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  • „El Coquí“ — das puertoricanische Fröschlein
  • Erwachet! 1980
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Erwachet! 1980
g80 22. 5. S. 24

„El Coquí“ — das puertoricanische Fröschlein

Vom „Awake!“-Korrespondenten auf Puerto Rico

NACH einem langen Arbeitstag sind die Männer müde und naß geschwitzt. Aber sie setzen die rhythmischen Bewegungen mit der Machete fort, um die Zuckerrohrstengel zu schneiden. Gleichzeitig warten sie auf ein gewisses Geräusch. Endlich ertönt es — ein lauter Ton, der das Ende ihres Arbeitstages ankündigt. Es ist die durchdringende Stimme Coquís, des puertoricanischen Fröschleins, das zu quaken beginnt: „Ko-kii! Ko-kii!“ So war es vor Jahren, als es noch keine Gewerkschaften gab und Coquís Ruf für die Zuckerrohrschnitter gleichbedeutend mit der Feierabendsirene war.

Dieses Fröschlein ist im Durchschnitt 36 mm lang. Sein Leib ist nicht viel größer als der Daumennagel eines Mannes. Der Kopf mit den großen vorstehenden Augen ist breiter als der Leib. Die Augen beobachten alles aufmerksam, und wehe, wenn ein sorgloses Insekt zu nahe an dem Fröschlein vorbeifliegt! Gleich landet es als Leckerbissen in seinem Maul.

Coquí hat im Gegensatz zu anderen Fröschen keine mit Schwimmhäuten versehenen Füße, sondern lange, fingerähnliche Zehen. Er kann die Hautfarbe von hell bis dunkel verändern, um sich der Umgebung anzupassen. Ein weiteres Merkmal, durch das sich dieses Fröschlein von den übrigen Fröschen unterscheidet, ist die Tatsache, daß den gelegten Eiern fertig entwickelte Jungfrösche entschlüpfen. Es gibt kein Kaulquappenstadium. Das Weibchen ist im Verhältnis zum Männchen sehr groß. Gewöhnlich legt es in die Blattrosetten von Epiphyten — an den Rand des darin befindlichen Wassers — 36 Eier. Die Eier bilden eine ovale Masse sechs bis acht Millimeter im Durchmesser.

Nachts sitzen die Coquís auf Pflanzen und genießen ihre eigenen harmonischen Laute. Nur die Männchen singen. Manchmal beginnen sie ihr melodisches Lied ganz leise und gehen mit ihrem „Ko-kii-kii-kii-kii-kii!“ schnell die ganze Tonleiter hoch. Wenn das Lied lauter wird, beschränkt sich das Fröschlein auf die zwei bekannten Töne „Ko-kii! Ko-kii!“ Die Puertoricaner halten diese Rufe für eine nette Begleitung zu ihrem Abendessen.

Für eine Familie waren die nächtlichen Lieder des Fröschleins, das in einer Tillandsie saß, die die Veranda zierte, eine besondere Freude. Aber auch Besucher aus dem Ausland freuten sich darüber. Oft störte der eine oder andere den Sänger, indem er ein Blatt der Tillandsie herabzog, um das kleine Tierchen mit der kräftigen Stimme zu sehen. Einmal wurde beobachtet, daß das Fröschlein auf einer der Metalljalousien saß, sich zur doppelten Größe aufblies und dann sein „Ko-kii!“ pfiff, wobei sein Körperchen bei jedem Ton pulsierte.

Einer Frau, die in einem kleinen Dorf auf einer Insel wohnt, glückte es, die Geburt junger Coquís zu beobachten. Eines Abends sah sie das Weibchen hoch oben an der Küchenwand. Das dunklere, etwas warzige Weibchen ist übrigens nicht halb so schön wie das Männchen. Am Morgen überprüfte die Frau das Loch, in dem sich das Männchen gewöhnlich aufhielt. Da sah sie, daß es auf einem Häufchen Eier saß. Nachts hörte man von dem Froschmännchen keinen Ton mehr, denn während es seinen Vaterpflichten nachkommt, pfeift es nicht.

Die Frau ließ die Eier nicht mehr aus den Augen, und ihre Aufmerksamkeit wurde belohnt. Denn schließlich sah sie, daß das Männchen die Eier besprengte. Das tat es immer wieder. Bald begann eines der Eier zu rotieren, aber nur für einen Augenblick. Dann platzte die Haut, und heraus hüpfte ein winziges Fröschlein, so groß wie eine Ameise, nur mit längeren Beinen. Das winzige Geschöpf verschwand schnell. Dann schlüpfte ein weiteres. Schließlich sah man im Loch nur noch rotierende Eier und winzige Fröschlein, die Deckung suchten.

Von Zeit zu Zeit besprühte der Vater, der sich offenbar nichts aus den Fluchtversuchen seiner Sprößlinge machte, alles mit Wasser. Nach getaner Arbeit verließ er das Loch. Man hörte ihn noch an mehreren Abenden nicht. Aber nach ungefähr einer Woche erklang vom gleichen Fensterladen her der bekannte Ruf. Er saß wieder in seinem Versteck und ließ sein willkommenes „Ko-kii! Ko-kii!“ ertönen.

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