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Erwachet! 1978
g78 8. 9. S. 12-14

Warum den Sicherheitsgurt anlegen?

Vom „Awake!“-Korrespondenten auf Neufundland

ÜBER der Burinhalbinsel von Neufundland dämmerte ein kalter, aber sonniger Januarmorgen. Durch den nächtlichen Regen, der angefroren war, schimmerte auf der Straße eine tückische Eisdecke. Doch bis 10 Uhr hatte die Sonne das Eis weggeschmolzen, so daß scheinbar ideale Fahrbedingungen herrschten. Allerdings wußten der Vertreter, der in Richtung Norden nach Hause fuhr, und die Familie, die in Richtung Süden unterwegs war, nicht, daß eine gewisse Stelle der Straße, die im Abhangschatten lag, ziemlich glatt war. Auf diesem kurzen vereisten Straßenabschnitt verlor der Vertreter die Herrschaft über den Wagen, stieß mit dem Wagen, in dem die Familie saß, zusammen und stürzte einen Abhang hinunter. Um 11 Uhr lag eine junge Frau und Mutter von vier Kindern im Krankenhaus im Sterben, während der schwerverletzte Vertreter, von heftigen Schmerzen geplagt, auf einen Krankenwagen wartete. Keiner der Beteiligten war angeschnallt gewesen.

Die Einzelheiten mögen zwar unterschiedlich sein, doch jedes Jahr wiederholen sich mehrere tausend Male solche traurigen Fälle auf den Straßen der Welt, und bei Verkehrsunfällen werden Zehntausende von Personen getötet oder verletzt. Im Jahre 1976 gab es auf den Straßen der Vereinigten Staaten ungefähr 47 000 Tote. In anderen Ländern sind es auch viele. Trotz der gemeinsamen Anstrengungen, die in den vergangenen Jahren unternommen wurden, um die Sicherheit des Straßenverkehrs zu verbessern — gepolstertes Armaturenbrett, Sicherheitslenksäule, verstärkte Fahrgastzelle, Geschwindigkeitsbegrenzungen und bessere Polizeiaufsicht —, bleibt die Tatsache bestehen, daß bei jeder Autofahrt das Risiko einer Verletzung oder des Todes „mitfährt“. Für alle, die das Leben lieben, ist die Frage von großem Interesse: Was kann man tun, um bei einem Verkehrsunfall das Risiko schwerer Verletzungen oder des Todes zu mindern?

Ein einfacher, doch praktischer Vorschlag lautet: Lege den Gurt an.

Wie dich der Sicherheitsgurt schützt

Wenn man weiß, was bei einem Autounfall alles vor sich geht, wird man die Sicherheitsgurte mehr schätzen. Stößt man beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h gegen einen festen Gegenstand, dann finden in Wirklichkeit zwei Zusammenstöße statt: 1. der Aufprall des Autos in dem Moment, wo es auf das Hindernis aufprallt, sich verformt und dann nach ungefähr einer Zehntelsekunde zum Stehen kommt, und 2. der Zusammenstoß im Fahrzeug, wenn Fahrzeuginsassen mit vernichtender Gewalt gegen harte Teile im Wagen geschleudert werden. Während der Zehntelsekunde, in der das Auto zum Stillstand kommt, bewegt sich der menschliche Körper immer noch mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Wenn man also auf Glas oder Metall aufprallt, sind gewöhnlich schwere Verletzungen oder der Tod die Folge.

Ein Fahrzeug, das bei einer Geschwindigkeit von ungefähr 50 km/h einen Zusammenstoß hat, fängt die Wucht durch die Verformung der Frontpartie ab (ungefähr 1/2 Meter). Ein Insasse dagegen, der gegen das Armaturenbrett oder die Windschutzscheibe geschleudert wird, hat gewöhnlich einen viel kürzeren Verzögerungsweg, vielleicht nur zwei bis fünf Zentimeter. Dieser Unterschied im Verzögerungsweg bringt es mit sich, daß ein Fahrzeuginsasse viel abrupter abgebremst wird als das Fahrzeug. Damit also der Körper langsamer abgebremst und die Wucht wesentlich gemindert wird, muß man den gesamten Verzögerungsweg des Autos ausnutzen. Das erreicht man durch den Sicherheitsgurt. Er hält den Fahrzeuginsassen am Sitz fest, so daß er zum „festen Bestandteil“ des Autos wird. Der Gurt bringt den gleichen Vorteil, den man hat, wenn man aus einer bestimmten Höhe auf weichen Untergrund statt auf Beton fällt. Der weiche Untergrund gibt nach, vielleicht etliche Zentimeter, so daß man eine größere Verzögerungsstrecke hat und die Wucht gemindert wird. Der unnachgiebige Beton bremst eine fallende Person viel abrupter ab, was eine größere Wucht und daher auch schwerere Verletzungen bewirkt. Wie der weiche, nachgiebige Untergrund, so verleiht der Gurt dem Fahrzeuginsassen einen zusätzlichen halben Meter Verzögerungsweg. Die Wucht ist jetzt beträchtlich geringer und wird von den Körperteilen aufgefangen, die diesen Kräften am besten gewachsen sind, nämlich die Hüften und die Schultern.

Helfen Sicherheitsgurte wirklich?

In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler zahlreiche Laborversuche und Untersuchungen echter Unfälle durchgeführt, weil sie daran interessiert waren, den Wert und die Grenzen der Sicherheitsgurte zu bestimmen. Zum Beispiel äußerte 1966 N. I. Bohlin in einem Bericht, daß Experimente mit speziell ausgerüsteten Dummies (Kunststoffpuppen) und freiwilligen Versuchspersonen bei simulierten Zusammenstößen ohne jede Frage bewiesen hätten, daß die Sicherheitsgurte die Verletzungs- und Todesgefahr bedeutend herabsetzen. Die Daten, die diese Schlußfolgerung unterstützen, ergeben sich aus Instrumentenaufzeichnungen und Zeitlupenfilmen von ferngesteuerten simulierten Zusammenstößen.

Natürlich kann man in Laborversuchen echte Zusammenstöße, die viel komplizierter sind, nicht genau nachahmen. Daher haben Arbeitsgemeinschaften, bestehend aus Ingenieuren und Ärzten, echte Unfälle untersucht. Zu welcher Schlußfolgerung sind sie gekommen? In der Broschüre The Human Collision (veröffentlicht vom Ministerium für das Transportwesen und für Kommunikation der kanadischen Provinz Ontario) spricht man davon, daß bei Unfällen mindestens die Hälfte der Todesfälle und schweren Verletzungen hätten vermieden werden können, wenn man Dreipunktgurte angelegt hätte. Außerdem hat man in Ländern, wo Anlegepflicht besteht, Statistiken zusammengestellt. Zum Beispiel berichtet das Ministerium für das Transportwesen der Provinz Ontario, daß von den 61 221 nichtangegurteten Fahrern, die im Jahre 1976 in Ontario in Unfälle verwickelt waren, 355 starben. Von den angegurteten Fahrern dagegen, die in 269 772 Unfälle verwickelt waren, starben nur 153. Daher zog man die Schlußfolgerung, daß „ein angegurteter Fahrer bei einem Zusammenstoß eine zehnmal so hohe Überlebenschance hat wie ein nichtangegurteter“.

In einem weitverbreiteten schwedischen Artikel der sechziger Jahre zog man aus einer Studie über 28 000 verschiedenartigste Unfälle die Schlußfolgerung, daß angegurtete Fahrzeuginsassen ungefähr halb so viele Verletzungen erlitten wie nichtangegurtete, und zwar in allen Geschwindigkeitsbereichen. Bemerkenswerterweise kam bei Geschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern kein Gurtträger ums Leben. Andererseits verloren nichtangegurtete Insassen schon bei Zusammenstößen mit weniger als 30 Stundenkilometern das Leben.

Aber einige fragen sich: Was passiert, wenn ich mit dem Auto ins Wasser stürze oder wenn es anfängt zu brennen? Diese Befürchtungen halten viele Leute davon ab, den Sicherheitsgurt anzulegen. Die Tatsachen zeigen allerdings, daß die Möglichkeit, im Auto zu ertrinken oder zu verbrennen, geringer ist als die Gefahr eines Zusammenstoßes. Und selbst wenn jemand einen solch seltenen Unfall erleben sollte, verringert der Sitzgurt immer noch das Risiko, Verletzungen zu erleiden, die Bewußtlosigkeit zur Folge haben. Zweifellos kann sich ein Verletzter, der einen Schädelbruch hat, nicht aus einem untergehenden oder brennenden Auto retten.

Schütze deine Kinder

Einige denken, daß ein kleines Kind vor einem Autounfall geschützt ist, wenn es sicher in den Armen eines Erwachsenen ruht. Bedenke aber, daß ein 14 Kilogramm schweres Kind bei einem Aufprall mit ungefähr 50 km/h eine Wucht von 455 Kilogramm entwickelt. Wer ist so stark, daß er dieses immense Gewicht halten könnte?

Kinder, die älter als fünf Jahre sind oder mehr als 20 Kilogramm wiegen, können einen normalen Beckengurt tragen. Wenn man das Kind auf ein festes Kissen setzt, liegt der Gurt etwas enger an den Hüften an. Dadurch kommt das Kind auch in eine höhere Sitzposition, kann besser sehen und ist so vor Langeweile und Gereiztheit geschützt. Es wird empfohlen, daß man Kinder unter fünf Jahren oder Kinder, die weniger als 20 Kilogramm wiegen, in eigens dafür gebaute Kindersitze setzt, von denen es gegenwärtig eine ganze Menge auf dem Markt gibt.

„Aber mein Kind ist so unruhig“, sagen vielleicht einige. Das kann anfangs ein Problem sein, doch durch Geduld und Bestimmtheit wird sich das Kind bald an seinen eigenen Sitz gewöhnen. Ein Ehepaar mit einem vierjährigen Kind berichtet, daß das Kind mit dem Sitz erst nicht einverstanden war, doch jetzt lauthals protestiert, wenn es nicht fest angeschnallt wird.

Größtmöglicher Schutz für dich und deine Mitfahrer

Der erste Schritt, der einen sicheren Schutz gewährleistet, ist immer das Anlegen des Gurtes. Viele tödliche Unfälle passieren bei niedrigen Geschwindigkeiten, nicht weit weg von zu Hause und unter idealen Fahrbedingungen. Um den größtmöglichen Schutz des Sicherheitsgurtes zu haben, solltest du dich vergewissern, daß er eng an den Hüften anliegt, nicht verdreht ist und daß das Schulterteil nicht mehr als fünf Zentimeter Spielraum hat. Zweitens solltest du alle Mitfahrer ermuntern, zu ihrem eigenen und zu deinem Schutz die Gurte anzulegen. Der Fahrergurt ist von geringem Nutzen, wenn ein nichtangeschnallter Mitfahrer mit ungeheurer Wucht gegen den Fahrer geschleudert wird.

Das Leben ist eine wertvolle Gabe. Es ist zu wertvoll, als daß man damit sorglos umgehen dürfte. Wertschätzung für das Leben bewegt uns, die nötigen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um eine Verletzungs- oder Todesgefahr für andere und uns selbst zu vermeiden. Wenn wir auf Reisen sind, wird uns der gesunde Menschenverstand helfen, die Todes- und Verletzungsgefahr zu verringern. Wir sollten vorsichtig und zurückhaltend und nicht unter Alkoholeinfluß fahren, sollten uns nach den Geschwindigkeitsbegrenzungen richten und das Auto in einem guten Zustand halten. Aber die wichtigste Vorsichtsmaßnahme, die wenig Mühe macht und nur ein paar Sekunden Zeit erfordert, lautet: BITTE ANSCHNALLEN!

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