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Erwachet! 1979
g79 8. 8. S. 20-23

Musik verstehen und genießen

DIE Musik gilt als „Weltsprache“. Warum? Weil Menschen, die eine unterschiedliche Sprache sprechen, miteinander kommunizieren können, indem sie sich an der gleichen Musik erfreuen. Außerdem ist die Musik eine Kunst, die weltweit Anklang findet, weil sie sozusagen jeden Aspekt des menschlichen Lebens berührt. Es gibt Liebeslieder, Hochzeitslieder, Wiegenlieder und Kinderlieder. Es gibt Schlagermusik, klassische Musik, orientalische Musik, weltliche Musik, Volkslieder und Rockmusik. Nicht vergessen darf man den bezaubernden Walzer. Und hast du nicht auch schon mit dem Fuß den Takt zu einer munteren Polka oder einem flotten Marsch geklopft oder mit den Händen dazu geklatscht? Sicherlich. Ja, ein schönes Lied, das aus einigen wenigen Akkorden besteht, erfreut das Ohr genauso, wie eine schöne Farbkombination das Auge erfreut. Sogar das Werbefernsehen nützt das aus, indem die Werbung als Lied gesungen wird.

Wir Menschen sind so geschaffen, daß melodische, harmonische Klänge einen tiefen Eindruck auf unser Gemüt machen. Das ist besonders der Fall, wenn sie im richtigen Zeitmaß und vielleicht mit passenden Worten oder Versen verbunden sind. Musik ist als „organisierte Töne“ bezeichnet worden. Um sie zu organisieren, benutzt man unter anderem Notenlinien und „Notenschlüssel“. Ferner gibt es „Kreuze“ und „b-Vorzeichen“, die den Charakter und die Höhe der Note ändern. Die Noten geben den rhythmischen Wert eines Tones an, während die Tonhöhe durch die Stellung im Liniensystem bestimmt wird. Das ist schriftlich dargestellte Musik. Und klingende Musik ist das Ergebnis der Wiedergabe der von einem Komponisten schriftlich niedergelegten Komposition, bestehend aus diesen Bestandteilen. Die Musik ist deshalb eine Kunstform, die in den Bereichen des Tons und Takts existiert.

Wenn unser Ohr einen Schall wahrnimmt, muß etwas — eine Violinsaite, ein Trommelfell oder das Rohrblatt einer Flöte — in Schwingung sein. Durch die Schwingungen wird die Luft in Bewegung gesetzt. In der Luft pflanzt sich der Schall auf ähnliche Weise fort, wie sich Kreise auf der Oberfläche eines stillen Wassers ausbreiten, wenn man einen Stein hineinwirft. Die Wellen entfernen sich immer weiter von der Schallquelle, bis sie schließlich unser Trommelfell in Bewegung setzen — und wir hören den Schall! Ohne Luft gäbe es keinen Schall. Wir können Gott dankbar sein für unser wunderbares Gehör und für alles, was er noch geschaffen hat, was die Kommunikation ermöglicht.

Zum Hervorbringen von musikalisch verwertbaren Tönen, Klängen und Geräuschen dienen eine große Zahl von Instrumenten. Das älteste ist zweifellos die menschliche Stimme. Eine nach Tonstufen geordnete Folge von Tönen ergibt eine Melodie. Da die Stimme wie ein Strom fließt, bezeichnet man die Melodik als das horizontal-lineare Element der Musik. Harmonik dagegen ist die Art des Zusammenklangs verschiedener Töne wie bei einem Akkord und wird vertikales Element der Musik genannt.

Die Harmonik oder Harmonielehre ordnet die Klänge in verschiedene Gruppen: in konsonante (wohlklingende) und dissonante (mißtönende) Akkorde. Ja, das ist richtig! Dissonante oder mißtönende Klänge spielen bei der Musik eine wesentliche Rolle. Warum? Ohne Dissonanz gäbe es in der Musik wenig oder keine Bewegung. Wenn ein Musikstück endet, vermittelt uns ein dissonanter Akkord das Gefühl von „Schluß“ oder Pause. Das Ende ist erreicht, und dieser Klang vermittelt uns das Gefühl der Befriedigung.

Kontramelodie

Während die verschiedenen Töne meist gleichzeitig oder kurz hintereinander als geordnete Tonfolge erklingen und so eine Harmonie bilden, kann passenderweise eine deutlich erkennbare Melodie hinzutreten, das heißt eine lineare-waagrechte Stimmführung. Zu einer Stimme sind eine oder mehrere Gegenstimmen getreten und bilden den sogenannten Kontrapunkt. Bei dieser polyphonen oder „vielstimmigen“ Satzart haben alle Stimmen selbständige Führung, ordnen sich aber auch dem akkordischen Zusammenhang unter. Wenn zum Beispiel die Geigen in einem Orchester eine charakteristische Melodie spielen, so versuch doch einmal, die Gegenstimme herauszuhören, die diesmal vielleicht von einem Waldhorn oder von einer Oboe gespielt wird. Es ist begeisternd, zu hören, wie das Motiv, das vorher schon einmal erklungen ist, jetzt von den Flöten imitiert und weiter verarbeitet wird. Ein Verständnis all dessen vergrößert Genuß und Freude an der Musik.

Auf diese Weise können wir den „Fluß“ oder den „Ablauf“ des Musikstückes erfassen. Sich wiederholende Motive dienen sozusagen als Meilensteine. Wir merken sie uns und warten auf ihre Wiederkehr und freuen uns, wenn unsere Erwartungen sich erfüllen.

Die Gabe des Gehörs

Hätte uns Gott nicht mit einem wunderbaren Gehörapparat ausgestattet, gäbe es keine Musik, oder mindestens könnten wir keine Musik genießen. Musik können wir nur verstehen und genießen, wenn alle Töne sich innerhalb unseres Hörbereichs befinden. Obschon das Gehör von Mensch zu Mensch verschieden ist, wird doch allgemein anerkannt, daß der menschliche Hörbereich von 16 Schwingungen pro Sekunde (Hertz, Hz) bis 20 000 Schwingungen pro Sekunde reicht. Alle von sämtlichen Musikinstrumenten gespielten Töne fallen in diesen Bereich. Der Tonumfang der Violine zum Beispiel beträgt 180 bis 2 500 Hz. Der Tonumfang der Gitarre ist etwas niedriger, 80 bis 1200 Hz. Welches Instrument erreicht die höchste Frequenz? Nun, es ist das Becken mit 20 000 Hz. Von Orchesterinstrumenten hat das Klavier den größten Frequenzbereich, von 27 bis 4 000 Hz.

Obertöne bestimmen die Klangfarbe

Die meisten Leute sind sich darin einig, daß Musik, die live aufgeführt wird, am schönsten ist. Hast du dich je gefragt, warum das so ist? Wer hat je ein Gemälde oder ein Foto gesehen, das genau der Wirklichkeit entspricht? Der Wiedergabe fehlt immer etwas. Obschon ein Foto alle Farben und alle Einzelheiten des Originals wiedergibt, fehlt ihm die Tiefe. Ähnlich ist es mit der Musik. Im Konzertsaal aufgeführte Musik hat eine Klangfülle und eine Tiefe, die kaum nachzuahmen ist. Warum?

Das Licht, das wir sehen, und der Ton, den wir hören, sind Schwingungen. Beim musikalischen Ton gibt es nicht nur eine Haupt- oder Grundschwingung, sondern über dem sogenannten Grundton liegen auch Teiltöne oder sekundäre Töne. Und diese Teiltöne oder Obertöne verleihen der Musik, die live aufgeführt wird, die Klangfülle und Tiefe, die bei der sogenannten „Konservenmusik“ so schwer zu reproduzieren ist. Es ist vielleicht von Interesse, zu erwähnen, daß wir bei einer tatsächlichen Musikaufführung aufgrund der Obertöne erkennen können, ob wir Streichmusik oder Flötenmusik hören oder ob der gleiche Ton auf einem Dudelsack gespielt wird. Die Klangfarbe eines Tones beruht auf dessen Vermischung mit Obertönen. Viele Obertöne erzeugen einen warmen Klang (Geige, Cello), wenige einen unbelebten (gedeckte Orgelpfeifen).

Wie wir Musik genießen können

Nur wenige besitzen das Talent oder die Mittel, Originalmusik zu genießen, doch Millionen Menschen erfreuen sich an High-Fidelity-Wiedergaben. Es gibt auf dem Gebiet des Rundfunks Mittelwellen- und Ultrakurzwellensender. UKW wird wegen des fast störungsfreien Empfangs und des größeren Frequenzbereichs für Musikübertragung bevorzugt. In vielen Ländern sind jetzt die UKW-Stereosender recht populär geworden, nicht nur, weil viele zurückhaltend sind bei der Programmgestaltung, sondern auch, weil sie in reichem Maße die bereits besprochenen Obertöne wiedergeben können. Außerdem sind Hi-Fi-Platten und -Bänder erhältlich. Das Ziel der Plattenfirmen besteht darin, Originalmusik mit all ihren harmonischen Obertönen aufzunehmen und gleichzeitig alle unerwünschten Geräusche und Verzerrungen fernzuhalten.

Für jemand, der nur Musik hört, während er irgendeine Arbeit verrichtet, mag das unwesentlich sein. Ein kleines Transistorradio mag durchaus genügen. Auch darf man jemand deshalb nicht kritisieren, denn auf dem Gebiet der Musik sind die Geschmäcker ganz verschieden. Einer anderen Person dagegen mag das absolut nicht genügen. Ein solcher Apparat gibt zwar Musik wieder, doch seinen Ohren klingt sie nicht echt. Zwei Gründe dafür mögen starke Verzerrungen und ein begrenzter Frequenzbereich sein. Weil die Klänge der Musik schlecht wiedergegeben werden und wegen Geräuschen und Verzerrungen mag er das Radio abstellen und keine Lust mehr haben, weiter zuzuhören.

Möglichst geringe Verzerrung ist wichtig für eine gute Wiedergabe. Bei Schallplatten kommt es manchmal zu Verzerrungen, weil der Tonabnehmer oder die Nadel von minderer Qualität ist. Bei gewissen Tonbändern kommen mehr Verzerrungen und Nebengeräusche vor als bei anderen. Auch Verstärker und Lautsprecher haben viel mit einem hochwertigen Klang zu tun. Wenn Zahlen erhältlich sind, wäre es gut, den Verzerrungsgrad und Frequenzbereich zu überprüfen. Gewisse Modelle haben einen Verzerrungsgrad von 1,5 Prozent oder mehr, während andere, qualitativ bessere, einen solchen von nur 0,04 Prozent oder weniger haben. Die Frequenzbereichzahlen sind ebenfalls wichtig, aber sie können auch irreführend sein.

Man hat intensive Forschungen darüber angestellt, was die Leute bevorzugen, und zum Abschluß dieser Untersuchungen sagte ein Fachmann: „Neunzig Prozent aller Hörer sind mit einer Bandbreite von 60 bis 8 000 Hertz vollständig zufrieden.“ Die Mehrzahl der Leute stellen somit gar nicht so hohe Ansprüche, wie es uns die Werbung weismachen will. Doch das bezieht sich natürlich nicht auf jeden einzelnen. Einige haben ein sehr feines Gehör, und ihr Genuß an der Musik wird durch Verzerrungen und einen zu geringen Frequenzbereich beeinträchtigt. Zu welcher Gruppe gehörst du? Schließlich ist dein Ohr für dich der beste Richter. Wähle dir unter den Geräten, deren Preis deinem Geldbeutel entspricht, das aus, dessen Klang dir am besten gefällt.

Gleichgewicht bewahren

Wie andere Vergnügungen, so hat auch die Musik ihre Grenzen. Wenn man nach einem arbeitsreichen Tag noch etwas Musik hört, bevor man schlafen geht, kann das entspannend sein. Manch einer macht die Erfahrung, daß Musik ihm hilft, wenn er etwas depressiv ist. Man sollte aber die Musik nicht als Allerwelts-Heilmittel ansehen. Wenn man ein Problem hat, das erfordert, daß man etwas unternimmt, nützt es nichts, sich Musik anzuhören. Auch sollte man daran denken, daß die meisten Leute Ruhe brauchen, wenn sie Denkarbeit leisten müssen. Manch einer ist so musiksüchtig, daß er meint, ohne Musik nicht leben zu können. Häufig hört man auch die Klage, die Nachbarn würden zu laut Musik spielen lassen. Es macht den Anschein, als ob gewisse Musikliebhaber sich der Tatsache absolut nicht bewußt sind, daß nicht jeder ihre Begeisterung und ihren Geschmack teilt. Wenn jemand Musik hören möchte, aber mit andern zusammen wohnt, die er dadurch stören könnte, kann er sich vielleicht ein Paar Kopfhörer anschaffen. Wenn man sich nicht beherrschen kann, mag die Musik auch sehr viel Zeit beanspruchen und so mehr Probleme schaffen als lösen.

Es ist nicht gut, zuviel Zeit für das Musizieren oder Musikhören aufzuwenden. Zugegeben, Musik ist etwas sehr Schönes. Aber Musik ist nur EINE der wundervollen Gaben, mit denen Gott die Menschen bedacht hat. Es gibt noch andere: unsere Familie, unsere Freunde, unsere Arbeit, unseren christlichen Dienst. All das verlangt unsere Aufmerksamkeit. Wenn es uns gelingt, der Musik den Platz zuzuweisen, der ihr zukommt, d. h., wenn wir uns der Musik nur widmen, wenn wir das Bedürfnis danach haben und es tun können, ohne daß andere Verpflichtungen zu kurz kommen, können wir unser Musikverständnis vertiefen und uns an der Musik erfreuen.

[Diagramm auf Seite 21]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Becken: bis 20 000 Hz

Gitarre: 80 bis 1 200 Hz

Violine: 180 bis 2 500 Hz

Klavier: 27 bis 4 000 Hz

Alle Töne der Musikinstrumente sind Luftschwingungen mit einer bestimmten Frequenz oder Anzahl Schwingungen pro Sekunde, Hertz (Hz) genannt.

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