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  • Wie „übersteht“ man das erste Ehejahr?
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Erwachet! 1982
g82 8. 11. S. 4-8

Wie „übersteht“ man das erste Ehejahr?

„ES WAR hart“, sagen viele über ihr erstes Ehejahr. „Bevor ich heiratete, dachte Ich, ich sei der beste Familienexperte der Welt“, bekannte ein junger Ehemann. „Ich war davon überzeugt, daß ich wüßte, wie man jedes Problem meistert. Aber sobald ich verheiratet war, stellte ich fest, daß ich gar nichts wußte.“ Seine Frau fügte hinzu: „Noch nie habe ich so viel geweint wie im ersten Jahr. Ich glaube, es lag an all der Belastung und daran, daß ich eigentlich nicht wußte, was von mir erwartet wurde.“

Obwohl das erste Ehejahr nicht für jedes Paar so schwierig sein mag, ist es nicht unbedingt einfach. Die Bibel sagt: „Indes werden die, die es tun [heiraten], Drangsal in ihrem Fleische haben“ (1. Korinther 7:28).

Die Ehe kann Freude und Erfüllung bringen, aber es erfordert Zeit — und harte Arbeit. Zwei verschiedene Persönlichkeiten müssen miteinander verschmelzen. Du stehst neuen Belastungen, neuen Herausforderungen und neuen Situationen gegenüber. Kein Wunder, daß dein erstes Ehejahr kritisch ist! Doch welche Probleme sind für jungverheiratete Paare typisch? Können sie sie mit Freuden „überstehen“? Ist der zeitlose Rat der Bibel eine echte Hilfe?

Dich selbst kennenlernen

Wenn Brautkleid und Hochzeitsanzug abgelegt sind, bleibt nur noch die Person des Partners. Wie gut kennst du diese Person? Hoffentlich hast du sie vorher etwas kennengelernt. Traurigerweise lassen viele Paare zu, daß erotische Liebe sie für Schwächen und Unarten blind macht.

Nichtsdestoweniger kann man vor der Ehe nicht allzuviel über den Partner erfahren. Der eigentliche Test kommt, wenn man mit jemandem zusammenlebt. Dein Partner mag versuchen, in den ersten Wochen den Eindruck der Vollkommenheit zu vermitteln. Wir können mit der jungen Ehefrau mitfühlen, die sich dreimal am Tag duschte, damit ihr Partner nicht dachte, sie hätte Körpergeruch.

Aber es dauert nicht lange, um herauszufinden, wie dein Partner wirklich ist: demütig oder hochmütig, kleinlich oder vernünftig, ordentlich oder unordentlich. Wenn du über einige Lebensgewohnheiten deines Partners schockiert bist, ist wahrscheinlich eine unterschiedliche Erziehung der Grund dafür. Du mußt Zugeständnisse machen; alte Gewohnheiten sterben langsam. Es mag auch Zeit erfordern, bis dein Partner Geschicklichkeit im Haushalt erlangt. Vielleicht tropft der Wasserhahn noch immer, und manche Mahlzeit mag eine Katastrophe sein. Aber du wirst den anderen noch viel besser kennenlernen, während du kleinere Sorgen durch ein Lachen verscheuchst.

Der heutige Lebensrhythmus ist voller Belastungen, und man verfällt leicht in eine Routine, durch die eine Mauer des Schweigens entsteht. Ein Ehemann erinnerte sich: „Ich hatte Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und nahm meine Arbeit ,mit nach Hause‘. Ich redete nicht mit meiner Frau und verhielt mich völlig gleichgültig.“ Ein anderer sagte rückblickend: „Ich kam nach Hause und schaltete sofort das Fernsehgerät ein. Aber ich lernte es, mich statt dessen mit meiner Frau hinzusetzen und mich einfach mit ihr zu unterhalten.“

Ja, es erfordert von euch beiden Anstrengungen, in eurem Verhältnis den Funken des Interesses zu erhalten. Laßt ihn nicht ausgehen. Statt euch mit Unterschieden aufzuhalten, solltet ihr auf Gemeinsamkeiten aufbauen. Wachst zusammen, und ihr werdet euch niemals auseinanderleben.

Sexuelle Anpassung

Verlobte Paare blicken wahrscheinlich den intimen Beziehungen der Ehe entgegen, wie es auch die im Bibelbericht erwähnte Sulamith tat (Hoheslied 1:13). Durch diese Beziehungen können beide auf schöne Weise ihre Liebe zum Ausdruck bringen und sich gegenseitig in „Taumel“ versetzen (Sprüche 5:18, 19). Obwohl sich die meisten schnell einander anpassen, sollte es nicht überraschen, wenn die Geschlechtsbeziehungen anfangs enttäuschend sind. Ein Ehemann sagte offen: „Der erste Monat war für uns beide eine Prüfung. Ich war sehr deprimiert.“

Probleme dieser Art sind nicht ungewöhnlich. Viele Bräute fühlen sich anfangs bei den Geschlechtsbeziehungen unwohl. Ehemänner verkennen oft, daß die Frau im Geschlechtsleben gewöhnlich langsamer reagiert als der Mann. Da manche das Bedürfnis der Frau nach Zärtlichkeit und Zuneigung nicht beachten, versäumen sie es, ihre Frau auf den Verkehr vorzubereiten. Hast oder Mangel an Selbstbeherrschung führt dazu, daß sie rasch ihre eigene Leidenschaft befriedigen und daß die Frau dann frustriert ist. Zeit, Erfahrung und Geduld können zwar heilen, aber jeder Partner sollte sich bemühen, die Bedürfnisse und Grenzen des anderen zu verstehen (1. Petrus 3:7). Wenn jeder ‘den Vorteil des anderen’ sucht, tauchen im Geschlechtsleben selten Probleme auf. (Vergleiche 1. Korinther 10:24.)

Über die Geschlechtsbeziehungen herrscht große Unwissenheit, und manche halten es für nützlich, sich darauf vorzubereiten. Eine junge Frau sagte: „Ich hatte in dieser Hinsicht wirklich keine Schwierigkeiten. Mir machte es nichts aus, meine ,Hausaufgaben‘ zu machen, indem ich etwas über das Thema las. Ich wußte, was mich erwartete. Mein Mann hatte ebenfalls Verständnis und war sehr mitfühlend.“ Manchmal kann medizinischer Rat helfen. Gebührende Aufmerksamkeit verdienen auch die Hinweise christlicher Eltern oder eines reifen verheirateten Freundes, dem man Vertrauen schenkt. Die oben erwähnte Frau fügte hinzu: „Meine Mutter hat mir wirklich alles ausgezeichnet erklärt. Sie war sehr offen.“

Es können jedoch Spannungen entstehen, wenn sich ein Ehepaar die Verantwortung nicht teilt. Entschließt sich zum Beispiel ein Ehepaar dazu, vorerst keine Kinder zu haben, denkt häufig der Mann, es sei die Aufgabe der Frau, eine Schwangerschaft zu verhindern. („Das ist dein Problem. Darum mußt du dich kümmern!“) Die Frau kann unter der Last „ihres Problems“ schließlich so weit kommen, daß sie vor den Geschlechtsbeziehungen Grauen empfindet. Wieviel besser ist es doch, wenn ein christlicher Ehemann seinen Teil der Verantwortung übernimmt, ganz gleich, für welche Methode der Geburtenkontrolle sich das Ehepaar entscheidet.

Ebenfalls wichtig ist es, über seine Gefühle zu sprechen. Ein Mann mag denken, seine Frau sei kühl. Eine Frau mag denken, ihr Mann sei fordernd. Manche lassen zu, daß sich bei ihnen dann Frustrationen aufstauen. Doch ein Ehepaar riet: „Sprich dich aus. Schütte dein Herz aus. Du magst dabei sogar wütend werden. Aber sprich dich aus!“ Gerade im Intimbereich wird durch eine gute Verständigung eure Liebe und euer Vertrauen zueinander wachsen.

„Einsicht“ verlangsamt den Zorn

Es wird nicht lange dauern, bis ihr eure erste Meinungsverschiedenheit habt. Es kann eine kleine Erschütterung oder ein zerstörerisches Beben sein. Die Bibel rät: „Möge alle boshafte Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und lästerliches Reden ... von euch entfernt werden“ (Epheser 4:31). „Aber du kennst nicht meine Frau“, magst du sagen. „Manchmal ist es unmöglich, mit ihr etwas in Ruhe zu besprechen, und dann verliere ich meine Beherrschung!“ Dennoch sagt Sprüche 19:11: „Eines Menschen Einsicht verlangsamt sicherlich seinen Zorn.“

Zum Beispiel haben Männer oft wenig „Einsicht“ in bezug auf die emotionalen Wandlungen, die eine Frau aufgrund ihrer Menstruation durchmacht. „Das bildet sie sich alles nur ein“, denken manche. Selbst einige moderne Frauen neigen dazu, solche Launen zu unterschätzen. In Kino und Fernsehfilmen wird diese Belastung der Frau nur selten gezeigt. Doch medizinische Forschungen beweisen, daß diese Veränderungen im Körper die Persönlichkeit einer Frau bedeutend beeinträchtigen können.

„Ich hatte keine Vorstellung davon, daß Frauen so launisch sein können“, klagte ein Mann. Zwar hatte er bei seiner Mutter und seiner Schwester eine gewisse Reizbarkeit beobachtet. Aber „es besteht kein Vergleich zwischen einer Schwester und einer Ehefrau“, fügte er hinzu. Ja, die volle Wucht der Launen deiner Frau mag nun dich treffen. Sie mag reizbar, kritisch und weinerlich sein und noch eine Reihe anderer Symptome haben, die man bei den meisten Frauen zu dieser Zeit des Monats beobachtet.

Wenn du die Gefühle deiner Frau verstehst oder zumindest zu verstehen versuchst, mag sich, sollte sie brüsk oder scharf reagieren, ‘dein Zorn verlangsamen’. Eine Ehefrau sagte: „In dieser Zeit des Monats kann ich wirklich ,ungenießbar‘ werden, und manchmal vergißt mein Mann, warum. Zeitweise vergesse sogar ich, warum ich so reagiere.“ Aus diesem Grund führen manche Ehepaare Aufzeichnungen über den Zyklus der Frau, damit beide daran denken, daß sie während dieser Zeit des Monats „nicht auf der Höhe“ ist und zusätzliche Liebe und Rücksicht braucht. Andererseits sollten Frauen verstehen, daß Männer ebenfalls „Hochs“ und „Tiefs“ — gute und schlechte Tage — haben. Eine solche „Einsicht“ kann genau das sein, was einen Streit entschärft.

Wer hat hier das letzte Wort?

Untertan sein — ein abscheulicher Gedanke für viele Frauen von heute — ist die in der Bibel erwähnte Eigenschaft, die das Verhalten der Frau bestimmen sollte (Epheser 5:22-27). Man könnte viel sagen, um zu zeigen, wie praktisch diese von Gott gegebene Anordnung eigentlich ist, aber das würde die Unterwerfung unter ein Haupt nicht unbedingt leichtmachen. Einige Frauen haben eine beträchtliche Unabhängigkeit genossen und betrachten Unterordnung als schwierig. Eine junge Frau gab zu: „Ich heiratete jung und hatte vor der Ehe nicht viel Freiheit. Dennoch fiel es mir schwer, mich unterzuordnen. Vielleicht war das so, weil ich nicht viel darüber nachdachte, was es eigentlich bedeutet, sich unterzuordnen.“

Für den jungen Ehemann kann ein anfängliches Sträuben der Frau gegen seine Führung frustrierend sein, da er noch mit seiner eigenen Unsicherheit zu kämpfen hat. Was kannst du tun, wenn deine Frau nicht unmittelbar auf eine Bitte eingeht? Überlege erst einmal. Vielleicht hat sie ein Argument. Wenn du immer noch denkst, daß du recht hast, versuche noch einmal, sie in Ruhe zu überzeugen. Wenn du sie aber nicht überzeugen kannst? Eine Ehefrau gab zu: „Ich habe immer auf Anhieb ,Nein!‘ gesagt, doch ich glaube nicht, daß ich jemals bei dieser Entscheidung geblieben bin.“ Wie der Sohn in Jesu Gleichnis werden die meisten später, nachdem sie darüber nachgedacht haben, einlenken (Matthäus 21:28-31).

Ein verheirateter Mann sagte: „Manchmal nehmen sich die Männer zu ernst. Je länger man verheiratet ist, um so mehr Spielraum gewährt man seiner Frau.“ Wie die meisten Männer mußte er es erst durch Erfahrung lernen. „Zuerst wollte ich mich um alle Geldangelegenheiten kümmern. Das behagte ihr nicht, da sie vorher unabhängig gewesen war.“ Aber im Laufe der Jahre hat er es gelernt, dem Urteilsvermögen seiner Frau zu vertrauen. Vergiß nicht, daß die „tüchtige Ehefrau“, die in der Bibel in Sprüche 31:10-31 beschrieben wird, kein gedankenloses weibliches Geschöpf ist, das für jeden Schritt Anleitung braucht. Sie ist eine geschickte Einkäuferin, weist anderen Arbeit zu und kauft sogar Grundstücke. „Auf sie hat das Herz ihres Besitzers vertraut.“ Vertraue deiner Frau. Enge sie nicht durch unnötige Regeln und Beschränkungen ein.

Als Ehefrau kannst du Spannungen verringern, indem du „zum Gehorchen bereit“ bist (Jakobus 3:17). Bringe bei größeren Streitfragen deine Gefühle zum Ausdruck, aber mache nicht Kleinigkeiten zu Streitfragen. Vermeide, daß ihr ‘miteinander wetteifert’, und fordere die Stellung deines Mannes nicht heraus (Galater 5:26).

Manche Frauen klagen darüber, daß ihre Ehemänner nicht die Führung übernehmen und sich nicht „wie Männer“ benehmen (1. Korinther 16:13). Ihr Ehemänner, trifft das auf euch zu? Zum Teil sind eure Umwelt und eure Erziehung daran schuld. Ein Mann sagte: „In meiner Familie verbrachte ich den größten Teil meiner Zeit unter der Anleitung meiner Mutter ohne einen Vater, der die Führung übernahm.“ Das Ergebnis? „Manchmal frage ich meine Frau: ,Was möchtest du?‘, und sie sagt: ,Was möchtest du?‘ Und ich erwidere: ‘Ich habe dich doch zuerst gefragt!‘“

Wenn ihr Ehemänner in einem solchen Kreislauf der Unentschlossenheit gefangen seid, müßt ihr eure verborgenen Führungseigenschaften entwickeln. Wie? Indem ihr Entscheidungen trefft. Das wird euch anfangs nicht leichtfallen, aber wenn euch eure Frau ermuntert und unterstützt, wird es zu eurem zweiten Ich. Natürlich werdet ihr Fehler machen, aber das ist besser, als sich vor Verantwortung zu drücken.

Mache wie der Apostel Paulus von deiner Autorität als Haupt maßvollen Gebrauch. Statt im Befehlston sprach Paulus bittend „durch die Milde und Freundlichkeit des Christus“ (2. Korinther 10:1; 13:10).

Das erste Ehejahr „überstehen“ und genießen

Das erste Ehejahr wird Drangsale und Freuden mit sich bringen. Doch das Ziel besteht nicht darin, dieses Jahr lediglich zu überstehen. Einen Autounfall möchte man gern überstehen oder überleben, aber die Ehe möchte man genießen. Bleibe optimistisch. Meide unrealistische Erwartungen. Bewahre dir einen Sinn für Humor. Lerne deinen Partner kennen, und sei flexibel. Keine Ehe ist vollkommen. Keine zwei Menschen sind vollkommen miteinander im Einklang. Aber deine Anpassungsfähigkeit kann Mängel ausgleichen. Baue auf der Liebe auf, die du anfangs verspürtest, und laß sie niemals schwach werden.

König Salomo sagte: „Besser ist das nachherige Ende einer Sache als ihr Anfang“ (Prediger 7:8). Ja, durch Zeit und Geduld können sogar Ehen, die am Anfang auf sehr wackligen Füßen standen, zu festen, bleibenden Verbindungen werden.

[Herausgestellter Text auf Seite 7]

Männer haben oft wenig „Einsicht“ in bezug auf die emotionalen Wandlungen, die eine Frau aufgrund ihrer Menstruation durchmacht.

[Bilder auf Seite 5]

Verscheuche kleinere Sorgen durch ein Lachen

Alte Gewohnheiten sterben langsam

[Bild auf Seite 6]

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