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Erwachet! 1983
g83 8. 10. S. 3-6

Ist die Bibel wirklich wahr?

„In biblischen Zeiten waren die Leute unwissend und abergläubisch. Sie konnten weder lesen noch schreiben. Die Berichte über die geschichtlichen Ereignisse gaben sie mündlich weiter. Wie kann die Bibel somit wahr sein?“ Hast du auch schon so über die Bibel geurteilt?

VIELE aufrichtige Personen haben das getan. Andere sagen das natürlich nur, um sich der Verantwortung zu entziehen. Stimmt es denn, daß die Menschen in biblischen Zeiten primitiv und unwissend waren?

In den vergangenen Jahren hat man bei den Ausgrabungen in Ebla (Syrien) ein Keilschriftarchiv mit über 16 500 Tafeln und Bruchstücken entdeckt. (Die Keilschrift ist benannt nach den keilförmigen Eindrücken eines Rohrgriffels in den weichen Ton der Schreibtafel.) Die Tafeln geben über viele Aspekte des Lebens in jenem Gebiet Auskunft. Aus welcher Zeit stammen sie? Aus dem 3. Jahrtausend vor unserer Zeit (v. u. Z.), wie die Archäologen neuerdings schätzen.

Was berichten die Tafeln über die Eblaiten? Waren sie primitiv, unwissend und des Lesens und Schreibens unkundig? Der Keilschriftexperte Giovanni Pettinato erzählte: „Aus den Tafeln, die wir bereits entziffert haben, geht hervor, daß Ebla ein hochindustrialisierter Staat war; seine wirtschaftliche Grundlage bildeten weder Ackerbau noch Schafzucht, sondern gewerbliche Produkte und der internationale Handel.“

Was steht auf den Keilschrifttafeln des großen Staatsarchivs von Ebla alles geschrieben? Professor Pettinato erläuterte: „Siebzig Prozent der erhaltenen Texte sind Geschäfts- und Verwaltungsurkunden ... Zehn Prozent sind historische, und da auf ihnen wichtige internationale Verträge verzeichnet sind, mußten sie sorgsam gehütet werden. Bei gut zwanzig Prozent handelt es sich um literarische Texte.“

Ob dieses in Ebla ausgegrabene Keilschriftarchiv Licht auf biblische Ereignisse und Orte werfen wird, bleibt abzuwarten. Die Tafeln zeigen jedoch deutlich, daß das Leben vor über 4 000 Jahren nicht primitiv war, wie einige uns glauben machen möchten.

Gibt es Beweise für die Genauigkeit des Bibelberichts?

Gibt es alte Keilschrifttexte und Inschriften, die das bestätigen, was die Bibel als historische Tatsachen darstellt? Wir wollen uns kurz mit einigen Beispielen aus dem Bibelbericht näher befassen. Als erstes möchten wir einen Fall aus der Zeit der israelitischen Eroberung des Landes Kanaan im 15. Jahrhundert v. u. Z. betrachten.

1. „Josua kehrte zu jener Zeit um und nahm Hazor ein ..., und er verbrannte Hazor im Feuer“ (Josua 11:10, 11).

Im Jahre 1928 ermittelte der inzwischen verstorbene Professor John Garstang, daß es sich bei dem Tell el-Qeda, nördlich des Sees Genezareth, um die kanaanitische Stadt Hazor handelt. In den Jahren 1955—58 grub ein Team von Archäologen die Stadt aus. Dabei wurde eine Keilschrifttafel gefunden, die eindeutig den Beweis erbrachte, daß es sich um die Stadt Hazor handelte. „In dem südwestlichen Teil der Unterstadt stieß man auf kanaanitische Häuser ... Die Schicht, zu der sie gehörten, ... ließ erkennen, daß sie gewaltsam zerstört und verlassen worden waren. Das stimmt sehr gut mit der Überlieferung überein, daß Josua nach dem Auszug aus Ägypten diese Stadt eroberte“ (Illustrations of Old Testament History, R. D. Barnett). Diese Entdeckung bestätigt deutlich die Genauigkeit des Bibelberichts.

2. In dem Bibelbuch Esra wird berichtet, daß Cyrus, König von Persien und Eroberer von Babylon, ein Edikt erließ, das den jüdischen Gefangenen Religionsfreiheit zusicherte und ihnen erlaubte, in ihr Heimatland zurückzukehren und dort ihre Form der Anbetung wiederherzustellen (Esra 1:1-3). Läßt es sich beweisen, daß Cyrus, ganz im Gegensatz zu den vor ihm herrschenden Babyloniern und Assyrern, eine Politik der religiösen Duldsamkeit verfolgte?

Im Jahre 1879 nahm H. Rassam im Auftrag des Britischen Museums in Babylonien Ausgrabungen vor und entdeckte dabei den mit Keilschrifttext bedeckten Cyrus-Zylinder. Im Jahre 1970 identifizierte man noch ein Bruchstück als Bestandteil dieses Zylinders. So konnte ein weiterer Teil des Textes wiederhergestellt werden. Was zeigt der Schluß des Textes?

„Von [...] bis nach Assur und Susa, Akkade, Ešnunak ..., bis zum Gebiet des Landes Gutium, die Städte [jenseits] des Tigris, deren Wohnsitze von altersher (?) verfallen waren — (überall) brachte ich die dort wohnenden Götter an ihren Ort zurück und ließ sie eine ewige Wohnung beziehen. Alle ihre Leute versammelte ich und brachte sie zurück zu ihren Wohnsitzen.“

Dieser Keilschrifttext bestätigt in bemerkenswerter Weise die Genauigkeit des Bibelberichts, aus dem hervorgeht, daß Cyrus eine tolerante Politik gegenüber ausländischen Religionen verfolgte.

3. Die Bibel berichtet: „Im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia kam Sanherib, der König von Assyrien, wider all die befestigten Städte von Juda herauf und nahm sie dann ein.“ Angesichts dieser Gefahr erbot sich Hiskia, Sanherib Tribut zu bezahlen. „Dementsprechend legte der König von Assyrien Hiskia, dem König von Juda, dreihundert Talente Silber und dreißig Talente Gold auf“ (2. Könige 18:13-16).

Werden diese Ereignisse durch andere Quellen bestätigt? In den Jahren 1847—51 entdeckte der britische Archäologe A. H. Layard in den Ruinen des Palastes König Sanheribs einen Tonzylinder, der jetzt als Prisma des Sanherib und auch als Taylor-Prisma bekannt ist. Er enthält in Keilschrift Sanheribs Bericht über seinen Feldzug. Wird Hiskia darauf erwähnt? Wird bemerkt, daß er Tribut zahlte? Eine Übersetzung davon lautet:

„Hiskia von Juda jedoch, der sich meinem Joch nicht unterworfen hatte — 46 seiner festen ummauerten Städte, sowie die zahllosen kleinen Städte in ihrem Umkreis, belagerte und eroberte ich.“ Dann heißt es in dem Bericht weiter: „Ihn selbst schloß ich gleich einem Käfigvogel in seiner Residenz in Jerusalem ein.“ Man beachte, daß Sanherib nicht behauptet, Jerusalem erobert zu haben, was mit dem Bibelbericht übereinstimmt. Doch wie verhielt es sich mit dem Tribut? „Zu dem früheren Tribut, ihrer jährlichen Abgabe, fügte ich ein Geschenk als Gabe für meine Herrschaft zu und legte es ihnen auf ... zusammen mit 30 Talenten Gold, 800 Talenten Silber, ... allem möglichen, einem schweren Schatz.“ Der Bibelbericht stimmt mit dem Prisma des Sanherib überein, nur in bezug auf die Anzahl der Talente Silber weicht er ab. Sollten wir deshalb die Genauigkeit der Bibel anzweifeln? Warum sollten wir den prahlerischen Worten Sanheribs eher Glauben schenken als dem sachlichen Bibelbericht?

In den Aufzeichnungen auf dem Prisma des Sanherib wird noch gesagt, daß Sanherib 200 150 Personen aus Juda gefangen fortführte, während die Bibel berichtet, daß er selbst in einer Nacht 185 000 Soldaten verlor (2. Könige 18:13 bis 19:36). Wie läßt sich diese Diskrepanz erklären?

Professor Jack Finegan spricht in seinem Buch Light From the Ancient Past davon, „daß sich die Inschriften der assyrischen Könige allgemein durch einen prahlerischen Ton auszeichnen“. Und Professor Olmstead äußert in Assyrian Historiography (Assyrische Geschichtsschreibung) die Meinung: „Wenn Sanherib berichtet, er habe aus ... Juda nicht weniger als 200 150 Gefangene weggeführt, und zwar trotz der Tatsache, daß Jerusalem nicht eingenommen wurde, dürfen wir 200 000 als maßlose Übertreibung des assyrischen Schreibers abziehen und annehmen, daß die restlichen 150 der eigentlichen Zahl derer, die gefangen weggeführt wurden, näherkommen.“

Übertriebene Kriegsmeldungen sind offenbar kein besonderes Merkmal des 20. Jahrhunderts! Auch ist es nichts Neues, daß in amtlichen Annalen eine schlimme Niederlage nicht verzeichnet wird. Entscheidend aber ist, daß die Aufzeichnungen auf dem Taylor-Prisma die Genauigkeit des Bibelberichts erkennen lassen.

4. Noch ein weiteres Beispiel dafür, daß der Geschichtsbericht durch Ausgrabungen bestätigt wurde, kann angeführt werden. Als die Israeliten vor über 3 400 Jahren das Verheißene Land einnahmen, erhielt der Stamm Dan das Gebiet nördlich von Galiläa. Darüber sagt die Bibel:

„Und die Söhne Dans gingen daran, hinaufzuziehen und gegen [die kanaanitische Stadt] Leschem [Lajisch] Krieg zu führen und es einzunehmen ..., und sie begannen Leschem Dan zu nennen, gemäß dem Namen Dans, ihres Vorvaters“ (Josua 19:47; Richter 18:29).

Hat es diese Stadt gegeben? Hat sie je Dan geheißen? In Tell el-Qadi entdeckte 1976 der Archäologe Avraham Biran eine Kalkplatte mit einer Inschrift in Griechisch und Aramäisch. Im griechischen Text wird eine Person namens Zoilos erwähnt, die vor dem „Gott, der in Dan ist“, ein feierliches Gelöbnis ablegte. Die Archäologen wußten somit, daß sie den Ruinenhügel der altisraelitischen Stadt Dan, früher Lajisch oder Leschem genannt, vor sich hatten. Das war ein erneuter Beweis für die Genauigkeit der Bibel. Aus Platzgründen ist es leider nicht möglich, noch mehr archäologische Funde als Beispiele zu erwähnen.

Bildet die Bibel eine zuverlässige Grundlage?

Häufig haben die Archäologen in der Bibel nachgeschaut, um die geographische Lage alter Orte zu ermitteln. Wie wertvoll die Bibel in dieser Beziehung ist, geht aus den Worten des Archäologen Yohanan Aharoni hervor: „Die Bibel ist immer noch die wichtigste Quelle für die historische Geographie Palästinas der israelitischen Periode. Ihre Erzählungen und Schilderungen spiegeln die geographische Umgebung wider, in der sich das Geschehen zutrug, sowie die zeitgenössischen historischen Ereignisse. Sie enthält Bezugnahmen auf etwa 475 Ortsnamen, die in jenem Land vorkommen, davon viele in Kontexten, die Einzelheiten über das Aussehen, die Lage und die Geschichte des Ortes liefern.“ Das ist so, obschon „die Bibel weder ein Erdkundebuch noch eine Enzyklopädie ist“.

Je intensiver man sich mit archäologischen Funden, die in einem Zusammenhang mit der Bibel stehen, beschäftigt, desto deutlicher erkennt man, wie genau sie ist. Aber archäologische Funde sind e i n e Sache, etwas ganz anderes dagegen sind Auslegung, Theorie und Spekulation. Stimmen die Archäologen in ihren Interpretationen immer überein? Sind sie immer ganz objektiv? Sind ihre Theorien dem Geschichtsbericht der Bibel vorzuziehen?

[Bilder auf Seite 4]

Der Zylinder des Cyrus bestätigt die duldsame Religionspolitik dieses Monarchen.

Das Taylor-Prisma berichtet fast das gleiche über die Zahlung von Tribut an den König Sanherib wie die Bibel.

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