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  • Die Inflation — Wie man damit fertig wird
  • Erwachet! 1981
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Erwachet! 1981
g81 22. 10. S. 16-19

Die Inflation — Wie man damit fertig wird

„WENN die Inflation noch lange in diesem Maße fortschreitet, wird eines Tages niemand mehr etwas zu essen haben. Statt den ,Gürtel enger zu schnallen‘, werden die Leute dann ihren Gürtel verzehren“, sagte ein brasilianischer Rechtsanwalt.

Brasilien leidet seit einiger Zeit unter einer schweren Inflation. Aber das ist kein Einzelfall. Vom kühlen Island bis zum tropischen Ghana leiden die meisten Länder — unter kommunistischer oder kapitalistischer, demokratischer oder diktatorischer Regierung — in einem gewissen Maße unter der Inflation. Experten führen verschiedene Gründe dafür an, doch eines ist sicher: Der Durchschnittsbürger muß damit leben. Wie schafft er das?

Für die Wohlhabenden mag es nicht so schmerzlich sein, Änderungen vorzunehmen. Interviews mit wohlhabenden Einwohnern von Rio de Janeiro brachten zutage, daß einige von ihnen ihre Auslandsreisen eingeschränkt, ihr Dienstmädchen entlassen haben oder von einer teuren Whiskymarke zu einer billigeren übergewechselt sind. Wie aber steht es mit denjenigen, die kein Dienstmädchen haben, das sie entlassen könnten, oder die sich nicht einmal einen billigen Whisky leisten können? Ein Wirtschaftsexperte erklärte: „Für Leute mit niedrigem Einkommen muß das ungemein schwierig sein.“

In Nigeria sagte eine Mutter von drei Kindern einem Zeitungsreporter, daß sie wegen der Inflation nicht mehr drei Mahlzeiten am Tag auf den Tisch bringen kann. Jetzt gibt es nur noch zwei. „Ich bin nicht die einzige“, fuhr sie fort. „Hunderte tun das gleiche.“ Zwei anstelle von drei sättigenden Mahlzeiten pro Tag einzunehmen ist nicht gleichbedeutend mit dem Hungertod. Für manche ist es aber eine starke Einschränkung ihres Lebensstandards.

Zigmillionen müssen drastische Änderungen in ihrer Lebensweise vornehmen. Wie reagieren sie?

Eine unvernünftige Reaktion

Die Inflation jagt vielen Menschen Angst ein. In der philippinischen Zeitschrift Panorama wurde ausgeführt, daß aufgrund der Inflation „landesweit eine echte materielle Entbehrung und in Verbindung damit eine Angstsituation entstanden ist. Werden wir morgen unseren Arbeitsplatz verlieren? ... Können wir die Tyrannei unserer heutigen Wirtschaft ertragen?“ Diese Furcht kann jemanden zu unvernünftigen Handlungen verleiten.

In einem Artikel der Zeitschrift U.S. News & World Report hieß es: „In dem verzweifelten Bemühen, trotz einer zweistelligen Inflationsrate und fortschreitender Rezession ihren bisherigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten, greifen immer mehr Amerikaner der Mittelschicht zu kriminellen Methoden.“ Es hieß weiter, daß sich jetzt eine Anzahl von „normalerweise gesetzestreuen Bürgern“ des Ausstellens ungedeckter Schecks, der Unterschlagung, des Ladendiebstahls oder der Steuerhinterziehung schuldig machen. Dazu folgender Kommentar: „Sie sind nicht bösartig. Sie verdienen jetzt im Endeffekt weniger und geben mehr Geld für Energie, Miete und Nahrungsmittel aus. Sie fragen sich, ... wie man denn Einsparungen vornehmen sollte.“

Zu solch kriminellen Handlungen Zuflucht zu nehmen, um Einsparungen zu vermeiden, ist keine vernünftige Lösung. Wirtschaftliche Schwierigkeiten können durch Diebstahl vorübergehend gelindert, aber nicht gelöst werden. Sobald das gestohlene Geld verbraucht ist, kehren die Probleme wieder. Wenn der Dieb ertappt wird, kommt zu diesen Problemen noch die öffentliche Schande hinzu. Leider hat sich durch den Anstieg von Raubüberfällen und Diebstählen bei allen Erdbewohnern einschließlich der Armen das Gefühl der Unsicherheit und des Schreckens verstärkt.

Ein Spruch Salomos, in dem göttliche Weisheit zum Ausdruck kommt, lautet: „Werde nicht neidisch auf den Mann der Gewalttat, noch erwähle irgendeinen seiner Wege.“ Es wird auch gesagt, aus welch triftigem Grund man einen solchen Weg meiden sollte: „Denn wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber Sein trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen“ (Spr. 3:31, 32). Es gibt bessere Möglichkeiten, mit der Inflation fertig zu werden, als kriminelle Handlungen zu begehen.

Änderungen, die einige vornehmen

Robert Fuller schrieb in seinem Bericht „Inflation: The Rising Cost of Living on a Small Planet“ (Inflation: die steigenden Lebenshaltungskosten auf einem kleinen Planeten): „Ähnlich wie Kurzatmigkeit im Verlaufe eines normalen Alltags ist die Inflation ein Signal dafür, daß wir unsere Lebensweise ändern müssen.“ Das trifft auf ganze Länder und auf Einzelpersonen zu.

Einige Leute haben begonnen, ihre Lebensweise ernsthaft zu überprüfen. Statt steigende Preise zu bezahlen, entschließen sich viele dazu, gewisse Dinge selbst zu machen. In den Vereinigten Staaten fangen manche Familien an, in ihrem Garten Gemüse zu ziehen, ihre Kleidung auszubessern, statt neue zu kaufen, und ihr Haus selbst zu reparieren und zu gestalten. Wenn etwas, was sie nicht als unentbehrlich — zum Beispiel ein Fernsehgerät — betrachten, nur mit großem Aufwand repariert werden kann, dann verzichten sie darauf.

Auf den Philippinen haben sich einige dazu entschlossen, das Rauchen und das Trinken einzuschränken. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Sie wollen künftig auch weniger alkoholfreie Getränke, wie z. B. Limonade, kaufen. Manchmal gehen sie zu Fuß, statt öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Außerdem geben sie kein Geld für Unterhaltung aus, sondern nehmen ihre Kinder lieber mit zu einem Spaziergang in den Park. Wirklich, „die besten Dinge im Leben gibt es umsonst“. Außerdem sind sie vor einer Inflation sicher.

Ausgeglichenheit bewahren

Ja, der Inflation vernünftig zu begegnen erfordert Änderungen in der Lebens- und Denkweise. Zum Beispiel sparte ein Mann in einem asiatischen Land genügend Geld, um sich zwei Schweine zu kaufen. Er wollte sich eine kleine Schweinezucht aufbauen. Es kam jedoch die Zeit für ein Fest in seinem Dorf, und da er dort prominent war, erwartete man von ihm, den größten Teil der Nahrungsmittel zu bezahlen. Seine Ersparnisse waren verbraucht, und sein kleines Unternehmen — das ein Schutz gegen die Inflation hätte sein können — kam niemals ins Dasein.

In derselben Gegend lieh sich ein anderer Mann Geld von der Bank, um Verbesserungen auf seiner Farm vorzunehmen. Dann kam unerwartet die Hochzeit seines Sohnes. Dem örtlichen Brauch folgend, bereitete der Mann ein Festessen, zu dem das ganze Dorf eingeladen war. Hätte er das nicht getan, dann hätte er „sein Gesicht verloren“. Nun hatte er aber das gesamte Darlehen ausgegeben, und die Bank drohte mit rechtlichen Maßnahmen, um ihr Geld zurückzuerhalten. Möglicherweise verliert der Mann auch noch seine Farm.

Diese Erfahrungen zeigen noch etwas anderes in bezug auf vernünftige Lösungen wirtschaftlicher Probleme. Es mag notwendig sein, den Mut aufzubringen, sich nicht an bestimmte Bräuche oder Traditionen — die an sich nicht verkehrt, aber zu kostspielig sind — zu halten.

Ausgeglichenheit ist auch in anderer Hinsicht von Nutzen. Manchen Familienvätern wird das Angebot gemacht, eine Arbeit in einem anderen, wohlhabenderen Land anzunehmen. Sie bleiben dann ein Jahr oder länger im Ausland. Wenn die Zeiten schlecht sind, kann man solchen Angeboten schwer widerstehen. Aber ein derartiger Schritt bedarf reiflicher Überlegung. Wie steht es um die Familie, die zurückgelassen wird? Ein Mann schuldet seiner Familie mehr als nur Geld. Wer wird sich in seiner Abwesenheit um seine Frau oder um die Kindererziehung kümmern? Manche Familienväter mußten nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland feststellen, daß ihre Kinder Straftäter geworden waren.

Ähnlich ist der Fall eines Mannes, der auf einer Zuckerrohrplantage arbeitete. Als auf dem Weltmarkt der Zuckerpreis fiel, wurde sein Lohn gekürzt, und er verdiente nicht genug, um seine laufenden Ausgaben zu decken. Er hielt es für die beste Lösung, sich etwas Bargeld zu leihen und mit einem kleinen Viehhandel zu beginnen. Allerdings bestand sein Kreditgeber darauf, daß er sieben Tage in der Woche arbeite, da er sonst den Kredit zurückziehen würde. Jetzt hat dieser Mann keine Zeit, sich um seine Familie zu kümmern oder irgend etwas anderes zu tun, außer zu arbeiten. Er opfert seine ganze Zeit dem Geldverdienen.

Wäre es nicht vernünftig, wenn du in einer wirtschaftlichen Notsituation deine Pläne mit erfahrenen, reifen Personen besprechen würdest, zu denen du Vertrauen hast? Ist dein Plan die einzige Lösung des Problems? Wie werden andere mit dieser Situation fertig? Die Bibel sagt: „Wo Beratung fehlt, scheitern die Pläne, wo viele Ratgeber sind, gibt es Erfolg“ (Spr. 15:22, Einheitsübersetzung). Eine solche „Beratung“ mag dich vor unnötigen Schwierigkeiten bewahren.

Das grundlegende Geheimnis, mit der Inflation fertig zu werden, besteht vielleicht darin, materielle Dinge richtig einzuschätzen — Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Vor nicht langer Zeit wurden im Norden der Philippinen mehrere Provinzen von einer großen Flut überschwemmt, und eine Familie suchte, als sie die steigende Flut bemerkte, auf einem Mangobaum Zuflucht. Von dort aus konnte sie beobachten, wie das reißende Wasser ihr baufälliges Haus, ihre wenigen Schweine und Hühner — ihre ganze Habe — fortspülte. Ihre Reaktion? Sie alle dankten Gott, daß sie noch am Leben waren. Sie schätzten es, daß ihr wertvollstes Gut erhalten geblieben war: das Leben.

Einer ihrer Nachbarn war ziemlich wohlhabend. Er hatte große Reisfelder, die reif zur Ernte waren. Als die Flut kam, war die ganze Ernte dahin. Selbst nach der Katastrophe war dieser Mann wahrscheinlich noch wohlhabender als seine armen Nachbarn, doch sein Verlust war größer. Er kam nicht darüber hinweg und erlitt einen Nervenzusammenbruch.

Eine Katastrophe kann unseren Lebensstandard binnen Sekunden zunichte machen, wohingegen die Inflation uns langsam und heimtückisch beraubt. Aber das Ergebnis kann dasselbe sein. Wenn wir unserem gegenwärtigen Lebensstandard zu große Bedeutung beimessen, müssen wir womöglich zuviel opfern, um ihn beibehalten zu können.

Zugegeben, die meisten Leute, die sich an die Annehmlichkeiten unserer Zivilisation gewöhnt haben, würden sie nur ungern alle aufgeben. Dennoch können wir auch ohne diese Annehmlichkeiten leben. Eine weise Reaktion auf die Inflation mag erfordern, daß wir unseren Lebensstandard nach und nach senken.

Der Weg der Weisheit

König Salomo sagte: „Weisheit dient zum Schutz, gleichwie Geld zum Schutz dient.“ „Aber“, fügte er hinzu, „der Vorteil der Erkenntnis ist, daß Weisheit selbst ihre Besitzer am Leben erhält“ (Pred. 7:12). Salomo hatte sowohl Weisheit als auch Geld in Fülle. Wir tun daher gut, seine Ansicht über den Wert dieser beiden Güter zu erwägen. Da das Geld immer mehr seine Wirkung als „Schutz“ verliert, ist es jetzt an der Zeit, sich auf die wertvollere Alternative, die Weisheit, zu konzentrieren. Tausende werden heute mit der Inflation fertig, weil sie einfach die biblische Weisheit in ihrem Leben anwenden.

Selbst in guten Zeiten ist die göttliche Weisheit dem Geld überlegen. Inwiefern? Insofern, als sie uns hilft, Jehova Gott und seinen Vorsatz zu erkennen. Gegenwärtig hilft uns die göttliche Weisheit verstehen, warum die Menschheit von scheinbar unüberwindlichen Problemen, wie zum Beispiel Inflation, überschwemmt wird. Sie hilft uns, von den Gütern, die wir noch besitzen, den bestmöglichen Gebrauch zu machen, und weist uns auf den rasch herannahenden Zeitpunkt hin, an dem Gott ins Weltgeschehen eingreifen und allen treuen Menschen ein Leben in einem Paradies schenken wird, wo es keine Inflation mehr geben wird.

Außerdem lehrt uns die göttliche Weisheit, daß heute schon alle, die Gott in Übereinstimmung mit seinem Wort der Wahrheit anbeten, von ihm nicht übersehen werden, ganz gleich, wie hoch die Inflation ist oder welche Probleme sonst noch kommen mögen. Viele können bestätigen, daß er über sie wacht, damit es ihnen an nichts mangelt, was für sie lebensnotwendig ist (Matth. 6:25-33).

Diese göttliche Weisheit beruht auf der Erkenntnis, die man in Gottes Wort, der Bibel, findet. Wenn dir die Inflation deinen Herzensfrieden raubt oder dich vor anscheinend unlösbare Probleme stellt, ermuntern wir dich, dich mit der Bibel zu befassen und zu überlegen, wie ihre Weisheit dir helfen kann. Du kannst in der heutigen Zeit keinen besseren Leitfaden finden.

[Herausgestellter Text auf Seite 18]

In dem verzweifelten Bemühen, ihren bisherigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten, greifen immer mehr Amerikaner der Mittelschicht zu kriminellen Methoden.

[Herausgestellter Text auf Seite 19]

Man muß materielle Dinge richtig einschätzen — Wichtiges von Unwichtigem trennen.

[Übersicht auf Seite 17]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

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