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  • g78 8. 11. S. 5-8
  • Was kann man gegen Hypoglykämie tun?

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  • Was kann man gegen Hypoglykämie tun?
  • Erwachet! 1978
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Erwachet! 1978
g78 8. 11. S. 5-8

Was kann man gegen Hypoglykämie tun?

EIN Patient sucht seinen Arzt auf und klagt über seine angegriffene Gesundheit. Er ist „abgespannt“, fühlt sich schwach und bekommt Schwindelanfälle. In letzter Zeit ist er auch nervös und reizbar geworden, macht sich mehr Sorgen und empfindet Unbehagen. Zuweilen schlägt das Herz zu schnell, und er bricht in kalten Schweiß aus. Was fehlt ihm?

Eventuell ist er einer von Tausenden, die an Hypoglykämie leiden. Das ist die medizinische Bezeichnung für einen Zustand, der durch „niedrigen Blutzuckerspiegel“ gekennzeichnet ist. Die Symptome sind jedoch so verschiedenartig, daß dieser Zustand leicht mit vielen anderen Leiden verwechselt werden kann. Gleichzeitig können viele andere Leiden fälschlich für Hypoglykämie gehalten werden.

Aber was ist eigentlich Hypoglykämie, und wie kann man sie mit größerer Sicherheit erkennen? Wodurch wird sie hervorgerufen? Was kann man dagegen tun?

Der Körper braucht Zucker

Zur Erhaltung der Gesundheit benötigt der Körper eine angemessene Menge Zucker. Der Zucker versorgt die Körperzellen mit Energie. Wenn der Zuckerspiegel des Blutes zu niedrig ist — was durch verschiedene Umstände eintreten kann —, entsteht eine Notsituation, auf die der Körper entsprechend reagiert.

Das Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark) wird durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel erheblich beeinträchtigt. Ohne diesen „Brennstoff“ kann das Gehirn nicht richtig funktionieren, kann es kein Leben geben.

Aber welche Art von Zucker benötigt der Körper? Den Blutzucker, um den es hier geht, nennt man Glucose. Er ist nicht mit gewöhnlichem Zucker zu verwechseln und ist auch nur etwa halb so süß. Woher nimmt der Körper diese Glucose, damit der Blutstrom sie den Körperzellen zuführen kann? Der Körper bezieht die Glucose aus den Kohlenhydraten, die neben den Eiweißen und Fetten zu den drei Hauptnährstoffen gehören.

Einige Kohlenhydrate sind einfache Zuckerarten, die nach dem Essen leicht in den Blutstrom aufgenommen werden. Der normale, zum Süßen verwendete Zucker ist auch ein Kohlenhydrat, doch muß er vom Körper verdaut (zerlegt) werden, damit Glucose aufgebaut werden kann.

Glucose kann der Körper auch aus vielen anderen Kohlenhydraten gewinnen, die in Nahrungsmitteln wie Reis, Hafergrütze, Weiß- und Vollkornbrot und Backpflaumen enthalten sind. Diese Nahrungsmittel haben einen hohen Anteil an Kohlenhydraten. Der Gehalt an Kohlenhydraten in Mais, Kartoffeln, Bananen, Äpfeln, Orangen und Grapefruits ist ebenfalls beachtlich.

Symptome

Hypoglykämie wird von vielen Symptomen begleitet. Der Betreffende fühlt sich vielleicht sehr schwach, hat einen erhöhten Blutdruck und einen schnelleren Herzschlag. Er mag nervöser und empfindlicher sein als sonst und ohne erkennbaren Anlaß in Schweiß geraten. Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Benommenheit, schlechte Bewegungskoordination, eine „schwere Zunge“, Zittern und übermäßiges Hungergefühl können ebenso Symptome sein. Bei schwerer Hypoglykämie können Folgen eintreten wie Krämpfe, Koma und in manchen Fällen sogar der Tod.

Das bedeutet jedoch nicht, daß Personen, die einige dieser Symptome aufweisen, an Hypoglykämie leiden. Es gibt viele andere Krankheiten, die solche Symptome hervorrufen. Es kann auch vorkommen, daß beim Test ein zu niedriger Blutzuckerspiegel festgestellt wird, obwohl der Patient nicht an Hypoglykämie leidet. Tatsächlich haben Studien ergeben, daß viele Personen, deren Blutzuckerspiegel bei den Tests regelmäßig unter dem Durchschnittswert liegt, keinerlei Symptome von Hypoglykämie aufweisen.

Auch machen Ärzte darauf aufmerksam, daß es zwei Arten von Hypoglykämie gibt. Die weit häufiger vorkommende Art wird als funktionelle Hypoglykämie bezeichnet und kann als eine übertriebene Reaktion des Körpers auf die Nahrungsaufnahme gesehen werden. Die andere Art bezeichnet man als organische Hypoglykämie, deren Ursache in einer körperlichen Mißbildung zu suchen ist.

Funktionelle Hypoglykämie

Um erfolgreich feststellen zu können, ob jemand an funktioneller Hypoglykämie leidet, stellt man sich am besten folgende Frage: Treten die Symptome regelmäßig dann auf, wenn der Blutzuckerspiegel seinen niedrigsten Wert erreicht, also gewöhnlich drei bis fünf Stunden nach der Mahlzeit?

Um das Problem nicht mißzuverstehen, muß man wissen, daß sich bei gesunden Personen der Zuckergehalt sogar während verschiedener Tageszeiten ändert. Das hängt zum großen Teil von der Nahrung ab, die man zu sich nimmt. Durch die Nahrungsaufnahme wird die Bauchspeicheldrüse zur Insulinproduktion angeregt. Insulin fördert die „Verbrennung“ des Zuckers, die Umwandlung von Zucker in Energie.

Gewöhnlich steigt der Zuckergehalt (Glucosegehalt) des Blutes einige Stunden lang nach einer Mahlzeit, besonders wenn sie sehr kohlenhydrathaltig ist. Um dem entgegenzuwirken und den Zuckerspiegel wieder auf den normalen Wert zu bringen, scheidet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Dank der Wirkung des Insulins nähert sich nach einigen Stunden der Blutzuckerspiegel dem normalen Wert. Scheidet dagegen die Bauchspeicheldrüse etwas mehr Insulin aus als nötig, kann der Zuckergehalt für einige Zeit unter den normalen Wert sinken. Das ist nicht ungewöhnlich und wird bei den meisten Personen nicht von den Symptomen einer Hypoglykämie begleitet.

Aber bei Personen, die an Hypoglykämie leiden, reagiert die Bauchspeicheldrüse übermäßig auf Kohlenhydrate und erzeugt zuviel Insulin. Diese Überproduktion an Insulin bewirkt eine zu starke Senkung des Zuckerspiegels, worauf der Körper mit den zuvor beschriebenen Symptomen reagiert.

Obwohl eine funktionelle Hypoglykämie schwer zu erkennen ist, sagen Fachmediziner, daß sie wahrscheinlich vorliegt, wenn folgende Anzeichen zu beobachten sind: 1. Die Symptome treten nicht während des ganzen Tages auf, sondern regelmäßig während nur drei bis fünf Stunden nach einer Mahlzeit. 2. Die Symptome treten gleichzeitig mit dem Tiefpunkt des Blutzuckerspiegels auf. 3. Man kann sich zu einem gewissen Grad Erleichterung verschaffen, indem man eine Süßigkeit zu sich nimmt, durch die der Glucosegehalt im Blut schnell ansteigt. 4. Das Problem ist bei speziellen Tests zu erkennen, die von qualifizierten Ärzten durchgeführt werden.

Während ein zu niedriger Blutzuckergehalt Hypoglykämie kennzeichnet, gilt auch zu beachten, daß ein zu hoher Zuckergehalt auf Diabetes deuten kann. Dennoch sind diese beiden Zustände nicht notwendigerweise Gegensätze. Wieso? Diabetiker können einen Hypoglykämieanfall bekommen, wenn sie eine überhöhte Insulindosis erhalten oder wenn die Wirkung des Insulins stärker ist als beabsichtigt. Dadurch wird zuviel Zucker „verbrannt“, was dann einen zu niedrigen Zuckerspiegel zur Folge hat und die Symptome einer Hypoglykämie hervorruft.

Unterschiede

Wenn man versucht festzustellen, ob ein Patient Hypoglykämie hat, sind Tests zwar von großem Wert, aber man muß einige Unterschiede berücksichtigen. Jeder Patient ist ein Individuum. Keiner gleicht genau dem anderen, was auch daran zu erkennen ist, daß unter den 4 Milliarden Erdbewohnern kaum zwei Personen gleiche Fingerabdrücke haben. Was daher für den einen oder für hundert andere normal ist, mag für den anderen nicht normal sein.

Wieviel Zeit beispielsweise braucht das Herz, um wieder seinen normalen Rhythmus zu erreichen, nachdem man 20 kräftige Sprünge gemacht hat? Es dauert selbst bei Personen gleichen Alters und ähnlicher körperlicher Voraussetzungen unterschiedlich lange. Wegen solcher Unterschiede in der körperlichen Verfassung sind sich sogar Diabetesexperten nicht einig, was zu den ersten Anzeichen von Diabetes gehört.

Angesichts dieser körperlichen Unterschiede wäre es schwierig, einen bestimmten Blutzuckergehalt in jedem Fall als unmißverständliches Anzeichen für eine Hypoglykämie zu sehen. Man muß es im Zusammenhang mit dem allgemeinen Gesundheitszustand des Betreffenden sehen und muß auch darauf achten, ob noch andere Anzeichen für Hypoglykämie bestehen.

Die Ursachen bekämpfen

Wodurch wird der Zustand, der einen zu niedrigen Blutzuckergehalt zur Folge hat, hervorgerufen? Das Problem ist zwar kompliziert, doch gibt es einige Faktoren, die als Ursache erkannt worden sind.

Ein Faktor ist die Vererbung. Manche Personen werden mit einer Neigung zu Hypoglykämie geboren. Als zweiter Faktor sei die gesamte Umwelt der Person genannt: die täglichen nervlichen und seelischen Belastungen, denen man ausgesetzt ist. Zuviel Streß und seelisches Unbehagen können die Widerstandskraft des Körpers schwächen. Als Folge davon können während lang anhaltender Perioden von Streß und seelischer Belastung die Symptome einer Hypoglykämie auftreten.

Die Art der Nahrung, die man zu sich nimmt, stellt den dritten Faktor dar. Man ist sich im allgemeinen einig, daß Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate und auch Vitamine, Minerale und Wasser zu den wichtigsten Nährstoffen gehören. Unser Schöpfer schuf den Körper so, daß er von all den vielfältigen Nahrungsmitteln Gebrauch macht. Sie liefern Baustoffe, die das Wachstum und die Heilungsprozesse begünstigen, sowie Brennstoffe, die in Energie umgewandelt werden.

Wie wir allerdings in den letzten Jahrzehnten beobachten konnten, hat man immer mehr Nahrungsmittel genossen, die nur einen geringen oder gar keinen Nährwert, aber dennoch einen Kaloriengehalt haben, der zu Übergewicht führen kann. Zuviel Zucker und Stärke (Süßigkeiten und Gebäck) veranlassen die Bauchspeicheldrüse zu einer überhöhten Insulinproduktion, die wiederum einen ungewöhnlich niedrigen Blutzuckerspiegel bewirkt. Die Folge davon können die Symptome einer Hypoglykämie sein.

Der zunehmende Verbrauch vieler synthetischer Zusatzstoffe — Konservierungsstoffe oder „Geschmacksverbesserer“ beispielsweise — kann auch das Problem vergrößern. Ein weiterer unbekannter Faktor, der die Ernährung beeinflußt, sind die in der Landwirtschaft verwendeten Pestizide, die hinterher nicht von der Nahrung entfernt werden.

Treten die Symptome einer Hypoglykämie auf und sind sie nicht auf eine bestimmte Erkrankung zurückzuführen, so ist es möglich, sie durch eine sorgsam geregelte Kost, die weniger Kohlenhydrate und mehr Eiweiße enthält, zu mindern oder ganz zu beseitigen. Man kann einige Symptome vermeiden, indem man sorgfältiger auf die Ernährung achtet und hauptsächlich nahrhaftere Lebensmittel zu sich nimmt. In einer Industriegesellschaft ist es natürlich nicht immer einfach, solche Nahrungsmittel günstig und preiswert zu bekommen. Dennoch mögen folgende Vorschläge, die von manchen Ernährungsexperten gemacht werden, von Nutzen sein:

1. Verwende möglichst keine Nahrungsmittel, die ihrer natürlichen Bestandteile stark beraubt worden sind, wie zum Beispiel weißer Zucker oder Weißmehl.

2. Wähle die Lebensmittel, die den geringsten Anteil an chemischen Zusätzen (wie Farb- und Konservierungsstoffe) haben.

3. Iß hauptsächlich leichtverderbliche Nahrungsmittel wie frische Früchte und Gemüse, da sie keine Konservierungsstoffe enthalten. (Man sollte sie natürlich essen, bevor sie verdorben sind.) Iß Gemüse verschiedenster Art roh, oder koche es so, daß der größte Teil der Nährstoffe erhalten bleibt.

4. Mache bei Gefrierwaren auch von der Abtauflüssigkeit Gebrauch, da sie oft einen hohen Nährwert hat.

5. Nimm nicht ständig in großen Mengen wertlose Nahrungsmittel wie Süßigkeiten oder süße Getränke zu dir. Versuche, sie durch natürliche Süßstoffe und Fruchtsäfte zu ersetzen.

6. Sorge für regelmäßige Bewegung, wobei du dein Alter und deinen allgemeinen Gesundheitszustand berücksichtigst.

Andere Ursachen

Hypoglykämie kann allerdings noch andere Ursachen haben, die nicht durch Vererbung, Umwelt, Streß, falsche Ernährung oder die Unfähigkeit des Körpers, Kohlenhydrate richtig zu verarbeiten, hervorgerufen werden. Ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse beispielsweise kann bewirken, daß zuviel Insulin produziert wird, was wiederum den Blutzuckerspiegel zu stark senken kann. Der Blutzuckerspiegel kann auch dann unregelmäßig werden, wenn der Stoffwechsel durch eine Krankheit gestört ist. Eine organische Hypoglykämie dieser Art mag sich durch plötzliche Anfälle äußern, etwa nachts oder während einer Schlankheitskur.

Der übermäßige Genuß alkoholischer Getränke kann auch eine Ursache sein. Wenn jemand zuviel trinkt, kann die Leber geschädigt werden, und gerade dieses Organ spielt beim Kohlenhydratstoffwechsel eine große Rolle. Andererseits kann sich der Beginn eines Diabetes in Form einer Hypoglykämie äußern.

Manchmal sind die Symptome dieses Zustandes nicht so stark ausgeprägt. Dann kann es sehr schwierig, vielleicht sogar unmöglich sein, die wahre Ursache zu entdecken.

Wegen der Vielzahl der Symptome der Hypoglykämie mögen manche Personen zu schnell geneigt sein, aufgrund ihrer Beschwerden eine Hypoglykämie zu vermuten. Dieser Irrtum kann auch manchen Ärzten unterlaufen, die sich auf dieses Gebiet spezialisiert haben. Dr. Sydney Walker aus Kalifornien schrieb in der Zeitschrift Psychology Today:

„Die meisten Ärzte, die sich mit Hypoglykämie befassen, sind aufrichtig bemüht, ihren Patienten auf die bestmögliche Weise zu helfen, doch jeder Arzt, der sich auf einen bestimmten Krankheitszustand spezialisiert, läuft Gefahr, diesen Zustand überall zu vermuten.

So, wie ein Spezialist für Allergien zuerst nach einer Allergie sucht und Psychiater den Patienten auf Neurosen hin untersuchen, werden auch Ärzte, die sich mit Hypoglykämie befassen, oft geneigt sein, einen fehlerhaften Kohlenhydratstoffwechsel als Ursache zu sehen und dann nicht weiterzusuchen.“

Wir können also der Hypoglykämie vorbeugen oder sie bekämpfen, wenn wir bei der Wahl unserer Nahrungsmittel vernünftig sind, Streß und seelische Belastung meiden, guten ärztlichen Rat einholen und uns einer medizinischen Betreuung unterziehen.

Jedoch müssen wir im Sinn behalten, daß es im gegenwärtigen System der Dinge keine Möglichkeit gibt, eine Krankheit oder ihre Ursache endgültig zu beseitigen. Darum können wir praktische Weisheit bekunden, wenn wir nicht in fanatischer Weise auf die Gesundheit achten oder denken, daß es für Krankheiten ein „Allheilmittel“ gibt.

Gewiß sollten wir uns bemühen, Krankheiten zu vermeiden oder sie zu bekämpfen, wenn wir bereits daran leiden. Doch wird die menschliche Unvollkommenheit mit ihren Begleiterscheinungen wie Krankheit und Tod nur durch Gottes Vorkehrungen in seiner neuen Ordnung vollständig beseitigt werden. Alle, die sich von Herzen eine vollkommene Gesundheit und ein langes Leben wünschen, sollten in der Hauptsache bestrebt sein, mehr über das Leben in der neuen Ordnung und die Bedingungen zu erfahren, die Gott gestellt hat (Offb. 21:5).

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