Es gibt dennoch einen Konstrukteur!
WIRD durch den Daseinskampf in der Welt der Tiere und des Menschen wirklich die Existenz eines Konstrukteurs, eines Schöpfers, ausgeschlossen? Bei einer näheren Betrachtung der Angelegenheit zeigt es sich, daß die Antwort „Nein“ lautet. Das Argument, daß Konstruktion einen Konstrukteur erfordert, ist in Wirklichkeit nicht widerlegt worden.
Den Kampf in der Natur als Argument gegen die Existenz eines Konstrukteurs anzuführen trifft nicht den Kern der Sache. Ein Beweis gegen die Existenz eines Konstrukteurs erfordert mehr, als ein sittliches Urteil über den Gebrauch der konstruierten Dinge zu fällen.
Konstruktion setzt einen Konstrukteur voraus
Zur Veranschaulichung: Wenn du Düsenflugzeuge siehst, mag dir der Gedanke nicht angenehm sein, daß sie sowohl für den Transport von Atombomben als auch von Passagieren gebraucht werden können. Ungeachtet ihrer Verwendung, moderne Düsenflugzeuge sind sehr komplex. Sie haben eine äußerst ausgeklügelte Ausstattung, wie zum Beispiel Computer, Navigationsinstrumente und starke Triebwerke.
Würde jemand zu behaupten wagen, daß Düsenflugzeuge nicht das Produkt einer intelligenten menschlichen Konstruktion sind, nur weil sie zum Töten und Zerstören eingesetzt werden können? Würde irgend jemand, der bei Sinnen ist, behaupten, daß sie von selbst aus einem Schrotthaufen entstanden sind?
Konstruktion ist Konstruktion, ganz gleich, welchem Zweck sie gegenwärtig dient. Je komplexer sie ist und je mehr all die vielen Teile gleichzeitig arbeiten müssen, um so zwingender ist der Beweis für einen intelligenten Konstrukteur. Nichts im gesamten Bereich menschlicher Erfahrung widerspricht dieser Schlußfolgerung.
Es gibt keinen Grund, dieses Prinzip nicht auf die Tiere anzuwenden, die sich heute gegenseitig auffressen. Ihre Zähne und Klauen wurden offensichtlich konstruiert. Das gleiche trifft auf die Hände und Gehirne von Menschen zu, die ebenfalls für entsetzliche Betätigungen gebraucht werden können.
Überlege, wie diese Organe zustande gekommen sind. Eine einzige Geschlechtszelle beginnt sich nach der Empfängnis zu vermehren, um eine Traube von Nachbildungen ihrer selbst hervorzubringen. Diese wiederum fangen an, sich voneinander zu unterscheiden, und produzieren lediglich spezialisierte Zellen und Gewebe. Diese können so weich sein wie das Fell eines Tieres oder so hart und scharf wie dessen Zähne und Klauen.
In all diesen Einzelheiten kommt nichts anderes als hervorragende Konstruktion zum Ausdruck. Selbst diejenigen, die nicht geneigt sind, solche Wunderwerke als Schöpfungen eines Konstrukteurs zu sehen, verwenden Superlative, um sie zu schildern. Zum Beispiel schrieb die Zeitschrift Time über die Spezialisierung der Zellen: „In einem entscheidenden Moment im frühen Leben eines Embryos beginnen identische Zellen wie durch ein Wunder (anders kann man es gar nicht bezeichnen), spezialisierte Aufgaben zu übernehmen — einige bilden zum Beispiel das Gewebe für das Herz, andere das für die Leber oder die Haut.“ Sprechen solche Wunder nicht für die Existenz eines wundervollen Schöpfers oder Konstrukteurs?
Wir schließen, ohne zu zögern, auf einen Konstrukteur, wenn wir eine Kamera, ein Radio, die künstliche Hand eines Roboters, eine Wasserpumpe oder einen Computer sehen. Diese Dinge sind offensichtlich das Werk intelligenter Menschen. Mit welcher Logik kann man dann behaupten, daß ähnliche, aber unendlich komplexere Dinge — Auge, Ohr, Hand, Herz und Gehirn — nicht von jemandem mit weitaus größerer Intelligenz konstruiert worden sind?
Das Problem
Das Problem, das Bertrand Russell in Verbindung mit dem Ku-Klux-Klan und den Faschisten ansprach, hat nichts mit der Frage zu tun, ob ein Konstrukteur existiert; es liegt vielmehr im Gebrauch der Dinge, die konstruiert worden sind. Bei dem Menschen kommt der freie Wille ins Spiel, und dieser freie Wille an sich ist ein wunderbares Konstruktionsmerkmal. Aber warum gebrauchen Menschen den freien Willen oft dazu, Schlechtes zu tun? Wie verhält es sich bei den Tieren? Wurden sie zum Töten und Verletzen konstruiert? Und warum hat der Konstrukteur all das zugelassen?
Das Problem besteht eigentlich nicht in der Frage, ob ein Konstrukteur existiert; vielmehr ist es eine sittliche Frage. Das dem Menschen innewohnende Empfinden für Recht und Unrecht ist so stark, daß es zeitweise durch keine Erklärung zufriedengestellt werden kann, die nicht die Grausamkeiten und das Töten sowie Gottes Zulassung des Bösen berücksichtigt.
Der folgende Artikel befaßt sich damit, inwiefern heute Abläufe in der Natur im Widerspruch zu Gottes Güte stehen. Auf jeden Fall bleibt das Argument, daß Konstruktion einen Konstrukteur voraussetzt, unwiderlegt. In dem Buch The Universe: Plan or Accident? heißt es:
„Die Anerkennung von Konstruktion in der Natur ist keine vergängliche wissenschaftliche Schlußfolgerung, die auf den Forschungen eines oder zweier Jahrzehnte in der Geschichte der Wissenschaft beruht — eine Schlußfolgerung, die jederzeit durch einige neue Tatsachen, die ans Licht kommen, widerlegt werden könnte. Vielmehr ist es eine Schlußfolgerung, die den Test der Jahrtausende bestanden hat. Sie ist so zuverlässig, daß der Mensch, falls verlauten sollte, sie sei ein gigantischer Irrtum, allen Grund hätte, daran zu zweifeln, ob man durch Denken überhaupt zu stichhaltigen Schlußfolgerungen irgendeiner Art gelangt.“
Nein, zweifle nicht daran, daß du deinem Verstand trauen kannst, wenn er dich zu der gleichen Schlußfolgerung führt, die der Apostel Paulus zum Ausdruck brachte: „Natürlich wird jedes Haus von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott“ (Hebräer 3:4).
Doch wie steht es mit dem Töten und den Grausamkeiten in der Natur? Könnte das ein Teil der Konstruktion eines liebevollen Gottes sein?
[Herausgestellter Text auf Seite 8]
Seit Jahrtausenden erkennen Menschen an, daß in der Natur Konstruktion zum Ausdruck kommt.
[Bild auf Seite 6]
Obwohl ein Düsenflugzeug zum Transport von Passagieren oder von Atombomben gebaut werden kann, sind beide Flugzeugarten Produkte intelligenter Konstruktion.
[Bilder auf Seite 7]
Wir geben zu, daß diese Gegenstände das Produkt intelligenter menschlicher Konstrukteure sind.
Diese weitaus wunderbareren Dinge müssen von einer höheren Intelligenz konstruiert worden sein.