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Erwachet! 1982
g82 8. 4. S. 12-15

Erdzeichnungen in Peru — Landeplatz für fremde Raumfahrer?

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Peru

WENN man im Flugzeug über Peru fliegt, erkennt man mitten in der Wüste riesige Zeichnungen — stilisierte Tierbilder und geometrische Formen. Die Wüste Nazca, in der diese Erdbilder eingezeichnet sind, ist trockener als die Wüste Sahara. Wer sind die Schöpfer der Zeichnungen, und was bedeuten sie?

Jahrhundertelang wußte man sozusagen nichts von diesen Bodenzeichnungen. Sie blieben verborgen, weil sie so riesig groß sind und ihre Schöpfer sie auf einer Ebene angefertigt haben, wo es keine erhöhte Stelle gibt, von der aus man sie hätte überblicken können.

Verborgene Kunst! Unsichtbar! Zu groß, um vom Boden aus gesehen zu werden! Ein echtes Rätsel! Diese Zeichnungen konnte man in ihrer Gesamtheit erst sehen und richtig würdigen, als es möglich war, darüber hinwegzufliegen. Im Jahre 1927 fielen einem Piloten, der in einem alten Doppeldecker über dieses etwa 450 km südlich von Lima gelegene Gebiet flog, diese merkwürdigen Zeichnungen auf. Aber er interessierte sich nicht sonderlich dafür. Doch der amerikanische Agronom Dr. Paul Kosok, der 1939 nach Peru kam, um prähistorische Bewässerungsgräben zu studieren, erkannte die Einzigartigkeit der Erdbilder.

Diese verhältnismäßig neue Entdeckung hat großes Interesse hervorgerufen und zu vielen Spekulationen über Ursprung und Zweck der Zeichnungen Anlaß gegeben. Da sie als Gesamtkomplex nur aus der Luft sichtbar sind, wurde die Frage aufgeworfen, ob es sich dabei etwa um einen Landeplatz für fremde Raumfahrer gehandelt habe.

Die Schöpfer dieser Zeichnungen, Angehörige der Nazca-Paracas-Kultur, hinterließen keine schriftlichen Aufzeichnungen, obschon sie in anderer Weise sehr fortgeschritten waren. Da schriftliche Aufzeichnungen fehlen, wird eine endgültige Deutung dieser Erdbilder erst zu einer bestimmten Zeit in der Zukunft möglich sein. Allerdings ist schon viel erforscht worden. Die Mathematikerin Maria Reiche wandert seit mindestens 35 Jahren, den Zollstock in der Hand, in dieser Wüste umher in dem Bemühen, das Geheimnis der Nazca-Zeichnungen zu lüften. Was haben sie und andere Archäologen entdeckt?

Die Zeichnungen

Die Nazca-Ebene, über die seit Jahrhunderten der Wind aus dem Südwesten weht, ist ein ideales Zeichenbrett geworden. Der Wind hat den losen Sand von der Oberfläche weggeblasen und nur die kleinen, durch Oxydation braungewordenen Steine (10 bis 15 cm im Durchmesser), mit denen die Ebene übersät ist, zurückgelassen. Der Boden darunter ist gelblich, so daß sich die Steine darauf scharf abheben. Die Schöpfer der Erdbilder trugen, um ihre Bilder anzufertigen, lediglich die obere Schicht ab. Zufolge günstiger Witterungsverhältnisse — es regnet hier sozusagen nie — sind die Zeichnungen über 1 000 Jahre erhalten geblieben.

In den Wüstenboden eingezeichnet sind riesige Spinnen, Vögel, Schwertwale, Dreiecke, Trapezoide, mehrere Kilometer lange gerade Linien und andere geometrische Formen, die man alle aus der Luft sehen kann. Ein riesiger Kolibri ist 300 m lang und hat eine Flügelspannweite von 60 m. Ein anderes Erdbild, ein gewaltiger Schwertwal, von dessen Maul etwas herunterhängt, was aussieht wie ein menschlicher Kopf, bezeugt, daß die Nazca Kopfjäger waren. Ein anderes Figurenbild stellt einen Fregattvogel dar, der 150 m klaftert. Dieses Bild verrät, daß die Nazca engen Kontakt mit dem Meer hatten. Viel bewundert wird auch die Spinne, vielleicht die Darstellung eines der vielen Sternbilder der südlichen Hemisphäre. Ein anderes Bild stellt eine riesige Nadel dar, an der ein geschlängelter Faden hängt, was auf die hochentwickelte Weberei der Nazca hindeuten mag. Viele der großen Bodenzeichnungen gleichen den Mustern auf ihren gewebten Kleidungsstücken und auf ihren Keramiken.

Die Zeichnung, die einen Affen darstellen soll, ist stark stilisiert; nur die Umrisse sind vorhanden. Beim Kopf fehlen Augen, Nase und Maul. Die Zeichnung ist 80 m lang. Das Besondere ist der riesige eingerollte rund 30 m breite Schwanz. Die durch das Schwanzende gebildete große Spirale ist auf den peruanischen Erdbildern öfter zu sehen. Sie gleicht einer asiatischen Figur, Mandala genannt, die das Universum darstellen soll. Wenn zu dieser Auffassung eine Verbindung besteht, dann stellen die Erdbilder vielleicht eine riesige Sternkarte dar.

Eine weitere Bestätigung dafür, daß diese Zeichnungen eine Sternkarte bilden könnten, ist die Tatsache, daß der Kolibrischnabel in einer Reihe bemerkenswerter Linien endet und daß genau über der letzten am 21. Dezember die Sonne aufgeht. Auch eine andere Vogelfigur steht mit der aufgehenden Sonne im Zusammenhang: Der Vogelschnabel weist genau in die Richtung, in der die Sonne am 24. Juni aufgeht — das Datum, an dem die Inkas zu Ehren der Sonne eine religiöse Feier abhielten.

Die Herstellung der Zeichnungen

Wie war es den Nazca möglich, diese Zeichnungen herzustellen, wenn sie das fertige Werk doch nicht sehen konnten? Bestimmt wäre ihnen das nicht gelungen, hätten sie einfach drauflosgezeichnet. Diese Zeichnungen erforderten abstraktes Denken und eine gewisse Kenntnis geometrischer Muster. Offensichtlich verfertigten die Nazca für ihre Erdbilder sorgfältige Pläne, indem sie sie in kleinem Maßstab ausführten und dann mit Hilfe von Stecken und Seilen auf die Ebene übertrugen.

In den Bildern kommt häufig eine Länge von 26 m vor. Die Länge von 1,3 m, die sich auch stets wiederholt, wird als Maßeinheit angesehen. Das könnte bei den damaligen Peruanern die Dimension zwischen den Fingerspitzen bei ausgebreiteten Armen gewesen sein. Das wäre ein sogenanntes Naturmaß. Alle Längeneinheiten entsprechen entweder dieser Grundeinheit, einem Vielfachen oder einem Bruchteil davon. Es wurde schon vermutet, daß die Zeichnungen, in denen diese Maßeinheit immer wieder vorkommt, eine in Zahlen verschlüsselte Botschaft enthalten. Aber bisher ist es niemandem gelungen, ihren Sinn zu enträtseln.

Warum wurden sie angefertigt?

Obwohl man immer noch nicht genau weiß, was die Zeichnungen bedeuten, ist bis jetzt ganz klar, daß sie nichts mit einem Landeplatz für außerirdische Raumfahrer zu tun haben.

Die Auffassung, daß die Nazca-Paracas-Kultur die Unterstützung außerirdischer Raumfahrer benötigte, um diese Zeichnungen anzufertigen, wäre eine Herabwürdigung der Intelligenz dieser Leute (jeder Gymnasiast, der geometrische Grundkenntnisse besitzt, könnte diese Zeichnungen mit Hilfe von Stecken und Seilen ebenfalls anfertigen) und stünde auch im Widerspruch zu ihren übrigen kulturellen Leistungen.

Sie entwickelten beispielsweise ein ausgezeichnetes Bewässerungssystem, indem sie sich Wasser zunutze machten, das unter einem Flußbett floß, welches fast das ganze Jahr trocken war. Sie entdeckten unter dem Flußbett eine Lehmschicht, die verhinderte, daß das Wasser im Boden versickerte. Das Flußbett war anscheinend trocken, aber auf der Lehmschicht floß unterirdisch Wasser. Sie nutzten das aus und bauten unterirdische Tunnel oder Galerien, um das Wasser zu sammeln und es dann auf ihre Felder zu verteilen. Aus diesen Wassersammlern strömen 30 Liter Wasser je Sekunde. Obschon diese Menschen in einem trockenen und unwirtlichen Gebiet lebten, hatten sie doch das ganze Jahr hindurch Wasser aus dem Gebirge, den Anden.

Die Nazca-Paracas-Kultur ist berühmt für ihre ausgezeichneten Textilien. Einen großen Teil davon fand man in Gräbern. Die Nazca benutzten Handwebstühle, und ihre Stoffe zählen zu den schönsten, die von alten Kulturvölkern je gewebt wurden. Auch ihre Keramik ist wegen der künstlerischen Muster weltberühmt.

Weitere archäologische Entdeckungen zeigen, daß sie Sternkunde betrieben, was mit zu ihrer Religion gehörte. Wie die Inkas, so verehrten auch sie Sonne, Mond und Sterne. Der peruanische Archäologe Dr. Guillermo Illescas ist überzeugt, daß bestimmte Zeichen wie der Affe und die Spinne — ja vielleicht sogar alle — Sternbilder darstellen. So wie in anderen Kulturkreisen gewisse Sterne zur leichteren Übersicht und Bezeichnung in Gruppen zusammengefaßt, mit Namen belegt und figürlich dargestellt wurden (die Babylonier benannten sie beispielsweise nach Tieren wie dem Löwen und dem Krebs), so haben die Nazca nach seiner Meinung den Kolibri, den Affen, die Spinne usw. benutzt, um die Sternbilder des Südhimmels darzustellen.

Ferner markieren, wie einwandfrei nachgewiesen worden ist, die geraden Linien am Horizont bestimmte Positionen der Sonne während des Jahres, so zum Beispiel am Wintersonnenwendtag, der auf der Südhalbkugel auf den 21. Juni fällt. Andere Linien zeigen die Sonnenposition in Verbindung mit der Saat und der Ernte.

Da alles, was die Nazcas taten, mit ihrer Religion eng verknüpft war, haben die Zeichnungen vermutlich eine religiöse Bedeutung. Ihre Anfertigung gehörte zweifellos zum Aufgabenbereich der Priester, und bestimmt sind sie die Schöpfer dieser Zeichnungen. Wurden sie angefertigt, damit die Götter sie sähen? Vielleicht. Jedenfalls hatten sie nichts mit außerirdischen Raumfahrern zu tun.

Oder hat sich jemand einen Spaß erlaubt, indem er so große Zeichnungen anfertigte, daß niemand, nicht einmal der Künstler selbst, sie überblicken konnte? Vielleicht war es auch der Reiz, Zeichnungen auf den Wüstenboden zu übertragen.

Andere Kulturen schufen ebenfalls Monumente, die so groß waren, daß man sie vom Boden aus nicht völlig überblicken konnte, so daß sie vor dem gewöhnlichen Betrachter verborgen blieben. In dem Boden der Wüste bei Blythe (Kalifornien, USA) ist beispielsweise eine über 50 m lange menschliche Figur eingezeichnet. Ein anderes Monument, das eine Schlange darstellt, die ein Ei frißt, ist im Staat Ohio (USA) zu sehen. Es ist 1 m hoch und 400 m lang und ist vom Boden aus nicht als Gesamtkomplex sichtbar. Ein weiteres Monument ist in Südengland zu sehen. In den Kalkfelsen eines Hügels ist die über 100 m lange Gestalt eines Pferdes eingegraben, das Weiße Pferd von Uffington genannt. Und in Japan gibt es das Grab des Yamatotohimomosohime; es hat die Form eines riesigen Schlüssellochs. Vom Boden aus ist es ebenfalls unüberschaubar.

Warum wurden diese Monumente angefertigt? Niemand kann diese Frage mit Sicherheit beantworten. Aber die peruanischen Erdbilder bezeugen die Intelligenz der Nazca, deren Kultur von 300 v. u. Z. bis 900 u. Z. an der peruanischen Küste blühte. Da Jehova Gott eine Auferstehung sowohl der „Gerechten“ als auch der „Ungerechten“ (Apg. 24:15) verheißen hat, werden sicherlich viele Nazca unter denen sein, die in Gottes neuer Ordnung auf der Erde auferstehen. Dann werden wir eine Antwort auf Fragen erhalten, die wir jetzt nicht klären können. Denn wer könnte die Bedeutung der peruanischen Erdbilder besser erklären als ihre Schöpfer?

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