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Erwachet! 1982
g82 8. 1. S. 25-27

Tarnungskünstler im Reich der Tiere

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Nigeria

„WIR waren auf Safari in Kenia. Unsere Augen suchten alles sorgfältig ab, damit uns ja nichts entging. Das jedenfalls war unsere Hoffnung, bis Runé mich plötzlich am Arm faßte und sagte: ,Jakob hat etwas entdeckt!‘

Jakob, unser kenianischer Führer, deutete auf einen etwa 120 Meter entfernten Leberwurstbaum. ,Dort ist ein Leopard‘, sagte er.

,Wo?‘ fragte Sören.

Ich schaute angestrengt, änderte meinen Standort, rieb mir die Augen aus und schaute wieder hin. Aber ich sah nur Blätter, Zweige und die wurstförmigen Früchte.

Jakob lachte leise. ,Wir wollen etwas näher rangehen‘, sagte er. Wir näherten uns dem Baum bis auf etwa 15 Meter, und dann endlich sah ich ihn auch. Die weißen und braunen Flecken ließen sich jetzt als die Gestalt eines Leoparden ausmachen, weil sie sich von den ähnlichen Flecken und Farben des Hintergrunds, hervorgerufen durch die Schattenlichter, abhoben.

Jakob sagte, er hätte den Leoparden vielleicht gar nicht gesehen, doch der herabhängende Schwanz mit dem geringelten Ende habe seine Aufmerksamkeit erregt. Das Ringel war eine ungewöhnliche Form im Baum, deshalb schaute er nochmals hin und sah dann das Tier.“ Auf diese Weise wurden Gösta und seine Freunde auf die eindrucksvollen Tarnungskünste im Tierreich aufmerksam, wo Schutztrachten und -färbung in Anpassung an die Umwelt häufig zu beobachten sind. Natürlich wollten Gösta und seine Freunde wie die meisten von uns Menschen wissen, wie die Tarnung funktioniert und wem diese Fähigkeit der Tiere zuzuschreiben oder worauf sie zurückzuführen ist.

Wie die Tarnung funktioniert

Die Tarnung der Tiere ist für ihr Überleben äußerst wichtig. Sie dient als Schutz vor Feinden oder hilft Tieren, die andere jagen, nicht gesehen zu werden, wenn sie ihre Beute verfolgen, ihr auflauern oder sie anlocken. Das Prinzip besteht darin, die Kontrastwirkung des Körpers gegenüber der Umgebung so zu mindern, daß der Körper optisch verschwimmt.

Ein Beispiel dafür war Göstas Erlebnis mit dem Leoparden. Wie viele andere Tiere, so gleicht auch der Leopard durch sein geflecktes Fell dem Wald, wenn die Sonnenstrahlen durch die Bäume einfallen. Außerdem kann er sich absolut regungslos verhalten und wird unsichtbar, weil er mit dem Hintergrund verschmilzt.

Das trifft auch auf das Zebra zu, das einem als das auffälligste von allen wildlebenden Tieren erscheinen mag. Die Streifen des Zebras haben denselben Zweck wie das gefleckte Fell des Leoparden. Durch das schwarz-weiße Streifenmuster wird das Tier gleichsam „zerlegt“. Deshalb ist es für das Auge schwierig, die Flecken oder Streifen zu einer Gestalt zu vereinigen, wenn das Tier aus einer gewissen Entfernung betrachtet wird. Das Auge reagiert auf die Täuschung, hervorgerufen durch das „auflösende“ Muster, und sieht den hellen Hintergrund des Tierfells als die lichten Stellen zwischen Bäumen und Gras an.

Das Zebra verschmilzt mit den dünnen Baumstämmchen und den Gräsern, und der Leopard „verschwindet“ in einem Baum oder Busch. Ein Wattvogel, die Rohrdommel, verschmilzt ebenfalls mit dem Röhricht, in dem er sich aufhält, und zwar wegen seines gestreiften rotbraunen und schwarzen Gefieders. Dieser Vogel tarnt sich aber noch weiter, indem er bei Gefahr Hals und Kopf zu einem senkrechten Pfahl werden läßt, der im Röhricht kaum zu sehen ist. Die Dommel imitiert sogar die Bewegungen ihrer Umgebung: die im Wind hin und her schwankenden Schilfrohre.

Ferner gibt es die sogenannte Gegenschattierung: Der Tierkörper ist an der Oberseite dunkler gefärbt als an der Unterseite. Das schwächt die Wirkung des Sonnenlichts ab, das die dreidimensionale Erscheinung eines Objektes hervorhebt, indem ein Schatten auf seine Unterseite und den Boden geworfen wird. Zufolge der Gegenschattierung wird die Unterseite durch den von der Oberseite des Tieres geworfenen Schatten dunkler, was bewirkt, daß es für den Betrachter unsichtbar wird.

Andere Tiere dagegen verschmelzen mit dem Hintergrund, weil ihre Färbung ähnlich ist. Der weiße Eisbär, der grüne Edelsittich und die Heuschrecken sowie die schwarzen, grauen oder dunkelgefärbten nachtaktiven Tiere entsprechen alle der Farbe ihrer Umgebung. Das gleiche trifft auf die zarten oder grellen Farben der Insekten, Frösche, Eidechsen und Vögel zu, die zwischen Blumen und Blättern leben.

Insekten und Wassertiere

Eine weitere Tarnmethode ist die Nachahmung belebter oder unbelebter Gegenstände. Besonders eindrucksvolle Beispiele dafür findet man unter den Insekten und den Wassertieren. Ich kann mich erinnern, daß ich einmal jemand sagen hörte: „Das ist doch unglaublich, dieses Ästchen krabbelt ja davon.“ Es war kein Ästchen, es war ein Insekt.

Die Insekten bilden eine Welt mannigfaltiger Schönheit sowie bizarrer, erstaunlicher und raffinierter Formen. Farbe und Form bilden eine so vollkommene Tarnung, daß man sie manchmal aus nächster Nähe nicht wahrzunehmen vermag. Ein Beispiel ist die Stabheuschrecke, die große Ähnlichkeit mit einem dürren Ästchen hat. Andere Insekten sehen aus wie grüne Zweiglein, grüne Blätter, trockenes Laub, teilweise vermoderte Blätter oder sogar wie Vogelkot.

Die „Wandelnden Blätter“ sehen durch Färbung, Form und Blattäderung vortäuschende Zeichnungen sowie durch ihre äußerst langsamen wiegenden Bewegungen Blättern so ähnlich, daß andere Insekten verführt worden sind, daran zu knabbern. Und hier in Nigeria gibt es einen kleinen Käfer, der aussieht wie ein Blatt an einem Stiel. Der Stiel ist sein Rüssel!

Auch im Wasser gibt es Tarnungskünstler. Der Steinfisch ähnelt einem großen Stein. Und der Fetzenfisch Australiens gleicht dem Seetang. Der Sargassofisch ist durch seine Färbung in den Sargassumtangen fast unsichtbar. Unbemerkt von seinen Verfolgern, lauert er darin auf Beute. Außer seiner Tarnfarbe besitzt er noch einen Köder — der erste Flossenstrahl der Rückenflosse ist beweglich, und er dient ihm dazu, andere Fische anzulocken.

Der Skorpionfisch ist rot gefleckt wie die Steine und Korallen, zwischen denen er lebt. Er kann seine Färbung verändern, um sich der Umgebung besser anzupassen. Das ist vielen Fischarten möglich, und einige tarnen sich zusätzlich noch mit Sand und Pflanzenteilchen.

Zu erwähnen wären auch die Tintenfische, die bei Gefahr eine Wolke schwarzbrauner Flüssigkeit ausstoßen. Im Schutz dieser Wolke können sie dann flüchten. Da die Wolke ungefähr die Größe des Tintenfisches hat, wird der Verfolger noch auf eine andere Weise getäuscht. In der Meinung, den Tintenfisch vor sich zu haben, greift er die ausgestoßene Wolke dunkler Flüssigkeit an.

Der Farbwechsel des Chamäleons

Der Farbwechsel des Skorpionfisches erinnert uns an den berühmten Tarnkünstler, das Chamäleon. Es zählt zu den wenigen Reptilien, denen eine ganze Skala lebhafter Farbtöne zur Verfügung steht.

Auf Madagaskar beobachtete ich einmal, wie sich ein solches Tier an einem Ast entlangtastete, wobei es zitterte wie ein alter Mann in einem aus grünen, gelben, grauen und braunen Flecken zusammengeflickten Anzug. Die gleichen Farben wiesen Rinde und Blätter jenes Baumes auf. Es wurde noch unauffälliger durch seinen langsamen, bedächtigen Gang. Wer nicht genau hinschaute, konnte das Tier für ein Büschel gelber, brauner und grüner Blätter halten, die sich im Wind bewegten.

Das Chamäleon kann seine Farbe willkürlich wechseln. Der Farbwechsel wird durch pigmentführende Zellen (Chromatophoren) der Körperdecke bewirkt. Eine Änderung der Färbung kommt durch eine Wanderung der Farbkörnchen in diesen Zellen zustande. Bei Erregung einer solchen Zelle bewegen sich die Farbkörnchen zum Zentrum hin oder vom Zentrum zur Peripherie. Dieser Farbwechsel steht im Gegensatz zu dem der Tierarten, bei denen er von jahreszeitlichen Temperatur- und Lichtveränderungen oder von der Umweltfarbe abhängig ist.

Anpassung

Schuf Gott die Tiere als Tarnungskünstler, weil ein Tier vom anderen leben sollte und die Tiere deshalb Unterstützung zum Überleben benötigten? Es ist interessant, festzustellen, daß sich die Tiere damals, als Gott Mann und Frau erschuf, weder vor den Menschen noch voreinander fürchteten. Warum fürchteten sie sich nicht? Weil Gott, wie die Bibel zeigt, den Menschen und den Tieren „alle grünen Pflanzen zur Speise“ gegeben hatte (1. Mo. 1:29, 30).

Doch nachdem der Mensch sich gegen Gott aufgelehnt hatte, geriet die irdische Schöpfung aus dem Gleichgewicht. Der Mensch führte keine liebevolle Aufsicht mehr über die Tiere. Um ihm das Überleben zu ermöglichen, wurde ihm nach der Sintflut gestattet, Tierfleisch zu essen (1. Mo. 9:2-4). Und die Tiere, die ebenfalls aus dem Gleichgewicht geraten waren, begannen, sich von Tieren zu ernähren. Da Gott die Tiere mit sehr vielen verschiedenen Eigenarten ausgestattet hat, um die Tierwelt interessant zu machen, war es vielen Tieren möglich, sich der neuen Situation anzupassen, indem sie gewisse dieser Eigenarten benutzten, um den Überlebenskampf besser bestehen zu können.

Ganz ähnlich hat der Mensch gehandelt. Keinesfalls ist es Gottes Wille, daß der Mensch seinen Mitmenschen umbringt oder manchmal gar zum Kannibalen wird. Auch der Mensch besitzt die Fähigkeit, sich neuen Umständen anzupassen, um zu überleben; z. B. sucht er sich in Kriegszeiten durch Tarnung der feindlichen Aufklärung zu entziehen.

In Gottes neuer Ordnung werden Mensch und Tier gemäß dem ursprünglichen Willen Gottes wieder in Frieden miteinander leben. Weder der Mensch noch das Tier werden sich vor einem plötzlichen Tod fürchten müssen, und auch „Nahrungssorgen“ werden der Vergangenheit angehören (Jes. 11:9; Hos. 2:18; Offb. 21:4, 5).

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