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  • g85 22. 1. S. 21-23
  • Wie kann ich die Achtung meiner Eltern gewinnen?

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  • Wie kann ich die Achtung meiner Eltern gewinnen?
  • Erwachet! 1985
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Erwachet! 1985
g85 22. 1. S. 21-23

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich die Achtung meiner Eltern gewinnen?

Du rechnest damit, daß deine Eltern außer sich sind. Immerhin hast du versprochen, um 22 Uhr zu Hause zu sein, und es ist schon viel später. Aber woher solltest du wissen, daß der Verkehr durch einen Unfall in beiden Richtungen blockiert wäre? Außerdem hättest du angerufen — wenn ein Telefon in der Nähe gewesen wäre.

Nun bist du zu Hause. Du bist etwas nervös, aber zuversichtlich, daß die Eltern deine wohlüberlegte Erklärung verständnisvoll anhören werden. Doch statt dessen bestürmen sie dich so schnell mit Fragen, daß du kaum Luft holen kannst. Deine Mutter schreit, sie hätte schon „fast die Polizei geholt“, und dein Vater verkündet, daß du einen Monat „Hausarrest“ bekommst. „Warum vertrauen sie mir nicht?“ fragst du dich. „Warum behandeln sie mich immer wie ein Kind?“

VIELE Jugendliche klagen, daß ihre Eltern ihnen nicht die Achtung entgegenbringen, auf die sie ihrer Meinung nach ein Anrecht haben. Man vertraut ihnen nicht, sondern sie werden sozusagen ohne Verhandlung für schuldig erklärt. Statt daß man ihnen gewisse Freiheiten gewährt, werden sie durch Regeln eingeengt. Eine Jugendliche sagte: „Mein Vater hat so viele Regeln und Einschränkungen festgelegt, daß ich mir wie im Gefängnis vorkomme. Ich werde langsam älter und bin es leid, so behandelt zu werden. In meinem jetzigen Lebensabschnitt gibt es bestimmte Dinge, die ich von meinen Eltern wünsche und erwarte. Ich möchte verstanden und als Individuum behandelt werden.“

Vielleicht wünschst auch du dir, daß das Verhältnis zu deinen Eltern etwas mehr auf gegenseitigem Verständnis, gegenseitiger Toleranz und Achtung beruhe. Wie ist das zu erreichen?

Die Persönlichkeit und das Verhaltensmuster ändern sich

Die Autorin Andrea Eagan schrieb: „Wenn aus einem Kind ein Teenager geworden ist, besteht zwischen Eltern und Kind schon lange eine komplizierte Beziehung, und man hat dabei ein Verhaltensmuster entwickelt, das wahrscheinlich schwer zu ändern ist.“ Wenn dich deine Angehörigen manchmal wie ein Kind behandeln, dann denke daran, daß du vor nicht allzu langer Zeit wirklich ein Kind warst. Deine Eltern sehen dich noch als niedliches, hilfloses Baby vor sich, und dieses Bild verblaßt nicht so leicht. Auch ist es für sie nicht einfach, ihre bewährten Methoden im Umgang mit dir zu ändern. Die kindlichen Fehler, die du früher gemacht hast, sind ihnen sicher noch frisch in Erinnerung.

Wenn deine Eltern außer Fassung sind, weil du lange ausgeblieben bist, dann frage dich: „Bin ich schon vorher ohne triftige Entschuldigung zu spät nach Hause gekommen? Wie oft? Bin ich meinen Eltern gegenüber manchmal nicht ganz ehrlich?“ Einige Jugendliche erkennen, daß sie ‘ernten, was sie gesät haben’ (Galater 6:7). Wenn Probleme auftauchen, ziehen ihre Eltern vielleicht fast aus der Macht der Gewohnheit heraus bestimmte Schlußfolgerungen.

Das Bild, das deine Eltern von dir haben, kannst du glücklicherweise ändern. Einem jungen Mann namens Timotheus wurde einmal gesagt: „Niemand blicke je auf deine Jugend herab. Im Gegenteil, werde ein Vorbild für die Treuen im Reden, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Keuschheit“ (1. Timotheus 4:12). Aus diesen Worten geht hervor, daß sich junge Leute die Achtung anderer verdienen können. Wie ist das möglich?

„Große Mängel“

Die berühmte „Goldene Regel“ Jesu Christi lautet: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun“ (Matthäus 7:12). Achte also deine Eltern, wenn du möchtest, daß sie dich achten.

Das ist sicher nicht immer leicht. Ein kleines Kind neigt dazu, seine Eltern als überaus weise und allwissend zu betrachten. „Wenn man erwachsen wird“, schrieb der Autor Mike Edelhart, „ändert sich die Auffassung ganz plötzlich, und die Eltern sind auf einmal Menschen wie du und ich — ein Mann und eine Frau mit großen Mängeln in ihrer Persönlichkeit, mit Frustrationen, großen Fehlern und großer Unsicherheit.“ Das war zumindest seine Ansicht. Aber es ist gut möglich, daß dir die Fehler deiner Eltern, wenn sie dir bewußt werden, übertrieben groß vorkommen.

Manche Jugendliche betrachten ihre Eltern als „engstirnige Spießer“. („Sie sind nur an sich selbst interessiert!“) Einige schlußfolgern, sie hätten ihre Eltern überflügelt. („Meine Eltern haben keine Ahnung, was eigentlich vor sich geht!“) Andere sind sogar so respektlos, daß sie sich zu frechen Antworten hinreißen lassen. Ein Jugendlicher, der so reagiert, entfremdet sich nicht nur seinen Eltern, sondern liefert auch einen deutlichen Beweis für seine Unreife. Da er sich wie ein Kind benimmt, wird er mit Sicherheit auch so behandelt werden.

Der Apostel Paulus sagte einmal: „Übrigens hatten wir Väter, die von unserem Fleische waren und uns in Zucht nahmen, und wir pflegten ihnen Respekt zu zollen“ (Hebräer 12:9). Die Eltern dieser ersten Christen waren ebensowenig unfehlbar oder allwissend, wie deine Eltern es sind. Paulus fuhr fort (Vers 10): „Jene irdischen Väter haben uns ... erzogen, wie sie es eben für richtig hielten“ (Zink).

Manchmal irrten sich diese Männer in ihrem Urteil. Dennoch verdienten sie den Respekt ihrer Kinder. Ebenso verhält es sich mit deinen Eltern. Sicher haben sie Fehler, doch bedenke, daß auch du mit einigen „großen Mängeln“ behaftet bist. Versuche, ihre Fehler objektiv zu sehen, und erweise ihnen die gleiche Achtung, die du dir wünschst.

Mißverständnisse

Eine weitere Gelegenheit, Achtung zu erlangen, bietet sich, wenn Mißverständnisse entstehen. Angenommen, deine Eltern sind verärgert und es kommt zu einer Auseinandersetzung. Wenn du selbst ungehalten bist, verschlimmerst du die Situation nur noch. Denke daran, wie sich der junge Jesus verhielt, als seine Eltern einmal außer sich waren. Die Eltern hatten Jerusalem unabsichtlich ohne ihn verlassen und voller Sorge drei Tage lang überall nach ihm gesucht. Als sie ihn schließlich im Tempel fanden, wo er arglos mit einigen Lehrern über Gottes Wort sprach, waren sie ziemlich außer Fassung. Überschüttete Jesus sie aber mit einem gefühlsbetonten Wortschwall, oder jammerte er, es sei ungerecht von ihnen, an seinen Beweggründen zu zweifeln? Achte auf seine ruhige Antwort: „Was brauchtet ihr mich zu suchen? Wußtet ihr nicht, daß ich in dem Hause meines Vaters sein muß?“ (Lukas 2:41-49). Zweifellos waren Jesu Eltern von der Reife beeindruckt, die er hier offenbarte. Und es gibt keine Aufzeichnung darüber, daß sie sich jemals wieder Gedanken darüber machten, wo er sich aufhielt.

„Eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab“, aber nicht nur das, sie kann dir auch helfen, die Achtung deiner Eltern zu gewinnen (Sprüche 15:1).

Regeln und Vorschriften

Ehe du nicht das volle Vertrauen deiner Eltern gewonnen hast, werden sie dir wahrscheinlich einige Einschränkungen auferlegen. Deine Reaktion darauf ist jedoch entscheidend dafür, ob diese Einschränkungen schließlich gelockert oder noch verstärkt werden. Einige Jugendliche zum Beispiel widersetzen sich ihren Eltern offen oder sind ihnen heimlich ungehorsam. Aber die Autoren des Buches Options warnen: „Ihnen etwas vorzulügen, wenn du möchtest, daß sie dir vertrauen, ist genausowenig sinnvoll wie zu stehlen, um zu beweisen, daß du ehrlich bist. Wenn sie dich erwischen, werden sie wahrscheinlich noch schärfer durchgreifen, weil du versucht hast, dich herauszuwinden.“

Versuche, dich ihnen gegenüber erwachsener zu benehmen. Wenn du etwas länger von zu Hause wegbleiben möchtest, dann fange nicht an, wie ein Kind zu „betteln“, und klage nicht: „Alle anderen dürfen länger wegbleiben.“ Die Autorin Andrea Eagan schrieb: „Dich deinen Eltern gegenüber vernünftig zu benehmen schließt vieles ein. Dazu gehört, ihnen soviel wie möglich von dem zu erzählen, was du vorhast, damit sie die Situation wirklich verstehen ... Wenn du ihnen genau sagst, wohin du gehst, mit wem du zusammen bist und warum es wichtig ist, daß du länger ausbleibst ..., werden sie vielleicht einfach ja sagen.“

Wenn deine Eltern über deine Freunde Genaueres erfahren möchten — was auch richtig ist —, dann reagiere nicht wie ein Kind. In dem Magazin Seventeen wurde empfohlen: „Bringe deine Freunde von Zeit zu Zeit mit nach Hause, damit nicht dein Vater, wenn du sagst, daß du mit Bill ins Kino gehst, aus dem Nebenzimmer rufen muß: ‚Bill? Welcher Bill?‘“ Und selbst wenn du meinst, die Wünsche deiner Eltern seien unvernünftig, lehne dich nicht dagegen auf. Sprich mit ihnen darüber.

Das ist vielleicht nicht einfach. Halte deine Gefühle daher im Zaum. In Sprüche 29:11 heißt es: „All seinen Geist läßt ein Unvernünftiger herausfahren, aber wer weise ist, hält ihn bis zuletzt ruhig.“ Versichere deinen Eltern, daß du sie liebhast und daß du ihre Sorge schätzt. Erkläre ihnen, daß du zu einem verantwortungsbewußten Erwachsenen heranwachsen möchtest, und sage ihnen freimütig, was deiner Ansicht nach zu deinem Erwachsenwerden beiträgt.

Nachdem deine Eltern dich angehört haben, werden sie vielleicht nicht mehr dasselbe von dir verlangen wie zuvor. Doch selbst wenn das nicht der Fall ist, haben sie zumindest deine Reife zur Kenntnis genommen. Und während sie dein verantwortungsbewußtes Verhalten beobachten, wird mit der Zeit ihr Bild von dir als hilfloses Kind verblassen, und sie werden dich mit ganz anderen Augen betrachten — mit Achtung.

[Herausgestellter Text auf Seite 22]

Deinen Eltern „etwas vorzulügen, wenn du möchtest, daß sie dir vertrauen, ist genausowenig sinnvoll wie zu stehlen, um zu beweisen, daß du ehrlich bist“

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