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  • g84 8. 12. S. 21-23
  • Wie kann ich je erwachsen werden, wenn ich nicht ausziehe?

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  • Wie kann ich je erwachsen werden, wenn ich nicht ausziehe?
  • Erwachet! 1984
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Erwachet! 1984
g84 8. 12. S. 21-23

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich je erwachsen werden, wenn ich nicht ausziehe?

WIE die meisten Jugendlichen sehnst du wahrscheinlich die Zeit herbei, in der du die Freiheiten (und die Verantwortung!) eines Erwachsenen hast. Einige denken jedoch, der sicherste Weg zur Unabhängigkeit bestehe darin, zu versuchen, auf eigenen Füßen zu stehen, und das Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Zugegeben, die Herausforderung, „das Leben selbst in die Hand zu nehmen“, hat einigen Jugendlichen geholfen, schneller erwachsen zu werden. Muß man aber wirklich das Elternhaus verlassen, um erwachsen zu werden? Sind nur diejenigen, die „auf eigenen Füßen stehen“, fähig, reife Entscheidungen zu treffen oder verantwortungsbewußt zu handeln? Ganz und gar nicht. Gemäß dem Buch Adolescence kam man zu dem Schluß: „Einfach aus dem Elternhaus auszuziehen ist keine Garantie für einen erfolgreichen Übergang [zum Erwachsensein]. Und zu Hause zu bleiben muß nicht bedeuten, daß man nicht erwachsen wird“ (Kursivschrift von uns). Viele Jugendliche, die auf der Suche nach Unabhängigkeit aus dem Haus gehen, enden in einer wirtschaftlichen und emotionalen Abhängigkeit von ihren Eltern. Andererseits entwickeln sich viele, die es sich erwählt haben, daheim zu bleiben, zu reifen und verantwortungsbewußten Erwachsenen. „Aber wie kann ich erwachsen werden, wenn ich mein Leben nicht selbst in die Hand nehme?“ fragen einige.

Erwachsen werden — Was heißt das?

In den Augen einiger Jugendlicher bedeutet erwachsen sein, über das eigene Geld frei verfügen zu können sowie eine Arbeit und eine eigene Wohnung zu haben. Doch die Bibel drückt es anders aus. Samuels Entwicklung zum Beispiel wird darin folgendermaßen beschrieben: „Unterdessen wurde Samuel immer größer und beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen“ (1. Samuel 2:26). Dieser Text sagt ziemlich viel über das Erwachsenwerden aus. Um vor allen Dingen bei Gott „beliebt“ gewesen zu sein, muß Samuel einen tadellosen Wandel geführt haben (Psalm 15:1, 2). Er muß regelmäßig gebetet und eine „Vorliebe“ für Gottes Gesetze gezeigt haben (Psalm 119:16). Beachte, daß er auch bei den Menschen „beliebt“ war. Er wußte, wie man mit anderen gut auskommen kann. Samuel war damals zwar noch ein Junge, doch er wies zahlreiche Merkmale eines Erwachsenen auf.

Ein Erwachsener muß außerdem selbst Entscheidungen treffen können. Salomo schrieb das Buch der Sprüche, „um den Unerfahrenen Klugheit zu geben, einem Jüngling Erkenntnis und Denkvermögen“ (Sprüche 1:4). Vielen Jugendlichen fehlt dieses „Denkvermögen“, obgleich sie auf eigenen Füßen stehen mögen. Sie treffen Entscheidungen, die ihnen in emotionaler und geistiger Hinsicht schaden. Salomo sagte jedoch: „Wenn Weisheit in dein Herz einkehrt und Erkenntnis selbst deiner eigenen Seele lieblich wird, wird Denkvermögen selbst stets über dich wachen, ja Unterscheidungsvermögen wird dich behüten, um dich von dem schlechten Wege zu befreien“ (Sprüche 2:10-12).

Diese „Weisheit“ und dieses „Denkvermögen“ zu besitzen ist ein weiteres Merkmal der Reife. Oft besteht die beste Möglichkeit, diese Eigenschaften zu erlangen, darin, auf die Anordnungen der Eltern zu achten und ihnen zu gehorchen. Denn die Bibel sagt: „Die Weisheit von oben ... ist vor allem keusch, dann friedsam, vernünftig, zum Gehorchen bereit“ (Jakobus 3:17). Aber was tun, wenn du zu Hause auf Probleme stößt? Kannst du dann, obwohl du dort lebst, erwachsen werden?

‘Das Joch in der Jugend tragen’

Man kann das Leben meistern, indem man Problemen ins Auge sieht und sich bemüht, sie entweder zu lösen oder damit fertig zu werden. Es nützt nichts, vor Situationen wegzulaufen, die einem nicht zusagen. Viele Jugendliche ziehen jedoch lediglich deshalb zu Hause aus, weil sie sich mit ihren Eltern nicht gut verstehen oder weil diese ihrer Meinung nach zu streng sind. Der Prophet Jeremia sagte indessen: „Gut ist es für einen körperlich tauglichen Mann, daß er das Joch in seiner Jugend trage“ (Klagelieder 3:27).

Mac, der nun 42 Jahre alt ist, erinnert sich, wie schwer er es zu Hause hatte: „Mein Vater arbeitete auf dem Bau und war fast den ganzen Tag weg. Das bedeutete, daß wir nach der Schule immer auf der Farm mithelfen mußten. In den Sommerferien nahm Vater uns den ganzen Tag mit zur Arbeit. Ich hielt ihn für den gemeinsten Menschen, den es gab, weil er uns vom Spielen abhielt und uns keine Freude gönnte. Oft dachte ich: ‚Wenn ich nur hier wegkönnte und meine eigene Wohnung hätte!‘“ Erwies es sich aber für Mac als „gut“, ‘das Joch zu tragen’? Heute sagt er: „Was mein Vater für mich getan hat, ist unbezahlbar. Er hat mich gelehrt, hart zu arbeiten und Härten durchzustehen. Seither habe ich vor weit ernsteren Problemen gestanden, aber ich habe gelernt, sie zuversichtlich anzupacken.“

Ein Wolkenkuckucksheim

Nur zu Hause zu wohnen ist allerdings keine Garantie für das Erwachsenwerden. Horst, der mit 17 aus dem Haus ging, erinnert sich: „Das Leben zu Hause war wie im Wolkenkuckucksheim. Meine Eltern taten alles für mich. Ich mußte überhaupt nicht bei der Hausarbeit mithelfen. Aber als ich von zu Hause auszog, mußte ich anfangen, meine Wäsche selbst zu waschen. Wie oft waren meine Sachen ausgeblichen und fleckig.“

Es gehört zum Erwachsenwerden, daß man lernt, wie man bestimmte Aufgaben selbst erledigen kann. Leider erkennen viele Jugendliche nicht, von welchem Wert es ist, sich tüchtig ins Zeug zu legen und zu Hause mit anzupacken. Zugegeben, den Abfalleimer auszuleeren und Wäsche zu waschen macht nicht soviel Spaß, wie die Lieblingsplatte zu hören. Aber was kann dabei herauskommen, wenn du nie lernst, wie man Hausarbeiten verrichtet? Daß du zu einem hilflosen Erwachsenen wirst, der ganz und gar auf seine Eltern angewiesen ist. Daher gibt Dr. Richard Robertiello Jugendlichen den Rat, einen vollen Anteil an der Hausarbeit zu haben, denn das ist eine „Betätigung, die die Entwicklung zu einer selbständigen, unabhängigen Persönlichkeit fördert“.

Bereitest du dich als junger Mann oder als junges Mädchen auf eine eventuelle Unabhängigkeit vor, indem du lernst zu kochen, zu putzen, zu bügeln oder im Haus anfallende Reparaturen zu erledigen? Nun, vielleicht mußt du die Initiative ergreifen, besonders wenn man bei dir zu Hause am liebsten alles für dich tun würde. Ein junger Mann namens Timo, der seine Eltern bat, ihm eine Hausarbeit zuzuweisen, sagte, er sei über ihre positive Reaktion „erstaunt“ gewesen. Vielleicht werden deine Eltern ähnlich reagieren.

Wirtschaftliche Unabhängigkeit

Die zwölfjährige Lucy sagte: „Oft denke ich, daß meine Eltern unfair sind, weil sie mich nicht mit meinem Geld machen lassen, was ich will.“ Jugendliche ziehen es häufig vor, ihr eigenes Geld zu verdienen und frei darüber verfügen zu können, anstatt von ihrem Taschengeld zu zehren. Und einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen kann eine wertvolle Erfahrung sein.

Doch ebenso wichtig, wie Geld zu verdienen, ist es, damit umgehen zu können. Dr. Jerald Bachman vom Institut für Sozialforschung (USA) stellte fest, daß Jugendliche ihr Geld oft für Luxusartikel ausgeben. Manch einer, der Geld wie Heu hat, ist der Meinung, daß man leicht zu Geld kommt, es aber noch leichter los wird. Welch ein unsanftes Erwachen erwartet einige, die sich auf eigene Füße stellen! Horst, der schon zuvor erwähnt wurde, erinnert sich: „Am Ende des Monats waren sowohl meine Brieftasche als auch mein Speiseschrank leer.“

Lerne daher, mit Geld umzugehen, während du zu Hause wohnst. Deine Eltern können dir dabei eine ausgezeichnete Hilfe sein. Sie haben langjährige Erfahrungen im Umgang mit Geld und können dich so manches Mal davor bewahren, in eine Falle zu geraten. Vielleicht zögern sie, dir zu sagen, wieviel Geld sie verdienen, aber höchstwahrscheinlich werden sie dir gern mitteilen, wieviel sie ausgeben müssen. In dem Buch Pulling Up Roots wird vorgeschlagen, den Eltern folgende Fragen zu stellen: „Wie hoch sind die monatlichen Kosten für Strom, Heizung, Wasser und Telefon? Welche Steuern zahlen wir? Wieviel bezahlen wir für die Miete?“ Du wirst schockiert sein, zu erfahren, daß berufstätige Jugendliche oft mehr Taschengeld zur Verfügung haben als ihre Eltern. Mache, falls du berufstätig bist, das Angebot, einen vernünftigen Beitrag zum Unterhalt zu leisten.

Lerne, bevor du weggehst

Nein, du mußt nicht zu Hause ausziehen, um erwachsen zu werden. Doch du mußt dich, solange du dort wohnst, anstrengen, um Urteilsvermögen und Vernünftigkeit zu erlangen. ‘Freundlichkeit, Güte, Milde und Selbstbeherrschung’ tragen dazu bei, daß du sowohl bei Gott als auch bei Menschen beliebt wirst (Galater 5:22, 23). Und du mußt dir die Zeit nehmen, die Bibel und biblische Schriften zu studieren. Lerne auch, mit anderen gut auszukommen. Beweise, daß du Kritik, Fehlschläge und Enttäuschungen hinnehmen kannst. Diese Charakterzüge sind die wahren Merkmale eines erwachsenen Christen.

Mit der Zeit werden wohl die Umstände dazu führen, daß du von zu Hause weggehst — vielleicht heiratest du, oder es bietet sich dir die Gelegenheit, deinen Gottesdienst zu erweitern. Wenn du dann wirklich erwachsen bist, wirst du nicht ins Unglück rennen, sobald du das Elternhaus verläßt. Was du gelernt hast, wird sich als solide Grundlage für deine weitere Entwicklung erweisen. Zwar wird dein Weggang der Abhängigkeit von deinen Eltern ein Ende machen, doch die Liebe und die Zuneigung zwischen dir und ihnen wird für immer bestehenbleiben.

[Bild auf Seite 22]

Das Zuhause kann ein Wolkenkuckucksheim sein, wenn du nicht bereit bist, bei der Hausarbeit mitzuhelfen

[Bild auf Seite 23]

Unsere Eltern haben langjährige Erfahrungen im Umgang mit Geld und können uns sicher vieles beibringen

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