Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g84 8. 4. S. 16-18
  • Muß ich denn in die Schule gehen?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Muß ich denn in die Schule gehen?
  • Erwachet! 1984
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Schulangst
  • Unterricht nach patriarchalischer Art
  • Aus der Vergangenheit lernen
  • Was nützt mir die Schule?
    Fragen junger Leute — Praktische Antworten
  • Was nützt mir die Schule?
    Erwachet! 1984
  • Seid geistig gerüstet für die Schule
    Unser Königreichsdienst 1987
  • Aus der Schule den größten Nutzen ziehen
    Unser Königreichsdienst 1997
Hier mehr
Erwachet! 1984
g84 8. 4. S. 16-18

Junge Leute fragen sich:

Muß ich denn in die Schule gehen?

LEHRER Schulz ist schon seit über 25 Jahren in seinem Beruf tätig. Ein Schüler hat es deshalb nicht leicht, eine Ausrede für sein Fernbleiben zu finden, die Herr Schulz nicht bereits gehört hat. „Schüler haben mir schon das Unmöglichste gesagt“, erzählte er. „Zum Beispiel: ‚Ich habe gemeint, ich werde heute krank‘ oder: ‚Mein Opa in Alaska ist gestorben.‘“ Welche Entschuldigung fand er am drolligsten? Die der drei Jungen, die behaupteten, sie hätten „die Schule wegen des dichten Nebels nicht finden können“.

Der Einfallsreichtum (oder die Unverfrorenheit), den diese fadenscheinigen Entschuldigungen verraten, ist kaum zu übertreffen. Sie lassen jedoch eine anscheinend allgemeine Abneigung gegen die Schule erkennen. Wenn man Schüler fragt, wie ihnen die Schule gefalle, zucken sie häufig mit den Achseln und sagen: „Es geht“, oder sie erwidern böse: „Die Schule stinkt mir! Ich hasse sie.“ Wie gefällt dir die Schule? Sagst du gelegentlich wie viele andere Schüler: „Muß ich denn in die Schule gehen?“?

Wenn ja, dann gelingt es dir vielleicht, diese Gefühle zu verdrängen, und du gehst trotzdem hin. Doch eine wachsende Zahl von Kindern schwänzt die Schule ganz einfach. In den Vereinigten Staaten fehlen in den Klassen der Grund- und Oberschulen täglich rund 2,5 Millionen Schüler. Vor kurzem veröffentlichte die New York Times einen Artikel, in dem sie berichtete, daß in den High-Schools der Stadt New York derart viele Schüler (etwa ein Drittel) „so oft abwesend sind, daß es fast unmöglich ist, sie zu unterrichten“.

Manche Schüler bleiben der Schule nicht fern, doch sie offenbaren ihre Abneigung dagegen auf andere, auf subtilere Weise.

Schulangst

In der Grundschule war Jennifer eine gute Schülerin, aber seit sie in der Oberschule ist, erreicht sie kaum das Klassenziel. „Sie ist so gleichgültig“, klagt ihre Mutter. „Sie schiebt alles hinaus, schläft viel und versucht dann in letzter Minute verzweifelt, ihre Aufgaben zu schaffen, ja manchmal macht sie sie gar nicht.“

Gary steht auf, um in die Schule zu gehen, und bekommt dann plötzlich Magenschmerzen. Er sagte: „Immer, wenn ich in die Nähe der Schule komme, fange ich an zu schwitzen und werde nervös ..., dann muß ich einfach heim.“

Bei beiden Jugendlichen handelt es sich um Reaktionen auf den Schulstreß. Man spricht auch von Schulangst. Was ist die Ursache dafür? Für einige, wie Jennifer, ist der Besuch der Oberschule eine verwirrende Erfahrung. Solche Schüler können einfach den Wechsel von der Grundschule zu einer großen, unpersönlichen Institution mit einer Vielzahl von Lehrern nicht verkraften. Ihre Abwehrreaktion besteht darin, daß sie ihre Motivation verlieren und sich gegen die Schule sperren. Sie schalten geistig ab und lassen sich in der Schule einfach treiben, indem sie nur so viel tun, daß sie nicht sitzenbleiben.

Bei anderen, wie bei Gary, lösen Gewalttaten in der Schule, Gruppenbrutalität und Notenstreberei eine krankhafte Angst vor der Schule aus. Solche Schüler mögen (wenn die Eltern ihnen etwas zureden) in die Schule gehen, aber sie sind ständig in Unruhe, ja sie fühlen sich körperlich unwohl, bis sie die Furcht überwunden haben. Dr. Jonathan Kellerman von der University of Southern California schätzt, daß „jedes 60. Schulkind“ in Amerika an Schulangst leidet. Und wie groß kann die Schulangst werden? Robert war erst zehn Jahre alt, als ein Feuerwehrmann sich bemühen mußte, ihm sein Vorhaben, vom Dach des Schulhauses zu springen, auszureden. Warum war er hinaufgeklettert? „Er haßte die Schule“, meldete die New York Post.

Es wird auch berichtet, daß im Jahre 1978 fast jeder dritte deutsche Schüler unter 16 Jahren an Symptomen litt, die auf Schulangst schließen ließen. Viele der 14 000 Selbstmordversuche, die in jenem Jahr von deutschen Jugendlichen verübt wurden, werden der Schulangst zugeschrieben. Und aus Japan wurde gemeldet, daß 1978 „mehr als 800 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 19 Jahren wegen Schulproblemen ... Selbstmord verübt haben“.

Aber nicht zu allen Zeiten ist Schulung mit Angst und Streß verbunden gewesen. In biblischen Zeiten war die Motivation der Kinder, etwas zu lernen, sehr groß. Worin liegt der Unterschied?

Unterricht nach patriarchalischer Art

Adam, der erste Mensch, empfing genußreichen Unterricht direkt von Gott (1. Mose 1:28-30). Der vollkommene Lehrplan, den Gott aufgestellt hatte, umfaßte nicht nur sittliche Führung und Leitung, sondern schloß wahrscheinlich auch Unterricht in bezug auf das Gebot ein, den Garten Eden zu bebauen und zu pflegen. Außerdem sollte Adam den Tieren Namen geben, und diese große Aufgabe erforderte eine gute Beobachtungsgabe sowie eine gute Kenntnis der Sprache (1. Mose 2:15-19).

Adam gab sein Wissen an die Nachkommen weiter. Und jahrhundertelang unterrichteten die patriarchalischen Familienhäupter ihre Kinder. Während all der Jahre, in denen die Israeliten den Ägyptern als Sklaven dienten, wurden die israelitischen Kinder von ihren Eltern unterwiesen. Die jungen Israeliten, die in jener Zeit aufwuchsen, durften die vorzüglichen ägyptischen Schulen nicht besuchen, wo Moses „in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen“ wurde (Apostelgeschichte 7:22). Dennoch waren die Israeliten keine Analphabeten, sondern sie konnten lesen und schreiben (5. Mose 6:9).

Später wies Gott die Eltern an, ihre Kinder zu unterweisen, ‘wenn sie in ihrem Haus sitzen und wenn sie auf dem Wege gehen und wenn sie sich niederlegen und wenn sie aufstehen’ würden (5. Mose 6:7). Die jüdischen Kinder erhielten auf diese Weise eine ausgezeichnete Bildung. Die interessanten Reisen in die Landeshauptstadt Jerusalem, die die Israeliten unternahmen, um an den drei jährlich wiederkehrenden Festen teilzunehmen, gaben den Kindern Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen (5. Mose 16:16). Außerdem wurde den Jungen von ihrem Vater ein Handwerk beigebracht, und die Mädchen lernten nicht nur, den Haushalt zu führen, sondern auch, wie man Käufe und Verkäufe tätigt (Sprüche 31:10-31). Schulangst kannten die israelitischen Kinder nicht.

Wieso war ihre Ausbildung so erfolgreich? Natürlich war es für diese Kinder besonders schön, daß die Eltern den Unterricht erteilten; aber eine noch wichtigere Rolle spielte die Tatsache, daß die Ausbildung in Israel ein klar umrissenes Ziel hatte: den Kindern zu helfen, Jehova Gott zu erkennen und zu lieben (5. Mose 6:4-7). Alles, was sie lernten, stand in Verbindung mit ihrer Gottesanbetung. Salomo zum Beispiel erforschte offenbar Dinge wie den Wasserkreislauf der Erde, die Eigenschaften von Landtieren, das Verhalten von Insekten und den menschlichen Blutkreislauf. Und unter Inspiration berichtete er über seine Beobachtungen, die wissenschaftlich einwandfrei sind (Prediger 1:7, 12-14; 12:6; Sprüche 6:6-8; 30:24-28). Doch Salomo benutzte seine wissenschaftlichen Kenntnisse nicht dazu, eine atheistische Wissenschaft zu fördern, sondern die Anbetung Gottes. „Fürchte den wahren Gott, und halte seine Gebote“, das war die Folgerung, die er aus seinen Forschungen zog (Prediger 12:13). In jener Zeit hatte die Schulbildung daher einen wirklichen Sinn und vermittelte eine stark motivierende Kraft.

Aus der Vergangenheit lernen

Seit der Zeit der Patriarchen hat sich das Leben drastisch verändert. Gottesfürchtige Eltern sind natürlich immer noch bemüht, ihre Kinder auf dem Gebiet der Sittlichkeit anzuleiten. Doch die meisten Eltern geben zu, daß sie weder die Zeit noch die Kenntnisse besitzen, um ihren Kindern eine formale Ausbildung zu geben. Und sie würden auch in arge Verlegenheit kommen, wenn sie ihren Kindern die beruflichen Kenntnisse beibringen müßten, die heutzutage notwendig sind, um zu überleben. Die Schulen leisten somit einen großen Beitrag zur Ausbildung der Kinder.

Zugegeben, dem Unterricht in der Schule fehlt die Herzlichkeit liebevoller Eltern. Außerdem werden die Schulen überall in der Welt von vielen Problemen geplagt: Gewalttätigkeit, Drogenkonsum, Gruppenbrutalität, Absinken des Bildungsniveaus und Sittenlosigkeit, um nur einige zu nennen. Vielleicht möchtest du deshalb am liebsten gar nicht mehr in die Schule gehen. Doch denke daran, warum die Jugendlichen in biblischen Zeiten am Lernen Spaß hatten: weil sie Gott dienen wollten. Sie lernten lesen — und zwar gut lesen —, um das Wort Gottes lesen und verstehen zu können. Sie erforschten Naturvorgänge, um ein besseres Verständnis über ihren Schöpfer zu erlangen. Sie erlernten einen Beruf, um die ihnen von Gott übertragene Aufgabe, ihre Familie zu ernähren, erfüllen zu können. Kannst du aus alldem eine Lehre ziehen? Wirst du vielleicht anders über die Schule denken, wenn du eine ähnliche Einstellung entwickelst?

Wahrscheinlich bleibt dir nichts anderes übrig, als in die Schule zu gehen, aber das braucht weder eine freudlose Angelegenheit noch eine Strafe zu sein. Wenn du zur Schule richtig eingestellt bist, wird der Schulbesuch für dich entschieden Vorteile haben. Wie kann man aber eine solche Einstellung entwickeln? Welche Vorteile hat es, wenn man die Schule weiterhin besucht? Und wie kannst du mit Problemen wie Gewalttätigkeit und Drogenkonsum in der Schule fertig werden? Wir werden uns bemühen, in künftigen Artikeln dieser Reihe eine Antwort auf diese Fragen zu geben.

[Bild auf Seite 17]

Manche Schüler zeigen durch Passivität, daß sie die Schule nicht mögen

[Bild auf Seite 18]

Die Kinder im alten Israel wurden von ihrer Liebe zu Gott zum Lernen angetrieben

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen