Jade ist aber nicht nur der Stein der chinesischen Kaiser, sondern auch anderer Monarchen gewesen. Zum Beispiel liegt Alexander III., der zweitletzte russische Zar, in einem Jade-Sarkophag. Der dunkelgrüne Jade ist schwarz gesprenkelt. Bei den schwarzen Tupfen handelt es sich um schwarzen Graphit, das „Blei“ unserer Bleistifte.

Ein Monarch, der zu einer anderen Zeit und auf einem anderen Kontinent lebte, blickte den spanischen Konquistadoren Hernán Cortés ungläubig an, weil dieser Gold dem Jade vorzog. Hätte man jenen Monarchen, den berühmten aztekischen Herrscher Montezuma, deshalb gefragt, hätte er entgegnet, er betrachte Jade, Türkis und die in schönstem Grün schillernden Federn des Quetzalvogels als wertvoller denn Gold. Bei seinem Jade handelte es sich um Jadeit, der sich nur durch Spuren von Diopsid, einem komplexen Silikat, vom birmanischen Jadeit unterscheidet. Xochimilco in Mexiko, berühmt wegen seiner „schwimmenden Gärten“, soll das eigentliche Zentrum der aztekischen Steinschneidekunst gewesen sein.

Die aztekischen Könige sahen in dem Jadestein eine unvergängliche Erinnerung an die Farbe des Quetzalvogels, der bei ihnen eine bedeutende Rolle spielte. In China bezeichneten die Kaiser Jade als fei t’sui; das ist der Name eines anderen Vogels, nämlich des Eisvogels.

Woher bezogen die Chinesen bis zum 18. Jahrhundert, als sie anfingen, Jadeit aus Birma einzuführen, ihren Nephrit? Mehr als 2 000 Jahre lang führten sie die legendären „Drachentränen“ in Form von vier Meter langen Platten aus der Wüste Takla Makan (Khotan und Yarkand) in Chinesisch-Turkestan ein. Bei dem Mineral, das Marco Polo 1272 in Khotan gesehen und das er als „Jaspis und Chalzedon“ beschrieben hatte, muß es sich daher um Jade (Nephrit) gehandelt haben. Ein Abbaugebiet, wo heute noch Nephrit gefördert wird, ist der Baikalsee in Sibirien.

Jade, der „grüne Stein“ — die Maori nennen ihn pounamou, die Birmanen kyauksein, und die Azteken sagten dazu chalchihuitl oder quetzalchalchihuitl —, war Chinas Stein der Könige. Das altchinesische Ideogramm für Jade setzt sich aus drei horizontalen Strichen und einem vertikalen Strich zusammen, was drei Jadeplatten, die auf eine Schnur aufgezogen sind, darstellt. Heute ist das Schriftzeichen für Jade außer einem Punkt das gleiche wie für König. Der Punkt unterscheidet den unvergänglichen Edelstein [Abbildung Chinesische Schriftzeichen] von dem vergänglichen Monarchen [Abbildung Chinesische Schriftzeichen].

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