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Erwachet! 1984
g84 8. 4. S. 8-11

Viele Religionen — Was sind ihre Früchte?

„IN JEDER Religion ist etwas Gutes.“ Diese Ansicht wird heute von vielen vertreten. Sie meinen, ein bißchen Religion könne aus jedem einen besseren Menschen machen.

Denkst du genauso darüber? Glaubst du, daß die Religion als Ganzes die Menschheit im allgemeinen zum Guten beeinflußt hat? Bist du der Meinung, daß die verschiedenen Religionen im Leben ihrer Anhänger positive, nützliche Früchte hervorgebracht haben?

Solche Fragen sollten natürlich nicht allein auf der Grundlage persönlicher Gefühle und ebensowenig nur gemäß den Behauptungen religiöser Organisationen beantwortet werden. Wir müssen vielmehr die Tatsachen untersuchen, und das so objektiv wie möglich.

Untersuche die Tatsachen

In unserer Zeit der schnellen Nachrichtenübermittlung und der Massenmedien ist es nicht schwierig, an Tatsachen heranzukommen. Aber wonach sollten wir suchen? Nun, welche Art Früchte sollte die Religion deiner Auffassung nach hervorbringen? Sicherlich würden die meisten darin übereinstimmen, daß die Religion die Menschen veranlassen sollte, liebevoller, ehrlicher, moralischer, friedfertiger und geistiger gesinnt zu sein. Das ist gewiß wahr. Eigentlich haben fast alle Religionen als grundlegendes Dogma etwas, was der biblischen Lehre „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ gleichkommt (Matthäus 22:39, Luther).

Wie sieht es jedoch, da nahezu alle Religionen in der Theorie einen solchen Grundsatz vertreten, in der Praxis aus? Können wir unter ihren Anhängern ein höheres moralisches Niveau feststellen? Sind sie liebevoller, friedfertiger und ehrlicher? Ja welche Art Früchte bringen die vielen Religionen hervor?

Religion und Moral

Bedroht durch die Flut von Scheidungen, Geschlechtskrankheiten, unerwünschten Schwangerschaften, Pornographie, Homosexualität und sexueller Freizügigkeit, blicken viele Menschen zur Religion um Hilfe auf. Sie denken, da die Regierungen und Schulen nicht die moralische Anleitung böten, die sie brauchten, müsse die Religion das tun. Ein Anzeichen dafür sind die Bemühungen in den Vereinigten Staaten, an öffentlichen Schulen das Schulgebet wiedereinzuführen und den „wissenschaftlichen Kreationismus“ zu lehren. Doch welche Art Anleitung bietet die Religion heutzutage? Betrachte einige Beispiele.

● Die Vereinigte Kirche von Kanada (die größte protestantische Konfession des Landes) sandte an alle ihre Gemeinden einen Bericht mit dem Titel In God’s Image ... Male and Female (Im Bilde Gottes ... männlich und weiblich) als einen empfehlenswerten Leitfaden für Ehe und Sex. Gemäß dem Nachrichtenmagazin Maclean’s empfiehlt der Bericht, „die Zulassung von Homosexuellen zur Ordination zu erwägen; es heißt darin, Sex außerhalb der Ehe kann unter gewissen Umständen annehmbar sein, wenn das Verhältnis ‚glücklich, fürsorglich, befreiend, beiderseitig förderlich und sozial zu verantworten ist‘; es wird geltend gemacht, daß eheliche Treue nicht unbedingt sexuelle Ausschließlichkeit einschließen muß“. Die endgültige Entscheidung über diese Empfehlung wurde auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr verschoben.

● In einem Artikel unter dem Titel „‚Wiedergeborene‘ Christen entdecken die sexuelle Revolution“ berichtete Russell Chandler, der für Religion zuständige Redakteur der Los Angeles Times: „Die Gremien mehrerer großer protestantischer Religionsgemeinschaften und der katholischen Kirche sind zu dem Schluß gekommen, daß ... unter gewissen Umständen ... der Geschlechtsverkehr zwischen Unverheirateten nicht sündhaft sein mag, daß die Homosexualität ein für Christen annehmbarer alternativer Lebensstil sein kann und daß die Masturbation oder Selbstbefriedigung normal und angebracht sein kann.“

● Die Zeitschrift Newsweek weist in einem Bericht über „Homosexuelle in den Kirchen“, vor allem über diejenigen in der katholischen Erzdiözese von San Francisco, außerdem darauf hin, daß „im letzten Jahrzehnt in den großen protestantischen Religionsgemeinschaften homosexuelle Gruppen entstanden sind und zur Entstehung ähnlicher Organisationen unter den Mennoniten, Pfingstlern, Mormonen, der Christlichen Wissenschaft, den Siebenten-Tags-Adventisten und unter den Juden inspiriert haben. In vielen Städten haben die Homosexuellen ihre eigenen Kirchen, Synagogen und sogar Zen-Buddhisten-Zentren organisiert.“

● Der amerikanische Rat der Geistlichen, der sich mit Alkoholismus befaßt, gab im Jahre 1977 als Schätzung an, mindestens 10 Prozent der amerikanischen Priester und Nonnen seien Alkoholiker, wie es in einem Bericht der Associated Press aus Los Angeles hieß. Doch in einem getrennten Bericht, der in der Zeitung Sun von Baltimore erschien, wird gesagt: „Der Alkoholismus unter Geistlichen wird zwar von den Vorgesetzten in den katholischen Orden als ein Problem weltweiten Ausmaßes angegeben, aber er ist nicht mehr das dringlichste Problem. ... Was in den 50er und 60er Jahren über den Alkoholismus gesagt werden konnte, kann jetzt über die Homosexualität gesagt werden. Gewiß kommt das ganze Problem der Homosexualität jetzt richtig zum Vorschein.“

Angesichts solcher Führungskräfte und Vorbilder überrascht es nicht, daß das moralische Klima unter Kirchenmitgliedern nicht besser — wenn nicht gar schlechter — ist als unter der Bevölkerung im allgemeinen. Hier folgen nur einige Beispiele:

● Die Londoner Times berichtete: „Offizielle Statistiken lassen erkennen, daß etwa ein Viertel der Gefängnisinsassen Englands römisch-katholisch ist, von der Bevölkerung im allgemeinen sind es dagegen nur 10 Prozent.“ Es wurde eine Konferenz einberufen, um zu erörtern, „warum so viele Drogenabhängige, Alkoholiker, Prostituierte und inhaftierte Kriminelle Katholiken sind“, hieß es in dem Bericht.

● In den Vereinigten Staaten ergab eine neulich vom Gallup-Institut durchgeführte Umfrage, daß sich 70 Prozent der Erwachsenen zu einer Kirche bekennen und 40 Prozent tatsächlich in einer bestimmten Woche den Gottesdienst besuchten. Doch gemäß dem 1983 Britannica Book of the Year kam im Jahre 1981 auf zwei Eheschließungen eine Ehescheidung, und „als Folge der zunehmenden Zahl der Scheidungen und der unehelichen Kinder ... lebt jedes fünfte Kind in einer Einelternfamilie“.

● In der Zeitschrift To the Point hieß es: „Nahezu ein Drittel der verheirateten römisch-katholischen Männer in der Erzdiözese Lusaka (Sambia) haben, wie in einem Bericht von Erzbischof Emanuel Milingo verlautete, Konkubinen, die im Hause wohnen.“ Gemäß dem Bericht leben in 3 225 von 10 903 katholischen Haushaltungen in jener Erzdiözese Konkubinen.

Es ist so, wie Jesus vor langer Zeit sagte: „Ein guter Baum kann nicht wertlose Frucht tragen, noch kann ein fauler Baum vortreffliche Frucht hervorbringen“ (Matthäus 7:18). Die Rekordernte des moralischen Verfalls in aller Welt ist ein Spiegelbild des geistigen Zustandes der religiösen „Bäume“ der Welt — krank und dem Absterben nahe.

Religion und Krieg

Der frühere indische Präsident Zakir Husain sagte, daß „die Welt am Rande einer großen Gefahr steht — vielleicht am Rande des Selbstmords der menschlichen Rasse durch einen Nuklearkrieg“, und appellierte daher an ein Gremium aus Führern aller großen Religionen der Welt, sich in dem Bestreben um Weltfrieden „in der Zukunft stärker und gewissenhafter zu engagieren als in der Vergangenheit“. Um dieses Ziel zu erreichen, mahnte Husain, „müssen sie sich von ihren Dogmen, Ritualen und Praktiken lösen, die den Fluß des Lebens von verschiedenen religiösen Kreisen hin zu einem neuen Geist der Harmonie und Zusammenarbeit behindern“.

Das war im Jahre 1968 bei einem internationalen Friedenssymposium der Religionen, das in Neu-Delhi (Indien) abgehalten wurde. Zu den Anwesenden und offenkundigen Befürwortern der Forderungen zählten Vertreter des Buddhismus, Katholizismus, Hinduismus, Islam, Jainismus, Judaismus, Protestantismus, Sikhismus und Zoroastrismus. Was hat sich seither getan? Zugegeben, man bemüht sich um weitere Konferenzen, Symposien und Diskussionen. Aufgrund der wachsenden Gefahr einer nuklearen Vernichtung gibt es immer mehr Erklärungen, Proklamationen, Anklagen und Briefe gegen Regierungen und Behörden. Arbeiten aber die Religionen der Welt darauf hin, sich von den „Dogmen, Ritualen und Praktiken“ zu lösen, die eine „Harmonie und Zusammenarbeit“ behindern? Haben sie von den Früchten der Liebe und des Friedens nicht nur gesprochen, sondern auch Taten hervorgebracht?

Ganz im Gegenteil, in den Jahren seither hat die Welt noch mehr Kriege und Auseinandersetzungen erlebt, bei denen die Religion zwar nicht die alleinige, doch eine bedeutende Rolle gespielt hat. In einigen Fällen handelte es sich um Kriege und Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen verschiedener Religionen; andere entluden sich zwischen verschiedenen Sekten ein und derselben Religion.

Zu den jüngsten Beispielen gehören die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems in dem indischen Staat Assam; der Krieg zwischen Iran und Irak, in dem schiitische Moslems sunnitische Moslems bekämpfen; der inzwischen weltbekannte Konflikt in Nordirland, wo Protestanten Katholiken und Katholiken Protestanten hinschlachten; der Krieg und die Massaker im Libanon, in die Christen, Juden und Moslems verwickelt sind; auch der Falklandkrieg, in dem „Militärgeistliche argentinische Soldaten mahnten, bis zum Tod zu kämpfen, da es Gottes Wille ist“ (San Francisco Examiner).

Diese Liste wird bei weitem nicht dem gegenwärtigen Stand der Dinge gerecht, noch schließt sie die zahllosen Fälle früherer Konflikte unter Nationen und Völkern ein, die durch religiöse Leidenschaft angefacht wurden.

Solche Kriege mögen durch politische oder territoriale Dispute ausgelöst worden sein. Früher oder später ist jedoch die Religion tief in die Konflikte verwickelt. Immer wieder gibt es Geistliche auf beiden Seiten, die denselben Gott um Segen für ihre Truppen anflehen, ihre Sache als einen „gerechten“ oder „heiligen“ Krieg bezeichnen und für den Fall, daß der Soldat in einem solchen Krieg fällt, sofortigen himmlischen Lohn versprechen.

Ruft das in dir die Frage wach, ob den Religionen der Welt nicht etwas innewohnt, was die Gewalttätigkeit ihrer Anhänger fördert? In einem Aufsatz der Zeitschrift Time, betitelt „Religiöse Kriege — blutiger Eifer“, führte der Autor Lance Morrow aus: „Männer, die im Namen der Religion gekämpft haben, und Journalisten, die sie beobachtet haben, stellen einen grausig anmutenden Unterschied zur konventionelleren Kriegführung fest — eine Note der Vergeltung und Genugtuung, einen Fanatismus, der nicht von den zeitlichen und unmittelbaren Umständen abhängig ist, eine Unerbittlichkeit, die aus dem Inneren herrührt. ... Das Paradox des religiösen Krieges ist und bleibt schockierend.“

Dieses „Paradox“ oder dieser Widerspruch ist die vielleicht stärkste Anklage gegen die Religion. Reo Christenson, Professor für Politikwissenschaft, schrieb in der Zeitschrift The Christian Century über die Rolle der Christenheit in Kriegen der Vergangenheit und der Gegenwart: „Das Christentum ist vielleicht durch nichts so sehr in Mißkredit gebracht worden wie durch seine Stellung in bezug auf die Praxis des Krieges, die sich so gut wie gar nicht von der der Nichtchristen unterscheidet. Daß Christen auf der einen Seite den Glauben des barmherzigen Erlösers vertreten, auf der anderen Seite hingegen eifrig religiöse oder nationalistische Kriege unterstützen, ist großenteils daran schuld, daß der Glaube untergraben und der Zynismus gegenüber der Religion gefördert wurde, der seit Jahrhunderten unter denkenden Menschen herrscht.“

Wie denkst du darüber?

Wir haben auf nur zwei Gebieten — Moral und Krieg — die Früchte der Religionen der Welt untersucht, und was wir gesehen haben, ist schockierend und abscheulich. Sie erreichen bei weitem nicht, was man erwarten sollte. Dieselbe häßliche Sorte von Früchten sieht man auf vielen anderen Gebieten — Rassenvorurteile, Einmischung in die Politik, unehrliche Geschäftsmethoden, versklavender Aberglaube usw. Ja, die Religion hat wirklich die Erde mit faulen Früchten erfüllt, und das zum Schaden der Menschheit.

Vielleicht hat dich all das von der Religion weggetrieben. Wenn ja, dann bist du nicht allein. Viele Menschen haben heute die Religion ihrer schlechten Früchte wegen aufgegeben. Ist das jedoch der vernünftige Weg? Ist es der Weg, der größte Befriedigung und größtes Glück bringen wird? Oder gibt es etwas Besseres? Wir laden dich ein, den nächsten Artikel zu betrachten.

[Bild auf Seite 9]

Zwei Beispiele der schlechten Früchte, die die Religionen der Welt hervorgebracht haben: Gutheißung der Homosexualität und Beteiligung am Krieg

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