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  • Vater und Mutter — die ersten Lehrer des Kindes
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Erwachet! 1980
g80 22. 2. S. 27-28

Der Standpunkt der Bibel

Vater und Mutter — die ersten Lehrer des Kindes

KINDER lernen von Geburt an. Die erste Lektion des Säuglings ist die Lektion in Liebe. Er lernt zu lieben, indem er geliebt wird, indem er zu spüren bekommt, daß andere in seiner Umwelt liebevoll sind, und indem er von anderen zuerst geliebt wird. Das entspricht dem Grundsatz, den wir in 1. Johannes 4:19 lesen: „Was uns betrifft, so lieben wir, weil er [Gott] uns zuerst geliebt hat.“ Ein ungeliebter Säugling wird unsicher. Wenn sein Schreien, durch das er Aufmerksamkeit erregen will, ständig überhört wird, mag er krank werden. Empfängt er über längere Zeit keine liebevolle Zuwendung, kann das seine emotionelle Entwicklung in den übrigen Lebensjahren beeinträchtigen. Als Erwachsener mag er dann unfähig sein, eine dauerhafte und positive menschliche Beziehung aufzubauen.

Aber nicht nur das Gemüt des Kindes muß von klein auf geformt werden. Seine geistigen Fähigkeiten sind in den ersten drei Lebensjahren viel größer, als die meisten Menschen glauben. Ein Erwachsener hat Schwierigkeiten, eine Fremdsprache zu erlernen. Ein kleines Kind jedoch, das in einer Familie groß wird, in der zwei Sprachen gesprochen werden, lernt beide Sprachen gleichzeitig. Je anregender die Umwelt eines kleinen Kindes ist, desto schneller lernt es. Es saugt Informationen auf wie ein Schwamm.

Das bedeutet, daß die Eltern gleich nach der Geburt des Kindes anfangen sollten, es zu unterweisen. Die ersten drei Jahre sind außerordentlich wichtig. Es ist ein Irrtum, zu glauben, mit dem Lernen habe es Zeit, bis das Kind in den Kindergarten komme. Dann mag es schon zu spät sein. Der Psychologe Burton White, Leiter von Vorschulprojekten, sagte, er sei überzeugt, daß die Erfahrungen, die ein Kind in den ersten drei Lebensjahren mache, einen entscheidenden Einfluß auf den Grad der Tüchtigkeit in späteren Jahren habe. „Ein Kind, das sich in den ersten Lebensjahren nicht richtig entwickelt, holt das Fehlende in der Schule selten nach.“ White schreibt ferner, die besten Erziehungserfolge hätten Eltern, die „konsequent“ seien und sich als gute Pädagogen erweisen würden, die ihr Kind innig liebten und denen es nie zuviel sei, „ihm zu helfen, es zu trösten oder sich mit ihm zu freuen“.

Besonders in den Vereinigten Staaten wird darüber geklagt, daß viele Abiturienten und sogar Akademiker schlecht lesen würden. Im ersten Abschnitt eines Artikels, der überschrieben war: „Mit Lesen soll man nicht bis zum Schulbeginn warten“, hieß es: „Die schulischen Leistungen eines Kindes hängen in großem Maße davon ab, wie gut es lesen kann. Und wie gut es lesen kann, hängt in noch größerem Maße, als gewöhnlich zugegeben wird, davon ab, wie die Eltern es diesbezüglich gefördert haben.“ In dem Artikel wird u. a. angeregt: „Lesen Sie dem Kind vor, während Sie es im Arm halten, und zwar spätestens von seinem ersten Geburtstag an und dann täglich. Besorgen Sie Bilderbücher für Ihr Kind. Gewöhnen Sie es daran, daß Sie ihm abends vor dem Schlafengehen etwas vorlesen — es kann sich dann besser entspannen, und sein Tag klingt in der tröstenden Nähe der Eltern aus. Beschaffen Sie geeigneten Lesestoff für das Kind, sobald es die Buchstaben und Wörter kennengelernt hat und einfache Sätze lesen kann. Sie selbst sollten ihm jedoch weiterhin etwas vorlesen, was es selbst noch nicht lesen, aber verstehen kann.“

Aus der Bibel geht hervor, daß auch Timotheus schon sehr früh auf diese Weise belehrt wurde: „Du [hast] von frühester Kindheit an die heiligen Schriften gekannt“ (2. Tim. 3:15; 1:5). Den Eltern steht heute als Unterrichtsmittel die wertvolle Publikation Mein Buch mit biblischen Geschichtena zur Verfügung. Ermuntere deine Kinder, sobald sie lesen gelernt haben, zu lesen, um zu lernen.

Die Unterweisung der Kinder beschränkt sich aber nicht nur auf Bücher. Die Bibel zeigt, daß die Eltern ihre Kinder den ganzen Tag belehren sollten, bei jeder Gelegenheit:. „Und es soll sich zeigen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Wege gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ (5. Mose 6:6, 7). Die Kinder müssen außerdem in Zucht genommen und gelehrt werden, Autoritätspersonen zu respektieren. „Welchen Sohn wird ein Vater nicht in Zucht nehmen?“ (Hebr. 12:7). Wenn das Kind dann in die Schule kommt, wird es die Lehrer respektieren und fleißig lernen.

Ein Vater schrieb über sein Interesse an der Schulbildung seiner Kinder:

„Wenigstens zweimal im Jahr besuchten wir den Elternabend, bei dem der Rektor und die Lehrer jeweils Lehrplan und Lehrmethoden erklärten. Wir erhielten auch Gelegenheit, mit den Lehrern unserer Kinder zu sprechen, um zu erfahren, wie sich die Kinder verhielten. Wir haben unsere Kinder dazu erzogen, die Lehrer ebenso zu respektieren und ihnen ebenso zu gehorchen wie uns, es sei denn, es würde sich um etwas handeln, was eine Verletzung biblischer Grundsätze zur Folge hätte.

Fachleute bestätigen, daß ein Kind, wenn sich sein Leseunterricht auf die Schule beschränkt, nicht richtig lesen lernt, weil die Klassen viel zu groß sind. Auch andere Faktoren spielen eine Rolle. Heute lesen unsere Kinder gut, weil wir zu Hause mit ihnen geübt haben. Wir sind eine Zeitlang jeden Tag 20 Minuten früher aufgestanden, um mit ihnen die Bibel zu lesen.

Als dann die Kinder auf die höhere Schule gingen, war es schwieriger. Die Schulen waren größer, es bestanden keine Kleidervorschriften, und die Schüler fürchteten sich davor, von den anderen als ,spießig‘ bezeichnet zu werden, wenn ihre Leistungen sehr gut waren. Auch mit den Lehrern dieser Schule sprachen wir von Zeit zu Zeit, und wir taten alles, was wir konnten, um unseren Kindern zu helfen. Wir bemühten uns, nicht extrem zu sein, denn es ist gefährlich, wenn ein Kind wegen seiner Kleidung und seiner Haartracht zu sehr von den anderen absticht. Der Druck der Klassenkameraden ist ungeheuer groß.

Die Schulen, die unsere Jungen besuchten, waren gut, besonders die ,Grammar School‘ [Schulstufe zwischen Volksschule und höherer Schule]. Das Versagen der öffentlichen Schulen ist zum Teil auf die mangelhafte Mitarbeit der Eltern zurückzuführen. Für die Eltern mag die tägliche Mitarbeit schwierig sein. Doch gibt es dafür keinen Ersatz. Wahrscheinlich würde jedes Schulsystem versagen, wenn die Eltern nicht mitarbeiten würden.“

Große Sorgen bereiten christlichen Eltern auch der in den Schulen verbreitete Drogengenuß und die geschlechtliche Unmoral. Vor diesen Gefahren können sie ihr Kind am besten schützen, wenn sie ihm die sittlichen Grundsätze des Wortes Gottes, der Bibel, einschärfen. Wie muß man sich verhalten, um vom himmlischen Vater gesegnet zu werden? (Eph. 3:14-16). Ihr Eltern, wofür tritt eure Familie ein? Was wird von euren Kindern erwartet? Handelt ihr selbst nach diesen Maßstäben und gebt so ein gutes Beispiel? Verstehen eure Kinder, daß jeder, der zur Familie gehört, nach gewissen Normen handeln muß, daß eine gewisse Handlungsweise erwartet, ein gewisses Verhalten dagegen abgelehnt wird? (Eph. 6:1-4; Kol. 3:18-21). Kinder möchten sich sicher und geborgen fühlen. Gebt ihnen zu verstehen, daß sie eure Billigung haben, wenn sie richtig handeln, und zeigt ihnen, daß ihr sie liebt und euch freut, wenn sie tun, was von ihnen verlangt wird. Sorgt vor allem dafür, daß das Gespräch nicht abbricht, indem ihr liebevoll, gerecht und stets bereit seid zuzuhören.

[Fußnote]

a Siehe S. 32.

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