Was wir daraus lernen können
WENN sich die Geschichte wirklich wiederholt, könnte es dann sein, daß sie einen unsichtbaren Gestalter hat? Tragen seine Werke unverkennbar den Stempel eines bösen Charakters? Die Antwort der Bibel ist eindeutig.
Der Apostel Paulus identifiziert den Gestalter der unheilvollen menschlichen Geschichte als den „Gott dieses Systems der Dinge“, Satan, den Teufel (2. Korinther 4:4). Tatsächlich, „die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“ (1. Johannes 5:19). Deshalb sollte es nicht überraschen, daß in der Vergangenheit eine Gewaltherrschaft die andere abgelöst hat, denn das entspricht dem Willen der bösen geistigen „Weltbeherrscher dieser Finsternis“ (Epheser 6:12). Somit sollte uns die Geschichte lehren, daß es nur e i n e n Regierungswechsel geben kann, der wirklich befriedigt. Nur unter der Herrschaft des Königreiches Gottes werden Gewaltherrschaften der Vergangenheit angehören.
Was ist über die zweite Lektion zu sagen, bei der es um die Einmischung der Religion in die Politik geht? Durch ihre Freundschaft mit der Welt ist es der falschen Religion offensichtlich nicht gelungen, den Sittenverfall aufzuhalten, den der Apostel Paulus als ein Symptom der „letzten Tage“ des gegenwärtigen Systems bezeichnete. Er schrieb, daß die Menschen — sogar diejenigen, die fromm sein möchten — ‘eigenliebig und geldliebend’ sein und ‘Vergnügungen mehr lieben würden als Gott’. Sie würden nur „eine Form der Gottergebenheit haben“ (2. Timotheus 3:1-5).
Warum ist es der Geistlichkeit nicht gelungen, diesem Trend Einhalt zu gebieten? Zum Teil läßt sich das durch ihre Bemühungen erklären, Religion und Politik miteinander zu vermischen. Dadurch ist sie in Gottes Augen unrein geworden. Das sollte uns lehren, daß wir es der Geistlichkeit nicht gleichtun dürfen, wenn wir Freunde Gottes sein möchten (Offenbarung 17:1, 2, 5; Jakobus 4:4; Johannes 15:19).
Ferner sind die Menschen durch materiellen Wohlstand nicht wirklich glücklich geworden. Satan und seine Dämonen benutzen auch die materialistische Lebensauffassung, um die Menschen davon abzuhalten, Gott zu dienen (Markus 4:19). Die Geschichte sollte uns lehren, daß wir nur wirklich glücklich sein können, wenn wir uns unserer geistigen Bedürfnisse bewußt sind und etwas tun, um sie zu befriedigen.
Und schließlich sollte uns eine Geschichtsbetrachtung im Lichte der Bibel davon überzeugen, daß es unabhängig von Gott niemals bessere soziale Verhältnisse geben kann. Unvollkommenen Menschen ist es unmöglich, die erforderlichen Veränderungen in der Welt herbeizuführen. Doch das bedeutet nicht, daß unsere Situation hoffnungslos ist. Nein, denn Gott hat etwas Besseres verheißen.
„Neue Himmel und eine neue Erde“
Jehovas Vorsatz besteht nicht darin, unseren Planeten Erde durch einen atomaren Holocaust vernichten zu lassen. Er wird aber das ungerechte, bedrückende System, das die Menschen unglücklich gemacht hat, beseitigen (Prediger 1:4; Jesaja 45:18). Wenn Gott durch Jesus Christus auf diese Weise eingegriffen haben wird, kommen als nächstes Satan und seine Dämonen an die Reihe, indem sie in den Abgrund geworfen werden (Offenbarung 19:11 bis 20:3). Der abgefeimte Gestalter der Geschichte wird dann nichts mehr tun können. Darauf werden die Menschen die Segnungen einer neuen Ordnung empfangen, die Jehova Jesus Christus, dem großen Gestalter, anvertraut hat. Unter der gerechten Regierung Jesu wird die Verheißung aus Psalm 37:11 in Erfüllung gehen, denn dann werden die Sanftmütigen „die Erde besitzen, und sie werden in der Tat ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens“. Welch eine herrliche Zeit für die Menschheit!
Wahrscheinlich das Wichtigste, was die Menschheit aus der Geschichte nicht gelernt hat, ist die Tatsache, daß Satan bisher der Herrscher der Welt gewesen ist. Doch das wird sich ändern, wenn Jesus ihn besiegen und dadurch Jehovas Namen und Souveränität rechtfertigen wird. Die unheilvolle menschliche Geschichte wird sich dann nicht mehr wiederholen, denn in der Bibel wird verheißen: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner [Gottes] Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petrus 3:13). Die früheren Dinge werden sich nicht wiederholen, ja sie werden nicht einmal mehr in den Sinn gerufen werden, sondern der Vergangenheit angehören (Jesaja 65:17; Offenbarung 21:4). In der neuen Ordnung, die Gott, dessen Vorsätze stets verwirklicht werden, verheißen hat, werden die Ruhe und der Frieden der Menschen durch nichts mehr gefährdet werden.