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Erwachet! 1981
g81 8. 4. S. 26-28

Solltest du den Sabbat beobachten?

„WER kümmert sich schon um den Sabbat?“ mögen viele Zeitgenossen sagen, die ihn lediglich als eine Gelegenheit betrachten, sich zu vergnügen. Doch für Juden und Angehörige gewisser Religionsorganisationen der Christenheit ist der Sabbat eine ernste Sache. Ein Beispiel: In Jerusalem wurden vor kurzem einige Juden, die am Sabbat (Samstag) Auto fuhren, von anderen, strenggläubigeren Juden mit Steinen beworfen, die behaupten, die Verbrennung oder das Feuer in Automobilmotoren verstoße gegen das Sabbatgesetz.

Einige Protestanten haben immer noch große Achtung vor dem Sonntag, den sie als den Sabbat ansehen. In Südafrika beispielsweise vermeiden es viele Leute peinlichst, am Sonntag Sport zu treiben oder Fluchwörter zu gebrauchen. Allerdings sehen sie nichts Verkehrtes darin, mit dem Auto zur Kirche zu fahren oder ihre Hausangestellten, die häufig ebenfalls Protestanten sind, am Sonntag hart arbeiten zu lassen, um das Essen zuzubereiten. Der Standpunkt der Katholiken ist im allgemeinen nicht so streng. Papst Johannes sagte, daß es für Körper und Geist gut sein kann, nach dem Sonntagsgottesdienst Sport zu treiben.

Offensichtlich bestehen gegensätzliche Ansichten über den Sabbat. Ist es der Samstag oder der Sonntag? Und sollten Christen ihn beobachten? Die Antwort finden wir, wenn wir untersuchen, was das zuverlässigste Geschichtsbuch aller Zeiten — die Bibel — über den Ursprung des Sabbats sagt.

Im Jahre 1513 v. u. Z. zogen die Israeliten in der Wildnis in Richtung Berg Sinai. Da ihre Nahrungsmittel zur Neige gingen, versorgte Gott sie an sechs aufeinanderfolgenden Tagen mit Manna, aber nicht am siebenten Tag (2. Mose 16:22-30). Jehova gab seinem Volk zum erstenmal das Gesetz, am siebenten Tag zu ruhen.

Später wurde dieses Gesetz am Berg Sinai in die Zehn Gebote aufgenommen. Das vierte Gebot lautet: „Des Sabbattages gedenkend, ihn heiligzuhalten, wirst du sechs Tage Dienst leisten und sollst du all deine Arbeit tun. Aber der siebente Tag ist ein Sabbat dem Jehova, deinem Gott.“ Das galt auch für Diener und Haustiere (2. Mose 20:8-11). Es sollte ein Tag völliger Ruhe sein, kein Holz sollte gesammelt und kein Feuer gemacht werden. Auf solche Übertretungen stand die Todesstrafe (2. Mose 35:1-3). Diese Vorkehrung des Sabbats bestand nur für Israel: „Zwischen mir und den Söhnen Israels ist er ein Zeichen auf unabsehbare Zeit“ (2. Mose 31:16, 17).

War all das lediglich eine rituelle Angelegenheit? Nein, der Sabbat erwies sich als sehr nützlich für die Israeliten. Die wöchentliche Ruhe tat ihnen in körperlicher Hinsicht gut. Noch wichtiger war, daß der Sabbat es ermöglichte, etwas für die Belebung des Geistes zu tun, wie zum Beispiel Gottes Wort zu lesen und zu besprechen. Der Sabbat war auch gut für die Familie, da er den Eltern die Gelegenheit bot, ihre Kinder über Gott zu belehren.

Hielten die Israeliten den Sabbat? Manchmal. Doch nach ihrer Rückkehr aus dem Babylonischen Exil (537 v. u. Z.) dachten sich die jüdischen religiösen Führer noch viele weitere Einschränkungen aus. Sie verboten es sogar, am Sabbat einen Floh zu fangen. Da sie eine solch engstirnige, fanatische Einstellung hatten, ist es kein Wunder, daß Christus die religiösen Führer seiner Zeit anprangerte. Weil er mit ihrer Vorstellung vom Sabbat nicht übereinstimmte, wurden sie „von wahnsinnigem Zorn erfüllt“ und planten, ihn zu töten (Matth. 12:9-14; Luk. 6:6-11).

Nach Jesu Tod traten tiefgreifende Änderungen ein. Unter der Leitung des Geistes Gottes erkannten die ersten Christen, daß sie nicht mehr unter dem Gesetz standen und daß Christus „das Ende des ,Gesetzes‘“ ist (Röm. 10:4; 6:14, 15). Daher waren sie nicht mehr verpflichtet, Tieropfer darzubringen, den Zehnten zu zahlen, die Beschneidung vorzunehmen oder den Sabbat zu halten. Der Apostel Paulus schrieb: „Er [Christus] hob das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen auf“ (Eph. 2:15, Einheitsübersetzung).

Die Bibel betont immer wieder, daß Christen nicht unter dem Gesetz stehen, daß es „aus dem Wege geräumt“ und „an den Marterpfahl genagelt“ wurde. „Daher möge euch niemand wegen Speise und Trank oder in Hinsicht auf ein Fest oder die Beobachtung ... eines Sabbats richten“ (Kol. 2:13-16).

Natürlich nutzten die Apostel den Sabbat als eine Gelegenheit, den Juden, die in ihren Synagogen versammelt waren, zu predigen. Aber sie waren nicht mehr verpflichtet, den Sabbat zu halten. Heiden, die Christen wurden, wurde keinerlei Sabbatgesetz auferlegt; nichtsdestoweniger empfingen sie den heiligen Geist (Apg. 10:44, 45). Als auf einem Konzil in Jerusalem die Erfordernisse diskutiert wurden, die für Heiden gelten sollten, wollten einige Gläubige, die Pharisäer gewesen waren, daß die Heidenchristen das „Gesetz Mose“ hielten, das die Beschneidung und den Sabbat einschloß. Der Beschluß der Apostel enthielt weder das eine noch das andere (Apg. 15:1, 2, 5, 28, 29). Daher schrieb Paulus sowohl an Juden- als auch an Heidenchristen in Rom: „E i n e r urteilt, e i n Tag sei über einem anderen; ein anderer urteilt, e i n Tag sei wie alle anderen; jeder Mensch sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt“ (Röm. 14:5).

Im 2. Jahrhundert u. Z. schlich sich unter den Christen der vorhergesagte Abfall ein. Im Jahre 321 u. Z. schuf der römische Kaiser Konstantin in seinem Bestreben, das bereits verdorbene Christentum seiner Zeit zu fördern, ein Gesetz, das die Beobachtung des Sonntags vorschrieb. Er behauptete, dieser Tag sei der Sonne heilig. Das war eine heidnische Einrichtung, keine christliche. Die abtrünnige Christenheit von heute begeht mit nachlassendem Eifer und unterschiedlichen Auffassungen immer noch den dies solis, den Tag der Sonne.

Aus einem sorgfältigen Studium der Bibel ergeben sich deutlich folgende wichtige Punkte: Wenn ein Tag beobachtet werden sollte, dann wäre es der Samstag, der siebente Taga; das Sabbatgesetz galt nur für das alte Israel; es wurde niemals wiederholt oder Christen auferlegt (im Gegensatz zum Gesetz über die Heiligkeit des Blutes [Apg. 15:19, 20]); „Christus ist das Ende des ,Gesetzes‘“, das den Sabbat einschließt (Röm. 10:4). Daher schrieb der Apostel Paulus im Hinblick auf diejenigen, die „peinlich genau Tage und Monate“ beobachten: „Ich fürchte für euch, daß ich mich euretwegen irgendwie zwecklos abgemüht habe“ (Gal. 4:10, 11).

Doch das Gesetz über den Sabbat war zugegebenermaßen nützlich. Wenn Christen ihn nicht halten müssen, gehen sie dann nicht der Vorteile verlustig? Ganz und gar nicht.

Zum Beispiel beklagen sich die Leute in Gebieten, wo der sonntägliche Kirchenbesuch populär ist, über „Sonntagschristen“. Sie bezeichnen damit Personen, die meinen, daß der Kirchenbesuch an einem Tag, den sie für den Sabbat halten, einen Lebenswandel unter der Woche wettmacht, der alles andere als christlich ist. Läßt sich Gott etwa von solchen Personen täuschen? Sie haben den Sinn des Sabbats verfehlt.

Worin bestand der Sinn des Sabbats?

Dadurch, daß Gottes treues Volk des Altertums am Sabbat andere Tätigkeiten unterließ, zeigte es, daß es die Anbetung Gottes als das Wichtigste im Leben betrachtete. Da die Israeliten an jenem Tag Gottes Wort lasen und besprachen, zeigten sie, daß sie überzeugt waren von den Worten: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht“ (Matth. 4:4).

Sollten Christen nicht an jedem Tag ihres Lebens zeigen, daß sie diese Überzeugung haben? Wenn ein Christ vermeidet, daß seine weltliche Arbeit seinen Dienst für Gott beeinträchtigt, offenbart er dann nicht den Geist des Sabbats? Und wie steht es mit dem Christen, der jeden Tag Zeit erübrigt, um Gottes Wort zu lesen und dessen Grundsätze im täglichen Leben anzuwenden?

Wie an anderen Wochentagen, so heilte Jesus auch am Sabbat Kranke. Eignet sich also nicht jeder Tag dazu, die Ermahnung zu beherzigen: „In der Tat, laßt uns denn, solange wir günstige Zeit dafür haben, gegenüber allen das Gute wirken.“ (Gal. 6:10)? Aufrichtige Christen, die dieses tun, beobachten keinen bestimmten Tag, halten aber Gottes Sabbat wahrhaft in Ehren.

[Fußnote]

a Jesus wurde am ersten Tag der Woche (Sonntag — galt bis vor kurzem auch im deutschsprachigen Raum als erster Tag der Woche) auferweckt; aber die Bibel enthält keinerlei Anweisung, diesen Tag als heilig zu betrachten.

[Kasten auf Seite 28]

Keine „Entweihung des Sabbats“

JEHOVAS ZEUGEN besuchen Menschen in ihrer Wohnung, um mit ihnen über die Bibel zu sprechen. Sie klammern dabei keinen Tag der Woche aus. Darin ahmen sie Jesus Christus und die Apostel nach.

Hin und wieder werden die Zeugen von einzelnen Gemeinden wegen „Entweihung des Sabbats“ angeklagt, da sie an Sonntagen Haus-zu-Haus-Besuche machen. Wie wurde in dieser Angelegenheit vor Gericht verfahren? Folgende Zitate aus einer Sitzung des Obersten Gerichtshofes des amerikanischen Bundesstaates Iowa sind typisch:

„Wir sind nicht gewillt zu behaupten, das Vorsprechen in Privatwohnungen mitten am Sabbattag stelle, wie unwillkommen der Vorsprechende auch sein mag, an sich eine Entweihung des Sabbats dar.“

Wie steht es mit dem Abgeben biblischer Literatur zu einem Unkostenbeitrag? Ist das eine „Verkaufstätigkeit am Sabbat“? Das Gericht sagte hierzu:

„[Die Zeugen] lehrten ihre religiösen Ansichten und verbreiteten sie ohne Entgelt und auf eigene Kosten. ... Der kommerzielle Aspekt einer Verkaufstätigkeit war nicht vorhanden. Wir sind nicht der Auffassung, daß gemäß dem Gesetz die Verbreitung von Broschüren dieser Art und unter diesen besonderen Umständen eine Entweihung des Sabbats darstellt“ (Oberster Gerichtshof von Iowa, State v. Mead et al., 1941).

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