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Erwachet! 1981
g81 22. 10. S. 13-15

Die Kirchen Nigerias — Wo bleibt ihr Einfluß auf die Moral des Volkes?

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Nigeria

EIN nigerianischer Politiker warf Kirchenführern vor: „Ihr habt keine Macht mehr über eure Herde.“ Er sprach von der Welle der Kriminalität und Sittenlosigkeit, die auf das Konto vieler Kirchenmitglieder geht.

Ferner erklärte der Politiker: „Heute wird ein neuer Gott verehrt — der Materialismus ... Wir kennen das Christentum schon seit 125 Jahren, und doch sind wir im Glauben nicht gefestigt.“ Ein Student bemerkte, daß das soziale Klima in Nigeria durch „eine eklatante Mißachtung von Recht und Ordnung“ gekennzeichnet sei.

Ein solches soziales Klima wirkt sich ungünstig auf die Jugend aus. Die Kirchenführer sagen, zu dieser Situation sei es gekommen, weil in den Schulen kein Religionsunterricht erteilt werde. Aber unter den Erwachsenen grassiert die Zuchtlosigkeit mehr als unter der Jugend. So wird den Lehrern vorgeworfen, sie würden die Schüler mit der Unmoral vertraut machen. Und den Eltern wird vorgehalten, sie würden ihre Kinder nicht richtig erziehen und kein gutes Beispiel geben. Viele dieser Erwachsenen haben aber eine der kirchlichen Schulen besucht.

In der Zeitung Sunday Chronicle hieß es: „Früher wurde der Religionsunterricht noch ernst genommen. ... Doch eine vor kurzem durchgeführte Befragung zeigt, daß diejenigen, die eine der Missionsschulen besucht haben, gar nicht anwenden, was sie gelernt haben.“

Erst in neuerer Zeit verlieren die Kirchen immer mehr an Einfluß. Warum?

Das Klima in den Kirchen

Vielfach werden die Kirchenführer dafür verantwortlich gemacht. Ein Korrespondent schrieb, die Geistlichkeit habe „den traditionellen Verhaltenskodex des großen Meisters“ aufgegeben, und liebe anscheinend „die Welt mehr als ihr geistliches Amt“. „Sie predigen zwar von Gott“, erklärte ein Universitätsprofessor, „doch bei ihrer Jagd nach materiellen Gütern haben ihn die meisten von ihnen vergessen.“ Auch Kale, ein anglikanischer Bischof a. D., gab zu, daß es „nicht alle Kirchenführer mit den christlichen Normen und Grundsätzen für ein christliches Leben“ ernst nehmen.

Ein weiteres Problem ist die Einmischung in die Politik. Staatsführer werfen den Kirchen vor, „die Religion mit der Politik zu vermischen“. Im Jahre 1979 erinnerte der damalige Staatschef die Kirchenführer daran, wie katastrophal es sich auswirkte, als sie sich ganz offen in die politischen Auseinandersetzungen einmischten, die zu dem Bürgerkrieg in Nigeria (1967—1969) führten. Auch die Zeitung Sunday Chronicle sprach in einem Leitartikel in Verbindung mit dem Bürgerkrieg von dem großen Schaden, den eine „politische Religion“ anrichten könne.

In diesem Leitartikel wurde gezeigt, wie die Kirchen sich die Politik noch in anderer Weise dienstbar machen. Zum Beispiel war darin die Rede von ihrer mehrmaligen Forderung, „gewisse religiöse Sekten zu verbieten“. Die Kirchen suchen im Zusammenhang mit dem Nationalismus die Politiker zu veranlassen, gegen andere Religionsgemeinschaften vorzugehen. In der Zeitung Evening Times hieß es: „Von allen in Afrika tätigen Religionsgemeinschaften sind Jehovas Zeugen am schlimmsten verfolgt worden.“

Ferner besteht in jeder Denomination große Uneinigkeit. Verschiedene Richtungen innerhalb einer Kirche bekämpfen sich gegenseitig. Es kommt vor, daß sich einzelne Gruppen von einer Kirche trennen und eine eigene Religionsgemeinschaft gründen. Manch einer wendet sich dem Heidentum oder atheistischen Philosophien zu.

Ungebildet in bezug auf biblisches Wissen

Vielleicht ist der Mangel an biblischem Wissen der eigentliche Grund für diese Verhältnisse. Der anglikanische Erzbischof von Nigeria gab zu, daß die Akademiker „wenig über die Grundlehren unserer Religion wissen“. Ein anderer Geistlicher bemerkte, daß „viele der akademisch gebildeten Gläubigen ... wenig oder gar nichts über die Bibel wissen“.

Wohl betreiben verschiedene Religionsgemeinschaften Schulen. Doch der Religionsunterricht, der in diesen Schulen gegeben wird, hat keine guten Ergebnisse gezeitigt.

Werden denn die Kirchgänger in der christlichen Sittenlehre unterwiesen? Daran mangelt es sehr. Im allgemeinen leitet der Pfarrer die Predigt mit einem Bibeltext ein, spricht aber dann anschließend über ein soziales oder politisches Thema. Predigen die Pfarrer jedoch über politische Fragen und sind die Gottesdienste nur ein leeres Ritual und alles andere als lehrreich, dann muß ja der Einfluß auf die Moral des Volkes schwinden. Wenn Christen zusammenkommen, sollten sie nicht politisch geschult oder in unbiblischen Lehren unterwiesen werden, sondern in der christlichen Moral; sie sollten lernen, ein christliches Leben zu führen, und sollten die Bibel studieren. Glücklicherweise gibt es christliche Zusammenkünfte, die dieser Norm entsprechen.

Wie steht es mit Jehovas Zeugen?

Üben sie einen Einfluß auf die Moral der Menschen aus? Erfüllen sie die biblischen Anforderungen?

MORAL: Nach der Bibel dürfen Christen nicht verderbt oder unsittlich oder zuchtlos sein (1. Kor. 6:9-11; Eph. 4:25-32; 5:3-12). Obwohl Jehovas Zeugen den Belastungen unserer Zeit, der „letzten Tage“, ebenfalls ausgesetzt sind, bemühen sie sich, nichts Unrechtes zu tun (2. Tim. 3:1-5). Personen, die unrecht getan haben, wird geholfen, sich zu ändern und in Übereinstimmung mit den göttlichen Gesetzen zu handeln. Wer dagegen an einer unchristlichen Lebensweise festhält, wird aus der Versammlung ausgeschlossen (Gal. 6:1; 1. Kor. 5:11, 13). Der Soziologe Bryan Wilson schrieb über die afrikanischen Zeugen, sie seien „erstaunlich erfolgreich darin gewesen, ihre Anhänger zu veranlassen, nach hohen sittlichen Maßstäben zu leben und Selbstzucht zu üben“.

Sogar Verbrechern ist das aufgefallen. Als einige, die in Warri eine Freiheitsstrafe absaßen, Jehovas Zeugen einluden, sie zu besuchen, sagten sie: „Jeder von uns gehört irgendeiner Kirche an, aber uns ist nicht geholfen worden, einen guten Charakter zu entwickeln. Wir haben gesehen, daß Jehovas Zeugen anders sind. Von den Gefangenen hier ist kein einziger ein Zeuge Jehovas. Wir möchten, daß Sie uns etwas von der Arznei geben, die Ihre Leute so gut macht.“ Sie wurden darüber belehrt, daß die Bibel und nicht eine „Arznei“ diese Änderung bewirkt. Darauf begann man, mit diesen Gefangenen die Bibel zu studieren.

Viele, die aus dem Gefängnis entlassen wurden, haben sich einer der Versammlungen in Warri angeschlossen. Andere haben um ein Empfehlungsschreiben für die Versammlung in ihrem Heimatort gebeten. Sie unterweisen nun andere im Christentum. Das Gefängnispersonal schätzt die Hilfe, die diesen Männern geleistet wurde, so daß sie sich ändern konnten.

POLITIK: Die Bibel sagt, daß das Königreich Christi „kein Teil dieser Welt“ sei. Wer ein Freund der Welt wird, gilt als ein „Feind Gottes“ (Joh. 18:36; 15:19; Jak. 4:4). Viele Kirchenführer sind in diesem Punkt mit dem Worte Gottes nicht einverstanden.

Ein Geistlicher sagte, Jehovas Zeugen seien „Staatsfeinde“, weil sie es ablehnten, sich politisch zu betätigen. Aber führende Politiker haben nicht Jehovas Zeugen, sondern die Geistlichen kritisiert, weil sie sich in die Politik einmischen.

Solche Äußerungen von Geistlichen zeigen, daß Jehovas Zeugen an dem, was die Bibel lehrt, treu festhalten. Außerdem bewirkt ihre Neutralität in politischen und militärischen Angelegenheiten, daß sie als charakterfeste und zuverlässige Bürger gelten, ganz gleich, wo sie wohnen.

SOZIALE UND RELIGIÖSE TÄTIGKEIT: Die Bibel sagt: „Man dient Gott, dem Vater, auf reine und ehrliche Weise, wenn man sich um Waisen und Witwen kümmert, die in Not sind, und wenn man sich von dem schmutzigen Treiben dieser Welt fernhält“ (Jak. 1:27, Die Gute Nachricht).

Jehovas Zeugen sind bemüht, die menschlichen Bedürfnisse ihres Nächsten zu stillen, ohne irgendwelchen materiellen Nutzen davon zu haben. Aber noch größere Aufmerksamkeit wird den geistigen Bedürfnissen der Menschen und der Verkündigung des Evangeliums, die Jesus Christen aufgetragen hat, geschenkt. Sie ziehen hinaus, um „Jünger aus Menschen aller Nationen“ zu machen, und sie lehren sie, „alles zu halten“, was Jesus geboten hat (Matth. 28:19, 20). Das beeindruckt die Leute. Pfarrer David J. Usen behauptet zwar, Jehovas Zeugen seien keine Christen, würden aber dennoch nach den Ratschlägen Christi handeln. Er forderte die Mitglieder seiner Kirche auf, sie nachzuahmen.

Pfarrer Usen sagte: „Das Merkmal der meisten christlichen Kirchen und ihrer Gemeinden ist eine große Lethargie sowohl in bezug auf das Glaubensleben als auch in bezug auf das Zeugnisgeben. Dagegen muß jeder ehrliche Mensch, der je mit den Zeugen in Berührung gekommen ist, beeindruckt sein von dem Eifer, mit dem sie die Bibel und ihre Botschaft verkündigen.“ Ferner machte er die Gemeindeglieder darauf aufmerksam, welch „große Bedeutung die Zeugen auf die Studienzusammenkünfte legen, die bewirken, daß sie sehr gut unterwiesen sind“.

Jehovas Zeugen konzentrieren sich sowohl in ihren Zusammenkünften als auch im Familienkreis auf biblische Unterweisung. Dadurch und auch durch ihre öffentliche Predigttätigkeit üben sie einen guten Einfluß auf ihre Familien, auf die Versammlung und auf die Bevölkerung aus. Das ist bemerkenswert, wenn wir bedenken, daß die meisten Menschen ‘das Vergnügen mehr lieben als Gott’ und ‘sich zwar einen frommen Anschein geben, aber die Kraft wirklicher Frömmigkeit nicht kennen’ (2. Tim. 3:4, 5, GN).

Zeugen aus den verschiedensten Bevölkerungsschichten bestätigen, daß durch das Festhalten an der Bibel das Eindringen einer weltlichen Lebensweise in ihre Versammlungen verhindert wird. Eine junge Geologin sagte über ihre Schuljahre: „Ich wäre bei den geselligen Anlässen der weltlichen Jugendlichen manchmal schon gern dabeigewesen, aber ich hatte die Wahrheit im Herzen. Das bewahrte mich davor, Dinge zu tun, die andere taten und die ich hin und wieder auch gern getan hätte. Doch wenn sich mir die Gelegenheit dazu bot, wurde mir bewußt, daß ich eigentlich gar kein Verlangen danach hatte. In unseren Zusammenkünften wurden wir immer wieder gewarnt, und das war ein Schutz für mich.“

Jehovas Zeugen helfen allen gern, die Lebensform kennenzulernen, die sich als Kraft zum Guten erweist.

[Herausgestellter Text auf Seite 14]

In den kirchlichen Gottesdiensten wird wenig über die christliche Moral gesprochen.

[Herausgestellter Text auf Seite 15]

„Wir möchten, daß Sie uns etwas von der Arznei geben, die Ihre Leute so gut macht.“

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