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  • g83 22. 8. S. 17-19
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  • Wie kann ich erreichen, daß mich meine Eltern verstehen?
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Erwachet! 1983
g83 22. 8. S. 17-19

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich erreichen, daß mich meine Eltern verstehen?

„MIR wurde bewußt, daß wir uns gegenseitig fertigmachten“, bekannte die 17jährige Vickie. „Obwohl ich sicher war, daß Papa mich gern hatte, wußte ich, daß er mich nie verstehen würde, und Mama konnte sich nicht mehr in mein Alter zurückversetzen. Mir graute immer davor, nach Hause zu gehen.“ Vickie wollte heiraten oder irgend etwas anderes unternehmen, nur um von zu Hause wegzukommen. „Meine Eltern erkannten nicht, wie angestrengt ich mich bemühte, das Rechte zu tun. Ich brachte es einfach nicht fertig, ein Gespräch anzufangen. Ich durfte nicht hingehen, wohin ich wollte, und durfte nicht jeden treffen, mit dem ich zusammensein wollte. Ich wollte einfach ausziehen!“ Aber zuerst sprach sie noch mit einer älteren Bekannten darüber.

„Vickie, bedenke doch, daß deine Eltern dein Fleisch und Blut sind. Sie haben dich großgezogen“, sagte die besorgte ältere Frau. „Wenn du mit ihnen nicht zurechtkommst, wie kannst du dann mit einem Gleichaltrigen zurechtkommen, der dir noch nicht 17 Jahre Liebe geschenkt hat? Warum bemühst du dich nicht, deine Persönlichkeit zu verbessern?“ Das stimmte Vickie nachdenklich.

Wenn du an Vickies Stelle gewesen wärst, was hättest du dann getan? Am einfachsten wäre es gewesen, auszuziehen. Aber Vickie entschied sich für die schwierigere Lösung. Sie dachte: „Ich werde wie eine Wahnsinnige daran arbeiten, mich richtig zu verhalten und meine Persönlichkeit zu verbessern. Vielleicht werden mich Mama und Papa dann besser verstehen.“ Wie ist es Vickie und anderen gelungen, zu erreichen, daß ihre Eltern sie verstehen?

Sei ehrlich gegenüber deinen Eltern

Vickie führte in einem gewissen Maß ein Doppelleben; insgeheim traf sie sich gegen den Willen ihrer Eltern immer mit einem Freund. Sie war sicher, ihre Eltern würden ihre Gefühle für ihren Freund nicht verstehen. Natürlich wurde dadurch die Kluft zwischen ihr und ihnen größer.

Aber Vickie ist nicht der einzige junge Mensch, der einmal zwei Rollen gespielt hat. Im Herzen von Jugendlichen können widerstreitende Gefühle oder „Begierden, die der Jugend eigen sind“, aufwallen, so daß sie hin und her gerissen werden zwischen diesen Gefühlen und den Erwartungen der Eltern (2. Timotheus 2:22). Ann beispielsweise hatte insgeheim Geschlechtsbeziehungen mit Jungen, die sie im Alter von 14 Jahren in der Schule kennenlernte. Obwohl sie klagte, ihre Eltern verstünden sie nicht, gab sie zu: „Mein Leben in der Schule war völlig anders als mein Leben zu Hause. Ich war eine gespaltene Persönlichkeit. In der Schule folgte ich dem Verlangen meines Herzens und war wie meine Freunde, wogegen ich mich zu Hause völlig unschuldig gab.“ Mit 15 wurde sie schwanger.

„Ich war mir nicht der Folgen bewußt, bevor es passierte. Das Leben des Vergnügens und der Freiheit, das ich hinter dem Rücken meiner Eltern führte, hat sich ins Gegenteil verkehrt“, erklärte Ann. „Zu Hause spielte ich die Rolle der Unschuldigen und sprach nie mit meiner Mutter über meine Gefühle gegenüber Jungen, da ich dachte, sie würde mich nicht verstehen. Heute, wo ich ein uneheliches Kind großziehe, erkenne ich, daß sie mich doch verstand. Ich war diejenige, die nicht einsehen konnte, wie verkehrt das eigene Herz war.“ Ann erfaßte — allerdings zu spät — die Wahrheit des Bibelspruches (Sprüche 28:26): „Wer auf sein eigenes Herz vertraut, ist unvernünftig, wer aber in Weisheit wandelt, der wird entrinnen.“

Vickie dagegen unterzog sich einer ehrlichen Selbstprüfung. Sie erkannte bald, daß ihre Eltern recht hatten und ihr eigenes Herz verkehrt war. Sie begann, in ‘Weisheit zu wandeln’, und machte mit ihrem Freund Schluß, obwohl das nicht einfach war. Das war ihr erster Schritt zum Überbrücken der emotionalen Kluft zwischen ihr und ihren Eltern. Sie entging auch den schrecklichen Folgen, die Unsittlichkeit für sie hätte haben können.

Bist du gegenüber dir selbst und deinen Eltern ehrlich? Zwei Rollen zu spielen wird die Bemühungen deiner Eltern, dich zu verstehen, sicher vereiteln.

Nimm dir Zeit für das Gespräch

„Das war die schönste Zeit, die ich je mit meinem Vater verbracht habe“, sagte John nach einer Fahrt mit seinem Vater zu ihrem Sommerhaus. „Noch nie in meinem Leben war ich sechs Stunden mit ihm allein gewesen. Sechs Stunden hin, sechs Stunden zurück. Kein Autoradio. Wir haben uns richtig unterhalten. Es war, als hätten wir uns gegenseitig entdeckt. Es steckt viel mehr in ihm, als ich dachte. Seither sind wir Freunde.“

Warum nimmst du dir nicht fest vor, dich regelmäßig mit deiner Mutter oder deinem Vater zusammenzusetzen und ein gutes Gespräch zu führen? Äußere dich über das, was du tust, und laß dir von ihren Erfahrungen erzählen. Anfangs magst du das als unangenehm empfinden. So erging es auch Vickie. „Ich kam mit älteren Leuten überhaupt nicht zurecht. Aber ich nahm mir fest vor, mich meinen Eltern anzuschließen, wenn sie mit anderen Erwachsenen Gemeinschaft pflegten. Mit der Zeit schloß ich Freundschaft mit Personen, die im Alter meiner Eltern waren, und das half mir, meinen Gesichtskreis zu erweitern. Mir fiel es leichter, mit meinen Eltern Gespräche zu führen. Die Atmosphäre zu Hause verbesserte sich enorm.“

Mit denjenigen Gemeinschaft zu pflegen, die sich über Jahre Weisheit erworben haben, wird dich davor bewahren, dir eine engstirnige, sehr begrenzte Ansicht über das Leben zu eigen zu machen, was jedoch passieren könnte, wenn du nur mit Altersgenossen zusammen bist (Sprüche 13:20).

Teile deine Gefühle mit

„Meine Worte kommen von Herzen, und meine Lippen äußern aufrichtig Erkenntnis.“ So sprach der junge Mann Elihu, der vor mehr als 3 500 Jahren lebte (Hiob 33:3, Beck). Er redete zu dem älteren Mann Hiob „von Herzen“. Sprichst auch du so mit deinen Eltern? Das kann äußerst schwer sein.

Zum Beispiel hielt Gregory, als er noch ein Teenager war, seine Mutter für völlig unvernünftig. Er ging hitzigen Auseinandersetzungen aus dem Weg, indem er so oft von zu Hause wegblieb, wie er nur konnte. Doch schließlich wurde die Situation kritisch. Deshalb sprach er im Königreichssaal der Zeugen Jehovas, in den er und seine Angehörigen immer gingen, die Versammlungsältesten an. Sie baten ihn freundlich, aber eindringlich, mehr mit seiner Mutter zu reden und dabei „von Herzen“ zu sprechen (Jakobus 5:14).

„Zum erstenmal im Leben begann ich, meiner Mutter zu erzählen, was ich empfand“, sagte Gregory. „Ich sagte ihr, warum ich bestimmte Dinge tun wollte, und nahm nicht einfach an, sie wisse es schon. Oft schüttete ich mein Herz aus und erklärte ihr, daß ich nichts Verkehrtes tun wollte und wie gekränkt ich war, weil sie mich wie ein kleines Kind behandelte. Dann begann sie, mich zu verstehen, und langsam wurde alles viel besser.“

Gregory war ehrlich. Er führte kein Doppelleben und versuchte nicht, seine Mutter hinters Licht zu führen, damit sie ihn seinen eigenen Weg gehen ließe. Nein, er ‘gab ihr sein Herz’, und sie reagierte darauf, indem sie mehr Verständnis für ihn zeigte. Obwohl es peinlich sein mag, deiner Mutter oder deinem Vater zu offenbaren, daß du verletzbar bist oder gewisse heikle Probleme hast, kann das ein Riesenschritt vorwärts in dem Bestreben sein, zu erreichen, daß deine Eltern dich verstehen (Sprüche 23:26).

Was, wenn du anderer Meinung bist?

Wenn du mit deinen Eltern nicht völlig übereinstimmst, dann denke an die Devise: Keinen Streit, sondern Unterhaltung! „All seinen Geist läßt ein Unvernünftiger herausfahren, aber wer weise ist, hält ihn bis zuletzt ruhig“ (Sprüche 29:11). Deine Stimme zu erheben und ‘all deinen Geist herausfahren zu lassen’ ist nicht der rechte Weg, das Verständnis zu verbessern.

Sei weise, nicht töricht, indem du die zweckmäßigen Vorzüge deines Standpunktes in Ruhe erörterst. Bleibe sachlich, statt einfach zu sagen: „Die anderen tun das auch!“

Aber du mußt dich damit abfinden, daß deine Eltern manchmal nein sagen werden. Das bedeutet nicht, daß sie dich nicht verstehen. Sie mögen die Gefahr einer Handlungsweise oder eine schlechte Tendenz erkennen und wollen dich davor schützen. „Meine Mutter ist streng mit mir. Sie hat echten Durchblick“, bekannte eine Sechzehnjährige. „Es macht mir schon etwas aus, wenn sie mir sagt, daß ich dies und jenes nicht tun darf oder zu einer bestimmten Zeit wieder zu Hause sein muß. Aber tief in meinem Innern weiß ich, daß sie sich wirklich um mich kümmert.“ In Gedanken bei ihren Freundinnen, fuhr sie fort: „Sie treiben sich nur auf der Straße herum, tun, was sie wollen, und ihre Mütter kümmern sich eigentlich nicht um sie. Aber meine Mutter ... sorgt sich um mich.“

Dieses Mädchen war eines von 920 Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren, die an den verschiedensten Orten in den Kontinentalstaaten der USA, in Alaska und Puerto Rico wohnen und anläßlich einer umfangreichen Studie interviewt wurden, die Dr. Gisela Konopka an der Universität von Minnesota durchführte. In ihrem Buch Young Girls—A Portrait of Adolescence (1976) kam sie zu dem Schluß: „Die meisten Mädchen sind nicht böse, wenn sie streng behandelt werden, sondern nur, wenn sie erniedrigt, also wie ein kleines Kind behandelt werden. Strenge als solche, verbunden mit Respekt, wurde geschätzt.“

Ja, so empfinden die meisten jungen Leute gegenüber Eltern, die ihnen zuhören und ihnen feste Richtlinien geben. Frau Dr. Konopka wußte sogar zu berichten: „Es ist erstaunlich, daß die große Mehrheit der Erwachsenen, die in der Liste als die Leute angegeben wurden, die das größte Verständnis für die Mädchen hatten, Familienangehörige waren.“ Fast 75 Prozent der Mädchen fühlten sich Erwachsenen nahe und sahen sich imstande, sich ihnen anzuvertrauen.

Die Sicherheit und Wärme, die sich durch beiderseitiges Verständnis in der Familie bemerkbar macht, ist nicht mit Worten zu beschreiben. Dadurch wird das Heim zu einem Zufluchtsort in Zeiten der Bedrängnis. Vickie, Gregory und andere können das bestätigen. Aber es sind echte Anstrengungen nötig. Trage dein Teil dazu bei. Wenn du das tust, dann wirst auch du sagen können: „Ich habe erreicht, daß mich meine Eltern verstehen.“

[Bild auf Seite 18]

Deine Gefühle mitzuteilen ist eine der besten Möglichkeiten, deinen Eltern zu helfen, dich zu verstehen.

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