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Erwachet! 1981
g81 8. 7. S. 16-20

Ist die Jonageschichte Seemannsgarn?

IN DER Bibel wird berichtet, daß Jona von einem großen Fisch verschluckt wurde und nicht ganz drei Tage im Bauch des Fisches war. Bibelkritiker haben diese Geschichte stets als Beweis dafür angesehen, daß manches in der Bibel allegorisch oder mythologisch zu deuten sei.

Kann nur ein einfältiger oder primitiver Mensch die in der Bibel berichtete Jonageschichte glauben? Drei Jugendliche, die noch zur Schule gehen, diskutieren dieses Thema. Wollen wir ihnen zuhören?a

Nancy: Heute haben wir im Biologieunterricht über die Wale gesprochen. Dabei hat unser Lehrer die Bibel ganz schön attackiert. Er sagte, die Jonageschichte sei nur Seemannsgarn.

Ron: Hat er gesagt, warum er das denkt?

Nancy: Er sagte, Wale würden keine Menschen fressen; sie würden sich von Plankton ernähren — mikroskopisch kleinen, im Wasser schwebenden Lebewesen. Bei den meisten Walen sei der Schlund nicht so groß, daß sie einen Menschen verschlingen könnten. Ich weiß nun nicht, was ich davon halten soll.

Bob: Ich glaube der Bibel, aber ich halte die Jonageschichte für unglaubwürdig. Unser Pfarrer sagt, sie sei sowieso allegorisch zu deuten.

Nancy: Es läßt mir aber keine Ruhe. Unser Prediger sagt, man müsse jedem Wort der Bibel glauben und alles buchstäblich nehmen, sonst sei man kein guter Fundamentalist. Aber das, was unser Lehrer gesagt hat, erschwert es einem ganz schön, zu glauben, daß Jona von einem Wal verschluckt wurde.

Wurde Jona von einem Wal verschluckt?

Ron: Ich habe gelesen, daß es eine Walart gibt, die dazu imstande wäre, und zwar ist das der Pottwal. Er soll der einzige Wal sein, dessen Schlund groß genug ist, um einen Menschen verschlingen zu können.1

Nancy: Das habe ich nicht gewußt.

Ron: Auch ernähren sich Pottwale nicht nur von Plankton. Mit Vorliebe fressen sie nämlich Gemeine Tintenfische und Kalmare.2 Im Magen eines Pottwals hat man sogar einen 10 m langen Riesenkraken gefunden.3

Nancy: Aber unser Lehrer hat gesagt, im Mittelmeer, wo Jona von einem Wal verschlungen worden sein soll, gebe es gar keine Wale.

Ron: Im Mittelmeer sind die Wale zwar selten, aber man hat dort Walskelette gefunden.4 Natürlich ist der Pottwal nicht das einzige in Frage kommende Wassertier. Ich möchte euch das einmal in der Bibel zeigen.

Bob: Du hast doch deine Bibel immer mit, Ron, was?

Ron: Fast immer. In Jona 1:17 heißt es: „Nun bestellte Jehova einen großen Fisch, um Jona zu verschlingen.“

Bob: Was ist denn da der Unterschied?

Ron: Mit dem Ausdruck Fisch kann irgendein großes Wassertier gemeint sein, z. B. auch ein Hai.

Hätte es ein Hai sein können?

Nancy: Gibt es so große Haie, die einen ganzen Menschen verschlucken könnten?

Ron: Der Weißhai ist groß genug. Gelegentlich wird er bis 12 m lang.5 Im Gegensatz zum Pottwal, der gewöhnlich nicht aggressiv ist, gilt er als gefährlich und, er ist dafür bekannt, daß er alles probiert, was nach Freßbarem aussieht.6

Bob: Zum Beispiel?

Ron: In einem Zoologiebuch heißt es, daß der Weißhai „ohne weiteres einen Menschen verschlingen könnte“.7 In einem anderen Buch über Haie wird berichtet, daß man im Magen eines 4,5 m langen Weißhaies, der 1939 gefangen wurde, zwei über 1,80 m lange Haie — also jeder in der Größe eines Menschen — fand.8

Bob: Kommt der Weißhai im Mittelmeer vor?

Ron: Die Sachkenner sagen übereinstimmend, daß er in allen Meeren vorkommt, auch im Mittelmeer.9 Von mehreren Fachleuten wird berichtet, daß er tagelang hinter Schiffen herschwimmt und alles frißt, was über Bord geworfen wird.10 Erinnert ihr euch, was man auf dem Schiff, mit dem Jona fuhr, tat, ehe er die Seeleute überredete, ihn über Bord zu werfen?

Nancy: Sie versuchten das Schiff zu erleichtern, nicht wahr?

Ron: Richtig. Es heißt hier: „Es entstand ein großer Sturm auf dem Meer ... Sie [schleuderten] ... die Geräte, die sich im Schiff befanden, aufs Meer hinaus, um es davon zu erleichtern“ (Jona 1:4, 5).

Nancy: Meinst du, das habe die Haie angelockt und einer davon habe dann Jona verschlungen?

Ron: Es ist möglich. So hätte es sich abspielen können.

Nancy: Dann wurde Jona also von einem Weißhai verschluckt!

Ron: Jona könnte von einem Weißhai verschluckt worden sein. Es könnte aber auch ein Pottwal gewesen sein; daß es ein Hai war, erscheint jedoch wahrscheinlicher. Es ist sogar möglich, daß Gott ein riesiges Seeungetüm benutzt hat, von dem die Wissenschaftler bis heute noch gar nichts wissen. Ihr würdet es interessant finden, das Naturhistorische Museum in New York zu besuchen, denn dort könntet ihr die rekonstruierten Kiefer eines riesigen Haies, Carcharodon megalodon, besichtigen. Wissenschaftler haben behauptet, die rekonstruierten Kiefer seien zu groß. Aber selbst als sie maßstäblich verkleinert wurden, waren sie noch so groß, daß ein solches Tier Jona hätte verschlucken können. Es war wenigstens 15 m lang.11

Bob: Warum sind denn von diesem Riesenhai keine Knochen, sondern nur noch Zähne vorhanden?

Nancy: Weil Haie kein knöchernes Skelett haben, sondern ihr Skelett ist aus Knorpel. Wir haben das im Biologieunterricht gelernt.

Ron: Die Wissenschaftler können nur nach den Zähnen gehen. Die meisten dieser riesigen Haifischzähne sind versteinert, doch in einem Buch über Haifische habe ich gelesen, daß man im Stillen Ozean riesige Zähne gefunden hat, die nicht versteinert waren.12

Bob: Willst du damit sagen, daß es noch in neuerer Zeit solche Superhaie gegeben hat?

Ron: Vielleicht gibt es sie noch heute. In unserem Jahrhundert sollen verschiedene gesehen worden sein, allerdings sind das unbestätigte Berichte.13

Bob: Hat man sie im Mittelmeer gesehen?

Ron: Nein, aber in der Nähe der Insel Malta hat man eine große Zahl versteinerter Haifischzähne gefunden; Malta liegt auf der Strecke zwischen Joppe und Tarschisch — vorausgesetzt, mit dem Wort Tarschisch ist Spanien gemeint —, auf der Route also, die Jona fahren wollte.14 In ferner Vergangenheit und vielleicht auch noch in jüngerer Zeit müssen somit riesige Haie im Mittelmeer gelebt haben.

Wie konnte Jona überleben?

Bob: Angenommen, Jona wäre tatsächlich von einem Hai verschluckt worden. Wäre es aber nicht absurd, zu glauben, er hätte tagelang im Magen des Tieres am Leben bleiben können?

Nancy: Darauf hat unser Lehrer auch hingewiesen.

Ron: Selbstverständlich konnte Jona nur durch ein Wunder in dem Fisch, der ihn verschluckt hatte, am Leben bleiben. Es gibt einige Berichte über Seeleute, die von einem Wal verschluckt wurden und überlebten.15 Doch viele Leute zweifeln diese Berichte an, und sie lassen sich auch nicht nachprüfen. Es war außerdem ein Wunder, daß sich der Fisch zur rechten Zeit einstellte und Jona sicher an Land brachte. Doch warum sollte Jehova Gott Jona nicht im Bauche des Fisches bewahrt haben können? Bob, glaubst du nicht an die Auferstehung Jesu? Das war doch auch ein Wunder; ohne Jehovas Hilfe hätte Jesus nicht auferstehen können.

Bob: Das ist etwas anderes.

Ron: Wirklich? Jesus dachte anscheinend nicht so. Schau mal, was er gemäß Matthäus 12:40 sagte.

Bob: „Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des mächtigen Fisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein.“

Ron: Was Jesus widerfuhr, ist bestimmt eine geschichtliche Tatsache. Hätte Jesus wohl die Jonaerzählung benutzt, um seinen Tod und seine Auferstehung zu veranschaulichen, wenn die Erzählung nicht wahr gewesen wäre?

Bob: Tja ..., ich weiß nicht.

Ron: Schau, wie Jesus den Gedanken fortsetzt: „Männer von Ninive werden im Gericht mit dieser Generation aufstehen und werden sie verurteilen; denn sie bereuten auf das hin, was Jona predigte, doch siehe! hier ist mehr als Jona“ (Matth. 12:41). Durch archäologische Ausgrabungen ist erwiesen worden, daß Ninive wirklich existiert hat. Warum sollte Jona nicht gelebt haben? Warum hätte Jesus gesagt: „Hier ist mehr als Jona“, wenn es Jona nicht gegeben hätte?

Bob: Du hast recht. Hätte Jesus sich mit jemandem verglichen, der nie gelebt hätte, dann hätten die Leute gedacht, er erzähle lediglich eine unglaubliche Geschichte.

Ron: Genauso ist es. Lies doch bitte noch den Vers 42.

Bob: „Die Königin des Südens wird im Gericht mit dieser Generation zum Aufstehen veranlaßt werden und wird sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören, doch siehe! mehr als Salomo ist hier.“

Ron: Glaubst du, daß Salomo gelebt hat?

Bob: Ah, jetzt habe ich es kapiert. Wenn alle anderen Gestalten geschichtlich sind, warum sollte Jona es nicht auch sein?

Ron: Richtig. Das, was Jona erlebte, war zwar ein Wunder, aber es ist nicht erfunden, sondern tatsächlich passiert.

Nancy: Aber warum schickte Gott einen Fisch, der Jona verschluckte? Warum sorgte er nicht dafür, daß irgendein Brett in der Nähe war, auf dem Jona sich hätte treiben lassen können?

Warum ein Fisch?

Ron: Weil Jehova durch Jonas Erlebnis veranschaulichte, wie er seinen Sohn durch ein Wunder aus dem Grab hervorholen würde.

Bob: Ist das nicht ein bißchen weithergeholt?

Ron: Wieso? Jesus selbst sagte, daß Jonas Erlebnis mit dem Fisch vorschattete, daß er, Jesus, „im Herzen der Erde“ sein werde. Schau, was Jona sagte, als er im Bauch des Fisches war. Hier steht es, in Jona 2:2.

Bob: „Aus dem Bauche des Scheols schrie ich um Hilfe. Du hörtest meine Stimme.“

Ron: Scheol ist das hebräische Wort für Grab, nicht für Fisch. Jona befand sich im Magen des Fisches, aber Jesus war buchstäblich im Scheol oder im Grab. Deshalb konnte Jesus von dem Erlebnis Jonas sagen, es sei ein „Zeichen“ für das, was ihm widerfahren werde. Gemäß Matthäus 12:39 sagte Jesus: „Eine böse und ehebrecherische Generation sucht fortwährend nach einem Zeichen, doch wird ihr kein Zeichen gegeben werden, ausgenommen das Zeichen Jonas, des Propheten.“

Nancy: Es gab also einen Grund dafür, daß Jona von einem Fisch verschlungen wurde.

Ron: Ja, und zwar einen sehr guten Grund.

Bob: Ich wußte nicht, daß man das alles der Bibel entnehmen kann.

Ron: In der Bibel wird an vielen Stellen die Bedeutung des Opfers und der Auferstehung Jesu hervorgehoben. Deshalb überrascht es nicht, daß Gott gewisse Geschehnisse benutzte, um die wichtigen Aspekte des Todes Jesu zu veranschaulichen. Ein weiteres Beispiel ist die versuchte Opferung Isaaks durch Abraham auf dem Berg Moria.

Nancy: Willst du damit sagen, daß das, was Abraham tat, dem entsprach, was Gott tat, als er Jesus, seinen Sohn, opferte?

Ron: Ja, das wollte ich damit sagen.

Bob: Wieso kennst du dich in der Bibel so gut aus, Ron?

Jehovas Zeugen glauben der Bibel

Ron: Ich bin ein Zeuge Jehovas, und wir glauben, daß der Bericht über Jona und den großen Fisch wahr ist. Als dieses Thema vergangenes Jahr bei uns im Biologieunterricht zur Sprache kam, habe ich mich intensiv damit beschäftigt, weil ich vor der Klasse ein Referat halten durfte.

Nancy: Sind denn Jehovas Zeugen Fundamentalisten wie wir?

Bob: Natürlich sind sie das.

Ron: Nein. Jehovas Zeugen sind keine Fundamentalisten. Wir glauben, daß die ganze Bibel von Gott inspiriert und wahr ist, aber wir glauben nicht, daß alles in der Bibel buchstäblich zu verstehen ist. Zum Beispiel ist die Offenbarung in Sinnbildersprache geschrieben. Das wird sogar im ersten Vers dieses Buches direkt gesagt.

Bob: Warum soll denn die Jonaerzählung nicht auch symbolisch zu deuten sein?

Ron: Weil die Bibel nicht zu dieser Annahme berechtigt. Der Bericht wird als historisch, nicht als symbolisch geschildert. Jesus war offensichtlich davon überzeugt, daß die Jonaerzählung historisch war. Auch hatte Jehova Gott einen guten Grund, das Wunder zu wirken, über das Jona berichtete.

Nancy: Von dem allem hatte ich keine Ahnung. Es zeigt, wie wichtig in Gottes Augen der Tod und die Auferstehung Jesu sind.

Bob: Mir gefällt es, wie ihr an die Sache rangeht, Ron.

Nancy: Und mir gefällt, daß man der Bibel glauben kann, weil das, was sie sagt, vernünftig ist, und nicht nur, weil jemand sagt, daß man ihr glauben müsse.

Ron: Im Königreichssaal wird demnächst ein Vortrag gehalten über das Thema „Was die Flut der Tage Noahs für uns bedeutet“.

Bob: Zu diesem Thema hätte ich auch einige Fragen.

Nancy: Diesen Vortrag möchte ich mir gern anhören.

Ron: Du bist eingeladen dazu.

Jehovas Zeugen glauben der Bibel, und sie sind davon überzeugt, daß sie für unsere Zeit von großem Wert ist. Wenn du Fragen bezüglich der Bibel hast, warum dich nicht an Jehovas Zeugen wenden? Sie sind gern bereit, sie dir zu beantworten.

Quellen

1 Mammals of the World (dritte Auflage), Bd. II, 1975, S. 1098.

2 Ebd.

3 Whales, E. J. Slipjer, Universität Amsterdam S. 276, 277.

4 Aid to Bible Understanding, Watchtower Bible and Tract Society, New York, 1971, S. 1057.

5 The Fishes of South Australia, Edgar R. White, Südaustralisches Museum, S. 40.

6 Sharks and Survival, Perry Gilbert, Cornell-Universität, S. 13.

7 Australian Zoological Handbook, The Fishes of Australia, Gilbert Percy Whitley, Australisches Museum, 1. Teil — Die Haie, S. 125.

8 The Natural History of Sharks, Richard H. Backus und Thomas H. Lineaweaver III, Andre Deutsch Ltd., London, 1970, S. 111.

9 Ebd., S.113.

10 Sharks—The Silent Savages, Theo Brown, Little, Brown & Co., Boston & Toronto, 1973, S. 40, Sea Fishes of Southern Africa, J. L. B. Smith, Rhodes-Universität S. 49; Australian Zoological Handbook, S. 106.

11 Natural History, November 1980, S. 112, 113.

12 Sharks—The Silent Savages, S. 79; Australian Zoological Handbook, S. 125.

13 Sharks—The Silent Savages, S. 79—81.

14 Australian Zoological Handbook, S. 126 (Fußnote).

15 The Year of the Whale, Victor B. Scheffer, S. 84—86.

[Fußnote]

a Dieses Gespräch ist erfunden, nicht aber die Argumente und Sachverhalte.

[Bilder auf Seite 17]

Der Pottwal hat einen Schlund, der so groß ist, daß er einen Menschen verschlucken könnte

Der Weißhai könnte ohne weiteres einen Menschen verschlucken.

[Bilder auf Seite 19]

Jona wird mit geschichtlichen Personen und Orten in Zusammenhang gebracht

Ninive

Salomo

Jesus

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