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  • Ist das Leben eines Homosexuellen befriedigend?
  • Erwachet! 1980
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Erwachet! 1980
g80 22. 9. S. 17-20

Ist das Leben eines Homosexuellen befriedigend?

„Homosexualität beruht selten, wenn überhaupt, auf einer eigenen Entscheidung.“ Das ist eine offizielle Erklärung der römisch-katholischen Kirche in Großbritannien.

Angesichts einer solchen Denkweise sehen viele keinen Ausweg. Sie haben das Empfinden, daß es für sie keine Möglichkeit gibt, ihre Homosexualität abzulegen. Doch dem ist nicht so. Christen sind der Ansicht, daß mit der Hilfe Gottes nichts unmöglich ist. Der Apostel Paulus drückte das so aus: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Phil. 4:13).

Betrachte die persönlichen Erfahrungen eines Mannes aus Großbritannien, die im folgenden Artikel wiedergegeben werden, und bilde dir dann selbst ein Urteil.

ICH habe seit eh und je Gefallen am Umgang mit Personen vom anderen Geschlecht, und als Teenager hatte ich auch Freundinnen. Nichtsdestoweniger fühlte ich mich schon in meiner Jugend zu Personen meines eigenen Geschlechts hingezogen, sträubte mich aber gegen jeglichen Gedanken an ein Leben als Homosexueller. Ich hatte kein Gefallen daran, vor allem weil ich die Folgen in Betracht zog, die es für das ganze Leben nach sich ziehen könnte.

In den 50er Jahren war die Bewegung zur „Befreiung“ der Homosexuellen unbekannt. Anfang der 60er Jahre dagegen begann sich ein neuer Geist zu regen, und es gab nicht mehr so viele Gegner der Homosexualität. In einer großen Stadt wie London wurde sie sowieso eher akzeptiert. Trotzdem hielt ich mich noch davon fern und wies die vielen Gelegenheiten zu homosexuellen Betätigungen, die sich mir boten, zurück.

Homosexuell, aber nicht heuchlerisch

Ich war ein Idealist wie so viele junge Leute. Ich hatte die Vorstellung von einer guten Welt mit einer soliden Moral und hohen Grundsätzen. Als ich jedoch auf eigene Füße gestellt war, lernte ich die Wirklichkeit kennen. Ich erkannte, daß die Welt korrupt ist und daß sogar Leute, die sich selbst für anständig und normal halten, in vieler Hinsicht sehr unmoralisch handeln.

Da sich meine jugendlichen Ideale offensichtlich nicht bewährten, dachte ich bei mir: „Was nützt es? Was habe ich davon, wenn ich mich zurückhalte? Ich könnte genausogut als Homosexueller leben und versuchen, das Beste daraus zu machen.“ Mit dieser Entscheidung begab ich mich auf einen Lebensweg, auf dem ich viele Jahre bleiben sollte.

Anfangs fühlte ich mich etwas erleichtert darüber, daß ich meine Karten aufdecken und sagen konnte: „Nun, ich bin eben homosexuell!“ Selbst wenn einige meine Lebensweise als unmoralisch betrachten würden, hatte ich das Gefühl, daß ich keineswegs schlechter war als andere, die sich an verschiedenen Arten der Korruption beteiligten. In mancher Hinsicht hielt ich mich für besser, weil ich zumindest kein Heuchler war, der versuchte, hinter einer Fassade zu leben. Sobald ich mit der homosexuellen Lebensweise begonnen hatte, war mir egal, wer davon wußte. Es gab so viele Gelegenheiten, sich homosexuell zu betätigen, und niemand hatte etwas dagegen.

Da in homosexuellen Kreisen der Partnerwechsel sehr häufig zu sein schien, wurde mir allmählich klar, daß es besser für mich wäre, wenn ich ein Verhältnis mit Männern anstreben würde, die mich auf der gesellschaftlichen Leiter nach oben bringen könnten. Das machen viele Homosexuelle so, und wenn sie attraktiv sind, fehlt es ihnen nicht an Angeboten von einflußreichen und wohlhabenden Männern. Ich ließ mich also von vielen Freunden ausführen und freihalten.

Eine Zeit des Wohlstands

Schließlich gelang es mir, mit einem sehr reichen Mann Freundschaft zu schließen. Er kaufte mir erstklassige Kleidung und führte mich in den Lebensstil der High-Society ein, wo das Geld keine Rolle spielt. Er hatte eine Wohnung in einem vornehmen Viertel von London und eine andere in Südfrankreich. Er nahm mich mit auf teure Urlaubsreisen, und ich war begeistert darüber, mich im Kreise der Reichen und Berühmten zu bewegen. Da ich jung war, fand ich das alles neu und aufregend.

In London gibt es eine Reihe von Clubs, in denen sich Homosexuelle treffen. Ich war überrascht, wie viele Leute aus „gehobenen Schichten“ ich dort kennenlernte — darunter auch Bankiers, Rechtsanwälte und Politiker. Das war für mich Grund genug, ein Homosexueller zu bleiben.

Für Religion hatte ich mich nie ernsthaft interessiert. Ich war durchaus kein Atheist, denn ich glaubte, daß es irgendeine höhere Macht geben muß, aber ich hatte mich nie besonders damit befaßt. Ich bemerkte, daß Homosexuelle kaum über dieses Thema diskutierten.

In meiner Zeit als Homosexueller erlebte ich mehrere unmoralische Annäherungsversuche von Priestern und Geistlichen. Ich hatte keinen Grund, die Religion ernst zu nehmen. Das Christentum, das sich mir bot, unterschied sich nicht von der Welt, in der ich lebte.

Ein Leben als „selbständiger“ Homosexueller

Allerdings ist der Glanz des homosexuellen Lebens nicht von Dauer. Die ständige Betonung der nie endenden Jugend und Anziehungskraft hat, wie ich weiß, so manchen zur Verzweiflung und sogar zum Selbstmord getrieben. Immer gewissen Anforderungen zu entsprechen und sich stets attraktiv zu präsentieren hat seine Schattenseiten. Ich wußte, daß ich, sobald ich an Attraktivität einbüßen würde, zum „alten Eisen“ gehören würde wie so viele andere vor mir. Ich entschied mich daher für Unabhängigkeit und beschloß, meinen wohlhabenden Freund zu verlassen.

Einen aufwendigen Lebensstil gewohnt, fiel es mir nicht leicht, wieder ein normales Leben zu führen. Ich konnte keinen Arbeitsplatz über längere Zeit behalten und geriet in schlechte Gesellschaft. Schließlich wurde ich, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, ein homosexueller Prostituierter.

Das brachte eine große Ansteckungsgefahr mit sich, denn unter Homosexuellen sind wegen des häufigen Partnerwechsels die Geschlechtskrankheiten weit verbreitet. Mein Arzt war selbst Homosexueller (deswegen hatte ich mich für ihn entschieden), und daher rechnete ich damit, daß ich ohne Schwierigkeiten eine Behandlung gegen solche Krankheiten erhalten würde. Dennoch war das kein Lebensstil, den ich irgend jemand weiterempfohlen hätte, da er außer den Geschlechtskrankheiten noch viele andere Gefahren in sich barg.

Ruhiges Leben als „Verheirateter“

In dieser unglücklichen Zeit traf ich den Mann, mit dem ich die nächsten 10 Jahre zusammenleben sollte. Mein neuer Partner und ich haben uns von Anfang an wirklich gut verstanden. Ich konnte ihn sehr gut leiden, und wir begannen zusammenzuleben wie ein Ehepaar. Wir betrachteten unser Verhältnis als etwas Einzigartiges und Besonderes. Keiner von uns hielt es für befremdend.

Wir waren sehr glückliche Gefährten. Zwischen uns bestand ein tiefes und liebevolles Verhältnis. Wir hielten unsere Liebe für tiefer als die vieler heterosexueller Paare, die wir beobachteten. Obwohl wir viele Gelegenheiten hatten, mit anderen zu gehen, blieben wir immer zusammen. Diese zehn Jahre, die wir miteinander verbrachten, gehörten zu den glücklichsten Jahren meines damaligen Lebens.

Die Herausforderung durch die Wahrheit

Eines Tages gelangte eine Wachtturm-Veröffentlichung in meine Hände. Als ich sie zu lesen begann, hegte ich vom ersten Satz an keinen Zweifel, daß es die Wahrheit war. Während ich weiterlas, konnte ich darin nichts Verkehrtes entdecken. In mir wurden keine Zweifelsfragen wach. Ich hatte nie die Bibel studiert, aber alles klang wahr, und ich dachte bei mir: „Das muß die Wahrheit sein!“

Vor meinen Augen eröffneten sich Möglichkeiten, die ich nie erahnt hatte. Als ich die biblische Hoffnung für die Menschheit kennenlernte, zeigte sich mir alles in einem ganz neuen Licht. Ich hatte viel Zeit nachzudenken. Wenn ich so zurückblicke, vermute ich, daß ich ein geistiges Verlangen hatte, obwohl ich es nicht als solches erkannte. Ich hatte immer das Gefühl, es müsse einen besseren Lebensweg geben, nicht nur für mich selbst, sondern für die ganze Welt. Die Gelegenheit, einen Lebensweg einzuschlagen, der sinnvoll und befriedigend ist und ewiges Leben in Aussicht stellt, schien mir willkommen.

Ich brauchte nicht lange, um zu erkennen, daß ich am Scheideweg stand. Während sich bei meinem Studium die Wertschätzung für die biblische Wahrheit vertiefte, wurde mir bewußt, daß ich mein Leben ändern mußte. Wäre ich jedoch imstande, die Herausforderung anzunehmen?

Die größte Entscheidung meines Lebens

Ich wußte damals alles, was die Bibel über Homosexualität sagt. Obwohl ich nie zuvor von ihrem Inhalt Kenntnis genommen hatte, fühlte ich instinktiv, daß sie recht hat. Gewiß war mein Leben nicht natürlich. Doch um mein Leben ändern zu wollen, benötigte ich die größtmögliche Triebkraft. Es war meine Liebe zu Jehova Gott, die mir den Wunsch zur Änderung vermittelte.

Zuerst wollte ich, daß auch mein Lebensgefährte Gottes Willen kennenlernte. Die Zeugen Jehovas von der Ortsversammlung luden uns oft zu Mahlzeiten und zum geselligen Beisammensein ein. Man brachte viel Verständnis für uns auf. Mein Gefährte hatte allen Grund zu erkennen, daß er nicht übersehen wurde. Man ermunterte ihn ebensosehr wie mich, aber leider erfüllte sich meine Hoffnung nicht. Er nahm die Wahrheit nicht an.

Schließlich teilten wir unsere Wohnung auf — jeder bekam sein eigenes Zimmer. Aber bald mußten wir erkennen, daß eine völlige Trennung die einzige Lösung war. Wie sollte ich das bewerkstelligen? Ich dachte mir: „Nun, Jehova wird es mir schon möglich machen.“ Ich hatte mein Vertrauen auf ihn gesetzt.

Es kam dann so weit, daß wir beschlossen auseinanderzugehen. Es war, als wäre eine Hälfte meines Ichs von mir getrennt worden.

Mein Glaube wird gefestigt

Vielleicht hast auch du schon die Redensart gehört: „Einmal homosexuell — für immer homosexuell.“ Doch bei mir war es anders. Ich brach damit — ein für allemal. Aber ich muß in meinem Leben immer noch Änderungen vornehmen. Wie ermutigend es für mich doch war, die Gewißheit zu haben, daß Jehova ein unermeßliches Verständnis für meine Probleme aufbringt! Mir ist bewußt geworden, daß nur er die Umstände und die Vergangenheit des einzelnen kennt, daß er die durch die Umwelt und andere Faktoren hervorgerufenen Schäden berücksichtigt und durch seinen heiligen Geist eine liebevolle Führung gewährt.

Es kam nicht selten vor, daß ich meinte, dem Druck nachgeben zu müssen. Doch ich wußte, daß ich auf so vielfältige Weise aus der Wahrheit Nutzen gezogen hatte. Letztlich ist das sexuelle Verlangen nicht das einzige, was das Leben ausmacht. Zum Leben gehört viel mehr, und als ich die Wahrheit des Wortes Gottes kennenlernte, öffneten sich mir andere Wege, die mich in meinem Wunsch nach einer Änderung meiner Persönlichkeit bestärkten. Doch es braucht seine Zeit, Probleme zu lösen. Die Homosexualität bildet dabei keine Ausnahme.

Als der Apostel Paulus seinen Brief an die Korinthera schrieb, erwähnte er die Homosexualität als eine schwerwiegende Sünde, aber er hob sie nicht als die einzige hervor oder als eine, die schlimmer ist als die anderen dort erwähnten Sünden. Er führte sie zusammen mit anderen schweren menschlichen Verfehlungen auf, und wenn wir irgendeiner davon verfallen, ziehen wir uns mit Sicherheit Gottes Mißfallen zu. Doch ich habe festgestellt, daß wir, wenn wir uns bemühen, unsere Schwächen zu überwinden, von Jehova gestärkt werden. Es wäre verkehrt, eine sofortige Heilung zu erwarten. Aber dank Jehovas Geist kann ich meine Selbstbeherrschung stärken und die Erfahrung machen, daß es möglich ist, auf dem Weg der Wahrheit weiterzugehen und christliche Ausdauer zu zeigen (Röm. 5:1-5).

Es stimmt mich demütig, zu wissen, daß Jehova mich gebrauchen kann und mich trotz meiner Unvollkommenheiten ständig stärkt.

Viele meiner christlichen Brüder sind sehr entgegenkommend und freundlich. Ich bin wirklich dankbar für die liebevolle Führung, die mir Jehova durch sein Wort, seinen Geist und seine Christenversammlung gibt. Es ist mein Herzenswunsch, die lebenrettende christliche Persönlichkeit zu entwickeln und noch mehr seinen Namen zu verherrlichen (Eph. 4:22-24).

[Fußnote]

a 1. Korinther 6:9-11.

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