Der Gebrauch und Mißbrauch von Videorecordern
Ein Neuling in der Welt des Fernsehens ist der Videorecorder. Die Elektronikindustrie rüstet sich für die Herstellung von Millionen solcher Geräte. Konkurrierende Firmen mit unterschiedlichen Recordersystemen kämpfen erbittert um Marktpositionen, um von der neuen Goldgrube zu profitieren. Wie wird sich dieses neue Gerät auf die guten und schlechten Gesichtspunkte des Fernsehens auswirken?
Was die gute Seite anbelangt: Ein Videorecorder ermöglicht es einem, eine Fernsehsendung (mit Hilfe einer Schaltuhr) selbst dann aufzunehmen, wenn man anderweitig beschäftigt ist, und so kann man entscheiden was man wann sehen möchte. Man kann auch Videoaufnahmen von beliebten Filmen kaufen und sie sich immer wieder ansehen — sooft man möchte. Oder man kann sich Filme von einer Videothek ausleihen.
Was die negative Seite anbelangt: Solche Recorder können, wenn sie nicht mit Selbstbeherrschung gebraucht werden, zum größten Schaden sein, da sie es ermöglichen, sich immer wieder Filme anzusehen, die man besser überhaupt nicht sehen sollte.
In der französischen Tageszeitung Le Figaro lautete eine Schlagzeile: „USA: FERNSEHEN UND PORNOVISION“. Der Artikel zeigte, daß in den USA die gefragtesten Videobänder Sexfilme sind. In Frankreich handelt es sich bei sieben von zehn Videokassetten, die in Supermärkten verkauft werden, um pornographische Filme. Natürlich können Videorecorder auch auf nutzbringende Weise gebraucht werden. Aber offensichtlich ist über diese Geräte dasselbe zu sagen wie über den SEGEN und FLUCH des Fernsehens.